Die Tagespflege ist eine teilstationäre Betreuungsform, die sich an pflegebedürftige Menschen richtet, die tagsüber Unterstützung benötigen. Sie bietet eine wertvolle Entlastung für Angehörige und ermöglicht den Betroffenen, weiterhin in ihrem eigenen Zuhause zu leben. Besonders bei Demenz kann die Tagespflege eine sinnvolle Ergänzung zur häuslichen Pflege sein.
Was ist Tagespflege?
Die Tagespflege beschreibt eine Einrichtung, die pflegebedürftige Menschen aufnimmt, welche Hilfe bei ihren täglichen Bedürfnissen brauchen. Meistens wird diese Bedürftigkeit durch das Alter oder durch eine Krankheit hervorgerufen. Bei der Tagespflege verbringt ein pflegebedürftiger Mensch tagsüber Zeit in einer Einrichtung, hier wird er in einer Gruppe betreut. In der Tagespflegeeinrichtung werden die alten und kranken Menschen von Pflege- und Betreuungspersonal versorgt. Die Besuchsdauer beträgt in der Regel acht Stunden und findet überwiegend während der Woche statt. Am Wochenende bieten die meisten Tagespflegeeinrichtungen die Unterstützung nicht an.
Pflegebedürftige mit Pflegegrad 2 bis 5 haben Anspruch auf teilstationäre Pflege in Einrichtungen der Tages- oder Nachtpflege, wenn häusliche Pflege nicht in ausreichendem Umfang sichergestellt werden kann oder wenn dies zur Ergänzung oder Stärkung der häuslichen Pflege erforderlich ist. Die teilstationäre Pflege beinhaltet auch die notwendige Beförderung der Pflegebedürftigen von ihrer Wohnung zur Tagespflegeeinrichtung und zurück.
Angebote in der Tagespflege
Das Angebot in der Tagespflege ist umfassend und kann je nach Einrichtung und Gruppengröße variieren. Auch, wenn es der Begriff suggeriert, ist eine Pflege nicht zwingend geschuldet. Oft spricht man auch von einem Tagestreff, besonders, wenn man die zu betreuenden Personen vorsichtig an diese Betreuungsform heranführen möchte. Da die Besucher der Tagespflege oft einen Großteil des Tages in der Tagespflege verbringen, gehören die Mahlzeiten zu einem festen Bestandteil. Weiterhin wird in der Tagespflege für Abwechslung gesorgt, dies geschieht durch unterschiedliche Aktivitäten, hierzu gehören zum Beispiel Basteln, Vorlesen, Singen oder Unterhaltungen. Einige Tagespflegeeinrichtungen haben feste Besuchszeiten, andere können wiederrum etwas flexiblere Zeiten über den Tag hinweg anbieten. Bei allen Tagespflegeeinrichtungen ist jedoch gleich, dass die Besucher die Tagespflegeeinrichtung abends verlassen müssen und zu Hause übernachten.
Für alte Menschen ist es meistens ein großer Genuss, zusammen in einer großen Runde zu speisen. Nicht nur hören viele alte Menschen im Alter auf, sich gut zu ernähren, insbesondere das Essen in Gruppen fällt häufig weg. Auch bei höherer Pflegebedürftigkeit sind Besucher der Tagespflege gut versorgt, denn das eingesetzte Personal ist auch hierfür ausgebildet und kann in jeder Situation pflegend unterstützen, zum Beispiel beim Toilettengang, bei der Versorgung von Inkontinenz, beim Essen und bei notwendiger Körperhygiene. Zum persönlichen Wohlbefinden der Person trägt bei, dass ein Programm den Tagesablauf erfüllt. Manchmal bieten Tagespflegeeinrichtungen auch Ausflüge zu nahegelegenem Orte, wie einen Besuch auf dem Wochenmarkt. Viele Tagespflegeeinrichtungen verfügen über eigenen Fahrtdienste mit denen die Besucher zu Hause abgeholt und wieder zurückgebracht werden.
