Der menschliche Körper hält normalerweise eine Kerntemperatur von etwa 37 Grad Celsius aufrecht. Fieber wird definiert als eine rektal gemessene Temperatur über 38,0 Grad Celsius, während Temperaturen zwischen 37,5 und 38 Grad Celsius als erhöhte oder subfebrile Temperatur gelten. Bei Frauen kann die Körpertemperatur im Laufe des Menstruationszyklus um bis zu 0,5 Grad Celsius schwanken.
Fieber wird durch Botenstoffe des Immunsystems ausgelöst, die bei Entzündungen im Körper produziert werden. Dies geschieht meist, wenn der Körper mit Infektionserregern wie Viren, Bakterien und Pilzen zu kämpfen hat. Seltener können Verletzungen, Autoimmunerkrankungen oder Tumoren die Ursache sein.
Obwohl Fieber aufgrund des damit verbundenen Krankheitsgefühls und der oft starken Kopf- und Gliederschmerzen unangenehm ist, hat es auch positive Auswirkungen. Durch die Erhöhung der Körperkerntemperatur arbeiten Teile des Immunsystems schneller, es werden mehr Abwehrstoffe gebildet und die Aggressivität einiger Krankheitserreger nimmt ab. Dies gilt jedoch nur für mäßiges Fieber bis zu 39 Grad Celsius. Bei Fieber über 39 Grad Celsius unklarer Ursache wird fast immer eine fiebersenkende Therapie empfohlen, da die Nachteile des hohen Fiebers die Vorteile überwiegen. Wenn die Ursache eine Infektion mit einem Bakterium oder Virus ist, kann man jedoch auch auf eine medikamentöse Fiebersenkung verzichten. Steigt das Fieber auf 40 Grad Celsius oder höher, sollte in jedem Fall ein Arzt konsultiert werden. Fieber ist immer ein ernstzunehmendes Anzeichen dafür, dass etwas im Körper nicht in Ordnung ist.
Was ist Schüttelfrost?
Schüttelfrost ist ein starkes, unkontrollierbares Zittern der Muskulatur, meist am ganzen Körper. Es ist die Reaktion auf eine starke Unterkühlung oder akute Infektion. Durch die starke Muskelaktivität versucht der Körper, seine Temperatur zu erhöhen, um die Unterkühlung zu beenden oder Krankheitserreger zu bekämpfen. Schüttelfrost äußert sich durch unkontrolliertes Zittern und ein starkes, fast unerträgliches Kältegefühl, das unabhängig von der Umgebungstemperatur entsteht. Häufig kommen noch Gänsehaut, Zähneklappern, beschleunigte Atmung und blasse Haut dazu.
Oft kündigt Schüttelfrost Fieber an. Vor allem bei Infektionen mit Bakterien, Parasiten, Viren oder Pilzen wird das Immunsystem aktiv, indem es fieberauslösende Pyrogene freisetzt. Diese regen das Wärmeregulationszentrum im Gehirn dazu an, die Körpertemperatur zu erhöhen, weil dann bestimmte Abwehrmechanismen besser ablaufen können.
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Um die Temperatur schnell zu steigern, beginnen die Muskeln zu zittern - es kommt zu Schüttelfrost. Dabei handelt es sich schlicht um schnelle Kontraktionen großer Skelettmuskeln zum Beispiel der Oberschenkel, des Kiefers oder des Rückens. Häufig kommt es dabei auch zum Zähneklappern, da der Unterkiefer nur relativ lose befestigt ist. Das Zittern der Muskeln erzeugt Wärme, so dass die Körpertemperatur effektiv und schnell steigt. Außerdem werden die betroffenen Körperregionen stärker durchblutet und damit erwärmt. Das Muskelzittern wird meist von Kälteschauern begleitet, daher der Name Schüttelfrost.
Im Allgemeinen kann man Schüttelfrost nicht willentlich beeinflussen. Die Zitteranfälle treten schubweise auf, dauern mehrere Minuten und verschwinden dann wieder. Oft schlafen die Betroffenen danach tief, denn das Muskelzittern ist gerade in einem durch Krankheit geschwächten Zustand körperlich sehr anstrengend.
