Sozialstiftung Bamberg Neurologie: Umfassende Informationen für Patienten und Interessierte

Die Sozialstiftung Bamberg bietet ein breites Spektrum an neurologischen Leistungen an, von der Akutbehandlung bis zur Rehabilitation. Dieser Artikel soll einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Angebote, Schwerpunkte und Behandlungsmethoden der Neurologischen Klinik und des zugehörigen "Neuronetz" geben.

Das Neuronetz: Interdisziplinäre Expertise für Ihre Gesundheit

Das "Neuronetz" ist ein Zusammenschluss verschiedener Fachdisziplinen in Bamberg, die interdisziplinär zusammenarbeiten, um Patienten optimal zu versorgen. Hier werden das gesamte Spektrum der Neurochirurgie, Kinder- und Jugendpsychosomatik sowie Neurologie diagnostiziert und behandelt. Kleine ambulante Eingriffe werden direkt in der Praxis vorgenommen, während größere stationäre Operationen im Klinikum am Bruderwald stattfinden, wo eine enge Zusammenarbeit mit den entsprechenden Abteilungen besteht.

Ein wichtiger Bestandteil des Neuronetzes ist die Neurologische Tagesklinik im Herz-Hirn-Zentrum (5. Stock). Sie ermöglicht die Diagnostik und Therapie verschiedener neurologischer Erkrankungen im Rahmen eines teilstationären Aufenthalts. Patienten kommen tagsüber in die Klinik und übernachten zu Hause. Schwerpunkte der Tagesklinik sind die Abklärung von entzündlichen Erkrankungen des zentralen Nervensystems oder Demenzen mittels Liquorpunktion sowie die Abklärung komplexer Erkrankungen des peripheren Nervensystems mittels Elektrophysiologie (EMG/ENG). Außerdem werden verschiedene Infusionstherapien mit Immunmodulatoren und Immunsuppressiva durchgeführt, z. B. bei Multipler Sklerose oder immunvermittelter Neuropathie.

Neurologische Klinik: Ganzheitliche Behandlung von Gehirn und Rückenmark

Die Neurologische Klinik der Sozialstiftung Bamberg behandelt Erkrankungen des Gehirns und des Rückenmarks mit seinen Umgebungsstrukturen sowie Schädigungen von Nerven und Muskeln. Zu den häufigsten Krankheiten gehören Schlaganfall, Parkinson, Epilepsie, Hirntumoren und Multiple Sklerose (MS). Auch die diagnostische Abklärung von Schwindel, Gefühlsstörungen sowie akuter und chronischer Schmerzzustände gehört zu den täglichen Aufgaben. Zudem wird die Diagnostik bei Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen durchgeführt.

Behandlungsspektrum

Die Fachärzte der Neurologie kümmern sich um die Vorbeugung, Erkennung, Behandlung und Nachsorge aller neurologischen Krankheitsbilder. Dazu gehören:

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  • Gefäßerkrankungen (Schlaganfall, Hirnblutung)
  • Gleichgewichtsstörungen (Schwindel)
  • Anfallsleiden (Epilepsie)
  • Bewegungsstörungen (Parkinson)
  • Entzündungen (Multiple Sklerose)
  • Kopfschmerzen (Migräne, Trigeminusneuralgie)
  • Nervenkompressionen (Bandscheibenvorfall, Karpaltunnelsyndrom)
  • Erkrankungen des peripheren Nervensystems (Polyneuropathie, Restless Legs Syndrom)
  • Gedächtnisstörungen (Demenz)

Krankhafte Störungen sowie Veränderungen der Stimmung, des Denkens, des Schlafens, des Erlebens und des Verhaltens können unterschiedlichste Ursachen haben. Auslöser sind zum Beispiel Veränderungen des Hirnstoffwechsels, belastende Lebensereignisse oder zwischenmenschliche Konflikte.

Schwerpunkte der Neurologischen Klinik

  • Schlaganfall: Akutversorgung und weiterführende Behandlung von Schlaganfällen.
  • Multiple Sklerose (MS): Diagnostik und Therapie der Multiplen Sklerose.
  • Parkinson: Behandlung von Morbus Parkinson und anderen Bewegungsstörungen.
  • Hirntumore: Diagnostik, Therapie und Koordination der Behandlung von Hirntumoren in Zusammenarbeit mit anderen Fachabteilungen.
  • Epilepsie: Diagnostik und Therapie von Epilepsie.
  • Schmerzdiagnostik und Schmerztherapie: Abklärung und Behandlung von akuten und chronischen Schmerzen.
  • Neurologische Frührehabilitation: Frühzeitige Rehabilitation nach neurologischen Erkrankungen.
  • Neurologische Tagesklinik: Teilstationäre Behandlung neurologischer Erkrankungen.