Lesen Sie auch: Kosten der Tagespflege bei Demenz in Essen
Der strukturierte Tagesablauf gibt pflegebedürftigen Menschen Orientierung, unabhängig davon, ob sie dement sind oder nicht. Meist ist eine Tagespflege wochentags zwischen 8 und 16 Uhr geöffnet und es gibt Essens- und Ruhezeiten. Die Beschäftigungsangebote reichen vom therapeutisch-spielerischen Gedächtnis- und Bewegungstraining bis zu hauswirtschaftlichen Arbeiten wie Kuchenbacken oder dem Anlegen eines Gartenbeetes.
Tagesablauf in einer Tagespflegeeinrichtung
Jeder Tag verläuft natürlich ein Stück weit anders, aber die Mahlzeiten geben jedem Tag eine feste Struktur. Die Gäste kommen zwischen 8 und 9:30 Uhr zum Frühstück an, um 12 Uhr gibt es Mittagessen und Kaffee und Kuchen tischen wir gegen 14:30 auf. Danach werden die Gäste wieder nach Hause gebracht. Zwischen den Mahlzeiten wird der Tag auch abgestimmt auf die Jahreszeiten und die Klientel gestaltet, die sich immer mal wieder ändert.
Zielgruppe der Tagespflege
90 Prozent der Gäste haben die Diagnose Demenz, die bei jedem Gast anders ausgeprägt ist. Fast alle wohnen noch zu Hause und werden durch einen ambulanten Pflegedienst und/oder Angehörige versorgt, am häufigsten übernehmen die Ehepartner die häusliche Pflege und Betreuung. Die Ehepartner kommen dann häufig mit der Bitte „Ich brauche mal ein bisschen Zeit für mich, ich schaffe das nicht mehr alleine. Ich kann sie/ihn nicht mit zum Einkaufen nehmen“. Eine kurze Auszeit und Zeit für persönliche Erledigungen sind der Hauptgrund, warum Angehörige ihre Betreuungsbedürftigen in die Tagespflege geben. Daneben kommen aber auch ein paar ältere Menschen aus dem Ort, die noch fit sind und keinen Pflegegrad haben, sich aber einfach ein bisschen Unterhaltung wünschen und neue Leute kennenlernen möchten.
Für wen eignet sich Tagespflege?
Ob die Tagespflege sinnvoll für einen selbst oder für einen Bekannten ist, hängt ganz vom individuellen Fall ab. Nicht nur die Umstände, sondern auch die Persönlichkeit und der Charakter der jeweiligen Person sind entscheidend. Natürlich kommt es auch darauf an, wie groß das Interesse an sozialer Integration ist. Nicht alle Menschen möchten im hohen Alter Ihr zu Hause verlassen. Auch, wenn man in der Tagespflege oft beobachten kann, dass eine Gewöhnung schnell stattfindet und mögliche Ängste schnell abgelegt werden können.
Die Tagespflege kann helfen, wenn überwiegend Angehörige für die Betreuung und Pflege verantwortlich sind. Durch die Tagespflege können pflegende Angehörigen entlastet werden und sich erholen. Durch die Entlastung können sich pflegende Angehörige in der übrigen Zeit oft verständnisvoller und entspannter um die zu pflegende Person kümmern. Die Tagespflege kann Angehörigen schwere Last von den Schultern nehmen. Der Umfang ist flexibel, von mehreren Wochen am Stück, wegen akuter Überlastung oder dauerhaft für einige Tage in der Woche um ein allgemeines und dauerhaftes Gleichgewicht zu schaffen.
Lesen Sie auch: Würdevolles Leben im Alter durch Tagespflege in Potsdam
Bei chronischen Krankheiten kann es für sie pflegebedürftige angenehmer sein, wenn Sie ihre Zeit mit Menschen teilen, die ähnliche Leiden haben. Auch kann es für Pflegebedürftige manchmal angenehmer sein, wenn Sie ihre eigenen Angehörigen nicht mit der gesamten Pflege zur Last fallen wollen. Von besonders hoher Bedeutung ist die Sicherheit der alten Person. Durch die Beaufsichtigung in der Gruppe kann eine Begleitung und Unterstützung bei alltäglichen Dingen stattfinden, zum Beispiel beim Toilettengang. Viele alte Menschen sind stark Sturzgefährdet und selten kann immer ein Angehöriger in der Nähe sein, wenn Bedürfnisse entstehen.
