Tabletten gegen Nervenschmerzen im Bein Ursachen

Nervenschmerzen im Bein können den Alltag der Patienten negativ beeinflussen und stark einschränken. Unbehandelt können sie chronisch werden. Die Frankfurter Spezialisten von Lumedis sind auf die Behandlung von Nervenschmerzen im Bein spezialisiert und bieten neben einer ausführlichen Diagnostik eine individuell angepasste multimodale konservative Therapie an.

Was sind Nervenschmerzen im Bein?

Nervenschmerzen im Bein sind unangenehme Empfindungen, die durch Probleme im Nervensystem verursacht werden. Sie können das alltägliche Leben stark beeinträchtigen und erfordern oft eine gezielte Behandlung, die sowohl die Schmerzen lindert als auch die zugrunde liegende Ursache anspricht. Nervenschmerzen werden fachsprachlich auch als neuropathische Schmerzen bezeichnet. Sie entstehen als direkte Folge einer Schädigung von „Gefühlsfasern“ des Nervensystems. In diesem Punkt unterscheiden sich neuropathische Schmerzen grundsätzlich von allen anderen Schmerzen, zum Beispiel Rücken-, Kopf- oder Tumorschmerzen. Anders als beim „normalen“ Schmerzerleben entstehen die Schmerzimpulse in der Regel nicht mehr im Bereich der Nervenendigungen von Schmerzfasern in den Geweben des Körpers.

Für den Nachweis neuropathischer Schmerzen ist es wichtig, Verteilungsmuster, Stärke und Qualität der Schmerzen zu erheben, also beispielsweise ihren brennenden (häufig), bohrenden, einschießenden oder stechenden Charakter. Die Beschwerden treten oft in Ruhe auf und können oft auch durch leichte Berührungsreize ausgelöst werden. So kann eine leichte Berührung der Haut zu Schmerzen führen, die normalerweise keine Schmerzempfindung auslöst. Diese Art von Schmerzen nach leichter Berührung wird auch als Allodynie bezeichnet. Zudem weisen Betroffene häufig eine verstärkte Schmerzempfindlichkeit nach anderen schmerzauslösenden Reizen auf, die als Hyperalgesie beschrieben wird.

Eine schmerzhafte Nervenschädigung, d.h., ein neuropathischer Schmerz, ist immer dann anzunehmen, wenn die Schmerzausbreitung und eine begleitende Gefühlsstörung (Taubheitsgefühl) dem Versorgungsgebiet eines Gefühlsnervs (sensorischen Nervs) im Gewebe entsprechen. Gleiches gilt, wenn sich das Muster der Schmerzausbreitung mit dem Versorgungsgebiet einer geschädigten Nervenwurzel, eines Rückenmarkabschnittes oder Gehirnbereiches deckt. Neuropathischer Schmerz unterscheidet sich grundsätzlich von allen anderen Schmerzen wie Rücken-, Kopf- oder Tumorschmerzen.

Ursachen von Nervenschmerzen im Bein

Verschiedene Krankheiten und Zustände können Nervenschmerzen im Bein verursachen:

