Neurologische Behandlungen im Spital Lachen und anderen Kliniken

Das Spital Lachen und andere Kliniken bieten ein breites Spektrum an neurologischen Behandlungen an. Dieser Artikel beleuchtet verschiedene neurologische Erkrankungen und die entsprechenden Behandlungsansätze, die in spezialisierten Einrichtungen wie dem Spital Lachen und den Helios Fachkliniken Hildburghausen zur Verfügung stehen. Von der Behandlung des Karpaltunnelsyndroms bis hin zur tiefen Hirnstimulation bei Depressionen werden innovative Therapien vorgestellt.

Karpaltunnelsyndrom

Das Karpaltunnelsyndrom entsteht durch die Einengung des Nervus medianus im Karpaltunnel des Handgelenks. Typische Symptome sind Kribbeln in Daumen, Zeige-, Mittel- und Ringfinger, oft verstärkt in der Nacht.

Konservative und operative Behandlung

Zunächst erfolgt die Behandlung konservativ durch Ruhigstellung der Hand mit einer Lagerungsorthese, oft durch den Hausarzt oder Neurologen. Wenn dies nicht ausreicht, kann eine Operation erforderlich sein. Dabei wird in Regionalanästhesie (Plexusanästhesie) ein kleiner Hautschnitt von ca. 3 cm zwischen Daumen- und Kleinfingerballen gesetzt, um den Nerv zu entlasten. Nach dem Eingriff erfolgt eine kurze Nachbeobachtung in der Praxis.

Nachsorge

Ein bis zwei Tage nach der Operation wird der Kompressionsverband entfernt und durch einen Pflasterverband ersetzt. Normale Körperpflege ist erlaubt, jedoch sollte Baden oder Schwimmen bis zum Abschluss der Wundheilung vermieden werden. Die Hand sollte für alltägliche Dinge eingesetzt, aber nicht zu stark belastet werden.

Kubitaltunnelsyndrom und Loge-de-Guyon-Syndrom

Diese Krankheitsbilder werden durch die Einengung des Nervus ulnaris auf Höhe des Ellbogens (Sulcus ulnaris Syndrom) oder am Übergang zur Hand (Loge de Guyon Syndrom) verursacht. Typische Symptome sind Kribbelempfindungen und ein Einschlafen des Kleinfingers und teilweise des Ringfingers.

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Diagnostik und operative Behandlung

Nach der Vorstellung in der Sprechstunde und Indikationsstellung zur OP erfolgt ein ambulanter Operationstermin in Plexusanästhesie. Die Freilegung des Nervs erfolgt über einen Hautschnitt an der Innenseite des Ellbogens oder an der Kleinfingerseite der Hand. Manchmal sind beide Einengungen vorhanden, sodass ein Kombinationseingriff notwendig ist.

Nachsorge

Die Nachsorge ähnelt der des Karpaltunnelsyndroms. Der Kompressionsverband wird nach ein bis zwei Tagen entfernt, und die Hand sollte für alltägliche Dinge eingesetzt, aber nicht überlastet werden.

Schnappfinger (Tendovaginitis stenosans)

Beim Schnappfinger kommt es zum Festhängen eines oder mehrerer Finger nach dem Faustschluss, begleitet von einem charakteristischen Schnappen beim Öffnen. Ursachen sind meist Überlastungen, die zum Anschwellen der Beugesehnenscheiden und Einengung im Bereich des ersten Ringbandes führen.

Konservative und operative Behandlung

Im Anfangsstadium kann eine lokale Infiltration mit Kortison Besserung bringen. Der operative Eingriff erfolgt in lokaler Betäubung, wobei das A1 Ringband der Länge nach eröffnet wird. Der Erfolg kann bereits während der Operation überprüft werden.

Nachsorge

Ein bis zwei Tage nach der Operation wird der Wickelverband entfernt. Die Hand sollte für alltägliche Dinge eingesetzt und bewegt werden, wobei besonders der Faustschluss und die Fingerstreckung geübt werden sollten.

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Rhizarthrose (Daumensattelgelenksarthrose)

Die Rhizarthrose ist eine Arthrose des Daumensattelgelenks, die zu Schmerzen am Daumen, insbesondere am Daumenballen, führt. Die Schmerzen treten typischerweise bei kräftigen Bewegungen auf.