Zu guter Letzt kann es alleinstehenden alten Menschen helfen, wieder den sozialen Anschluss zu finden und einen schönen Lebensabend zu verbringen.
Es gibt zahlreiche Gründe, welche dafürsprechen, dass die Tagespflege praktisch ist. Hierzu gehören alleinstehende Personen, welche das selbstständige Leben nicht mehr ganz problemfrei hinbekommen. In besonderem Maße ist die Tagespflege auch für ältere Menschen sinnvoll, die weder Hunger noch Durst verspüren und darum jemanden brauchen, der sie an ihre grundlegenden Bedürfnisse erinnert. Bei Krankheitsbildern wie Alzheimer oder Demenz kann die Tagespflege ebenfalls hilfreich sein, da diese Krankheiten für pflegende Angehörige häufig sehr belastend sind und weil die Fachkräfte vor Ort besser mit den Krankheiten umgehen können.
Möchte eine Person im Alter das Kochen, den Gang zur Toilette oder eine ähnliche Tätigkeit wieder erlernen, so passiert das sehr häufig über die Tagespflege. Auch soziale Fähigkeiten werden hier von vielen alten Menschen wieder aufgefrischt.
Wann ist eine Tagespflege nicht möglich?
Es kann Situationen geben, in denen eine Tagespflege nicht möglich ist, zum Beispiel, wenn die pflegebedürftige Person sich dagegen verschließt und den Aufenthalt ablehnt. Auch bei starken Weglauftendenzen kann die Einrichtung an die Grenzen stoßen, ebenso bei aggressivem Verhalten. Da es sich bei der Tagespflege immer auch um eine Gruppenbetreuung handelt muss das Wohl der gesamten Gruppe Beachtung finden. Natürlich möchte jede Tagespflege helfen, Tagespflegeeinrichtungen sind bei der Entscheidung, wen Sie in die Tagespflege aufnehmen jedoch frei und haben keinen Zwang jede Person aufzunehmen. Also kann es zum Wohl der Gruppe oder zur Wahrung der Sicherheit auch vorkommen, dass eine pflegebedürftige Person nicht in der gewünschten Tagespflege aufgenommen wird.
Lesen Sie auch: Halle Tagespflege Demenz
Pflegebedürftige können in der Tagespflege nicht mehr ausreichend versorgt werden, wenn sie sich hinlegen müssen, dabei auf ein richtiges Pflegebett angewiesen sind und medizinisch versorgt werden müssen. Es gibt einfach nicht die entsprechenden Mittel, sondern lediglich ein paar Sessel zum Schlafen. Wenn jemand nicht den ganzen Tag im Rollstuhl sitzen kann und komplett liegen muss, kann er in einer Einrichtung für Tagespflege in der Regel nicht mehr versorgt werden. Tagespflege-Einrichtungen sind häufig ja eher wie ein Wohnzimmer oder ein Café eingerichtet.
Tagespflege bei Demenz
Viele an Demenz erkrankte Menschen begeben sich ungern in fremde Umgebungen. Trotzdem sollten Sie auch für demenzkranke Angehörige eine Tagespflege in Betracht ziehen. Der strukturierte Tagesablauf und die altersgerechten Aktivitäten werden von sehr vielen demenzkranken Menschen sehr gemocht.
Die Angebote, die in einer Tagespflegeeinrichtung für Menschen mit Demenz gemacht werden, sind angepasst an die Fähigkeiten der Besucher*innen. Die Menschen mit Demenz, die eine Tagespflegeeinrichtung besuchen, erleben dadurch einen erfolgreichen Tag, an dem ihre Tätigkeiten gelingen.
Gerade für Menschen mit Demenz ist der Austausch in einer Tagespflege wichtig, um nochmal ein neues Selbstbild von sich zu bekommen. Und zwar wenn sie mit vielen Gleichgesinnten zusammensitzen und sehen, dass sie nicht der einzige mit Defizit xy sind. Dann stärken sie sich gegenseitig. Bei manchen geht es so weit, dass sie die Gruppe als Familie sehen, die zusammenhalten muss. Da bildet sich eine richtige Bande. Die kennen sich, und auch wenn sie sich nicht an die Namen erinnern, erkennen sie die Gesichter und das schafft Vertrauen. Viele Angehörige erzählen uns, dass die Menschen mit Demenz am Nachmittag entspannt nach Hause kommen.