Je nach Ursache hält Schüttelfrost nur für wenige Minuten an, in schweren Fällen kann das Zittern aber auch bis zu einer Stunde dauern und mehrfach täglich auftreten. Bei starkem, lange anhaltendem oder wiederkehrendem Schüttelfrost sollten Sie unbedingt medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.
Ursachen von Schüttelfrost
Schüttelfrost kann verschiedene Ursachen haben, darunter:
Fiebrige Infekte: Viele fiebrige Erkrankungen, die von Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten ausgelöst werden, können Schüttelfrost verursachen. Dazu gehören Grippe (Influenza), Erkältung, Lungenentzündung, Scharlach, Wundrose, Nierenbeckenentzündung, Blutvergiftung (Sepsis) und tropisch-subtropische Infektionen wie Malaria.
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Unterkühlung: Der Körper reagiert auf Unterkühlung mit Schüttelfrost, um die Temperatur schnell anzuheben. Außerdem verengen sich die Gefäße in der Körperperipherie (Gliedmaßen), damit weniger Wärme durch die Haut entweicht - kalte Gliedmaßen und bläulich-blasse Haut sind Anzeichen dafür.
Sonnenstich/Hitzschlag: Bei Sonnenstich (Hitzestau im Kopf als Folge von zu viel Sonne) treten ein hochroter, heißer Kopf, Schwindel, Erbrechen, Übelkeit, Unruhe sowie manchmal leichtes Fieber und Schüttelfrost auf. Eine starke Überwärmung im gesamten Körper liegt bei einem Hitzschlag vor - die Körpertemperatur steigt hier auf über 40 Grad an.
Entzugserscheinungen: Das Absetzen von Suchtmitteln wie bestimmten Medikamenten, Nikotin, Alkohol oder illegalen Drogen kann körperliche und psychische Symptome auslösen, darunter oft auch Schüttelfrost.
Psychische Erkrankungen: Sogenannte hyperkinetische Störungen wie ADHS können Schüttelfrost verursachen. Auch Angststörungen gehören zu den psychischen Erkrankungen, die das Muskelzittern hervorrufen.
Akutes Glaukom: Bei einem Glaukomanfall steigt der Augeninnendruck plötzlich schnell an. Mögliche Anzeichen dafür sind akute Kopfschmerzen, Sehverlust, eine spürbare Verhärtung des Augapfels, Übelkeit, Erbrechen sowie Schüttelfrost. Der Patient braucht sofort ärztliche Hilfe!
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Pilzvergiftung: Die Symptome einer Pilzvergiftung hängen von der Art des Pilzes und der verzehrten Menge ab. Schüttelfrost zählt zu den möglichen Anzeichen, ebenso wie etwa Muskelkrämpfe, Übelkeit, Erbrechen, Blutdruckabfall und Bewusstseinsstörungen.
Schilddrüsenüberfunktion: Der Überschuss an Schilddrüsenhormonen kann bei den Betroffenen unter anderem Muskelzittern wie bei Schüttelfrost auslösen.
Bestimmte Medikamente oder medizinische Behandlungen
Tumoren und Autoimmunerkrankungen
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Nicht bei jedem Anfall von Schüttelfrost müssen Sie sofort einen Arzt aufsuchen. Beruht der Schüttelfrost auf einer gewöhnlichen Erkältung, verschwindet er in der Regel von selbst und lässt sich bei Bedarf selbst lindern. Besteht der Verdacht auf eine echte Grippe (Influenza) oder eine andere ernsthafte Erkrankung, sollten Sie jedoch Ihren Hausarzt konsultieren, um die passende Behandlung der Grunderkrankung einzuleiten.