Neurologische Behandlungsverfahren

Die Neurologische Klinik bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Verfahren an, um neurologische Erkrankungen bestmöglich zu behandeln.

  • Ultraschalluntersuchungen: Ultraschalluntersuchungen der hirnversorgenden Gefäße und des Hirngewebes.
  • Elektroneurographie (ENG) und Elektromyographie (EMG): Untersuchung der Nervenleitgeschwindigkeit und der Muskelaktivität.
  • Evozierte Potentiale (VEP, AEP, SSEP, MEP): Funktionsbeurteilung der Nervenbahnen.
  • Elektro-Nystagmographie (ENG) und Elektro-Okulographie (EOG): Messung und Aufzeichnung von Augenbewegungen zur Abklärung von Schwindel.
  • Elektroenzephalographie (EEG): Darstellung der Hirnströme zur Diagnose von Epilepsie und anderen Gehirnerkrankungen.
  • Transkranielle Magnetstimulation (TMS): Behandlung von Depressionen, chronischen Schmerzen und zur Rehabilitation von Funktionsstörungen des Gehirns.
  • Applikation von Medikamentenpumpen: Implantation und Betreuung von Medikamentenpumpen zur Behandlung von Spastik.

Detaillierte Beschreibung einzelner Behandlungsverfahren

Ultraschalluntersuchungen:

Moderne Geräte ermöglichen direkte Flussgeschwindigkeitsmessungen und Analysen der Strömungsart, die beispielsweise durch Engstellen verändert sein können. Diese Engstellen können - genauso wie Verschlüsse - mit hoher Sicherheit diagnostiziert werden. Exzellent darstellbar sind auch die im Halsbereich gelegenen großen hirnversorgenden Arterien. Bei Beschallung durch den Schädelknochen können - mit etwas schlechterer Auflösung - die großen hirneigenen Gefäße dargestellt und direkt untersucht werden.

Im sogenannten B-Bild ist es möglich, Gefäße und Weichteile direkt zweidimensional zu betrachten und Gefäßwände und Gewebeveränderungen zu beurteilen. Hierbei ist auch eine Beschallung durch den Schädelknochen durchführbar: So können Hirngewebe und größere Gefäße im Schädel untersucht und z. B. Gefäßmissbildungen und Veränderungen der Hirnkammern erkannt werden.

In manchen Fällen ist es nötig, die Reaktionsfähigkeit der hirneigenen Gefäße auf Veränderungen des Kohlen-Dioxidgehaltes im Blut zu messen. Diese Reaktionsfähigkeit kann insbesondere bei einer fehlenden Durchblutungsreserve krankhaft verändert sein. Bei schwierigen Untersuchungsbedingungen bzw. zur Aufdeckung ungewöhnlicher Gefäßkurzschlüsse werden zudem intravenös gegebene Ultraschall-Signalverstärker angewendet. Dadurch können weitere Erkenntnisse bzgl. der Blutversorgung des Gehirnes gewonnen werden. Auch Nerven im Verlauf von Armen und Beinen sowie Muskeln können gut mit hochauflösenden Ultraschallsonden sichtbar gemacht und auf Veränderungen untersucht werden. Ultraschallmethoden sind schmerzfrei, ohne bekannte Nebenwirkungen und patientenschonend. Sie können somit beliebig oft angewendet werden.

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Elektroneurographie (ENG) und Elektromyographie (EMG):

Bei Nervenerkrankungen außerhalb des Gehirns und des Rückenmarkes ist es möglich, diese peripheren Nerven und die „Steuerung“ der Muskeln gezielt zu untersuchen. Über die Elektroneurographie (ENG) können Nervenleitgeschwindigkeiten im Bereich von Armen und Beinen sowie teilweise auch im Gesicht gemessen werden. Bei der Elektromyographie (EMG) werden die elektrischen Abläufe im Skelettmuskel mittels feiner Nadelelektroden aufgezeichnet und analysiert. In Verbindung mit dem körperlichen Befund und weiteren Untersuchungsbefunden ist es dem Arzt möglich, den Funktionszustand des Muskel- und peripheren Nervensystems zu bewerten.

