Die Gesundheit des Gehirns im Alter ist ein wichtiges Thema, das viele Menschen betrifft. Neben der bekannten Alzheimer-Demenz gibt es auch andere neurologische Erkrankungen, die im höheren Alter auftreten können und insbesondere bei Menschen mit türkischem Migrationshintergrund eine Rolle spielen. Dieser Artikel beleuchtet einige dieser Erkrankungen, darunter die Alzheimer-Demenz, den Morbus Adamantiades-Behçet (MAB) und hochmaligne Gliome, und gibt einen Überblick über Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten.
Alzheimer-Demenz: Eine verbreitete Erkrankung des Gehirns im Alter
Die Alzheimer-Demenz ist eine fortschreitende Erkrankung des Gehirns, die typischerweise erst in einem höheren Alter auftritt. Im Gehirn der erkrankten Personen sterben nach und nach Nervenzellen ab, und auch die Verbindungen zwischen den Nervenzellen funktionieren nicht mehr richtig.
Symptome und Verlauf der Alzheimer-Demenz
Zu Beginn der Erkrankung fällt es den betroffenen Personen schwer, sich Neues zu merken. Es kommt zu leichten Störungen des Gedächtnisses und der Konzentration. Auch fällt es ihnen immer schwerer, sich an Gesprächen zu beteiligen. Manchmal fallen ihnen bestimmte Wörter nicht mehr ein. Die Erkrankten spüren diese Veränderung schon früh und schämen sich oft dafür. Sie versuchen, die Störungen zu überspielen, suchen nach Ausreden oder beschuldigen andere, wenn sie selbst etwas verlegt oder vergessen haben. Oft sind die Betroffenen traurig verstimmt und ziehen sich zurück.
Im weiteren Verlauf der Erkrankung lassen die Leistungen des Gedächtnisses mehr und mehr nach. Die betroffenen Personen können sich kaum noch etwas merken. Auch über lange Zeit vertraute Kenntnisse und Fähigkeiten können nicht mehr erinnert werden. Selbst einfache, alltägliche Aufgaben bleiben liegen. In vielen Fällen werden die Tageszeiten verwechselt. Oft können die erkrankten Personen das korrekte Datum, den Monat oder die Jahreszeit nicht mehr benennen. Bei einem Teil der Erkrankten kommt es zu Störungen der räumlichen Orientierung. Sie verlaufen sich und können nicht mehr nach Hause finden. Auch ändern die betroffenen Menschen ihr Verhalten. In späten Stadien können sich die Betroffenen nicht mehr durch das Wort verständigen. In der letzten Phase der Erkrankung kommt es zu erheblichen körperlichen Störungen.
Diagnose und Behandlung der Alzheimer-Demenz
Der Verlauf einer Alzheimer-Demenz kann besonders in frühen Stadien der Erkrankung verzögert werden. Es ist daher wichtig, rechtzeitig das Gespräch mit einem Arzt zu suchen. Dieser wird mit dem Patienten und seinen Angehörigen ein ausführliches Gespräch führen und den Patienten körperlich untersuchen. In seltenen Fällen kann es sein, dass trotz der Untersuchungen Unklarheit über die Diagnose herrscht.
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Mit Hilfe von speziellen Medikamenten, den Antidementiva, kann das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt werden. Aber auch Medikamente, die Verhaltensstörungen wie Depressionen, Antriebslosigkeit, Unruhe, Aggressivität, Sinnestäuschungen oder Schlafstörungen mindern sollen, können eingesetzt werden.
Besonders wichtig ist auch die nicht-medikamentöse Behandlung der Alzheimer-Demenz. So können depressive Symptome durch Psychotherapie behandelt und das Denkvermögen und die Lernfähigkeit durch spezielle Trainings geschult werden. Den Betroffenen steht außerdem eine Reihe von weiteren Verfahren zur Verfügung, hierzu gehören unter anderem Gedächtnistraining, Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie, Verhaltenstherapie und weitere Therapieformen.
Es ist wichtig, dass die Betroffenen körperlich, geistig und sozial aktiv bleiben. Im Alltag können Gedächtnisstützen, wie Kalender, Notizzettel oder die Erinnerungsfunktion des Mobiltelefons helfen. Darüber hinaus kann der Austausch mit anderen Betroffenen eine Entlastung sein.
Unterstützung für Angehörige von Alzheimer-Erkrankten
Die Begleitung und Betreuung der meisten Alzheimer-Erkrankten wird durch die Angehörigen geleistet. Sie unterstützen im Alltag, stellen sich den krankheitsbedingten Konflikten und helfen das Leben der Betroffenen weiterhin erfüllt und lebenswert zu gestalten. Das kostet sehr viel Kraft. Es ist daher wichtig, dass Angehörige sich über die Erkrankung und den Umgang mit den Erkrankten informieren sowie frühzeitig Unterstützung in Anspruch nehmen. Bei aller Unterstützung sollten sie sich selbst nicht vergessen und auf ihre persönlichen Grenzen achten.
Die Alzheimer-Demenz ist in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Die erste Anlaufstelle ist jedoch meist der Hausarzt, der dann mit dem Patienten mögliche Hilfsangebote besprechen kann. In den meisten Fällen wird er den Patienten an eine Spezialistin oder einen Spezialisten überweisen.