Konservative und operative Behandlung

In den Anfangsstadien wird das Daumensattelgelenk durch eine Orthese ruhiggestellt. Wenn dies nicht ausreicht, kann eine operative Therapie in Betracht gezogen werden, bei der das große Vieleckbein (Os trapezium) entfernt und eine Sehnenaufhängeplastik zur Stabilisierung des Daumenstrahls durchgeführt wird.

Alternative Behandlungen

Hyaluronsäure-Injektionen können die Gelenkflüssigkeit verbessern und Schmerzen lindern. Auch die Behandlung mit Eigenblutplasma (PRP) kann in frühen Stadien der Arthrose zur Schmerzlinderung und Verbesserung der Beweglichkeit führen.

Nachsorge

Nach der Operation wird eine kleine Schiene aus Kunststoffgips angelegt. Nach dem Fadenzug wird eine individuell gefertigte Orthese angefertigt, die tagsüber und nachts getragen wird. Physiotherapie oder Ergotherapie sind in der Regel nicht notwendig.

Morbus Dupuytren

Morbus Dupuytren ist eine Erkrankung, die zur Krümmung einzelner oder mehrerer Finger und zur Ausbildung fester Knoten und Stränge in der Hohlhand führt. Es handelt sich um eine Veränderung der Bindegewebsschicht der Hand, der Palmaraponeurose.

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Behandlung

Eine konservative Therapie ist nicht bekannt. Operativ kann das Dupuytrengewebe entweder durch eine Nadelfasziotomie in lokaler Betäubung durchtrennt oder durch eine partielle Fasziektomie in Plexusanästhesie mikrochirurgisch entfernt werden.

Nachsorge

Nach der Nadelfasziotomie ist ein Pflasterverband ausreichend. Nach der partiellen Fasziektomie sind regelmäßige Verbandswechsel erforderlich. Bei ausgeprägten Befunden kann eine Nachtlagerungsschiene notwendig sein. Die Ausreifung der Narben dauert 3-6 Monate.

Tiefe Hirnstimulation bei Depression

Am Inselspital in Bern wurde erstmals eine tiefe Hirnstimulation bei einer Patientin mit schwerer Depression durchgeführt. Bei diesem minimalinvasiven Eingriff werden Elektroden im Gehirn implantiert, die chronische elektrische Impulse abgeben. Die Elektroden werden im Bereich des Nucleus accumbens platziert, einer Hirnregion, die für Stimmungsstörungen und Motivation zuständig ist.

Hintergrund

Die tiefe Hirnstimulation hat sich bereits bei Bewegungsstörungen wie Morbus Parkinson etabliert. Die Anwendung bei psychiatrischen Erkrankungen steckt jedoch noch in den Kinderschuhen.

Spital Lachen: Umfassende Gesundheitsversorgung

Das Spital Lachen leistet einen wichtigen Beitrag zur stationären und ambulanten Grundversorgung der Region Ausserschwyz. Es bietet ein breites Leistungsspektrum in verschiedenen medizinischen Bereichen, darunter:

  • Innere Medizin inkl. Nephrologie / Dialyse
  • Chirurgie inkl. Adipositaschirurgie, Gefässchirurgie
  • Orthopädie inkl. Unfallchirurgie /Traumatologie
  • Geburtshilfe und Gynäkologie
  • Anästhesiologie, Schmerztherapie und zertifizierte IPS
  • Radiologie
  • Interdisziplinäre Notfallstation
  • Angiologie
  • Wundberatung
  • Tagesklinik
  • Ambulante Chirurgie
  • Gastroenterologie
  • Kardiologie

Das Spital Lachen zeichnet sich durch eine enge Zusammenarbeit mit Hausärzten und anderen Institutionen im Gesundheitswesen aus.

Helios Fachkliniken Hildburghausen

Die Helios Fachkliniken Hildburghausen bieten ebenfalls ein breites Spektrum an medizinischen Leistungen. Sie engagieren sich in der Ausbildung von jungen Menschen in der Gesundheitsbranche und unterstützen regionale Organisationen durch Spenden.

Innovationen und Forschung

Die neurologische Forschung macht rasante Fortschritte, insbesondere bei der Aufklärung von Krankheitsmechanismen und der Entwicklung neuer Therapieansätze. Beispiele hierfür sind die Autoimmunenzephalitis und die Entwicklung von CGRP-Antikörpern zur Migräneprophylaxe. Auch in der Leukämie- und Lymphomtherapie gibt es innovative Immuntherapien.

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