ENG und EMG sind beispielsweise bei Schäden von Nervenwurzeln infolge einer Bandscheibenerkrankung oder bei Verletzungen von Nerven infolge Unfalls sehr hilfreich. Auch bei Stoffwechselerkrankungen, die zu einer Schädigung des peripheren Nervensystems führen können (z. B. bei der Zuckerkrankheit), empfehlen sich diese Untersuchungsformen.

In der Abteilung werden zudem spezielle Funktionsmessungen durchgeführt, wie z. B. die Untersuchung der motorischen Endplatte, dem Ort der Nerv-Muskel-Übertragung. Die Untersuchung erfolgt u. a. bei einem Verdacht auf Muskelschwäche (Myasthenie). Im Rahmen der Routine-Diagnostik werden zunehmend auch elektrophysiologische Untersuchungen von bestimmten Reflexbögen im Bereich von Hirn- oder Extremitäten-Nerven angewendet.

Evozierte Potentiale (VEP, AEP, SSEP, MEP):

Elektrische Spannungsunterschiede - sogenannte Potenziale - lassen sich mittels Elektroden über Nerven- und Muskelzellen ableiten. Als „evozierte“ (hervorgerufene) Potenziale bezeichnet man Spannungsunterschiede, die erst nach einer äußeren Anregung oder Reizung auftreten. Durch häufige Wiederholung der Reizdurchläufe kann man eine von zufälligen Veränderungen und Störungen bereinigte Kurve erreichen. Dabei misst man die Höhe (Amplitude) und die als Latenz bezeichnete Zeit zwischen dem Reiz und dem Auftreten der Antwortpotenziale.

Beispielsweise sind nach Reizung des Auges mit einem wechselnden Schachbrettmuster Visuell Evozierte Potenziale (VEP) ableitbar und auf einem Fernsehmonitor sichtbar. Bei Reizung des Ohres mit einem Klickton über einen Kopfhörer sind Akustisch Evozierte Potentiale (AEP) ableitbar. Werden Nerven an den Extremitäten direkt elektrisch gereizt, lassen sich Somatosensibel Evozierte Potentiale (SSEP) ableiten.

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Durch kurz andauernde, kräftige Magnetimpulse ist es möglich, Gehirnanteile und Nerven zu stimulieren, die für Bewegungen zuständig sind. Die Zeit des Auftretens und die Amplitude der resultierenden Muskelzuckung wird gemessen und als Magnetisch Evoziertes Potenzial (MEP) dokumentiert.

Evozierte Potenziale dienen zur Funktionsbeurteilung der jeweils untersuchten Nerven und Nervenbahnen. Dabei zeigen sich vor allem bei Entzündungen (VEP bei Multipler Sklerose), Durchblutungsstörungen und mechanischen Schädigungen des Nervensystems Potenzial-Veränderungen.

Elektro-Nystagmographie (ENG) und Elektro-Okulographie (EOG):

Über die Elektro-Nystagmographie und die Elektro-Okulographie lassen sich Augenbewegungen ohne Belastung für die Patienten messen und aufzeichnen. Beurteilt werden glatte Blickfolge, Blicksprünge sowie das Vorliegen von spontanem oder ausgelöstem Augenzittern (Nystagmus).

Diese Untersuchungen finden insbesondere zur Abklärung von Schwindel Anwendung. Dabei werden die Funktionen von Anteilen des Gleichgewichtsorganes im Innenohr, des Gleichgewichtsnervs und die der beteiligten Anteile von Hirnstamm und Kleinhirn beurteilt.

Elektroenzephalographie (EEG):

Die EEG-Untersuchung dient der Darstellung der Hirnströme. Dabei werden mehrere (meist 24) Elektroden mit einer Haube auf der Kopfhaut fixiert. Diese registrieren die schwache elektrische Aktivität des Gehirns durch den Schädelknochen hindurch. Die Untersuchungsperson sitzt dabei entspannt in einem Sessel und wird gelegentlich aufgefordert, die Augen zu öffnen oder zu schließen. Die Untersuchung ist weder schmerzhaft noch gefährlich und dauert nach dem Setzen der Haube etwa 20 Minuten. Die Auswertung dieser Hirnstromkurven erlaubt Rückschlüsse auf eine Epilepsie-Veranlagung bzw. -Erkrankung oder auf andere Gehirn-Erkrankungen (z. B. Tumoren, Entzündungen oder Durchblutungsstörungen).

