Taubheitsgefühl im Ohr: Ursachen und Zusammenhang mit Stress

Ein Taubheitsgefühl im Ohr kann beunruhigend sein und verschiedene Ursachen haben. Oft wird es als ein Gefühl von Watte im Ohr, einem dumpfen Druck oder einem Kribbeln beschrieben. In manchen Fällen gehen damit auch Ohrgeräusche (Tinnitus), Schwindel oder eine Hörminderung einher. Der Artikel beleuchtet die vielfältigen Ursachen eines Taubheitsgefühls im Ohr, wobei ein besonderer Fokus auf dem Zusammenhang mit Stress liegt.

Die Verbindung zwischen Stress und Taubheitsgefühl im Ohr

Stress ist ein weit verbreitetes Phänomen, das sich auf verschiedene Aspekte unserer Gesundheit auswirken kann. Anhaltender Stress kann zu einer Überproduktion von Stresshormonen wie Cortisol führen, was wiederum die empfindlichen Strukturen im Innenohr beeinträchtigen kann. Auch Angstzustände können sich in Form von Ohrbeschwerden manifestieren.

Ursachen für Taubheitsgefühl im Ohr

Ein Taubheitsgefühl im Ohr kann viele verschiedene Ursachen haben, die von harmlosen bis hin zu behandlungsbedürftigen Erkrankungen reichen.

  • Erkältung und Nasennebenhöhlenentzündung: Eine Erkältung oder Nasennebenhöhlenentzündung kann dazu führen, dass die Nase verstopft und das Mittelohr nicht richtig belüftet wird.
  • Ohrenschmalzpfropf: Eine Ansammlung von Ohrenschmalz kann den Gehörgang verstopfen und ein Taubheitsgefühl verursachen.
  • Mittelohrentzündung (Otitis media): Eine Virus- oder Bakterieninfektion im Mittelohr kann zu einer Entzündung führen, die mit Schleim und Flüssigkeit verbunden ist.
  • Funktionsstörung der Eustachischen Röhre: Die Eustachische Röhre verbindet das Mittelohr mit dem Rachen und sorgt für den Druckausgleich. Eine Verengung oder ein Verschluss dieser Röhre kann zu Druckgefühl und Taubheitsgefühl führen.
  • Migräne: Manche Patientinnen und Patienten leiden an einer speziellen Migräne-Form und haben eine Aura. Darunter versteht man Symptome/neurologische Ausfälle, die den Kopfschmerzen vorausgehen. Das können Sehausfälle, Taubheitsgefühle an der Wange oder am Ohr, Sprachstörungen und Lähmungserscheinungen sein.
  • Gehörgangsentzündung (Otitis externa): Eine Entzündung des äußeren Gehörgangs, oft durch Wasseransammlung im Ohr verursacht, kann mit Schmerzen, Rötungen und Taubheitsgefühl einhergehen.
  • Durchblutungsstörungen: Eine mangelnde Durchblutung des Innenohrs kann zu einem dumpfen Gefühl und Taubheitsgefühl führen.
  • Hörsturz: Ein plötzlicher Hörverlust, oft mit einem dumpfen Gefühl im Ohr und Tinnitus verbunden, kann ebenfalls ein Taubheitsgefühl verursachen.
  • Angstzustände: Angst kann manchmal das Bewusstsein und die Empfindlichkeit für Körperempfindungen, u. a. auch für Veränderungen des Ohrendrucks, erhöhen. Die erhöhte Empfindlichkeit kann dazu führen, dass Druck und Unbehagen im Ohr stärker und störender wahrgenommen werden.

Angstbedingte Ursachen für Druck auf den Ohren

Angstzustände können sich auf vielfältige Weise körperlich äußern. Ein angstbedingtes Taubheitsgefühl im Ohr kann verschiedene Ursachen haben:

  • Muskelverspannungen: Angst kann zu Muskelverspannungen im Nacken- und Kieferbereich führen, was Druck auf das Ohr ausüben kann.
  • Kreislaufstörungen: Stressreaktionen können Kreislaufstörungen verursachen, die sich auf die Strukturen im Innenohr auswirken.
  • Kiefergelenkserkrankungen: Kieferpressen und Zähneknirschen aufgrund von Angst kann zu Entzündungen und Verspannungen in den Muskeln und Strukturen rund um das Ohr führen. Infolgedessen kommt es zu einem Gefühl von Druck und Unbehagen im Ohr.
  • Hormonelle Veränderungen: Wie bereits erläutert, können sich Ängste durch verschiedene körperliche Symptome äußern, darunter Druck auf den Ohren und andere die Ohren betreffende Störungen, z. B. auch Angstschwindel.

Was tun bei Taubheitsgefühl im Ohr?