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  • Spinalkanalstenose der Lendenwirbelsäule (LWS): Eine Verengung des Wirbelkanals im unteren Rückenbereich, oft durch altersbedingte Veränderungen wie Bandscheibenvorfälle oder Wirbelkörperveränderungen.
  • Neuroforamenstenose: Eine ähnliche Verengung, die die Nervenwurzelausgänge betrifft und ähnliche Symptome hervorruft.
  • Diabetes mellitus: Kann Nervenschäden im Bein verursachen, bekannt als diabetische Neuropathie. Dieser Zustand resultiert aus langfristig erhöhtem Blutzuckerspiegel, der die Nerven schädigt. Die Schädigung betrifft oft die Nerven in den Beinen und Füßen. Eine gute Blutzuckerkontrolle und Lebensstiländerungen können helfen, das Fortschreiten der Neuropathie zu verlangsamen.
  • Alkoholmissbrauch: Ein langfristig übermäßiger Alkoholkonsum kann periphere Neuropathie verursachen, was zu Nervenschmerzen in den Beinen führt. Langfristiger Alkoholmissbrauch kann zu einer Verschlechterung der Nervenschäden führen, die oft reversibel ist, wenn der Alkoholkonsum reduziert oder gestoppt wird.
  • Vitaminmangel: Ein Mangel an Vitamin B, insbesondere B1 (Thiamin), B6 (Pyridoxin) und B12 (Cobalamin), kann periphere Neuropathie verursachen, die Nervenschäden und Schmerzen in den Beinen auslöst.
  • Bandscheibenvorfall (Prolaps): Ein relativ häufiges Beispiel hierfür ist ein Bandscheibenvorfall (Prolaps), bei dem eine Bandscheibe auf eine Nervenwurzel drückt. Bei einem Bandscheibenvorfall drückt der Bandscheibenkern auf den Rückenmarksnerv. Bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT oder MRT machen das für den Arzt sichtbar. Am häufigsten ist dabei die fünfte Nervenwurzel im Lendenbereich betroffen. Dies kann zu einem Taubheitsgefühl und einer Schmerzausstrahlung außen seitlich am Bein entlang über den Vorderfuß zur Großzehe hin führen.
  • Polyneuropathie: Das Wort „Polyneuropathie“ bedeutet „Erkrankung vieler Nerven“ - beispielsweise im Rahmen einer Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) - und kann zu einem Brennschmerz der Füße führen. Diese Brennschmerzen und auch Berührungsschmerzen beginnen am Fuß und erweitern sich sockenförmig (können auch an den Händen auftreten). Hier hat der dauerhaft erhöhte Blutzuckerspiegel die feinen Nervenendigungen geschädigt.
  • Gürtelrose (Herpes zoster): Hier entstehen die neuropathischen Schmerzen im Bereich kleiner Nerven in der Haut, deren Schädigung als Folge einer Nervenentzündung durch das Varizella-Zoster-Virus hervorgerufe wird. Dieses Virus kann nach einer Windpockeninfektion im Kindesalter dauerhaft in den Nervenwurzeln von Rückenmark und Hirnnerven verbleiben. Durch Stress oder ein im Alter oder durch Krankheiten geschwächtes Immunsystem können diese Viren wieder aktiv werden und Wochen bzw. Monate nach dem Auftreten der Gürtelrose zu Nervenschmerzen führen.
  • Nervenquetschungen oder Nervendurchtrennungen: Im Rahmen von Unfällen oder Operationen - z.B. des Trigeminus-Nervs im Gesicht bei zahnärztlichen Eingriffen - können Nervenschmerzen nach sich ziehen. Gleiches gilt für das bis heute nicht komplett verstandene Krankheitsbild des Phantomschmerzes, bei dem Schmerzen in Gliedmaßen gespürt werden, die durch eine Amputation entfernt wurden.
  • Engpass-Syndrom: Nervenschmerzen können auch auftreten, wenn Nerven zusammengedrückt werden, was als Engpass-Syndrom bezeichnet wird. Ein häufiges Beispiel ist das Karpaltunnel-Syndrom am Handgelenk. Es geht mit Nervenschmerzen und weiteren Ausfällen wie Taubheitsgefühl und Muskellähmung einher.

Der Einfluss von Stress auf Nervenschmerzen

Stress allein ohne das Vorliegen der entsprechenden Vorerkrankungen kann nicht zu Nervenschmerzen im Bein führen. Aber Stress kann indirekt zu Nervenschmerzen im Bein beitragen, indem er vorhandene Bedingungen wie z. B. Neuropathie oder Verspannungen verstärkt. Es erhöht die Muskelspannung, kann die Schmerzwahrnehmung verstärken und den Körper anfälliger für Schmerzen machen. Obwohl Stress nicht direkt Nervenschmerzen verursacht, kann er zu einer Verschlechterung vorhandener Beschwerden führen.

Warum treten Nervenschmerzen nachts häufiger auf?

Nervenschmerzen in den Beinen können nachts verstärkt auftreten, da während des Tages Ablenkungen und Bewegung oft die Schmerzwahrnehmung reduzieren. Nachts, wenn der Körper zur Ruhe kommt, wird die Schmerzempfindlichkeit erhöht und vorhandene Beschwerden können intensiver wahrgenommen werden. Zudem kann die Körperposition im Schlaf den Druck auf die Nerven erhöhen, was zu verstärkten Schmerzen führt.

