Viele Menschen erleben im Laufe ihres Lebens innere Aufgeregtheit, oft als belastende Anspannung. Diese innere Unruhe kann sich durch eine Vielzahl von Symptomen äußern und verschiedene Ursachen haben. Es ist wichtig, die Symptome zu erkennen, die Ursachen zu verstehen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die innere Balance wiederherzustellen.
Was ist innere Unruhe?
Innere Unruhe ist eine Stressreaktion, die sich durch Anspannung und Unwohlsein auszeichnet. Stress kann positiv oder negativ sein, aber innere Unruhe wird oft als belastend empfunden. Sie kann kurzfristig auftreten oder länger anhalten und regelmäßig wiederkehren, manchmal ohne erkennbaren Auslöser. Innere Unruhe lässt sich nicht immer eindeutig von Nervosität und Aufgeregtheit abgrenzen, wobei ein fehlender klar erkennbarer Auslöser und eine längere Dauer oft als Unterscheidungsmerkmale herangezogen werden.
Symptome innerer Unruhe
Innere Unruhe kann sich auf vielfältige Weise äußern, sowohl körperlich als auch psychisch. Die Symptome können von Person zu Person variieren und in ihrer Intensität unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
Körperliche Symptome
- Muskelverspannungen: Angespannte Muskeln, besonders in Kiefergelenken, Schultern und Händen, sind typisch.
- Magen- und Darmbeschwerden: Migräne, Magen- und Darmprobleme können auftreten.
- Herz- und Kreislaufbeschwerden: Der Körper kann mit Herzrasen oder Herzstolpern reagieren.
- Inneres Kribbeln oder Vibrieren: Einige Betroffene berichten von einem Kribbeln oder Vibrieren in Bauch, Kopf und Beinen.
- Bewegungsdrang: Um die Anspannung abzubauen, verspüren manche Menschen einen starken Bewegungsdrang, der sich in Umherlaufen, Wippen mit den Füßen oder Trommeln mit den Fingern äußern kann.
Psychische Symptome
- Rasende Gedanken oder Grübelzwang: Die Gedanken kreisen unaufhörlich, und es fällt schwer, zur Ruhe zu kommen.
- Angstgefühle: Schwindel oder Herzrasen können Angstgefühle auslösen und einen Teufelskreis verstärken.
- Schlafstörungen: Ein- und Durchschlafprobleme sind häufige Begleiterscheinungen innerer Unruhe.
- Konzentrationsstörungen: Es fällt schwer, sich zu konzentrieren und Aufgaben zu erledigen.
- Reizbarkeit und Nervosität: Betroffene reagieren oft gereizt und sind leicht aus der Fassung zu bringen.
- Miese Stimmung: Wer dauerhaft gestresst ist, ist leicht reizbar und nervös, steht psychisch ständig unter Druck. Das macht launisch: Gestresste Menschen sind manchmal richtige Miesepeter. Anhand nachlassender geistiger Fähigkeiten lässt sich Dauerstress ebenfalls erkennen. Personen, die über lange Zeit stark angespannt sind, denken langsamer, sind häufiger müde und haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Das wiederum führt dazu, dass leichter Fehler passieren. Darunter kann das Selbstbewusstsein leiden - ebenso wie die Stimmung.
- Lustverlust: Dauerstress kann die sexuelle Lust drosseln. Wer stark gestresst ist, hat oft ein geringeres sexuelles Verlangen, ist weniger leicht erregbar und empfindet Sexualität als unbefriedigender. In einer Studie mit Assistenzärzten in der Ausbildung in den USA war knapp die Hälfte der Frauen und ein Drittel der Männer mit ihrem Sexualleben sehr bis überwiegend unzufrieden. Bei der Mehrheit der Stichprobe wurde ein erhöhtes Stressniveau festgestellt. Die mangelnde Lust auf Sex kann für viele ein belastendes Stresssymptom sein.
- Erschöpfung: Der Körper hält Stress im Dauerzustand nicht aus. Nach der ersten „Alarm-Phase“, die den Körper unter Stress setzt, geht er bei anhaltendem Belastungspegel in eine „Widerstandsphase“ über. Hierbei versucht der Organismus, sich dem Stressdruck anzupassen - was auf Dauer jedoch nicht funktioniert. Früher oder später folgt die sogenannte „Erschöpfungsphase“: Der Körper kann nicht mehr. Er ist überfordert. Die körperlichen und geistigen Fähigkeiten nehmen dauerhaft ab. Erschöpfungssymptome sind sehr ernste Warnsignale, die einen zu hohen Stresspegel anzeigen.