Tagespflege bei häuslicher 24 Stunden Pflege
In etwa 300.000 deutschen Haushalten helfen osteuropäische Betreuungskräfte bei der Versorgung von pflegebedürftigen Menschen. Oft handelt es sich um polnische Pflegekräfte. Je nach Schwere der Betreuung kümmern Sie sich im Rahmen der sogenannten 24 Stunden Pflege sehr umfangreich um das Wohl der Pflegebedürftigen. Je schwerer die Betreuung ist, desto stärker sind Familien und Angehörige in die Betreuung eingebunden, zum Bespiel bei der Sicherstellung von Pausen und Ruhezeiten oder wenn häufige nächtliche Hilfe nötig ist, arbeiten Betreuungskraft und Angehörige Hand in Hand. Manchmal ist es pflegenden Angehörigen aufgrund von örtlichen Distanzen, familiäre oder beruflichen Verpflichtungen nicht möglich für die benötigte Entlastung zu sorgen. Auch in diesen Fällen kann die Tagespflege für Entlastung sorgen und dazu beitragen, dass die eingesetzten Kräfte sich erholen können oder anderen Verpflichtungen nachgehen können. Vorteilhaft ist auch in diesem Fall, dass die Kosten zu einem Großteil über den Topf der Tagespflege gedeckt werden können.
Kosten der Tagespflege
Kosten stellen bei der Pflege immer einen wichtigen Punkt dar, denn natürlich ist es neben dem Wunsch eine Tagespflege in Anspruch zu nehmen auch eine Frage der finanziellen Möglichkeiten für welche Form der Entlastung oder Versorgung man sich entscheidet.
Glücklicher Weise existiert für die Tagespflege ein separater Topf, der nichts mit anderen Leistungen zu tun hat. Wer die Tagespflege in Anspruch nehmen möchte, braucht nicht zu befürchten das zum Beispiel das Pflegegeld gekürzt wird oder nicht mehr genügend Pflegesachleistungen für den Pflegedienst übrigbleiben. Auch andere Leistungen gibt es weiterhin in voller Höhe - z.B. den Entlastungsbetrag oder die Verhinderungspflege.
Die Durchschnittlichen Kosten für eine Tagespflege liegen bei ca. 60,- bis 90,- Euro pro Tag. Die Kosten variieren in Abhängigkeit der jeweiligen Tagespflegeeinrichtung und dem Angebot. Einige Anbieter bieten die Abholung und das Zurückbringen der Besucher mit in Ihrem Angebot an, einige berechnen diese Kosten separat.
Die Pflegekasse übernimmt im Rahmen der Leistungsbeträge nach Satz 2 die pflegebedingten Aufwendungen der teilstationären Pflege einschließlich der Aufwendungen für Betreuung und die Aufwendungen für die in der Einrichtung notwendigen Leistungen der medizinischen Behandlungspflege. Der Anspruch auf teilstationäre Pflege umfasst je Kalendermonat:
- für Pflegebedürftige des Pflegegrades 2 einen Gesamtwert bis zu 724 Euro,
- für Pflegebedürftige des Pflegegrades 3 einen Gesamtwert bis zu 1.363 Euro,
- für Pflegebedürftige des Pflegegrades 4 einen Gesamtwert bis zu 1.693 Euro,
- für Pflegebedürftige des Pflegegrades 5 einen Gesamtwert bis zu 2.095 Euro.
Pflegebedürftige der Pflegegrade 2 bis 5 können teilstationäre Tagespflege zusätzlich zu ambulanten Pflegesachleistungen, Pflegegeld oder der Kombileistungen in Anspruch nehmen, ohne dass eine Anrechnung auf diese Ansprüche erfolgt.
Über den Topf der Tagespflege werden nur die Kosten der Betreuung und Pflege getragen. Nicht berücksichtigt sind die anfallenden Kosten für Verpflegung und die sogenannte Instandhaltung der Einrichtung. Diese Posten stellen immer den Eigenanteil an der Tagespflege dar und liegen im Schnitt bei 20,- bis 30,- Euro pro Tag in der Tagespflege.
