Starke Blutung und Krämpfe Ursachen: Ein umfassender Überblick

Viele Frauen erleben während ihrer Menstruation Beschwerden wie Schmerzen, Krämpfe, unregelmäßige oder sehr starke Blutungen. Eine starke Menstruation, auch Hypermenorrhoe genannt, kann den Alltag erheblich beeinträchtigen und zu weiteren gesundheitlichen Problemen führen. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten von starken Blutungen und Krämpfen während der Menstruation.

Was ist eine starke Regelblutung? Definition und норма

Normalerweise verlieren Frauen während ihrer Periode insgesamt etwa 60 Milliliter Blut, was ungefähr anderthalb Schnapsgläsern entspricht. In der Frauenheilkunde wird von einer zu starken Periode ausgegangen, wenn eine Frau während ihrer Menstruation regelmäßig insgesamt mehr als 80 Milliliter Blut verliert. Dies entspricht etwa der Menge, die einen Tampon oder eine Binde normaler Größe innerhalb von ein bis zwei Stunden vollständig durchtränkt. Dauert die Blutung länger als 5 bis 7 Tage an, gilt sie als verlängerte Blutung (Menorrhagie). Oft treten Hypermenorrhoe und Menorrhagie gemeinsam auf.

Symptome und Anzeichen einer zu starken Periode

Es gibt verschiedene Anzeichen, die auf eine zu starke Periode hindeuten können:

  • Starke Blutungen: Tampons oder Binden müssen etwa alle 1 bis 2 Stunden gewechselt werden.
  • Verlängerte Blutungen: Die Periode dauert länger als 5 bis 7 Tage.
  • Blutklumpen: Das Menstruationsblut enthält große Blutklumpen.
  • Beeinträchtigung des Alltags: Die Blutung beeinträchtigt die täglichen Aktivitäten und die Lebensqualität.
  • Symptome von Eisenmangel: Müdigkeit, Schwäche, Blässe, Kurzatmigkeit, Schwindel und Herzrasen, insbesondere nach körperlicher Belastung.

Ursachen und Auslöser: Was steckt hinter starken Blutungen und Krämpfen?

Die Ursachen für eine zu starke Periode können vielfältig sein. Oft stecken gutartige Geschwulste in oder an der Gebärmutter dahinter. Auch hormonelle Veränderungen in der Pubertät oder den Wechseljahren sind eine mögliche Ursache. Im Folgenden werden einige der häufigsten Ursachen genauer betrachtet:

Gutartige Geschwulste und Wucherungen

  • Myome: Gutartige Muskelknoten in der Gebärmutter, die sich in der Muskelschicht der Gebärmutter bilden und die Gebärmuttermuskulatur beim Zusammenziehen behindern können.
  • Polypen: Gutartige Schleimhautwucherungen in der Gebärmutter, die ebenfalls zu stärkeren Blutungen führen können.
  • Verwachsungen und Entzündungen: Verwachsungen an der Gebärmutter oder den Eileitern können angeboren sein oder als Folge von Operationen oder Endometriose entstehen. Sie können die normale Funktion der Gebärmutter beeinträchtigen und zu stärkeren Blutungen führen.

Hormonelle Veränderungen

  • Pubertät und Wechseljahre: Hormonelle Veränderungen in der Pubertät oder den Wechseljahren können den Menstruationszyklus beeinflussen und zu stärkeren Blutungen führen.
  • Ovulationsstörungen: Wenn die Hormone, die den Zyklus steuern, nicht mehr korrekt aufeinander abgestimmt sind, kann sich die Gebärmutterschleimhaut immer weiter verdicken, anstatt wie normal in regelmäßigen Abständen kontrolliert abgestoßen zu werden. Wenn es schließlich zur Lösung dieser abnormal verdickten Schleimhaut kommt, kann die Blutung umso heftiger sein.
  • Hormonelle Verhütungsmittel: Das Absetzen hormoneller Verhütungsmittel kann ebenfalls zu vorübergehenden hormonellen Schwankungen und stärkeren Blutungen führen.

