Knubbel hinter den Ohren: Ursachen, Diagnose und Behandlung

Ein Knubbel hinter dem Ohr kann viele verschiedene Ursachen haben, von harmlosen bis hin zu ernsteren. Oftmals sind es geschwollene Lymphknoten, die auf eine Infektion hindeuten, aber auch andere Faktoren können eine Rolle spielen. Es ist wichtig, die Ursache abzuklären, um die richtige Behandlung einzuleiten.

Mögliche Ursachen für Knubbel hinter den Ohren

Ein Knoten unter der Haut wird häufig mit einer Krebserkrankung in Verbindung gebracht. Doch kleine Knubbel hinter den Ohren, unter der Achsel, am Hals, in der Brust oder am After können auch ganz andere, harmlose Ursachen haben. Oftmals ist nämlich eine Zyste oder ein gutartiges Lipom der Auslöser. Auch geschwollene Lymphknoten können als Knubbel an einigen Stellen des Körpers tastbar sein. Trotzdem sollte man Veränderungen des Gewebes immer ärztlich abklären lassen, um im Ernstfall frühzeitig reagieren zu können.

  • Geschwollene Lymphknoten: Ein Knoten hinter dem Ohr wird ebenfalls häufig durch einen geschwollenen Lymphknoten verursacht. Geschwollene Lymphknoten, die Schmerzen bereiten, werden meist durch eine Infektion wie eine Erkältung oder eine Mandelentzündung hervorgerufen. Um die Erreger zu bekämpfen, arbeitet das körpereigene Abwehrsystem, zu dem auch die Lymphknoten gehören, auf Hochtouren. Durch die erhöhte Aktivität kann es zur Schwellung und Schmerzempfindlichkeit der Lymphknoten kommen. Nimmt die Schwellung der Lymphknoten langsam immer weiter zu, ohne dass die Knoten schmerzhaft sind, sollten Sie auf jeden Fall ärztlichen Rat suchen. Solche Symptome können nämlich auf einen Tumor im Lymphsystem hindeuten. Auch Begleitsymptome wie unabhängig von einer Infektion auftretendes Fieber, Nachtschweiß oder Gewichtsverlust können Warnzeichen sein.
  • Infektionen: Eine relativ schnell zunehmende, schmerzhafte Schwellung wird meist durch eine Infektion hervorgerufen. Oftmals handelt es sich um eine lokale Infektion, von der das Ohr oder der Kiefer betroffen ist. Lymphknoten hinter dem Ohr schwellen an, wenn der Betroffene an einer bakteriellen, viralen order pilzartigen Infektion im Ohr,Hals oder Auge leidet.
  • Mastoiditis: In bestimmten Fällen kann ein Knubbel hinter dem Ohr auch durch eine Mastoiditis bedingt sein. Dabei handelt es sich um eine Entzündung der Zellen im sogenannten Warzenfortsatz des Ohrs. Ist ein harter Knubbel hinter dem Ohr am Knochen vorhanden, entsteht dies in den meisten Fällen aufgrund einer Mastoiditis oder es handelt sich um einen geschwollenen Lymphknoten. Bei einer Mastoiditis bildet sich ein Knubbel hinter dem Ohr, der dort Schmerzen verursacht und zusätzlich von einem pochenden Stechen im Ohr begleitet wird. Die Beule hinter dem Ohr kann so groß werden, dass die Ohrmuschel deutlich absteht. Ausgelöst wird die akute Entzündung durch Bakterien, die in das luftgefüllte Höhlensystem des Warzenfortsatzes (Processus mastoideus) eindringen, sich dort festsetzen und ungehindert vermehren. Durch die eingeschlossenen Bakterien bildet sich ein immer größer werdender Abszess - eine Eiteransammlung in der abgeschlossenen Gewebshöhle. So kann der Abszess unter die Haut dringen. Mastoiditis tritt bei Kindern wesentlich häufiger auf. Das liegt zum einen daran, dass ein Kind wahrscheinlicher an einer akuten Mittelohrentzündung erkrankt, die einer Mastoiditis oft vorausgeht. Zum anderen ist der Mastoid-Knochen bei Kindern weicher, weswegen der Abszess leichter unter die Haut wandert.
  • Hautentzündungen: Auch verstopfte Poren und Pickel können sich entzünden und zu kleinen Knubbel hinter dem Ohr führen. Darüber hinaus kann sich infolge einer bakteriellen Infektion ein Abszess bilden.
  • Talgdrüsenzyste: In manchen Fällen ist eine Talgdrüsenzyste der Grund eines spürbaren Knubbels hinter dem Ohr oder am Ohrläppchen.
  • Lipom: Gutartige Fettgewebewucherungen, sogenannte Lipome, können sich hinter dem Ohr oder am Ohrläppchen bilden. Ein solcher eher weicher Knubbel ist in der Regel nicht schmerzhaft. Treten an anderen Stellen des Körpers Knoten unter der Haut auf, handelt es sich dabei häufig um Lipome. Darunter sind gutartige Wucherungen des Fettgewebes zu verstehen. Die Fettgewebsgeschwulste an sich sind harmlos, allerdings stellen sie oft ein kosmetisches Problem dar. Zudem kann es zu Problemen kommen, wenn ein Lipom beispielsweise auf einen Nerv drückt. Lipome bilden sich häufig bei Personen zwischen 40 und 60 Jahren, da in diesem Lebensabschnitt besonders viel Fettgewebe produziert wird. Sie treten vorzugsweise im Nacken, am Rücken, an den Oberarmen, dem Bauch, der Brust sowie den Oberschenkeln auf. Ihre Größe kann sehr stark variieren: Kleine Lipome haben lediglich einen Durchmesser von wenigen Millimetern, große können es dagegen auf bis zu fünf Zentimeter bringen. Ein Kennzeichen von Lipomen ist, dass sie weich und beweglich sind, sie lassen sich also ein wenig hin- und herschieben.
  • Kiefer- oder Zahnprobleme: Verschiedene Kiefer- oder Zahnprobleme können eine Schwellung oder einen Knubbel hinter dem Ohr verursachen. Mögliche Auslöser sind Abszesse, Kiefergelenkentzündungen oder Probleme mit den Weisheitszähnen. Auch eine Speicheldrüsenentzündung, Speichelsteine oder Zähneknirschen (Bruxismus) können ursächlich sein.
  • Keloid: In manchen Fällen kann ein Knubbel hinter dem Ohr oder am Ohrläppchen auch ein Keloid sein.
  • Tumoren: Selten kommt ein Tumor als Ursache eines Knubbels oder Knotens hinter dem Ohr infrage. Dazu zählen mitunter Krebsarten wie Akustikusneurinome, Lymphome oder Hautkrebs.