Bei gesunden Menschen zeigen die Hirnströme regelmäßige Schwankungen, die sich in Form verschiedener Wellentypen in Abhängigkeit von der Frequenz darstellen. Bei Patienten mit Epilepsie zeigen sich zusätzlich unregelmäßige Strukturen, z. B. Spitzen oder Zacken. Diese unregelmäßigen Strukturen sind Ausdruck einer veränderten Gehirn-Aktivität. Insbesondere während eines epileptischen Anfalls sind diese Veränderungen deutlich ausgeprägt.

EEG unter bestimmten Voraussetzungen:

Nicht bei allen Patienten, bei denen ein Epilepsie-Verdacht besteht, sind außerhalb der Anfälle Veränderungen der Hirnstromkurven festzustellen. In diesem Fall können verschiedene Provokationsmethoden zum Einsatz kommen. Darunter versteht man die Ableitung der Hirnströme, während der Patient bestimmten Reizen ausgesetzt ist. Beim Hyperventilationsreiz wird der Patient aufgefordert, für etwa drei bis fünf Minuten tief und schnell zu atmen, also zu hyperventilieren. Im EEG eines Gesunden zeigen sich dabei vermehrt langsame Wellen, die jedoch eine Minute nach Beendigung der Hyperventilation nicht mehr nachweisbar sind. Bei Epilepsie-Patienten lassen sich hingegen häufig Krankheitshinweise, wie z. B. EEG-Zacken oder Seitenunterschiede, nachweisen.

Beim Lichtreiz wird der Patient während der EEG-Ableitung einem Flickerlicht ausgesetzt. Dieses weist zunächst eine langsame Frequenz von einem Lichtsignal pro Sekunde auf, steigert aber auf Frequenzen von bis zu 33 Signalen pro Sekunde. Bei Gesunden lassen sich parallel zu den einzelnen Lichtblitzen Verstärkungen der Hirnstromsignale nachweisen. Bei Epilepsie-Patienten können hingegen krankheitsbedingte Veränderungen der Hirnstromkurven sichtbar werden, z. B. Spitzen und Zacken. Auch ein bewusst eingesetzter Schlafentzug kann bei Epilepsie-Patienten dazu führen, dass krankheitsbedingte Besonderheiten der Hirnströme sichtbar werden.

In manchen Fällen kann es besonders hilfreich sein, während eines epileptischen Anfalls ein EEG abzuleiten und parallel eine Videoaufnahme anzufertigen. Auf diese Weise lassen sich Bewegungen, Muskelzuckungen, Haltungsveränderungen oder auch ein Bewusstseinsverlust in Beziehung zu den zum jeweiligen Zeitpunkt stattfindenden Veränderungen der Hirnströme setzen.

Eine weitere Möglichkeit bietet die Registrierung über ein Langzeit-EEG. Dabei werden die Hirnströme über einen Zeitraum von vier bis 24 Stunden erfasst und aufgezeichnet. Diese Langzeitaufzeichnung erhöht die Chance, ein EEG während eines epileptischen Anfalls registrieren zu können.

Applikation von Medikamentenpumpen:

Im Rahmen verschiedener Erkrankungen, wie z. B. Multiple Sklerose, Schlaganfall oder Hirnverletzungen, kann es zu einer dauerhaften schmerzhaften Muskelsteifigkeit (Spastik) kommen. Dabei reicht eine medikamentöse Behandlung häufig nicht mehr aus. In diesen Fällen kann eine Pumpe unter die Haut implantiert werden, die dann ständig ein muskelentspannendes Arzneimittel an die Rückenmarkflüssigkeit abgibt.

In Kooperation mit der neurochirurgischen Klinik kümmern wir uns sowohl um das Einsetzen solcher Pumpen als auch um zuverlässige Weiterbetreuung und Nachbefüllung der Pumpen mit Medikamenten für die Patienten.