Außerdem sollten Sie medizinischen Rat suchen, wenn Sie unter ungewöhnlich heftigem oder lang anhaltendem Schüttelfrost leiden. Auch wenn das Muskelzittern scheinbar grundlos auftritt, ohne weitere Symptome einer Infektion, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Bei einem starken Sonnenstich sowie bei einem Hitzschlag sollten Sie sofort den Notarzt rufen! Das Gleiche gilt bei Anzeichen für einen Glaukomanfall oder eine Blutvergiftung (Sepsis).
Wenn Sie während oder nach einem Aufenthalt in tropisch-subtropischen Regionen Beschwerden wie Schüttelfrost und Fieber entwickeln, sollten Sie ebenfalls umgehend zum Arzt (z.B. einem Tropenmediziner).
Weitere Warnzeichen, bei denen ein Arztbesuch ratsam ist:
- Hohes Fieber
- Nackensteife
- Kurzatmigkeit, Luftnot
- Verwirrtheit
- Bauchschmerzen, häufiges Wasserlassen, Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen
- Extreme Erschöpfung
- Körpertemperaturen über 40 oder unter 35 Grad Celsius bei Erwachsenen oder Kindern über drei Jahren
- Temperaturen über 39 Grad Celsius bei Kindern im Alter von drei Monaten bis drei Jahren
- Temperaturen über 38 Grad Celsius bei Säuglingen, die jünger als drei Monate sind
- Anhaltend hohes Fieber über mehr als drei Tage
Diagnose von Schüttelfrost
Zunächst erhebt der Arzt Ihre Krankengeschichte (Anamnese). Dazu fragt er unter anderem nach Art, Schwere und Verlauf Ihrer Symptome sowie eventuellen Grunderkrankungen (wie Schilddrüsenüberfunktion, Autoimmunerkrankungen oder Tumoren). Auch Angaben zu Suchterkrankungen und kürzlichen Reisen in warme Regionen sind wichtig. Manchmal genügen diese Informationen dem Arzt, um die Ursache Ihres Schüttelfrostes einzugrenzen.
Bei der anschließenden körperlichen Untersuchung wird der Arzt unter anderem Ihre Temperatur messen, Ihre Lymphknoten auf Schwellungen abtasten und Ihre Lunge abhören. Oft lässt sich danach schon sagen, was den Schüttelfrost auslöst.
Ist die Ursache für den Schüttelfrost aber weiter unbekannt, können Blutuntersuchungen weiterhelfen. Die Messwerte können beispielsweise auf Entzündungen im Körper und eingedrungene Krankheitserreger hinweisen. Manchmal sind auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall- oder Röntgenuntersuchungen (etwa vom Brustkorb) sinnvoll.
Labordiagnostik bei Fieber:
Das Fieber lässt sich labortechnisch nicht direkt nachweisen, wohl aber einige der Botenstoffe und Stoffwechselreaktionen der zugrunde liegenden Entzündungsprozesse.
- Blutsenkung (BSG): Diese ist bei fieberhaften Erkrankungen sehr oft erhöht, gilt aber trotzdem als eher unzuverlässiger Wert, da er einerseits relativ träge reagiert, aber andererseits noch wochenlang nach einem ausgeheilten Infekt erhöht sein kann.
- C-reaktives Protein (CRP): Das CRP ist ein sogenanntes Akute-Phase-Protein, das schon 6 bis spätestens 12 Stunden nach Beginn der Entzündungsreaktion ansteigt. Aber sowohl CRP als auch die Blutsenkung beweisen nur, dass eine Entzündung vorliegt, sagen aber nichts über die konkrete Ursache aus.
- Procalcitonin (PCT): Es ist der beste Labortest zum Nachweis einer bakteriellen Infektion. Sehr hohe Werte über 10 ng/ml bedeuten Lebensgefahr durch eine Blutvergiftung.
- Blutbild: Das Blutbild zeigt bei Fieber sehr häufig eine Vermehrung der weißen Blutkörperchen (Leukozytose), der "Polizei" im Abwehrsystem des Körpers. Manche Erreger wie etliche Viren führen aber auch zur Leukopenie, also zur Verminderung der weißen Blutkörperchen.