Auch die Pflegegrade 2 bis 5 können zur Finanzierung dieser Eigenbeteiligung den Entlastungsbetrag in Höhe von 125,- € verwenden. Da die Leistungen der Pflegekasse für die Tagespflege keinen Einfluss auf die Zahlungen des Pflegegeldes oder der Sachleistungen im jeweiligen Pflegegrad haben, kann zum Beispiel auch das Pflegegeld verwendet werden, um die Eigenbeteiligung zu tragen.
Ausgehend von einer pflegebedürftigen Person im Pflegegrad 3 und einem Tagessatz von 70,- Euro sowie einer Verpflegung- und Instandhaltungspauschale in Höhe von 25.- Euro würde die Unterstützung der Pflegekasse über die Leistungen der Tagespflege für ca. 4 Besuche pro Woche in der tagespflege ausreichen. Demgegenüber stünde eine Eigenbeteiligung in Höhe von etwa 430,- Euro pro Monat. Bereits mit dem Pflegegeld in Höhe von 545,- Euro im Pflegegrad 3 könnten diese Kosten gut aufgefangen werden. Insofern stellt die Pflegekasse einen umfangreichen Anspruch zur Deckung dieser kosten zur Verfügung. In günstigeren Einrichtungen kann bereits ab dem Pflegerad 3 eine Versorgung an allen Wochentagen (außer am Wochenende) ermöglicht werden.
Zuschüsse für Tagespflege
Wer keinen Pflegegrad hat muss nicht leer ausgehen. Lediglich der Topf der Tagespflege sieht hier keine Berücksichtigung vor. Bei Pflegegrad 1 können Sie immer hin den Entlastungsbetrag in Höhe von 125 Euro im Monat einsetzen. Da viele Personen, besonders im Pflegegrad 1, keinen Gebrauch vom Entlastungsbetrag machen, und dieser sich monatlich aufsummiert, kann hiermit für Entlastung gesorgt werden.
Die Pflegekasse übernimmt in den meisten Fällen nicht die gesamten Kosten. Sie bezahlt je nach Pflegegrad einen monatlichen Zuschuss:
- Pflegegrad 1: Zuschuss in Höhe von 125 €
- Pflegegrad 2: 724 €
- Pflegegrad 3: 1.363 €
- Pflegegrad 4: 1.693 €
- Pflegegrad 5: 2.095 €
Die Pflegekassen übernehmen Kosten, die für pflegebedingte Aufwendungen sowie Aufwendungen für soziale Betreuung anfallen. Meistens wird die Betreuung in einer Tagespflegeeinrichtung nicht als alleinige Betreuungsform gewählt. Um eine vollständige Versorgung sicherzustellen, wird zusätzlich häusliche Pflegedurch einen Pflegedienst oder durch eine Pflegeperson durchgeführt.
Finanzierung der Tagespflege
Für die Finanzierung des Tagespflegebesuchs stehen verschiedene Leistungen zur Verfügung. Das Pflegegeld und auch der Entlastungsbetrag können beispielsweise für die Finanzierung eingesetzt werden.
Die Tagespflegeeinrichtung wird in Tagessätzen bezahlt. Die Kosten setzen sich aus drei Kostenblöcken zusammen:
- Pflegesatz: Kosten für die Betreuung und pflegerische Versorgung. Die Höhe des Pflegesatzes richtet sich nach dem Pflegegrad des Besuchers. Bis zu einem monatlichen Höchstsatz wird der Pflegesatz von den Pflegekassen übernommen. Bezahlt wird er über das Budget "Teilstationäre Pflege".
- Unterkunft und Verpflegung: Kosten für die Mahlzeiten und Nutzung der Räume.
- Investitionskosten: Kosten für Ausstattung und Einrichtung. Die Investitionskosten werden teilweise von den Kommunen übernommen.
Die Höhe der einzelnen Kostenblöcke ist abhängig von der Einrichtung. Sie können sehr stark schwanken. Die Höhe der Kosten sagt nichts über die Qualität der Pflege aus.
Zusätzliche Informationen
- Pflegegeld neben teilstationärer Pflege: Wenn der Pflegebedürftige in der eigenen Häuslichkeit durch Angehörige versorgt wird, besteht neben dem Anspruch auf Pflegegeld ein voller Anspruch auf die Leistung teilstationäre Pflege.