Transkranielle Magnetstimulation (TMS):

Die Neurologische Klinik bietet mit der transkraniellen Magnetstimulation eine hervorragende Möglichkeit zur Behandlung von seelischen Erkrankungen, insbesondere von Depressionen, chronischen Schmerzen und zur Rehabilitation von Funktionsstörungen des Gehirns. Die transkranielle Magnetstimulation (TMS) ist ein Verfahren, mit dem die Funktion des Nervensystems beeinflusst werden kann, indem elektromagnetische Felder eingesetzt werden. Durch eine kernspintomografisch gesteuerte Navigationsfunktion kann eine exakte Behandlung der wichtigen Gehirnanteile erfolgen. TMS ist schmerzlos und mit nur seltenen und harmlosen Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Schwindel verbunden. Die TMS-Behandlung erfolgt abhängig von der Diagnose ein- bis fünfmal pro Woche und dauert je circa 20 Minuten.

Neurologische Rehabilitation: Hilfe zur Selbsthilfe

Die neurologische Reha dient nach dem Krankenhausaufenthalt der Anschlussheilbehandlung von Patienten mit neurologischen Erkrankungen wie zum Beispiel Schlaganfall, Hirnblutung, Schädel-Hirn-Trauma, Parkinson oder Multipler Sklerose (MS). Auch operative Eingriffe an Gehirn, Rückenmark und peripheren Nerven machen eine neurologische Reha meist unabdingbar. Die ganzheitliche, am bio-psycho-sozialen Krankheitsmodell orientierte Therapie trägt dazu bei, krankheitsbedingt verloren gegangene physische und psychische Funktionen und Fähigkeiten sowie die allgemeine Leistungsfähigkeit wiederzugewinnen.

Wann ist eine neurologische Reha angebracht?

Eine Erkrankung des Gehirns, Rückenmarks oder peripherer Nerven kann wichtige Fähigkeiten wie Atmen, Schlucken, Sprechen, Denken, Fühlen und Bewegen beeinträchtigen.

  • Schlaganfall: Nach einem Schlaganfall ist eine neurologische Reha wichtig, um verloren gegangene Funktionen wiederzuerlangen und die Selbstständigkeit im Alltag zu verbessern.
  • Gehirnverletzungen: Nach Gehirnverletzungen durch äußere Einwirkung im Rahmen eines Schädel-Hirn-Traumas können verschiedene kognitive Beeinträchtigungen und Symptome wie beispielsweise Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen, Gedächtnisprobleme oder verminderte psychische Belastbarkeit auftreten.
  • Operationen am Nervensystem: Nach operativen Eingriffen am Gehirn, Rückenmark oder peripheren Nerven kann bei fortbestehenden neurologischen Ausfallerscheinungen eine Anschlussheilbehandlung (AHB) sehr sinnvoll sein.
  • Entzündliche Erkrankungen des Nervensystems: Unter erregerbedingt-entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems versteht man durch Viren, Bakterien, Parasiten oder Pilze verursachte Schädigungen der Hirnhäute (Meningitis), des Gehirns (Encephalitis), des Rückenmarks (Myelitis) oder der peripheren Nervenwurzel und Nerven (Radikulitis/Neuritis, z.B. Neuroborrelose).
  • Parkinson-Syndrom: Neben der medikamentösen Behandlung sind die Physio- und Ergotherapie sowie die Logopädie wichtige Bestandteile der Parkinson-Therapie.
  • Multiple Sklerose (MS): Die im Einzelfall sehr unterschiedlich verlaufende Erkrankung muss nicht zwangsläufig zu schweren Behinderungen führen, ihr Verlauf kann aber durch verschiedene medikamentöse und physiotherapeutische Maßnahmen günstig beeinflusst werden.
  • Lähmungen: Lähmungen der Gliedmaßen können Folge der unterschiedlichsten neurologischen Erkrankungen sein.
  • Muskelerkrankungen (Myopathien): Hauptsymptom aller Myopathien ist eine im Krankheitsverlauf oft zunehmende Schwäche der Skelettmuskulatur.
  • Neurologische Schmerzsyndrome: Schmerzen, die durch Schädigungen des zentralen oder peripheren Nervensystems ausgelöst sind.
  • Hirnleistungsstörungen: Hirnleistungsstörung ist ein Überbegriff für kognitive Störungen, wie beispielweise Konzentrations-, Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen.
  • Gesichtsfeldausfälle (Anopsie): Das Vorliegen eines Gesichtsfeldausfalls weist darauf hin, dass irgendwo auf dem Weg von der Netzhaut über den Sehnerv bis hin zu den Sehzentren des Gehirns im Hinterhauptlappen eine Störung vorliegt.
  • Neurologische Folgen von COVID-19: Eine Covid-19-Infektion kann auch mit neurologischen Begleiterscheinungen einhergehen, z.B. mit Schlaganfällen oder mit Hirnschädigung durch Sauerstoffmangel nach Langzeit-Beatmung oder Lungenembolien, außerdem mit Erkrankung der Nervenbahnen an Armen und Beinen (Neuropathie) durch die lange Immobilität, mit Kopfschmerzen und Schwindel.