- Depressive Symptome: Traurigkeit, Niedergeschlagenheit, Interessenverlust über einen längeren Zeitraum hinweg- dies können typische Symptome einer Depression sein. Depressive Verstimmungen treten manchmal als Folge von Stress auf. Gleichzeitig können sie auch dafür sorgen, dass Betroffene noch empfindlicher auf Stress reagieren.
Ursachen innerer Unruhe
Die Ursachen für innere Unruhe können vielfältig sein. Oft spielen mehrere Faktoren zusammen.
Stress und Lebensstil
- Anhaltende Stressphasen: Prüfungsphasen, hohe Arbeitsbelastung, Beziehungsprobleme oder finanzielle Sorgen können innere Unruhe auslösen.
- Koffeinkonsum: Ein hoher Konsum von Kaffee, Tee oder Energydrinks kann zu innerer Unruhe führen.
- Weitere Substanzen: Drogen, bestimmte Lebensmittel und Zusatzstoffe im Essen können ebenfalls als Auslöser in Frage kommen.
- Mangelnde Entspannung: Ein Ungleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung kann zu innerer Unruhe führen.
- Mangelnde Arbeitspausen, Überstunden, eine hohe Arbeitsintensität oder das Gefühl, keine Kontrolle über die Arbeitsstruktur zu haben. Zu den weltweit häufigsten Gründen von negativem Stress zählen finanzielle Not und zu hohe Erwartungen an sich selbst. Alle diese Faktoren können dazu führen, dass Menschen sich dauerhaft stark belastet fühlen und der Magen-Darm-Trakt aus dem Gleichgewicht gerät.
- Aber auch privat kann es unzählige Gründe geben, gestresst zu sein. Und damit sind nicht einzelne stressige Situationen gemeint, sondern zumeist anhaltende Belastungen. Seien es interfamiliäre Probleme oder dauerhafte gesundheitliche Beschwerden, Schwierigkeiten, die sich scheinbar nicht lösen lassen. Zeitdruck und fehlende Ruhephasen bei einem durchgetakteten Tag können ebenfalls dazu beitragen. Die Liste ließe sich unendlich erweitern. Klar ist: Stress findet viele Angriffsflächen.
Körperliche Erkrankungen
- Schilddrüsenerkrankungen: Eine Schilddrüsenunterfunktion kann innere Unruhe verursachen.
- Unterzuckerung (Hypoglykämie): Ein niedriger Blutzuckerspiegel kann ebenfalls zu Unruhe führen.
- Niedriger Blutdruck (Hypotonie): Auch wenn niedriger Blutdruck selten gefährlich ist, kann er manchmal innere Unruhe auslösen.
- Hormonelle Umstellungen: Wechseljahre, Schwangerschaft und Pubertät können aufgrund von hormonellen Veränderungen innere Unruhe begünstigen.
- Diabetes mellitus (Typ 2). Die Stoffwechselerkrankung kann das autonome Nervensystem, einschließlich des Sympathikus, schädigen.
- Ebenso kann die vegetative Dystonie durch neurologische Erkrankungen, wie Parkinson oder Erkrankungen des peripheren Nervensystems ausgelöst werden. Weitaus seltener sind Verletzungen des Rückenmarks, Medikamente oder Virusinfektionen die Ursache für eine Funktionsstörung des vegetativen Nervensystems.
Psychische Erkrankungen
- Borderline-Persönlichkeitsstörung: Menschen mit Borderline leiden häufig unter extremer innerer Anspannung.
- Andere Persönlichkeitsstörungen: Auch andere Persönlichkeitsstörungen können innere Unruhe verursachen.
- Angststörungen: Angstzustände und Panikattacken können mit innerer Unruhe einhergehen.
- Depressionen: Innere Unruhe kann ein Symptom von Depressionen sein.
- Da Körper und Psyche über das vegetative Nervensystem eng miteinander verbunden sind, können sich auch psychologische und soziale Faktoren wie Stress, Sorgen oder Überforderung auf das vegetative Nervensystem auswirken. Oftmals lösen die Beschwerden weitere Ängste bei den Betroffenen aus, da sie befürchten, es könne eine schwerwiegende Erkrankung zugrunde liegen. Auf diese Weise können sich die Symptome zusätzlich verschlimmern.
Auswirkungen innerer Unruhe
Dauerhafte innere Unruhe kann negative Auswirkungen auf verschiedene Lebensbereiche haben.
