Seitlicher Zungenbiss bei Epilepsie: Ursachen, Symptome und Behandlung

Epilepsie, eine neurologische Erkrankung, die durch wiederholte unprovozierte Anfälle gekennzeichnet ist, manifestiert sich durch plötzliche, abnormale elektrische Aktivitäten im Gehirn. Die Symptome eines epileptischen Anfalls können für Außenstehende bedrohlich wirken, da sie von verdrehten Augen über Krämpfe bis hin zu Muskelzuckungen reichen. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass die meisten epileptischen Anfälle nur wenige Sekunden bis Minuten dauern.

Was ist Epilepsie? Definition und Ursachen

Epilepsie ist eine chronische Erkrankung, bei der Nervenzellen im Gehirn wiederholt übermäßig aktiv sind. Diese Aktivität kann entweder in beiden Hirnhälften oder in einem einzelnen Hirnbereich auftreten. Ein epileptischer Anfall ist eine vorübergehende, plötzlich auftretende Funktionsstörung des zentralen Nervensystems, die in der Regel nicht länger als zwei Minuten dauert.

Im menschlichen Gehirn befinden sich Milliarden von Nervenzellen, die mithilfe von Botenstoffen chemische und elektrische Signale an andere Hirnbereiche weiterleiten. Während eines epileptischen Anfalls geben ganze Gruppen von Nervenzellen in der Hirnrinde gleichzeitig solche Signale ab.

Nicht jeder epileptische Anfall bedeutet, dass die Person tatsächlich Epilepsie hat. Vielmehr können epileptische Anfälle auch andere Ursachen haben, wie beispielsweise Fieberkrämpfe bei Kindern.

Epilepsie kann in jedem Alter erstmals auftreten, tritt jedoch besonders häufig bei kleinen Kindern und Personen über 50 bis 60 Jahren auf. In Deutschland sind etwa 400.000 bis 800.000 Menschen von Epilepsie betroffen.

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Bestimmte Faktoren können epileptische Anfälle auslösen, darunter flackerndes Licht, Schlafmangel, Sauerstoffmangel, Alkoholkonsum, Drogenkonsum und Fieber bei Kindern. Es ist jedoch auch möglich, dass ein Anfall ohne erkennbaren Auslöser auftritt.

Ursachen im Detail

Die Ursachen von Epilepsie sind vielfältig und können in folgende Kategorien eingeteilt werden:

  • Strukturelle Ursachen: Hierbei sind umschriebene pathologische Hirnveränderungen die Ursache, wie beispielsweise Hirntumore, Hirninfarkte, Kontusionsdefekte, vaskuläre Malformationen oder fokale kortikale Dysplasien.
  • Genetische Ursachen: In den letzten Jahren wurden mehrere hundert Gene und Genveränderungen identifiziert, die vermutlich oder sicher eine Epilepsie (mit)verursachen.
  • Infektiöse Ursachen: Infektionen sind weltweit eine häufige Ursache von Epilepsie. Typische Beispiele sind Neurozystizerkose, Tuberkulose, HIV oder zerebrale Malaria.
  • Metabolische Ursachen: Eine metabolisch verursachte Epilepsie ist die direkte Folge einer Stoffwechselstörung, die epileptische Anfälle als Kernsymptomatik aufweist.
  • Immunologische Ursachen: Eine immunologische Epilepsie ist auf eine autoimmun vermittelte Entzündung des ZNS zurückzuführen.
  • Unbekannte Ursachen: Bei einigen Epilepsieformen kann die Ursache nicht gefunden werden.