Weitere mögliche Ursachen

  • Kupferspirale: Diese führt meist zu stärkeren Blutungen, da sich die Gebärmutterschleimhaut als Reaktion auf die Spirale örtlich leicht entzündet und die oberflächlichen kleinen Gefäße gereizt werden können. Auch nach dem Einsetzen einer Hormonspirale kann es anfänglich zu einer stärkeren Blutung kommen.
  • Gerinnungsstörungen: In seltenen Fällen können Gerinnungsstörungen wie das von-Willebrand-Syndrom zu verstärkten Menstruationsblutungen führen.
  • Andere medizinische Probleme: Hormonstörungen, Schilddrüsenerkrankungen, Herz-, Nieren- oder Leberkrankheiten sind selten die Ursache einer starken Periode.
  • Bösartige Wucherungen: Gebärmutter- oder Gebärmutterhalskrebs sind nur selten die Ursache für eine zu starke Monatsblutung.

Folgen einer starken Regelblutung: Eisenmangel und Anämie

Geht während der Periode zu viel Blut und damit Eisen verloren, kann dies zu einem Eisenmangel führen. Eisen ist für den Aufbau roter Blutkörperchen sehr wichtig. Diese transportieren im Blut Sauerstoff zu den Organen. Ist zu wenig Eisen im Körper, können nicht ausreichend rote Blutkörperchen produziert werden und es kommt zu einer Blutarmut (Anämie).

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Wenn nicht genug rote Blutkörperchen vorhanden sind, wird der Körper schlechter mit Sauerstoff versorgt - die Folge sind Schwäche und Abgeschlagenheit. Weitere mögliche Anzeichen einer Anämie sind Blässe sowie kalte Hände und Füße. Bei einer stärkeren Blutarmut können sich auch andere Symptome wie Schwindel, Atemnot und Herzrasen zeigen, vor allem nach körperlicher Belastung.

Diagnose: Wie wird eine starke Regelblutung festgestellt?

Um die Ursache für die starke Periode herauszufinden, untersucht die Frauenärztin oder der Frauenarzt normalerweise zuerst die Gebärmutter. Sie oder er tastet das Organ ab und macht eine Ultraschalluntersuchung. Manchmal wird zusätzlich eine Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) empfohlen, bei der eine kleine Kamera in die Gebärmutter eingeführt wird.

Eine Blutuntersuchung kann zeigen, ob die starke Regelblutung zu einer Blutarmut geführt hat. Bei Verdacht auf eine Störung des Hormonhaushalts kann dabei auch der Spiegel der Hormone bestimmt werden, die die Gebärmutterschleimhaut und den Menstruationszyklus beeinflussen.

Die persönliche Situation und die Art der Beschwerden können weitere wichtige Hinweise auf mögliche Ursachen geben. Es kann hilfreich sein, über 1 oder 2 Monate schriftlich festzuhalten, wie viele Binden oder Tampons während einer Monatsblutung an den verschiedenen Tagen benötigt werden oder wie häufig eine Menstruationstasse geleert werden muss.

Behandlungsmöglichkeiten: Was hilft gegen starke Blutungen und Krämpfe?

Die Behandlung einer starken Regelblutung richtet sich nach der Ursache, dem Schweregrad der Beschwerden und dem Wunsch nach zukünftiger Schwangerschaft. Es gibt verschiedene medikamentöse und operative Optionen:

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Medikamentöse Behandlung

  • Schmerzmittel: Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac können Schmerzen und Krämpfe lindern und gleichzeitig die Blutung etwas abschwächen.
  • Tranexamsäure: Dieses Medikament reduziert die Blutungsneigung und kann die Blutungsstärke während der Periode verringern.
  • Hormonelle Verhütungsmittel: Die Antibabypille oder eine Hormonspirale können das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut hemmen und so die Blutung reduzieren.
  • Eisenpräparate: Bei Eisenmangel aufgrund starker Blutungen können Eisenpräparate helfen, den Eisenspeicher wieder aufzufüllen und einer Anämie entgegenzuwirken.
  • Pflanzliche Mittel: Agnucaston® kann für eine nachhaltige Harmonisierung bei Zyklusunregelmäßigkeiten sorgen und das hormonelle Gleichgewicht wieder herstellen.

Operative Behandlung

  • Ausschabung (Kürettage): Bei einer Ausschabung wird die Gebärmutterschleimhaut abgetragen, um die Blutung zu reduzieren.
  • Hysteroskopische Myomentfernung oder Polypektomie: Myome oder Polypen in der Gebärmutter können durch eine Operation entfernt werden.
  • Endometriumablation: Bei diesem Verfahren wird die Gebärmutterschleimhaut verödet oder entfernt, um die Blutung zu reduzieren.
  • Hysterektomie: Die Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie) ist ein größerer Eingriff, der nur bei sehr starken und belastenden Beschwerden infrage kommt und wenn kein Kinderwunsch mehr besteht.