- Pflegesachleistungen neben teilstationärer Pflege: Wenn der Pflegebedürftige zu Hause durch einen ambulanten Pflegedienst versorgt wird, besteht neben dem Anspruch auf Pflegesachleistungen ein voller Anspruch auf die Leistung teilstationäre Pflege. Somit kann das gesamte Budget, das dem Betroffenen je nach Pflegegrad zusteht, z.B. zur Finanzierung der Tagespflege eingesetzt werden.
- Kombination aus Pflegesachleistungen und Pflegegeld neben teilstationärer Pflege: Wenn der Pflegebedürftige zu Hause sowohl durch Angehörige als auch durch einen ambulanten Pflegedienst betreut wird, können die Leistungen des Pflegegeldes und der Pflegesachleistung miteinander kombiniert werden.
Vorteile der Tagespflege
Teilstationäre Pflege bietet mehrere Vorteile sowohl für die Pflegebedürftigen als auch für ihre Angehörigen. Zum einen ermöglicht sie es den Betroffenen, weiterhin in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben, was oft ein wichtiger Faktor für ihre psychische Gesundheit und Lebensqualität ist. Für die Angehörigen bietet die teilstationäre Pflege eine Entlastung, da sie wissen, dass ihre Liebsten tagsüber gut versorgt sind, während sie ihren eigenen Verpflichtungen nachgehen können. Dies kann dazu beitragen, Überlastung und Burnout bei den pflegenden Angehörigen zu verhindern und so die Qualität der Pflege insgesamt zu verbessern. Sie wird häufig von Pflegebedürftigen mit berufstätigen Angehörigen in Anspruch genommen. Die pflegenden Angehörigen können sich morgens und abends um die Pflegebedürftigen kümmern.
Eine Tagespflege ist meistens eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten: Die betreuungsbedürftigen Menschen sind tagsüber unter Gleichgesinnten, werden versorgt und unterhalten; für pflegende Angehörige ist es eine große Entlastung und eine kleine Auszeit von der anstrengenden Pflege.
Worauf bei der Auswahl einer Tagespflege achten?
Angehörige sollten sich die Einrichtung zunächst selbst ansehen. Wenn sie dann einen sehr guten Eindruck von der Einrichtung haben und es ihnen dort selbst gefällt, fällt es ihnen in der Regel auch leicht, das Thema mit ihrem Angehörigen mit Demenz zu besprechen und der Tagespflegeeinrichtung die Person mit Demenz anzuvertrauen.
Bei der Auswahl einer Tagespflegeeinrichtung sind verschiedene Kriterien zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse des Pflegebedürftigen optimal erfüllt werden:
- Einrichtung und Ausstattung: Achten Sie auf die Qualität der Einrichtung und die Ausstattung der Räumlichkeiten.
- Betreuungskonzept und Aktivitäten: Informieren Sie sich über das Betreuungskonzept der Einrichtung und die angebotenen Aktivitäten.
- Qualifikation des Personals: Prüfen Sie die Qualifikation und Erfahrung des Personals in der Tagespflegeeinrichtung.
- Betreuungszeiten und Flexibilität: Berücksichtigen Sie die Betreuungszeiten der Einrichtung und prüfen Sie, ob sie mit den Bedürfnissen und dem Zeitplan des Pflegebedürftigen und seiner Angehörigen vereinbar sind.
- Ernährung und Mahlzeiten: Informieren Sie sich über das Angebot an Mahlzeiten und die Qualität der Verpflegung in der Tagespflegeeinrichtung.
- Soziale Interaktion und Gemeinschaft: Achten Sie auf die Möglichkeiten zur sozialen Interaktion und Teilnahme an Gemeinschaftsaktivitäten in der Einrichtung.
- Sicherheit und Notfallversorgung: Stellen Sie sicher, dass die Tagespflegeeinrichtung angemessene Sicherheitsvorkehrungen getroffen hat und über ein Notfallmanagement verfügt.
- Kosten und Finanzierung: Klären Sie die Kosten für die Nutzung der Tagespflegeeinrichtung und Ihre Zuzahlung.
tags: #Tagespflege #bei #Demenz #Ablauf #Kosten #Erfahrungen