Angebote der neurologischen Rehabilitation

  • Medizinisch-rehabilitative Verfahren mit eigenem Bewegungsbad
  • Alltagstraining in einer Therapiewohnung und Lehrküche
  • Umfassende Gesundheitsschulung
  • Gleichgewichts-, Gelände- und Klettertraining
  • Ambulante Heilbehandlungen
  • Heil- und Hilfsmittelberatung
  • Reha-Nachsorge (z. Bsp.: IRENA)

Oberstes Ziel der Rehabilitation ist das Erreichen einer weitest gehenden Alltagskompetenz, sodass eine möglichst selbstständige Lebensführung bzw. die Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit und die Rückkehr in ein familiäres und gesellschaftliches Leben möglich wird.

Neurologische Post-COVID Rehabilitation

Im Bereich der neurologischen Rehabilitation wird ein spezielles Programm für Post- und Long-Covid Patienten angeboten. Im Zentrum steht dabei der körperliche, psychische und kognitive Wiederaufbau der Betroffenen. Das Therapieprogramm setzt sich aus Gruppen- und Einzeltherapien zusammen, immer abhängig von der individuellen Ausprägung der Symptome. Am Schluss wird im Rahmen der Entlassungsplanung die Rückkehr in den Alltag oder Beruf vorbereitet und oft eine stufenweise Wiedereingliederung geplant.

Die Schritte in diesem Prozess sind nicht nur die Steigerung der allgemeinen körperlichen Kraft, Ausdauer und Belastbarkeit, sondern auch die Steigerung der geistig-konzentrativen Belastbarkeit sowie die psychische Stabilisierung. Jeder Patient erhält bei seiner Entlassung ein ausführliches Gutachten, das genaue Angaben zum Gesundheitszustand des Betroffenen enthält und auch Empfehlungen auf etwaige beruflich notwendige Änderungen beinhaltet.

Das Angebot einer neurologischen Long- bzw. Post-Covid Rehabilitation kann über den Hausarzt oder Facharzt (als medizinische Rehabilitation/Heilbehandlung) oder direkt von der Klinik im Rahmen eines Krankenhausaufenthalts (als Anschlussheilbehandlung) beantragt werden.

Ambulante neurologische Rehabilitation

Die teilstationäre Behandlung im Klinikum am Michelsberg umfasst das gesamte Angebot der vollstationären Rehabilitation. Der Vorteil für Sie als Patient ist die Wohnortnähe: Nachts schlafen Sie zuhause in Ihrem eigenen Bett und können die in der Rehabilitationstherapie wieder neu erworbenen Fähigkeiten und Hilfsmittel im gewohnten Lebensumfeld und Alltag erproben.

Neben der Versorgung durch unsere Fachärzte der Neurologie bleiben Sie in der Betreuung durch Ihren behandelnden Haus- oder Facharzt. Gleichzeitig haben Sie die Sicherheit unseres Klinikums am Bruderwald mit neurologischer und neurochirurgischer Klinik in nächster Nähe. Sollen während der Rehabilitation spezielle Untersuchungen erforderlich werden, können diese direkt in Kooperation mit Ihrem Hausarzt zeitnah geplant werden.

Neuro-Rehakonzept: Multiprofessionelles Training für Alltag und Beruf

Zur optimalen Wiederherstellung Ihrer, durch eine neurologische Erkrankung, eingeschränkten Fähigkeiten steht ein multidisziplinäres Team aus erfahrenen Ärzten der Neurologie, Neuropsychologen, Gesundheitspflegern, Physio-, Ergo- und Sporttherapeuten, Logopäden, Sozialpädagogen und Ernährungsberatern bereit. Gemeinsam mit Ihnen legen wir die persönlichen Rehaziele fest und erstellen einen individuellen Therapieplan. Dieser erstreckt sich über einige Stunden am Tag, inklusive Erholungspausen und eines Mittagessens und wird im Rehaverlauf an Ihre Fortschritte angepasst.