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- Schlafstörungen: Innere Anspannung kann zu Ein- und Durchschlafproblemen führen.
- Gesundheitliche Probleme: Chronischer Stress kann das Risiko für Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Magengeschwüre und Depressionen erhöhen.
- Soziale Beziehungen: Unruhige Menschen werden oft als störend wahrgenommen, was zu sozialer Isolation führen kann.
- Berufliche Auswirkungen: Innere Unruhe kann die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen und zum Burnout-Syndrom führen.
- Auswirkungen auf das Immunsystem: Das Immunsystem reagiert bei psychischen Veränderungen unmittelbar mit. So untererdrückt das Immunsystem unter Belastung üblicherweise die Immunantwort auf Krankheitserreger wie Viren und Bakterien. Es ist ja auch nicht sinnvoll unter Fieber und Krankheitsgefühl zu leiden während man mit einem Säbelzahntiger kämpft. Die Immunantwort kommt erst nach Ende der Stressbelastung in der Phase der Erholung. So wundern sich zahlreiche Patienten, dass sie nicht während der Stressbelastung, sondern erst im anschließenden Urlaub krank wurden. Dauerhafter Stress kann aber noch deutlich bedrohlichere Folgen haben als Infektionskrankheiten in Phasen der Erholung. Auf Dauer kann Stress zu einer übermäßigen Immunantwort oder einer fehlerhaften Immunantwort führen. So kann Stress bei entsprechender Anlage zu Autoimmunkrankheiten, Allergien und Krebserkrankungen führen. Diese Zusammenhänge sind vielen genau beobachtenden Ärzten seit Jahrzehnten und Jahrhunderten bekannt. Die Psychoneuroimmunologie entschlüsselt nun aber den dahinterstehenden Mechanismus.
- Muskelverspannungen: Bei Stress spannen sich die Muskeln reflexartig an. Ist der Stress vorbei, entspannen die Muskeln wieder. Doch bei chronischem Stress sind die Muskeln dauerhaft angespannt. Betrifft es die Schulter- und Nackenpartie, dann sind häufig Spannungskopfschmerzen die Folge. Auch Schmerzen im Rücken können mit Stress in Verbindung stehen.
- Kurzatmigkeit: Psychologischer Stress kann sich in Kurzatmigkeit und schneller Atmung äußern. Gesunde Menschen haben dadurch eher keine Probleme. Gefährlicher ist es für Personen, die bereits an Atemwegserkrankungen wie Asthma bronchiale oder COPD leiden. Auch akuter Stress, wie der Tod einer nahestehenden Person, kann Atemnot auslösen.
- Erhöhter Puls und Blutdruck: Bei akutem Stress schlägt das Herz schneller und kräftiger. Die Blutgefäße, die die großen Muskeln versorgen, erweitern sich. Der Blutdruck steigt. Kurzfristig ist diese Reaktion sinnvoll, denn so ist unser Körper optimal auf Angriff oder Flucht vorbereitet. Wenn der Stress aber chronisch ist und die Stresshormone sowie der Blutdruck lange Zeit erhöht sind, kann das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall steigen.
- Magen-Darm-Beschwerden: Vielen Menschen schlägt Stress auf den Magen: Denn Darm und Gehirn stehen über das sogenannte vegetative Nervensystem in ständigem Austausch miteinander. Stress kann diese Kommunikation beeinflussen und zu Magenschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung führen. Auch das Mikrobiom des Darms kann durch Stress durcheinandergeraten, was sich wiederum auf unsere Stimmung auswirken kann. Besonders bei chronischem Stress führen bei manchen Menschen die ständig erhöhten Stresshormone dazu, dass wir mehr essen als wir eigentlich sollten. Spannungskopfschmerzen gehören zu den häufigsten Symptomen bei anhaltendem Stress.
- Männliches Reproduktionssystem: Chronischer Stress kann die Produktion von Testosteron abschwächen. Dadurch sinkt die Libido. Es kann auch zu erektiler Dysfunktion bis hin zur Impotenz kommen. Auch die Qualität des Spermas kann unter chronischem Stress leiden.
- Weibliches Reproduktionssystem: Auch bei Frauen kann Stress einen Verlust der Libido verursachen. Zudem können hohe Stresslevel dazu führen, dass die Menstruation ausbleibt, sich verschiebt, schmerzhafter oder generell unregelmäßiger wird. Stress kann dadurch auch die Empfängnis erschweren. Chronischer Stress vor und während der Schwangerschaft erhöht darüber hinaus die Wahrscheinlichkeit, an einer postpartalen Depression zu erkranken. Das ungeborene Baby leidet ebenfalls unter dem mütterlichen Stress. Es kann zu Entwicklungsverzögerungen oder Störungen in der Mutter-Kind-Bindung nach der Geburt kommen.