Symptome von Nervenschmerzen im Bein

Neben den eigentlichen Schmerzen können weitere Symptome auftreten:

  • Die Symptome können sich bis in die Füße oder Zehen ausbreiten und die Beweglichkeit beeinträchtigen.
  • Manche beschreiben es auch als ein ziehendes oder einschießendes Unbehagen, das sich entlang des Nervs ausbreiten kann.
  • "Stromschläge" werden oft als plötzliche, scharfe, elektrische Schmerzen beschrieben, die sich blitzartig entlang des Nervs ausbreiten. Diese Schmerzen können sehr intensiv sein und kommen manchmal in kurzen, aber heftigen Schüben.
  • Typische Symptome der Nervenkrankheit Polyneuropathie sind Kribbeln, Brennen und Taubheit, die anfangs an beiden Füßen und Beinen auftreten. Ihren Ursprung haben die Gefühlsstörungen in den langen Nerven, die Muskeln, Haut und Organe mit dem Gehirn verbinden. Schäden an den Nerven führen dazu, dass die Weiterleitung von Informationen zwischen Gehirn, Rückenmark und dem Rest des Körpers gestört ist. Je nachdem, welche Nerven betroffen sind, können bei der Polyneuropathie unterschiedliche Beschwerden im Vordergrund stehen.

Diagnose von Nervenschmerzen im Bein

Die Diagnose von Nervenschmerzen im Bein erfordert eine gründliche Anamnese und körperliche Untersuchung, um Symptome zu erfassen. Neurologische Tests wie Reflexprüfungen und Empfindungsprüfungen können helfen, den betroffenen Nerven zu lokalisieren.

  • Bildgebende Verfahren: MRT oder CT können strukturelle Probleme wie Bandscheibenvorfälle aufzeigen.
  • Nervenleitgeschwindigkeitstests: Können Nervenschäden quantifizieren.
  • Blutuntersuchungen: Können auf zugrunde liegende Ursachen wie Diabetes oder Vitaminmangel hinweisen.
  • Schmerzzeichnung, Schmerzfragebögen und Spezialtests: Können ergänzend eingesetzt werden.
  • QST (quantitative sensorische Testung): Zur Prüfung der Hautempfindlichkeit.
  • Neurographie: Bestimmung der Nervenleitgeschwindigkeit.
  • SEP (somatosensibel evozierte Potenziale): Zur Prüfung der gesamten Gefühlsbahn von der Haut über das Rückenmark bis ins Gehirn.
  • Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT, auch als Kernspintomografie bezeichnet): Sie können eine Nervenschädigung direkt sichtbar machen.
  • Messung der Nervenleitgeschwindigkeit: Hierbei wird Strom durch die Nervenbahnen geschickt.
  • Standardisierte Quantitative Sensorische Testung: Hierbei werden durch sieben verschiedene Gefühlstests an der Haut 13 Werte ermittelt. Sie helfen zu erkennen, welche Nervenfasern genau geschädigt sind und wie stark die Schädigung fortgeschritten ist.
  • Thermode: Um das Temperaturempfinden exakt zu messen, kommen bei der sogenannten Thermode computergesteuerte Temperaturreize zum Einsatz.
  • Nerv-Muskel-Biopsie: Die Untersuchung einer Gewebeprobe kann helfen, die Ursache einer Polyneuropathie zu finden. Dazu wird eine sogenannte Nerv-Muskel-Biopsie aus dem Schienbein entnommen und feingeweblich untersucht. Hierbei wird festgestellt, ob der Schaden an der Hüllsubstanz des Nerven (Myelin) oder am Nerven selbst entstanden ist. Bei bestimmten Ursachen finden sich zum Beispiel Entzündungszellen oder Amyloid-Ablagerungen.
  • Hautbiopsie: Für die richtige Diagnose von Small-Fiber-Neuropathien ist die Quantitative Sensorische Testung mit Messung des Temperaturempfindens entscheidend. Darüber hinaus kann eine Gewebeprobe aus der Haut (Hautbiopsie) unter dem Mikroskop untersucht werden.