Manchmal gelingt es trotz aller diagnostischer Maßnahmen nicht, die Ursache des Fiebers zu finden: trotz intensiver Diagnostik mit vielen Laboruntersuchungen, Röntgen-, Sonografie und anderen bildgebenden Verfahren bleibt die Fieberursache unklar. Hier spricht der Arzt vom Fieber unklarer Ursache (oft englisch FUO abgekürzt = fever of unknown origin). Hier kann sogar eine Krankenhauseinweisung notwendig sein, falls z. B.
Behandlung von Schüttelfrost
Die Behandlung bei Schüttelfrost richtet sich nach der Ursache. Beispielsweise wird bei Schüttelfrost infolge einer Infektion diese mit geeigneten Maßnahmen behandelt. So kann der Arzt bei einer bakteriellen Infektionskrankheit Antibiotika verschreiben. Gegen hohes Fieber können fiebersenkende Medikamente und Hausmittel wie Wadenwickel eingesetzt werden. Das hilft dann auch gegen den Schüttelfrost. Mit weiteren Hausmitteln wie heißem Tee und Wärme lässt sich das Muskelzittern zusätzlich in den Griff bekommen.
Was kann man selbst bei Schüttelfrost tun?
- Viel trinken: Am besten Wasser oder ungesüßte heiße Kräutertees, die den Körper von innen aufwärmen. Gut geeignet sind zum Beispiel Lindenblüten-, Holunderblüten- und Hagebuttenschalentee. Täglich einen halben bis ganzen Liter Flüssigkeit braucht der Körper für jedes Grad Körpertemperatur über 37 Grad Celsius - zusätzlich zu der normalen Trinkmenge von eineinhalb bis zweieinhalb Litern pro Tag.
- Warmhalten: Eine warme Decke, dicke Kleidung, ein heißes Bad beziehungsweise Fußbad sowie eine Wärmflasche oder ein Kirschkissen eignen sich am besten. Auch warme Socken sind sehr hilfreich. Durch die äußerlich zugeführte Wärme muss der Körper selbst weniger arbeiten, um die Temperatur zu erhöhen.
- Bei Sonnenstich: Sofort in den kühlen Schatten oder in ein klimatisiertes Gebäude begeben. Oberkörper aufrecht lagern (hinsetzen). Körper mit kalten, feuchten Umschlägen oder Tüchern bedecken, vor allem Stirn, Kopf, Nacken und Waden.
- Sich schonen: Angemessene Ruhepausen auf dem Sofa oder sogar Bettruhe sind dabei genauso wirksam, wie eine Schondiät. Essen sollte man das, worauf man Lust hat. Das gilt besonders für Kinder und alte Menschen, die leicht zur Nahrungsverweigerung neigen.
Medikamentöse Fiebersenkung:
Sogenannte "Antipyretika" sollten nur eingesetzt werden, wenn das Fieber über 39 Grad Celsius angestiegen ist, der Körper über Gebühr strapaziert wird oder der Fiebernde zwingend fit sein muss, z. B. auf einer Dienstreise. Auch wenn die starken Beschwerden einen ruhigen Schlaf verhindern, kann die Einnahme eines Antipyretikums den Schlaf deutlich verbessern. Vor allem drei Wirkstoffe sind geeignet: Paracetamol, Acetylsalicylsäure und Ibuprofen. Alle drei unterdrücken die Bildung von Prostaglandinen, also den Botenstoffen, die das Fieber verursachen. Zusätzlich wirken sie schmerzhemmend und helfen gegen Kopfschmerzen und Gliederschmerzen. Vor jeder Einnahme sollte mit dem Arzt oder Apotheker geklärt werden, welches Medikamente im Einzelfall geeignet ist.
- Paracetamol: z. B. ben-u-ron®, Paracetamol Stada®. Die Einzeldosis zur Fiebersenkung liegt für Erwachsene bei 500-1000 mg. Einnahme nicht öfter als alle 4-6 Stunden. Eine einzelne Dosis darf 1000 mg nicht überschreiten. Die maximale Dosis pro Tag liegt je nach Körpergewicht und Alter bei 2000-4000 mg, in dieser Dosierung sind Nebenwirkungen aber bereits häufig (zum Beispiel Anstieg der Leberwerte).