Symptome und Anfallsformen

Eine Epilepsie macht sich durch epileptische Anfälle bemerkbar, die durch plötzliche Entladungen von Nervenzellen im Gehirn entstehen. Die Symptome eines epileptischen Anfalls können sehr unterschiedlich sein. Häufig treten Bewusstseinsstörungen, Zuckungen, Krämpfe und Bewegungsstörungen auf. In manchen Fällen dauert der Anfall nur wenige Sekunden (sog. Absencen), die von Außenstehenden oder der Person selbst möglicherweise gar nicht bemerkt werden. Bei anderen Betroffenen zucken einzelne Extremitäten, zum Beispiel ein Arm. Wieder andere haben Anfälle, die den gesamten Körper betreffen (Grand-Mal-Anfall). Nach einem Anfall befinden sich viele Epileptiker in einer Art Dämmerschlaf und sind sehr erschöpft. Weitere vorübergehende Symptome nach einem Anfall sind depressive Verstimmungen, Gedächtnisprobleme oder Sprachstörungen.

Es gibt verschiedene Arten von epileptischen Anfällen:

  • Generalisierte Anfälle: Bei einer generalisierten Epilepsie sind beide Hirnhälften von dem Anfall betroffen. Nicht jeder epileptische Anfall ist mit Krämpfen verbunden. Beispiele sind Absencen (kurzzeitige Bewusstseinstrübung mit Gedächtnisverlust), tonische Anfälle (Versteifung der Gliedmaßen), atonische Anfälle (plötzlicher Verlust der Muskelspannung), myoklonische Anfälle (kurze Muskelzuckungen) und klonische Anfälle (langsame Muskelzuckungen). Ein typischer generalisierter tonisch-klonischer Anfall (Grand-Mal-Anfall) äußert sich durch einen Schrei zu Beginn, Sturz, Streckkrämpfe, unkoordinierte rhythmische Zuckungen des gesamten Körpers, Zungenbiss (typischerweise am seitlichen Zungenrand) und unkontrollierten Urin- und Stuhlabgang.
  • Fokale Anfälle: Bei einer fokalen Epilepsie betrifft der Anfall einen begrenzten Hirnbereich. Die Symptome können Zuckungen oder Krämpfe einzelner Körperteile, Missempfindungen, sensorische Störungen, Sprachstörungen oder eine Aura sein. Eine Aura ist ein Symptom, das mit einer veränderten Wahrnehmung einhergeht, wie z.B. verändertes Riechen oder Schmecken, Schwindel, Halluzinationen oder Ängste. Bei einem einfach-fokalen Anfall bleibt das Bewusstsein erhalten, während bei einem komplex-fokalen Anfall Bewusstsein oder Aufmerksamkeit beeinträchtigt sind.

Der seitliche Zungenbiss als typisches Symptom

Ein Zungenbiss, insbesondere am seitlichen Zungenrand, ist ein typisches Symptom eines generalisierten tonisch-klonischen Anfalls (Grand-Mal-Anfall). Während der unkontrollierten Muskelkontraktionen kann es vorkommen, dass die Zunge zwischen die Zähne gerät und unbeabsichtigt gebissen wird.

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Diagnose von Epilepsie

Der Verdacht auf Epilepsie ergibt sich in der Regel nach einem Anfall. Der Arzt wird zunächst erfragen, ob es sich bei den Symptomen tatsächlich um einen epileptischen Anfall gehandelt hat. Anhand bestimmter Merkmale kann der Arzt bestimmen, ob es tatsächlich ein epileptischer Anfall war. Zu Beginn eines epileptischen Anfalls haben (vorher wache) Betroffene beispielsweise meist die Augen geöffnet. Die Augen wirken starr, verdreht und der Blick geht ins Leere.

Wenn ein epileptischer Anfall wahrscheinlich ist, wird der Arzt einige Untersuchungen veranlassen:

  • Elektroenzephalogramm (EEG): Im EEG misst der Arzt die Hirnströme. Anhand der charakteristischen Muster kann er erkennen, ob die Person zu epileptischen Anfällen neigt.
  • Magnetresonanztomographie (MRT): Mithilfe der MRT kann der Arzt herausfinden, ob bestimmte Veränderungen im Gehirn die Anfälle auslösen.
  • Laboruntersuchungen: Der Arzt wird Blut abnehmen, um bestimmte Blutwerte zu überprüfen, die nach einem Anfall erhöht sein können. Das Blutbild kann zudem Hinweise auf die Ursache der Epilepsie geben. Gegebenenfalls wird der Arzt zudem das Nervenwasser (Liquor) untersuchen.