Behandlung von Nervenschmerzen im Bein

Die Behandlung von Nervenschmerzen im Bein zielt darauf ab, die Schmerzen zu lindern und die zugrunde liegende Ursache zu behandeln.

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Medikamentöse Behandlung

  • Gabapentin: Ein Medikament, das zur Behandlung von neuropathischen Schmerzen, einschließlich Nervenschmerzen im Bein, eingesetzt wird. Es wirkt, indem es die Übererregbarkeit der Nerven verringert, was zur Schmerzlinderung beiträgt. Die Dosierung wird individuell angepasst und schrittweise erhöht, um optimale Effekte mit minimalen Nebenwirkungen zu erzielen. Neben Schmerzlinderung kann Gabapentin auch bei Schlafstörungen oder Angstzuständen, die mit Nervenschmerzen einhergehen, helfen.
  • Pregabalin: Ein Medikament, das zur Behandlung von Nervenschmerzen im Bein eingesetzt wird. Es gehört zur gleichen Medikamentenklasse wie Gabapentin und wirkt ähnlich, indem es die Übererregbarkeit der Nerven verringert und somit Schmerzen reduziert. Die Dosierung wird je nach individuellem Bedarf angepasst, und eine schrittweise Erhöhung erfolgt oft, um die bestmögliche Schmerzlinderung zu erreichen.
  • Carbamazepin: Ein Antikonvulsivum, das auch zur Behandlung von neuropathischen Schmerzen, einschließlich Nervenschmerzen im Bein, eingesetzt werden kann. Es wirkt, indem es die Erregbarkeit der Nerven verringert, was zur Schmerzlinderung beiträgt. Die Dosierung wird individuell angepasst und schrittweise erhöht, um maximale Effekte mit minimalen Nebenwirkungen zu erzielen. Neben der Schmerztherapie wird Carbamazepin auch zur Behandlung von Epilepsie eingesetzt.
  • Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) und Opioide: Bei der Behandlung von Nervenschmerzen (neuropathischen Schmerzen) spielen nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) und Opioide eine Rolle, obwohl sie in dieser Indikation nicht immer die erste Wahl sind. NSAR sind bei neuropathischen Schmerzen in der Regel weniger wirksam als bei entzündungsbedingten oder anderen Schmerzarten. Opioide werden bei schweren neuropathischen Schmerzen eingesetzt, wenn andere Behandlungen nicht wirksam sind.
  • Antikonvulsiva (z.B. die Wirkstoffe Gabapentin, Pregabalin, Carbamazepin): Wirken krampflösend, verringern die Reizweiterleitung an den Nervenbahnen, vermindern die Erregbarkeit der Nerven.
  • Trizyklische Antidepressiva (z.B. die Wirkstoffe Amitriptylin, Imipramin oder Doxepin): Wirken schmerzlindernd, verstärken die Wirkung von Schmerzmitteln.
  • Selektive Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (z.B. die Wirkstoffe Duloxetin, Venlafaxin, Milnacipran): Wirken schmerzlindernd, hemmen die Schmerzempfindlichkeit.
  • Opiate (z.B. die Wirkstoffe Tramadol, Hydromorphon, Fentanyl): Wirken stark schmerzlindernd, unterdrücken die Weiterleitung sowie Verarbeitung von Schmerzreizen.
  • Örtliche Schmerztherapie (z.B. die Wirkstoffe Lidocain, Capsaicin, Botulinumtoxin): Wirken betäubend und schmerzlindernd.

