Eine Sinusitis, medizinisch als Nasennebenhöhlenentzündung bekannt, betrifft die Schleimhäute der Nasennebenhöhlen und oft auch die der Nase. In diesem Fall spricht man von Rhinosinusitis. Die Erkrankung kann akut oder chronisch verlaufen und verschiedene Ursachen haben.
Was ist eine Sinusitis?
Die Fachbezeichnung für eine Nasennebenhöhlenentzündung ist Sinusitis. In den meisten Fällen ist jedoch auch die Nasenschleimhaut betroffen, was als Rhinosinusitis bezeichnet wird. "Rhino" bedeutet Nase und "Sinus" steht für Hohlraum. Die Nasennebenhöhlen gehören zu den oberen Atemwegen, sind mit der Nasenhöhle verbunden und bestehen aus mehreren Hohlräumen im Schädelknochen, die sich bis zur Stirn und bis zu den Oberkieferzähnen erstrecken.
Die Schleimhaut der Nasennebenhöhlen produziert ein Sekret, das über Nase und Rachen abfließt. Bei einer Sinusitis schwillt diese Schleimhaut an und es kommt zu einer Ansammlung von Flüssigkeit. Ärzte unterscheiden zwischen akuten und chronischen Formen:
- Akute Sinusitis: Tritt mehrmals jährlich auf und verschwindet innerhalb weniger Wochen.
- Chronische Sinusitis: Die Nasenschleimhäute sind dauerhaft entzündet.
Symptome einer Sinusitis
Typische Symptome einer Sinusitis sind:
- Erschwerte Nasenatmung: Die Nasenwege sind blockiert, was das Atmen erschwert.
- Beschwerden im Bereich des Kiefers, der Stirn oder um die Augen herum: Selten treten Schmerzen auch an den Zähnen auf.
- Verstopfte Nase: Die Nase fühlt sich verstopft an.
- Eingeschränkter Geruchssinn: Der Geruchssinn kann beeinträchtigt sein.
- Druckgefühl im Kopf: Verstärkt sich beim Vorbeugen.
- Grünliches oder gelbliches Sekret: Ein Zeichen für Krankheitserreger.
- Kopfschmerzen und Fieber: Manchmal treten diese Symptome zusätzlich auf.
Ursachen einer Sinusitis
Eine akute Sinusitis ist oft die Folge einer Erkältung oder Grippe, meist durch Viren, seltener durch Bakterien verursacht. Nach einem viralen Infekt kann es jedoch zusätzlich zu einer bakteriellen Besiedlung kommen. Bei einer Entzündung schwellen die Schleimhäute an, wodurch Flüssigkeit schlechter abfließen kann und sich verdickt.
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Die Ursache für eine chronische Sinusitis ist oft unklar. Häufige Risikofaktoren sind:
- Allergischer Schnupfen
- Asthma
- Verkrümmte Nasenscheidewand
- Unverträglichkeit von Acetylsalicylsäure (ASS)
- Geschwächtes Immunsystem (z.B. durch Medikamente)
- Nicht ausgeheilte Sinusitis
- Nasenpolypen
Verlauf einer Sinusitis
Eine akute Sinusitis heilt meist innerhalb von 1 bis 2 Wochen folgenlos ab. Hält die Entzündung länger als 3 Monate an, spricht man von einer chronischen Sinusitis. Bei einer chronischen Sinusitis können sich Nasenpolypen bilden, die die Atmung und den Geruchssinn beeinträchtigen. In seltenen Fällen kann sich die Entzündung auf angrenzende Bereiche wie Gehirn oder Augen ausbreiten.
Diagnose einer Sinusitis
Zur Diagnose wird der Arzt zunächst nach den Beschwerden fragen und das Gesicht abtasten, um Schmerzen festzustellen. Danach gibt es verschiedene Untersuchungsmöglichkeiten:
- Endoskopie: Ein schlauchförmiges Gerät mit einer kleinen Lampe wird in die Nase eingeführt, um das Naseninnere zu begutachten.
- Sekretprobe: In Ausnahmefällen wird eine Probe des Sekrets entnommen und im Labor untersucht.
- Bildgebung: Bei unklarer Diagnose oder Anzeichen für Komplikationen können CT- oder Ultraschalluntersuchungen durchgeführt werden.
- Allergietest: Bei chronischer Sinusitis kann ein Allergietest sinnvoll sein.
Behandlung einer Sinusitis
Die Behandlung einer Sinusitis zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Entzündung zu bekämpfen. Folgende Behandlungen kommen infrage:
- Kortisonhaltige Nasensprays: Lindern die Beschwerden und hemmen den Entzündungsprozess.
- Abschwellende Nasensprays: Helfen nur kurzfristig und sollten nicht länger als wenige Tage angewendet werden. Bei chronischer Sinusitis wird davon abgeraten.
- Nasenspülungen oder Inhalationen: Können helfen, die Nase zu befreien und das Sekret zu lösen.
- Schmerzmittel: Können bei Bedarf eingenommen werden.
- Antibiotika: Sind nur selten sinnvoll, bei bakteriell bedingten Entzündungen.
- Biologika: Entzündungshemmende Antikörper, die bei chronischer Sinusitis mit Nasenpolypen infrage kommen.
- Operation: Bei chronischer Entzündung können Engstellen in den Nasennebenhöhlen erweitert und Nasenpolypen entfernt werden.
Hausmittel zur Linderung der Symptome
Zusätzlich zu den medizinischen Behandlungen können auch Hausmittel zur Linderung der Symptome beitragen:
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- Inhalation von heißem Wasserdampf: Kann wohltuend wirken, besonders mit ätherischen Ölen wie Pfefferminze oder Kamille.
- Nasenspülungen mit Kochsalzlösung: Haben eine abschwellende und sekretlösende Wirkung.
- Ausreichend trinken: Hilft, das Sekret zu verflüssigen und abfließen zu lassen.
- Luftbefeuchter: Erhöht die Luftfeuchtigkeit und beruhigt gereiztes Gewebe in Nase und Nebenhöhlen.
- Heiße Dusche: Der Wasserdampf hilft, den Schleim zu lösen.
- Warme Kompressen: Auflegen warmer Handtücher auf den Nasen- und Stirnbereich kann den Abfluss von Nasensekret erleichtern.
- Alternative Therapien: Akupressur, Akupunktur oder Gesichtsmassage zur Entspannung.
Vorbeugung einer Sinusitis
Einige Maßnahmen können helfen, einer Sinusitis vorzubeugen:
- Starkes Immunsystem: Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung an der frischen Luft stärken das Immunsystem.
- Nicht rauchen: Rauchen reizt die Schleimhäute und erhöht das Risiko einer Sinusitis.
- Ausreichend feuchte Raumluft: Trockene Luft kann die Schleimhäute austrocknen und anfälliger für Infektionen machen.
- Bei Erkältungen die Nase sanft schnäuzen: Um keinen Schleim in die Nebenhöhlen zu pressen.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Grundsätzlich ist es empfehlenswert, bei einer akuten Sinusitis einen Arzt zu konsultieren. Insbesondere bei folgenden Symptomen sollte man umgehend medizinische Hilfe suchen:
- Heftige Schmerzen
- Geschwollene Augenlider
- Starker Schwindel
- Sehstörungen
- Häufig wiederkehrende oder chronische Beschwerden
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