Die Diagnose Epilepsie wird gestellt, wenn mindestens zwei epileptische Anfälle im Abstand von mindestens 24 Stunden auftreten.

Behandlung von Epilepsie

In der Regel klingt ein epileptischer Anfall ohne Folgeschäden von allein wieder ab. Wichtig ist, Ruhe zu bewahren und dafür zu sorgen, dass sich der Epileptiker nicht verletzt. Ein einzelner komplikationsloser epileptischer Anfall muss nicht zwingend behandelt werden, wenn keine weiteren Anfälle zu erwarten sind.

Die meisten Epileptiker nehmen lebenslang Medikamente ein: sogenannte Antiepileptika. Diese Medikamente sollen die Anfälle blockieren. Es gibt viele unterschiedliche Antiepileptika. Welches Medikament der Arzt verschreibt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, so zum Beispiel davon, wie gut es die Person verträgt. Bei einer fokalen Epilepsie sind Medikamente mit den Wirkstoffen Lamotrigin oder Levetiracetam das erste Mittel der Wahl. Alternativen sind Wirkstoffe wie Carbamazepin, Gabapentin, Lacosamid oder Oxcarbazepin. Bei einer generalisierten Epilepsie bieten sich z.B. Antiepileptika mit Valproinsäure an. Alternativen sind u.a.

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Der Patient nimmt das Medikament in langsam steigernder Dosis ein, bis der empfohlene Blutspiegel erreicht ist. Solche Nebenwirkungen treten vor allem bei höheren Dosen oder Wirkstoffkombinationen auf. Nicht bei allen Patienten helfen Antieileptika ausreichend.

Epileptikerinnen, die mit der Antibabypille verhüten möchten, sollten frühzeitig mit dem Arzt darüber sprechen, denn manche Antiepileptika führen dazu, dass die Pille weniger gut wirkt. Epileptikerinnen mit Kinderwunsch sollten ebenfalls das Arztgespräch suchen. Vor allem im ersten Schwangerschaftsdrittel können Antiepileptika zu Fehlbildungen oder Entwicklungsverzögerungen beim Kind führen. Daher wird der Arzt die Medikamentendosis während der Schwangerschaft möglichst niedrig halten und auf Wirkstoffkombinationen verzichten. Gegebenenfalls wird er entscheiden, vor der Schwangerschaft auf ein Antiepileptikum zu wechseln, welches ein vergleichsweise geringes Risiko für das Ungeborene darstellt. Höher dosierte Valproinsäure kann sich in der Schwangerschaft negativ auf die Intelligenz und (im ersten Schwangerschaftsdrittel) auf die Hirnentwicklung des Kindes auswirken. Normalerweise bedeutet ein epileptischer Anfall während der Schwangerschaft kein großes Risiko für das Ungeborene.

Wenn die Therapie durch Medikamente nicht den gewünschten Erfolg erzielt, kann ein neurochirurgischer Eingriff infrage kommen. Eine Anfallsfreiheit können in der Regel nur sogenannten resektivenVerfahren erreichen (Resektion = operative Entfernung von Organteilen). Das bedeutet, dass der Operateur umgrenzte Hirnbereicheentfernt. Dies birgt das Risiko, dass anschließend bestimmte Hirnfunktionen beeinträchtigt sind. Art und Ausmaß der Nebenwirkungen nach einem solchen Eingriff sind mitunter schwer vorherzusagen.