Durch die individuell angepasste Therapie wird die Selbstheilungsfähigkeit des Nervensystems, die sogenannte Neuroplastizität, optimal gefördert. Unser Neuro-Rehateam versteht sich als Ihr Lotse auf dem Weg zurück in ein möglichst selbstbestimmtes Alltags- und Berufsleben. Ein weiterer Punkt unserer Neuro-Rehabilitation ist die Ernährungstherapie.

Reha beantragen

Die Anschlussheilbehandlung (AHB) umfasst medizinische Leistungen zur Rehabilitation unmittelbar im Anschluss an die Behandlung im Akutkrankenhaus, z. B. auf der Schlaganfallstation (Stroke Unit). Der Leistungsantrag erfolgt noch während der Krankenhausbehandlung durch den Sozialdienst der Klinik. Die Rehabilitationsmaßnahme sollte innerhalb der ersten zwei Wochen nach Krankenhausentlassung beginnen. Darüber hinaus kann eine neu…

Kompetenz und Expertise

Die Sozialstiftung Bamberg kann auf ein Team von hochqualifizierten Fachärzten und Therapeuten zurückgreifen.

Chefarzt der Neurologischen Klinik

Chefarzt der Neurologischen Klinik der Sozialstiftung Bamberg ist Prof. Dr. med. Herwig Strik. Er ist Facharzt für Neurologie mit Zusatz-Weiterbildungen in medikamentöser Tumortherapie und Rehabilitationswesen. Seit 2011 ist er außerordentliches Mitglied der Arzneimittelkommission.

Vita (Kurzfassung)

  • 1964 geboren in Würzburg
  • 1990 3. Medizinisches Staatsexamen, Universität Würzburg
  • 1995 Facharzt für Neurologie
  • 2006 Verleihung der Venia legendi der Universität Göttingen für das Fach Neurologie
  • 2007 Zusatzbezeichnung "Rehabilitationswesen" und "Medikamentöse Tumortherapie in der Neurologie"
  • Seit 2018 Chefarzt der Neurologischen Klinik der Sozialstiftung Bamberg

Schwerpunkte

  • Klinisch: Hirneigene Tumore: Chemotherapie; Koordination der Zusammenarbeit mit den beteiligten Fachabteilungen (Neurochirurgie, Strahlentherapie, Hämatologie-Onkologie, Neuroradiologie, Neuropathologie); Erkennung und Behandlung von Begleiterkrankungen wie z. B. epileptische Anfälle oder depressive Verstimmung; Metastasen systemischer Tumoren in Nervensystem oder Nervenwasser (sog. Leptomeningeosis carcinomatosa).

Team der Neurologischen Klinik

Zum Team der Neurologischen Klinik gehören:

  • Oberarzt Dr. med. Christian Morcinek
  • Oberarzt Dr. med. Arne Lenz
  • Oberarzt Dr. med. Mario Giraldo Velasquez
  • Oberarzt Dr. med. Jürgen Böhner
  • Oberarzt Martin Schröder
  • Oberärztin Alexandra Pauser
  • Oberärztin Carola Blischke
  • Leitender Oberarzt Dr. med. Oliver Menn

Privatambulanz für Erkrankte mit Morbus Parkinson

Die Privatambulanz wird vom Leitenden Oberarzt der Neurologische Rehabilitation, Dr. Christian Damjanow, geleitet. Ziel ist es, die klassischen Symptome wie Zittern (Tremor), Steife (Rigor) und Langsamkeit (Akinese) zu behandeln und auch Haltungs- und Gangstörungen sowie nicht-motorische Symptome der Parkinson-Krankheit möglichst früh zu erkennen und zu lindern. Außerdem werden Empfehlungen zu weiteren Behandlungsmethoden gegeben.

Forschung und Wissenschaft

Im Rahmen der Onkologischen Zentren und CCC arbeiten Bamberg, Bayreuth und Erlangen gemeinsam an einem wissenschaftliches Ernährungsprojekt unter der Leitung von Frau Prof. Dr. med. Zopf der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen.

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