Was tun bei innerer Unruhe?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, innere Unruhe zu behandeln und ihr vorzubeugen.
Professionelle Hilfe
- Diagnose: Eine ärztliche Untersuchung kann die Ursache der Unruhe feststellen.
- Behandlung der Grunderkrankung: Falls eine körperliche oder psychische Erkrankung vorliegt, sollte diese behandelt werden.
- Psychotherapie: Eine Psychotherapie kann helfen, Stressoren zu identifizieren und Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
- Medikamente: In manchen Fällen können Medikamente zur Linderung der Symptome eingesetzt werden.
- Dort wird zunächst eine umfassende psychiatrische, psychotherapeutische, testpsychologische und auch somatische Untersuchung durchgeführt. In der sich anschließenden Therapie liegt der Fokus auf der Behandlung der körperlichen und seelischen Ursachen. Patientinnen und Patienten lernen dabei ihre individuellen Auslöser der Muskelverspannungen kennen - etwa Stress oder auch negative Gedanken. Auch Physiotherapie, Bewegung und der Einsatz von Medikamenten spielen in der Therapie eine große Rolle. „Die Psyche und der Körper befinden sich in einem sehr komplexen Wechselspiel. Dieser Zustand sollte in der Behandlung immer berücksichtigt werden", so Dr.
Selbsthilfe
- Regelmäßige Entspannung: Entspannungstechniken wie Meditation, autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder Yoga können helfen, Stress abzubauen.
- Bewegung: Sportliche Aktivität, besonders Ausdauersport, kann Stresshormone abbauen und die Stimmung verbessern.
- Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten kann das Wohlbefinden steigern.
- Achtsamkeit: Achtsamkeitsübungen können helfen, den Moment bewusst wahrzunehmen und Stressoren besser zu erkennen.
- Stressmanagement: Erlernen von Strategien zur Stressbewältigung im Alltag.
- Schlafhygiene: Achten Sie auf ausreichend Schlaf und eine entspannende Schlafumgebung.
- Begrenzung des Koffeinkonsums: Reduzieren Sie den Konsum von Kaffee, Tee und Energydrinks.
- Pflanzliche Mittel: Lavendelöl und andere pflanzliche Mittel können beruhigend wirken.
- Stimulation des Vagusnervs: Knurren kann den Vagusnerv stimulieren und Anspannungszustände lindern.
- Unterstützung suchen: Sprechen Sie mit Freunden, Familie oder einer Selbsthilfegruppe über Ihre Probleme.
- Änderungen im Tagesablauf sind ebenfalls ratsam: Betroffene sollten langsamer und achtsamer mit Entspannungspausen umgehen. Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation oder Qigong sollten fest in den Alltag eingeplant werden. Gleichzeitig ist auch eine körperliche Aktivität sehr wichtig. „Bringt eine Umgestaltung der Lebensgewohnheiten keine Besserung, sollten Betroffene professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Dies kann in Form einer ambulanten Psychotherapie oder in einer Selbsthilfegruppe erfolgen", rät Dr.
- Mit regelmäßigem Sport in Form von kleinen Workouts bauen Sie Spannungen ab und laden Ihre Batterien wieder auf. Stressen Sie sich aber damit nicht zusätzlich und finden Sie Ihre eigene Trainingsart- und methode! Ausgleich für Körper und Geist kann vor allem durch entspannende Sportarten wie Yoga, Tai Chi und Qigong gefördert werden. Auch Atemübungen fördern das Entschleunigen und bewusste Wahrnehmen des Körpers. Oft reichen wenige Minuten am Tag. Zudem sind Atemübungen eine Methode, die sich leicht in die tägliche Arbeitsroutine integrieren lässt. Sie helfen Ihnen, Ihre eigenen Atemprozesse besser wahrzunehmen, andere Sinnesreize auszuschalten und sich zu entspannen - das ist zweifellos einen Versuch wert! Schauen Sie gleich in Ihrem Kalender nach, wann Sie solche kleinen Einheiten einplanen können.