Stimulationsverfahren können die Anfallsaktivität durch elektrische Reize (ähnlich wie beim Herzschrittmacher) vermindern. Für die Stimulation ist ein einen chirurgischer Eingriff nötig. Am häufigsten kommt die Vagusnervstimulation (VNS) zum Einsatz. Hier ist der Schrittmacher über eine Elektrode im Halsbereich unter der Haut mit dem Vagusnerv (dem 10. Hirnnerv) verbunden und sendet regelmäßig einen elektrischen Reiz. Völlig frei von Anfällen bleiben die meisten Epileptiker durch dieses Stimulationsverfahren zwar nicht. Ein weiteres, in Deutschland bislang seltenes Stimulationsverfahren ist die tiefe Hirnstimulation, die auch bei anderen Erkrankungen des Nervensystems (wie Parkinson) gute Behandlungsergebnisse erzielt. Ein Schrittmacher sendet über zwei Elektroden im Gehirn (eine pro Hirnhälfte) elektrische Reize in die Kerngebiete des vorderen Thalamuskerns im Zwischenhirn.

Verlauf und Prognose

Wer einmal einen epileptischen Anfall hatte, bekommt nicht zwangsläufig einen zweiten. Wiederholt sich ein Anfall jedoch, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass weitere auftreten. In der Regel ist ein Anfall nicht mit bleibenden Schäden verbunden. Wie stark eine Epilepsie ausgeprägt ist und wie häufig die Anfälle vorkommen, ist von Mensch zu Mensch ganz unterschiedlich. Der Verlauf ist unter anderen davon abhängig, was die Epilepsie verursacht hat und wie gut die Therapie anschlägt. Epilepsie geht häufiger mit Depressionen und Angsterkrankungen einher.

Der Verlauf einer Epilepsie ist durch Medikamente gut zu beeinflussen. Die Prognose ist entsprechend gut: Etwa 60 bis 80 Prozent der Epileptiker sind durch die Behandlung anfallsfrei.

Komplikationen

  • Verletzungen: Während eines epileptischen Anfalls kann sich die Person verletzen. So kann es vorkommen, dass sie stolpert, an Gegenstände stößt oder sich auf die Zunge beißt.
  • Status epilepticus: Ein Status epilepticus ist ein länger anhaltender oder sich ohne zwischenzeitliche Erholungen wiederholender, schwerer epileptischer Anfall. Dabei bekommt das Gehirn nicht mehr ausreichend Sauerstoff. Dieser Zustand erfordert eine schnelle und intensivmedizinische Hilfe.
  • SUDEP: SUDEP steht für "sudden unexpected death in epilepsy". Dabei stirbt ein Epileptiker plötzlich und unerwartet. Dies ist allerdings sehr selten der Fall.

Die Rolando-Epilepsie als Sonderform

Die Rolando-Epilepsie ist eine häufige Epilepsie-Form bei Kindern, die sich durch Muskelkrämpfe im Gesicht und Sprachstörungen äußert. Die Anfälle treten häufig nachts auf, enden meist schnell wieder und erfordern nicht immer eine Behandlung.

Die Rolando-Epilepsie äußert sich durch epileptische Anfälle vor allem im Bereich des Kopfes. Die Anfälle dauern üblicherweise nicht länger als zwei bis drei Minuten (sofern sie sich nicht ausbreiten). In den meisten Fällen sind die Kinder bei Bewusstsein und bekommen den Anfall mit.

Typische Symptome der Rolando-Epilepsie

Bei einem Anfall haben Betroffene Krämpfe der Gesichts-, Mund- und Rachenmuskeln. Die Muskeln können versteifen (tonischer Krampf), zucken (klonischer Krampf) oder beides (tonisch-klonischer Krampf). Besonders auffallend ist, dass Mundwinkel, Zunge und Gesicht (anfangs) nur auf einer Seite zucken oder verzogen sind.

Zudem treten Missempfindungen in Gesicht und Mund auf. Die Kinder verspüren ein Kribbeln, Taubheitsgefühl oder Brennen an Wangeninnenseite, Lippen, Zunge, Gaumen und Zahnfleisch.