Die Behandlung eines Taubheitsgefühls im Ohr richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache.

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  • Ärztliche Untersuchung: Bei anhaltendem oder starkem Taubheitsgefühl sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache abzuklären und eine geeignete Behandlung einzuleiten.
  • Selbsthilfe bei Stress: Bei stressbedingtem Taubheitsgefühl können Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung, autogenes Training, Achtsamkeit und Meditation helfen, den Stress abzubauen.
  • Kieferübungen: Bei Verspannungen im Kieferbereich können spezielle Übungen und Dehnungen helfen, die Muskeln zu lockern und den Druck auf das Ohr zu verringern.
  • Medikamentöse Behandlung: In manchen Fällen kann ein Arzt Medikamente verschreiben, um Angstzustände oder andere zugrunde liegende Erkrankungen zu behandeln.
  • Hörgeräte: Moderne Hörgeräte können eine große Hilfe sein, wenn die Psyche auf die Ohren schlägt. Für Patienten, bei denen die Psyche auf die Ohren schlägt und zu Tinnitus führt, gibt es spezielle Hörgeräte mit Tinnitus-Maskierungsfunktion. Moderne Hörgeräte verfügen über fortschrittliche Algorithmen zur Geräuschunterdrückung. Einige Hörgeräte ermöglichen, bestimmte Frequenzbereiche gezielt zu verstärken oder zu dämpfen.

Strategien zur Behandlung und Linderung des angstbedingten Gefühls verstopfter Ohren

Es gibt verschiedene Strategien zur Behandlung und Linderung des angstbedingten Gefühls verstopfter Ohren.

  • Entspannungstechniken: Dazu gehören Übungen für tiefe Atmung, Muskelentspannung und geführte Fantasiereisen, die dazu beitragen können, Muskelverspannungen abzubauen und die Entspannung zu fördern.
  • Kieferübungen und -dehnung: Die Kieferdehnung und andere sanfte Übungen können dazu beitragen, Verspannungen zu lösen und so den Druck auf das Ohr zu verringern.
  • Achtsamkeit und Meditation: Diese Praktiken tragen zur Entwicklung eines stärkeren Selbstbewusstseins bei und verbessern die Emotionsregulation, was zu einer Verringerung von Ängsten und damit einhergehenden körperlichen Symptomen, wie z. B. einem Verschluss der Ohren, führen kann.
  • Kognitive Verhaltenstherapie: Diese Art der Therapie kann dazu beitragen, die Ursachen von Angst zu bekämpfen und die Angst insgesamt in den Griff zu bekommen, einschließlich der körperlichen Symptome.
  • Medikamente: In manchen Fällen kann ein Arzt Medikamente verschreiben, um Angst und ihre Symptome, einschließlich Druck auf den Ohren, zu bewältigen. Es ist wichtig, einen Arzt aufzusuchen, der einen für die individuellen Bedürfnisse optimalen Behandlungsplan erstellen kann.
  • Änderung des Lebensstils: Regelmäßige körperliche Betätigung und eine ausgewogene Ernährung in Verbindung mit genügend Schlaf und weniger Koffein- und Alkoholkonsum können das allgemeine Wohlbefinden verbessern und wirksam zur Verringerung von Angstzuständen und den damit verbundenen Symptomen beitragen.

Die Rolle des Hörakustikers

Wenn die Psyche auf die Ohren schlägt, ist der Besuch bei einem Hörakustiker oft der erste Schritt zur Besserung. Der erste Schritt besteht darin, genau zu verstehen, wie die Psyche auf die Ohren schlägt. Basierend auf der Diagnose entwickeln Hörakustiker individuelle Lösungsansätze. Technische Lösungen wie spezielle Hörgeräte mit Tinnitus-Maskierungsfunktion oder Geräuschunterdrückung können helfen. Auch die Audiotherapie, die Entspannungstechniken und kognitive Verhaltenstherapie umfasst, kann ein wichtiger Bestandteil der Behandlung sein.

Vorbeugung

Um einem Taubheitsgefühl im Ohr vorzubeugen, können folgende Maßnahmen hilfreich sein:

  • Stressmanagement: Stress reduzieren durch Entspannungstechniken, Sport und ausreichend Schlaf.
  • Gesunde Lebensweise: Ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum.
  • Vorsichtige Ohrenpflege: Vermeidung von übermäßiger Reinigung der Ohren und Verwendung von Wattestäbchen.
  • Schutz vor Lärm: Bei Lärmbelastung Gehörschutz tragen.
  • Regelmäßige ärztliche Kontrollen: Bei Vorliegen von Risikofaktoren wie Diabetes oder Bluthochdruck regelmäßige Kontrollen durchführen lassen.

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