Lymphknoten hinter dem Ohr

Lymphknoten sind kleine, bohnenförmige Organe, die Teil des Immunsystems sind und für das Filtern von Infektionen und schädlichen Substanzen zuständig sind. Geschwollene Lymphknoten hinter dem Ohr können auf eine Infektion, wie eine Ohrenentzündung oder eine Erkältung, hinweisen. In einigen Fällen kann dies auch auf eine schwerwiegendere Erkrankung deuten. Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um die richtige Behandlung einzuleiten.

Ein Mensch hat zwischen 600 und 700 Lymphknoten im Körper. Diese liegen zum Beispiel in der Achsel und Leiste, in der Nähe der inneren Organe und auch am Hals und hinter den Ohren. Die Lymphknoten hinter dem Ohr liegen am Schläfenbein und unter dem hinteren Ohrmuskel. Wenn sie angeschwollen sind, kann man sie auch mit den Fingern hinter der Ohrmuschel ertasten.

Ja, geschwollene oder vergrößerte Lymphknoten kann man selbst ertasten. In der Regel fühlt man einen festen Knubbel unter der Haut. Besonders bei Erkältungen oder Infektionen bemerkt man häufig eine Schwellung seitlich am Hals oder direkt hinter den Ohren. In diesen Fällen arbeiten die Lymphknoten daran, die Infektionserreger zu bekämpfen. Wenn du gesund bist, sind die Lymphknoten meistens nicht spürbar.

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Je nach Stärke der Infektion können die Lymphknoten bis zu zwei Zentimeter anschwellen, dann kämpfen sie stark gegen die Infektionserreger an. Sollte die Schwellung, unabhängig der Größe, über drei Wochen nicht abklingen und es gibt keinen Hinweis auf eine Infektion, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache für die vergrößerten Lymphknoten festzustellen.