Typisch ist auch, dass vermehrt Speichel fließt (Hypersalivation). Durch die Muskelkrämpfe können Betroffene manchmal nur schwer schlucken und es entstehen gurgelnde bis röchelnde Geräusche.

Ein Rolando-Anfall verursacht oft auch Sprechstörungen: Die Kinder können nicht (Anarthrie) oder nur verwaschen (Dysarthrie) sprechen. Da sich die Muskeln direkt nach dem Anfall (postiktal) erholen müssen, kann die Sprache noch etwas länger undeutlich bleiben.

Diese typischen Anzeichen einer Rolando-Epilepsie machen sich zu Beginn eines Anfalls bemerkbar. Bleibt es bei diesen Symptomen, spricht man von einem fokalen sensomotorischen Anfall. Das heißt, er bleibt örtlich begrenzt und Wahrnehmung sowie Bewegungsabläufe sind betroffen.

Erste Hilfe bei einem epileptischen Anfall

Der erste Anfall ist oft ein einschneidendes Erlebnis für Betroffene und Augenzeugen. Da Betroffene häufig bewusstseinsgestört sind und nichts über den Verlauf ihres Anfalles sagen können, ist es notwendig, einen Augenzeugen zur Untersuchung mitzubringen, falls es diesen gibt.

Grundsätzlich sollte jeder Patient bei Auftreten eines erstmaligen Krampfanfalls in einer Klinik mit neurologischer Fachabteilung vorgestellt werden. Bekannte Epileptiker hingegen müssen nicht zwingend in eine Klinik gebracht werden, hier sollte zusammen mit dem Patienten, Angehörigen etc. eine Lösung gefunden werden.

Epileptische Anfälle müssen von Gelegenheitskrämpfen abgegrenzt werden. Dies sind im Kindesalter z.B. Fieberkrämpfe und bei Erwachsenen Krämpfe bedingt durch Alkohol- oder Drogenabusus oder Dehydration (Aufzählung nicht abschließend).

Finanzielle Aspekte und Unfallversicherung

Epilepsie bedeutet für viele Betroffene eine gesundheitliche Belastung, aber auch finanzielle Risiken sind nicht zu unterschätzen. Ein plötzlicher Anfall kann zu schwerwiegenden Unfällen führen.

Viele klassische Unfallversicherungen schließen Unfälle aus, die durch Bewusstseinsstörungen wie Anfälle verursacht wurden. Es gibt jedoch Versicherer, die solche Risiken nicht pauschal ausschließen, sondern individuell bewerten. Bei stabiler Anfallslage und passender Vertragsgestaltung besteht häufig voller Versicherungsschutz.

Beim Vertragsabschluss sollte man auf die Klausel zu Bewusstseinsstörungen achten, die Gesundheitsfragen ehrlich beantworten und sich von einem Experten beraten lassen.

Eine gute Unfallversicherung leistet bei Unfällen, die durch epileptische Anfälle verursacht wurden, Kapitalleistungen bei Invalidität, Krankenhaustagegeld oder Genesungsgeld, Kostenübernahme für Reha und Hilfsmittel sowie eine Unfallrente bei dauerhaften Schäden.

Schlaf und Epilepsie

Schlaf und epileptische Aktivität beeinflussen sich gegenseitig. Die Epilepsie kann Ursache der Schlafstörungen sein durch Störung der Schlafarchitektur über die postiktale Phase hinaus. Es resultieren Tagesmüdigkeit und Gedächtnisstörungen. Andererseits verschlechtern Schlafstörungen die Häufigkeit epileptischer Anfälle. Zu den Epilepsien, die sich schlafgebunden manifestieren, gehören unter anderem nokturnale Frontallappenanfälle. Schlafstörungen und Tagesmüdigkeit können somit primär auf eine Epilepsie als Ursache hindeuten und sind nicht nur eine sekundäre Differenzialdiagnose von Bewegungsstörungen im Schlaf.

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