- Mit einer gesunden ausgewogenen Ernährung entlasten Sie Ihr Verdauungssystem zusätzlich. Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Mahlzeiten und genießen Sie Ihre Pause, um etwas Ruhe in den Tag zu bringen. Versuchen Sie auch auf verlockende Mahlzeiten „to go“ zu verzichten. Mit Gemüse und Resten vom Vortag z.B. ist es leicht, ein einfaches Mittagessen selbst zuzubereiten. Je mehr das für Sie zur Routine wird, desto müheloser wird es Ihnen erscheinen. Ab und an sind auch süße Ausnahmen erlaubt: Ein kleines Stück Schokolade hilft, die Stimmung aufzuhellen.
- Bei Stress am Arbeitsplatz sollten Sie, wenn möglich, mit Ihren Vorgesetzten sprechen. Eventuell kann eine Veränderung der Arbeitsabläufe oder eine Reduzierung der Aufgaben den Stress mindern. Achten Sie auf genügend Schlaf und auf regelmäßige Pausen im (Arbeits-Alltag). Auch mal wirklich nichts tun, kann Wunder wirken. Planen Sie regelmäßige Pausen im Laufe des Tages ein und legen Sie nach Möglichkeit wichtige Aufgaben und Projekte auf den Tagesbeginn. Aber bleiben Sie bei all dem achtsam mit sich und gehen Sie gut mit sich um.
- Bei einer vegetativen Störung ist es wichtig, die Balance zwischen Körper und Psyche wiederherzustellen. Helfen können dabei verschiedene Entspannungsmethoden, eine ausgewogene Ernährung sowie eine gesunde Schlafroutine. Entspannungsmethoden erlernen und anwenden: Entspannungsmethoden wie Yoga, Meditation oder andere Achtsamkeitsübungen können dabei helfen, das Stresslevel zu senken und das Nervensystem wieder zu beruhigen. Ebenso fördert regelmäßige Bewegung wie Ausdauertraining oder Krafttraining den Stressabbau. Ausgewogen ernähren: Vitaminmangel, insbesondere ein Mangel an Vitamin B12, kann die Funktion des Nervensystems beeinträchtigen. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten kann die Gesundheit des autonomen Nervensystems unterstützen. Um möglichen Beschwerden vorzubeugen, empfiehlt es sich außerdem, auf Alkohol und Koffein zu verzichten. Ausreichend schlafen: Ein gesunder Schlaf ist unerlässlich für die Stressbewältigung und Regeneration des Nervensystems. Dazu sollte die Schlafumgebung eine Temperatur von etwa 18 Grad haben und sich gut abdunkeln lassen. Ebenso wichtig ist ein ruhiges Schlafumfeld. Fernseher oder mobile Geräte wie Smartphones sollten abends ausgeschaltet werden, um Ablenkung und laute Geräusche zu vermeiden. Deftiges Essen, Alkohol und Stress am Abend können die Schlafqualität erheblich beeinträchtigen. Besser sind daher leicht verdauliche Speisen und warme Getränke wie Tee am Abend. Ebenso unterstützen regelmäßige Zubettgehzeiten und Aufstehzeiten, regelmäßige Bewegung und eine ergonomische Matratze einen gesunden Schlaf und stärken damit auch indirekt das vegetative Nervensystem.
Das vegetative Nervensystem und seine Rolle
Das vegetative Nervensystem (auch autonomes Nervensystem genannt) steuert lebenswichtige Körperfunktionen, die nicht bewusst beeinflussbar sind, wie Herzfrequenz, Blutdruck, Atmung, Verdauung, Stoffwechsel und Körpertemperatur. Es besteht aus zwei Hauptteilen:
- Sympathikus: Aktiviert den Körper in Stresssituationen und steigert die Leistungsfähigkeit.
- Parasympathikus: Sorgt in Entspannungsphasen für Ruhe und Regeneration, senkt den Blutdruck und kurbelt den Stoffwechsel an.
Ein Ungleichgewicht zwischen Sympathikus und Parasympathikus kann zu einer vegetativen Dystonie führen, die mit verschiedenen Symptomen wie Herzbeschwerden, Schwindel, Verdauungsbeschwerden und sexuellen Funktionsstörungen einhergehen kann.
Stress und das Nervensystem
Die Stressreaktion entsteht im Gehirn und wird durch die Bewertung äußerer Reize ausgelöst. Bei Stress werden über das Nerven- und Hormonsystem verschiedene Prozesse im Körper beeinflusst. Auf körperlicher Ebene kann Stress zu Magengeschwüren, Bluthochdruck und Diabetes führen. Auf psychischer Ebene kann Stress zu Erregungszuständen, erhöhter Reizbarkeit und Wachheit führen.
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