Nicht-medikamentöse Behandlungen

  • Trainingstherapie und Bewegung: Können die Muskeln stärken und die Schmerzen reduzieren.
  • Alternative Therapien: Wie Akupunktur können auch Erleichterung bringen.
  • Injektionen oder chirurgische Eingriffe: In einigen Fällen kann eine Intervention wie Injektionen oder chirurgische Eingriffe erforderlich sein, um Druck von den Nerven zu nehmen.
  • Hausmittel: Einige Hausmittel können zur Linderung von Nervenschmerzen beitragen, wie z. B. Wärmeanwendungen durch warme Kompressen oder ein warmes Bad, die die Muskeln entspannen und Schmerzen reduzieren können.Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können auch helfen, Stress abzubauen, der Nervenschmerzen verstärken kann. Außerdem können bestimmte Nahrungsergänzungsmittel wie Alpha-Liponsäure oder Omega-3-Fettsäuren entzündungshemmende Eigenschaften haben und bei der Linderung von Nervenschmerzen unterstützen.
  • Johanniskraut Öl: Johanniskraut Öl wird manchmal als natürliche Option zur Linderung von Nervenschmerzen verwendet. Es enthält Hypericin und Hyperforin, Verbindungen, die entzündungshemmende und möglicherweise schmerzlindernde Eigenschaften haben. Durch seine Anwendung auf der Haut kann es lokale Schmerzlinderung bieten. Einige Studien deuten darauf hin, dass Johanniskrautöl bei neuropathischen Schmerzen helfen könnte, aber die Forschung ist begrenzt, und es können Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten.
  • Gelsemium: Gelsemium, ein pflanzliches Mittel aus der Gelsemiumpflanze, wird manchmal bei Nervenschmerzen verwendet. Es wird angenommen, dass es beruhigende und entspannende Eigenschaften hat, die bei nervösen Spannungen und Schmerzen helfen können. In einigen traditionellen Heilsystemen wird es bei neuralgischen Schmerzen angewendet, aber die wissenschaftlichen Beweise für seine Wirksamkeit sind begrenzt.
  • Aconit: Aconit, auch als Eisenhut bekannt, wird traditionell in der Naturheilkunde zur Schmerzlinderung eingesetzt, aber seine Verwendung bei Nervenschmerzen ist umstritten. Es wird angenommen, dass Aconit entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften hat, aber es kann toxisch sein und schwere Nebenwirkungen verursachen, wenn es nicht korrekt verwendet wird.
  • Bewegung: Bewegung kann bei Nervenschmerzen im Bein vorteilhaft sein, da sie die Durchblutung verbessert und die Flexibilität erhöht. Angepasste Übungen können Muskelverspannungen lösen und die Schmerzen reduzieren.
  • Übungen zur Stärkung der Rumpfmuskulatur: Wie Planks oder Bauchmuskelübungen, verbessern die Körperhaltung und verringern den Druck auf die Wirbelsäule.
  • Yoga oder Tai Chi: Können Flexibilität und Entspannung fördern, was zur Schmerzlinderung beitragen kann.
  • Krankengymnastik: Eine Physio- und/oder Ergotherapie hilft in vielen Fällen, Nervenschmerzen zu lindern. Sie umfasst unter anderem Übungen, die Muskeln kräftigen, Massagen und physikalische Behandlungen (z.B. Anwendungen mit Wärme, Kälte, Licht oder elektrischen Reizen).
  • Akupunktur: Auch Akupunktur hilft bei Nervenschmerzen. Dazu sticht der Akupunkteur feine Einmalnadeln in bestimmte Hautpunkte des Körpers. Dies verursacht kaum Schmerzen. Dort bleiben sie etwa 20 bis 30 Minuten und entfalten ihre schmerzlindernde Wirkung, während der Patient sich auf der Liege entspannt.
  • Ruhigstellen des betroffenen Körperteils (z.B. mittels Schiene): Manchmal hilft es, den betroffenen Körperbereich mittels Schienen oder Bandagen vorübergehend ruhig zu stellen. Dies empfiehlt sich zum Beispiel, wenn Nerven durch eine Verletzung gereizt oder entzündet sind.
  • Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS): Auch die TENS soll Menschen mit Nervenschmerzen manchmal helfen. Dabei werden elektrische Impulse mittels Hautelektroden auf betroffene Körperteile übertragen. Der Strom reizt die im Gewebe liegenden Nerven, wodurch das Gehirn chemische Substanzen freisetzt, die die Schmerzwahrnehmung dämpfen.
  • Kältetherapie: Auch Kältemaßnahmen wie kühlende Sprays, Kältepackungen oder kalte Wickel versprechen vielen Menschen mit Nervenschmerzen Linderung. Oft hilft auch ein Aufenthalt in einer Kältekammer.
  • Entspannungsübungen: Entspannungstechniken setzen das Schmerzempfinden (zusätzlich) herab. Dazu zählen etwa autogenes Training, Muskelentspannung nach Jacobson, Hypnose, Meditation oder Biofeedback.
  • Psychotherapie: Auch eine begleitende psychologische Unterstützung (z.B. eine Psychotherapie) wirkt unterstützend gegen Nervenschmerzen. Dabei lernen Betroffene, mit den Schmerzen umzugehen und Möglichkeiten zu finden, trotz der Schmerzen ein erfülltes und zufriedenes Leben zu führen (Schmerzakzeptanz). Viele Schmerzpatienten reduzieren dadurch die Einnahme von Schmerzmitteln deutlich.