Lymphknoten hinter dem Ohr schwellen an, wenn der Betroffene an einer bakteriellen, viralen order pilzartigen Infektion im Ohr,Hals oder Auge leidet. Eine weitere Ursache kann auch eine allergische Reaktion sein, bei der die Antikörperproduktion im Körper erhöht wird. Die Lymphknoten hinterm Ohr können außerdem anschwellen, wenn der Betroffene Wunden am Hals hat. Bei einer Autoimmunkrankheit ist das Immunsystem geschwächt, was auch dazu führen kann, dass die Knoten anschwellen. Darüber hinaus können bei einigen Krebserkrankungen, wie Lymphdrüsenkrebs oder Leukämie, geschwollene Lymphknoten hinter dem Ohr ein erstes Anzeichen für die Erkrankung sein.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Ein Knubbel hinter dem Ohr hat häufig harmlose Ursachen. Doch auch ernste Auslöser können dahinterstecken, die möglicherweise behandelt werden müssen. Mitunter bereiten Knubbel hinter dem Ohr oder am Ohrläppchen Schmerzen, in manchen Fällen sind sie jedoch schmerzfrei. Wichtig: Falls der Knubbel hinter dem Ohr länger bestehen bleibt oder schmerzhaft ist, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Wenn Sie bei sich einen Knoten unter der Haut feststellen, der über einen längeren Zeitraum bestehen bleibt, sollten Sie immer ärztlichen Rat suchen. Nur so können Sie eine sichere Diagnose erhalten.

Wenn Sie einen schmerzenden Knubbel hinter dem Ohr bei Ihrem Kind oder sich selbst feststellen, sollten Sie sofort einen HNO-Arzt aufsuchen.

Nimmt die Schwellung der Lymphknoten langsam immer weiter zu, ohne dass die Knoten schmerzhaft sind, sollten Sie auf jeden Fall ärztlichen Rat suchen. Solche Symptome können nämlich auf einen Tumor im Lymphsystem hindeuten. Auch Begleitsymptome wie unabhängig von einer Infektion auftretendes Fieber, Nachtschweiß oder Gewichtsverlust können Warnzeichen sein.

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Sollte die Schwellung, unabhängig der Größe, über drei Wochen nicht abklingen und es gibt keinen Hinweis auf eine Infektion, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache für die vergrößerten Lymphknoten festzustellen.

Diagnose

Je nachdem, welche Ursache hinter dem Knoten steckt, können verschiedene Untersuchungen durchgeführt werden.

Bei typischer Trigeminusneuralgie ist die Kernspintomographie mit axialer und coronarer CISS-Sequenz (constructive interference in steady-state) die Untersuchung der Wahl. Diese Sequenz zeigt am besten, ob eine Nervenkompression durch eine Hirnschlagader vorliegt. Gleichzeitig werden durch die Kernspintomographie andere Ursachen (z. B. Tumoren) ausgeschlossen. Bei Trigeminusneuralgie durch Nasennebenhöhlen- oder Zahnerkrankung sollte die Vorstellung beim HNO-Arzt bzw.

Behandlung

Die Behandlung eines Knubbels hinter dem Ohr richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache.

  • Infektionen: Bei bakteriellen Infektionen können Antibiotika verschrieben werden.
  • Mastoiditis: Eine Mastoiditis wird in der Regel mit Antibiotika behandelt. In schweren Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um den Eiter abzulassen.
  • Lipome: Lipome sind in der Regel harmlos und müssen nicht behandelt werden. Wenn sie jedoch stören oder Schmerzen verursachen, können sie operativ entfernt werden.
  • Zysten: Zysten können punktiert oder operativ entfernt werden.

Hausmittel zur Unterstützung der Heilung

  • Warme oder kalte Kompressen: Warme oder kalte Kompressen, die für rund 10 Minuten auf die Schwellung gelegt werden, können helfen, Schmerzen zu lindern und die Schwellung zu reduzieren.
  • Rizinus Öl: Rizinus Öl wirkt entzündungshemmend und aktiviert das Abwehrsystem. Die Filterleistung der Lymphknoten wird dadurch verbessert und sie schwellen schneller ab.
  • Apfelessig: Apfelessig soll antibakterielle wirken. Dafür wird ein Wickel in Apfelessig und Wasser getaucht und auf die Schwellung aufgelegt.
  • Salzwasser: Salzwasser in Wasser gelöst soll bei Infektionen im Rachen- und Halsbereich abheilend sein.
  • Akupunktur: Bei geschwollenen Lymphknoten kann auch die Traditionelle Chinesischen Medizin (TCM) durch Akupunktur helfen, die Immunabwehr zu unterstützen. Mit einer Akupunktur Therapie lässt sich die Abwehrschwäche und einige Entzündungen meist erfolgreich behandeln.

Prävention

Eine ausgewogene Ernährung mit Vitamin C und Zink stärkt das Immunsystem, während regelmäßige Bewegung die Durchblutung und das lymphatische System unterstützt. Ausreichend Flüssigkeit hilft bei der Entgiftung, und Stressbewältigung sowie ausreichend Schlaf stärken das Immunsystem. Frühzeitige Behandlung von Infektionen kann eine Überlastung der Lymphknoten verhindern und ihre Gesundheit langfristig erhalten.

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