Welche Therapie infrage kommt, hängt auch davon ab, ob ein Kinderwunsch besteht oder nicht. Denn egal ob Pille, Schmerzmittel oder Operation - alle Behandlungsmöglichkeiten haben ihre Vor- und Nachteile. Eine starke Periode ist kein Notfall - daher ist genug Zeit, sich gut über alle Möglichkeiten zu informieren und ihre Vor- und Nachteile abzuwägen.

Umgang mit einer starken Regelblutung im Alltag

Eine starke Menstruation kann den Alltag beeinträchtigen, müde und schlapp machen. Zudem kann die Blutung einfach stören oder mit Schamgefühlen verbunden sein. Viele betroffene Frauen entwickeln mit der Zeit Strategien, um damit umzugehen. Zum Beispiel achten sie an Tagen mit besonders starker Blutung darauf, dass immer eine Toilette in der Nähe ist, oder sie kombinieren etwa Tampons mit Binden oder Periodenunterwäsche.

Es ist wichtig, sich ausreichend Ruhe zu gönnen, ärztlichen Rat einzuholen oder nach einer passenden Behandlung zu suchen - auch und gerade dann, wenn man sich nicht ernst genommen fühlt. Starke Beschwerden und Blutverlust sind nichts, was man als „natürlich“ hinnehmen muss.

Prävention: Wie kann starken vaginalen Blutungen vorgebeugt werden?

Die Prävention starker vaginaler Blutungen erfordert eine Kombination aus gesunden Lebensgewohnheiten und regelmäßigen medizinischen Untersuchungen. Durch gezielte Maßnahmen können Sie das Risiko für unnormale Blutungen reduzieren und gleichzeitig Ihre allgemeine Gesundheit stärken.

Eine der effektivsten Präventionsmaßnahmen ist die regelmäßige Kontrolle durch eine Frauenärztin oder einen Frauenarzt. Besonders wichtig sind jährliche Vorsorgeuntersuchungen, die ab dem 20. Lebensjahr einen Abstrich aus dem Gebärmutterhals (Pap-Test) umfassen. Ab 35 Jahren sollten Sie zusätzlich einen HPV-Test durchführen lassen, da Humane Papillomaviren (HPV) eine häufige Ursache für Gebärmutterhalskrebs sind, der mit vaginalen Blutungen einhergehen kann.

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Weitere präventive Maßnahmen sind:

  • Ausreichende Hydratation: Trinken Sie täglich mindestens 2 Liter Wasser, verteilt auf mehrere Portionen.
  • Stressmanagement: Nutzen Sie gezielte Entspannungstechniken wie Yoga oder Atemübungen, um Stress abzubauen.
  • Zyklusdokumentation: Eine genaue Dokumentation Ihres Menstruationszyklus kann Ihnen helfen, Unregelmäßigkeiten frühzeitig zu erkennen.
  • Vermeidung von Alkoholkonsum: Verzichten Sie vollständig auf Alkohol, um Ihre hormonelle Gesundheit zu fördern und mögliche Komplikationen zu vermeiden.
  • Eisenreiche Ernährung: Integrieren Sie eisenreiche Lebensmittel wie Spinat, Hülsenfrüchte, mageres Fleisch und Tofu in Ihre Ernährung. Kombinieren Sie diese mit Vitamin-C-reichen Lebensmitteln, da Vitamin C die Eisenaufnahme im Körper verbessert.
  • Verwendung von Gleitmittel: Verwenden Sie ein hochwertiges Gleitmittel, um die Reibung zu verringern und Verletzungen zu vermeiden.
  • HPV-Impfung: Eine Impfung gegen das Humane Papillomavirus (HPV) ist eine wichtige präventive Maßnahme, besonders für junge Menschen vor dem ersten Geschlechtsverkehr.
  • Regelmäßige körperliche Aktivität: Unterstützt die hormonelle Balance und fördert die Durchblutung.
  • Korrekte Anwendung von Medikamenten: Wenn Sie hormonelle Verhütungsmittel oder andere Medikamente einnehmen, achten Sie darauf, diese immer wie verordnet zu verwenden. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, falls Sie Nebenwirkungen wie Durchbruchblutungen bemerken.

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