Weitere Behandlungsansätze

  • Behandlung der auslösenden Ursache: Bei der Behandlung von neuropathischen Schmerzen versucht der Arzt zunächst, die Ursache der Neuropathie (Nervenschädigung) zu beseitigen bzw. so gut wie möglich zu behandeln. Dazu ist es beispielsweise notwendig, dass Betroffene, falls möglich, auf potenziell nervenschädigende Substanzen (z.B. Alkohol oder bestimmte Krebsmedikamente) verzichten. Löst eine Erkrankung wie etwa Diabetes mellitus die Nervenschmerzen aus, behandelt der Arzt zuerst diesen (z.B. durch eine verbesserte Einstellung des Blutzuckers mit Medikamenten). Ist eine Bakterien- oder Virusinfektion (z.B. bei Gürtelrose) für die Schmerzen verantwortlich, verabreicht der Arzt Antibiotika gegen Bakterien bzw. Medikamente gegen Viren (Virostatika). Manche Erkrankungen wie etwa das Karpaltunnelsyndrom oder bestimmte Tumorerkrankungen drücken mitunter auf die Nerven, zwängen sie ein oder schädigen sie anderweitig. Dann ist eine Operation nötig, die die Nerven vom Schmerzauslöser befreien, etwa wenn diese eingeklemmt sind. Manchmal wird der Arzt die Schmerzen auch ausschalten, in dem er die betroffenen Nerven mit Medikamenten verödet. Grundsätzlich sollten Nervenschmerzen frühzeitig von einem Arzt abgeklärt und behandelt werden!
  • Operation: Lassen sich die neuropathischen Schmerzen trotz verschiedener Therapieansätze nicht ausreichend lindern, hilft je nach Ursache nur eine Operation gegen die Nervenschmerzen. Dazu führt der Arzt zum Beispiel eine Neuromodulation durch. Hier setzt er operativ Elektroden in der Nähe des Rückenmarks ein. Diese geben spezielle elektrische Impulse ab, die die neuropathischen Schmerzen deutlich verringern. Oft sind Betroffene danach in der Lage, die Einnahme von Schmerzmitteln um bis zu 50 Prozent zu reduzieren. Manchmal muss der Arzt Nervenfasern des betroffenen Nervs teilweise oder vollständig operativ entfernen oder einen Teil des Nervs herausschneiden und so durchtrennen, um den Schmerz „auszuschalten“. Ist ein Nerv eingeklemmt, legt der Arzt den Nerv durch eine Operation frei, um den Druck zu beseitigen, der die Schmerzen verursacht.

Dauer und Prognose von Nervenschmerzen

Die Dauer von Nervenschmerzen im Bein kann variieren und hängt von der Ursache und der Behandlung ab. Einige Nervenschmerzen können vorübergehend sein und sich von selbst lösen, während andere chronisch werden können. Die Prognose von Nervenschmerzen im Bein variiert je nach Ursache und individuellem Zustand. Bei einer frühzeitigen Diagnose und geeigneten Behandlungen kann sich die Prognose verbessern. Einige Fälle von Nervenschmerzen im Bein können sich vollständig lösen, während andere chronisch werden können. Bei neuropathischen Schmerzen besteht das Risiko, dass der Körper ein sogenanntes Schmerzgedächtnis entwickelt und die Schmerzen chronisch werden. Um dem vorzubeugen, ist es wichtig, dass ein Arzt die Nervenschmerzen möglichst früh und wirksam behandelt.

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