- Acetylsalicylsäure: z. B. Aspirin®, ASS® (von Heumann, Hexal, ct, ratiopharm, Stada usw.). Die Einzeldosis zur Fiebersenkung liegt für Erwachsene je nach Körpergewicht und Alter bei 300-600 mg. Einnahme nicht öfter als alle 4-6 Stunden. Eine einzelne Dosis darf 1000 mg nicht überschreiten. Die maximale Tagesdosis liegt je nach Gewicht und Alter bei 300-4000 mg, in dieser Dosierung sind jedoch Nebenwirkungen zu erwarten (Sodbrennen, Magenschmerzen, Übelkeit, evtl. Ohrensausen - vor allem bei älteren Menschen). Warnhinweis: Acetylsalicylsäure (z. B. Aspirin®) darf bei Kindern unter 16 Jahren und bei Schwangeren nicht verwendet werden.
- Ibuprofen: z. B. Ibuprof®, Dolormin®, Brufen®, Jenaprofen® usw. Die Einzeldosis zur Fiebersenkung liegt für Erwachsene je nach Körpergewicht und Alter bei 200-400 mg. Einnahme nicht öfter als alle 6 Stunden. Eine einzelne Dosis darf 800 mg nicht überschreiten.
Komplementärmedizin:
Einige Wirkstoffe aus der Phytotherapie wirken wie natürliche Fiebersenker, allen voran die Inhaltsstoffe der Weidenrinde. Ein fiebersenkender Tee lässt sich leicht selbst zubereiten: einen Teelöffel Rinde mit 1/4 Liter kalten Wasser langsam bis zum Kochen erhitzen, dann fünf Minuten ziehen lassen und schluckweise trinken. Andere Pflanzen wie Holunderblüten und Lindenblüten haben eher eine schweißtreibende Wirkung.
Gliederschmerzen und Fieber
Fast jeder war in seinem Leben bereits einmal von Gliederschmerzen betroffen. In den meisten Fällen liegt den Schmerzen, die typischerweise in den Armen und Beinen und teilweise auch im Rücken auftreten, ein grippaler Infekt oder eine Infektion des Magen-Darm-Traktes zugrunde. Üblicherweise bestehen neben den Gliederschmerzen auch Symptome wie Kopfschmerzen, Kraftlosigkeit und Fieber. Gliederschmerzen können jedoch auch ohne Fieber auftreten.
Unter dem Begriff Gliederschmerzen (auch: muskuloskelettale Schmerzen) werden Schmerzen mit Ursprung in den Muskeln, Gelenken und Knochen zusammengefasst. Gliederschmerzen sind ein unspezifisches Symptom einer Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen. In den meisten Fällen treten Gliederschmerzen im Zusammenhang mit einem fiebrigen Infekt auf und klingen nach Abheilung desselben üblicherweise auch wieder ab.
Ursachen für Gliederschmerzen:
- Infektionen: Virusinfektionen sorgen dafür, dass das Immunsystem vermehrt arbeitet und der Körper in der Folge bestimmte Botenstoffe ausschüttet - sogenannte Prostaglandine - die eine Steigerung der Sensibilität der Nervenzellen fördern und für Schmerzen sorgen. Virusinfektionen können zwar mit Gliederschmerzen aber gänzlich ohne Fieber verlaufen. Hierzu zählt beispielsweise die Infektion mit dem Covid-19 Erreger.
- Stress: Stress kann sich durch viele verschiedene körperliche Beschwerden äußern, auch durch Gliederschmerzen.
- Vitaminmangel: Muskuloskelettale Schmerzen können auch die Folge eines Vitaminmangels sein. Ein Mangel an Vitamin D führt üblicherweise zu einer Schwäche der Muskulatur, sowie Spasmen.
- Gicht: Bei der Gicht lagern sich Harnsäurekristalle im Gelenkspalt ab und verursachen in der Folge eine Entzündung in den entsprechenden Gelenken mit Schmerzen, die in die Extremitäten ausstrahlen können.
- Arzneimittelnebenwirkungen: Eine Vielzahl an Medikamenten kann als unerwünschte Nebenwirkung Gliederschmerzen hervorrufen.
- Durchblutungsstörungen: Gliederschmerzen können auch im Zusammenhang mit Durchblutungsstörungen auftreten, sind dann im Gegensatz zu infektbedingten Gliederschmerzen jedoch typischerweise nur auf die betroffene(n) Extremität(en) beschränkt.
In der Regel hilft bei Gliederschmerzen die Einnahme von leichten Schmerzmitteln, eine körperliche Entlastung, eine lokale Wärmeapplikation oder warme Bäder sowie sanfte Massagen.
Bauchschmerzen, Fieber und Schüttelfrost
Plötzlich auftretende akute Erkrankungen im Bereich des Bauchraumes können viele Ursachen haben, z. B. Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, der Gallenblase, der Eierstöcke, oft auch des Blinddarmes.
Häufig sind solche Entzündungen von Schüttelfrost, Fieber, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen begleitet. Geschwüre im Magen-Darm-Bereich, Steineinklemmungen in den Gallen- und Harnwegen sowie Darmverschlüsse verursachen oft sehr starke Bauchschmerzen. Manchmal schwellen die Schmerzen periodisch an und wieder ab. Solche Schmerzen werden als Koliken bezeichnet.
Die Bauchdecke ist gespannt, der Betroffene auffallend blass. Er hat Schockanzeichen mit Blutdrucksenkung, eventuell schwachen Puls und Schweißausbrüche. Der Betroffene nimmt meist eine „Schonhaltung" mit angezogenen Knien ein. Er liegt dabei häufig auf der Seite. Die Bauchdecke wird dabei entspannt, was die Schmerzen lindert.
Erste Hilfe bei akuten Bauchschmerzen:
- Den Betroffenen beruhigen und ihn betreuen.
- Den Kranken warm zudecken und Unruhe und Hektik vermeiden.
- Den Rettungsdienst alarmieren (Notruf).
- Den Kranken nach seinen eigenen Wünschen lagern, wobei meist nur die vom Kranken schon eingenommene „Schonhaltung" durch eine bequeme Knierolle unterstützt werden muss.
- Bei Atemnot den Oberkörper erhöht lagern.
- Der Betroffene darf auf keinen Fall etwas essen oder trinken (wegen der oft notwendigen sofortigen Operation).
Fiebermuster und mögliche Ursachen
Anhand des Fiebermusters lassen sich bereits erste Rückschlüsse auf die Erkrankung ziehen, da bestimmte Krankheiten mit typischen Fieberverläufen einhergehen.
- Kontinuierliches Fieber: Die Temperatur liegt über mehrere Tage bei über 38 Grad mit Schwankungen größer als einen Grad. Es tritt unter anderem bei akuten Entzündungen des Magen-Darm-Trakts, Lungenentzündung oder Dengue-Fieber auf.
- Remittierendes Fieber: Das Fieber ist den ganzen Tag vorhanden, jedoch morgens weniger hoch als abends. Tritt zum Beispiel bei Tuberkulose, Bronchitis und rheumatischem Fieber auf.
- Intermittierendes Fieber: Morgens besteht meist kein Fieber, während es abends zu hohen Fieberspitzen mit Krankheitsgefühl kommt. Beispielsweise bei Protheseninfekten, Blutvergiftung und Endokarditis (Herzinnenwandentzündung).
- Rekurrierendes Fieber: Zwischen einzelnen Fieberschüben liegen fieberfreie Tage. Tritt zum Beispiel bei Malaria oder Rückfallfieber, welches durch Borrelien (Bakterien) hervorgerufen wird, auf.
- Undulierendes Fieber: Zeichnet sich durch einen wellenförmigen Fieberverlauf über einen längeren Zeitraum aus.
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