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Morbus Adamantiades-Behçet (MAB): Eine rheumatische Erkrankung mit erhöhter Prävalenz bei Menschen aus dem östlichen Mittelmeerraum
Der Morbus Adamantiades-Behçet (MAB) ist eine entzündlich-rheumatische Gefäßerkrankung, die vor allem Menschen aus dem östlichen Mittelmeerraum betrifft. An der Rheuma-Erkrankung Morbus Adamantiades-Behçet (MAB) ist auffällig, dass sie hierzulande besonders häufig Menschen betrifft, die aus dem östlichen Mittelmeerraum stammen - und zwar etwa 20 Mal häufiger als Deutschstämmige. Insbesondere in der Türkei ist der Anteil der MAB-Patienten an der Gesamtbevölkerung noch höher. Genaue Ursachen für diese Häufigkeitsunterschiede sind bislang unklar.
Ursachen und Symptome von MAB
MAB gehört zu den entzündlichen rheumatischen Gefäßerkrankungen, den so genannten Vaskulitiden, bei denen die körpereigene Abwehr die Blutgefäße der Organe angreift. Sichtbar wird die Krankheit zunächst in Form schmerzhafter Wunden in der Mundschleimhaut. Ähnliche Geschwüre treten auch im Genitalbereich auf. Oft bildet die Haut rote Knötchen. In 80 Prozent der Fälle geht die eitrige Entzündung auf die Augen über. Bis zur Hälfte der Patienten erblinden daran.
Diagnose und Behandlung von MAB
Bei der Erstdiagnose ist der so genannte Katzenellenbogen- oder Pathergie-Test hilfreich: Nach Injektion einer Salzlösung in die Haut bildet sich bei 30 Prozent der Patienten innerhalb von zwei Tagen ein Knötchen.
In keinem anderen Land der Erde erkranken so viele Menschen an MAB wie in der Türkei: Auf 100.000 Einwohner kommen dort 80 bis 370 Erkrankte. Auch im Orient bis nach Korea und Japan ist MAB verbreiteter als in der übrigen Welt, weshalb Ärzte ihn häufig als „Erkrankung der Seidenstraße“ bezeichnen. Wissenschaftler führen diesen räumlich begrenzten Ursprung auf die spezifische Genausstattung der dort lebenden Menschen zurück: Insbesondere das Gen HLA-B51 scheint eine entgleiste, rheumatische Immunreaktion zu begünstigen. Aber auch Umwelteinflüsse und Viren spielen wahrscheinlich bei der Entwicklung der Krankheit eine Rolle. Denn hierzulande erkranken türkische Einwanderer und deren Nachfahren seltener als ihre Verwandten in der Türkei: Experten schätzen die Häufigkeit auf 21 pro 100.000. Unter Deutschstämmigen sind weniger als einer von 100.000 betroffen.
Ein mild verlaufender MAB lässt sich mit Kortison behandeln. Bei schweren Verläufen und wenn die Krankheit die Augen befällt, müssen Rheumatologen ergänzend Medikamente einsetzen, die gezielt die körpereigene Abwehr blockieren. Dies wirkt sich jedoch auf das gesamte Immunsystem des Patienten aus und macht ihn anfällig für Infekte.
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Hochmaligne Gliome: Seltene, aber aggressive Hirntumoren
Hochgradig maligne oder, kurz, hochmaligne Gliome sind Tumoren des Zentralnervensystems (ZNS-Tumoren). Sie gehören zu den soliden Tumoren und entstehen infolge einer Entartung von Zellen des Gehirns oder Rückenmarks. Da sie direkt vom Zentralnervensystem ausgehen, werden sie auch als primäre ZNS-Tumoren bezeichnet.
Vorkommen und Entstehung von hochmalignen Gliomen
Hochmaligne Gliome (auch hochgradig maligne oder hochgradige Gliome genannt) kommen im Kindes- und Jugendalter nur selten vor. Sie sind aber besonders bösartig, da sie schnell und aggressiv wachsen und dabei das gesunde Hirngewebe zerstören. Die Zellen dieser Tumoren können im Gehirn mehrere Zentimeter weit wandern und dadurch zur Bildung neuer Tumoren führen. Unbehandelt führen hochmaligne Gliome innerhalb von wenigen Monaten zum Tod.
Hochmaligne Gliome machen etwa 15 bis 20 % der ZNS-Tumoren bei Kindern und Jugendlichen aus. Sie können in allen Altersgruppen vorkommen, Kinder vor dem dritten Lebensjahr sind allerdings nur sehr selten betroffen. In Deutschland erkranken pro Jahr etwa 70 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren neu an einem hochmalignen Gliom. Dies entspricht einer Häufigkeit von fünf bis zehn Neuerkrankungen pro 1.000.000 Kinder.
Hochmaligne Gliome entstehen durch bösartige Veränderung (Entartung) von Zellen des Nervengstützgewebes, den Gliazellen. Bekannt ist, dass Kinder und Jugendliche mit bestimmten angeborenen Fehlbildungskrankheiten (zum Beispiel einem Li-Fraumeni-Syndrom oder Turcot-Syndrom) ein erhöhtes Risiko haben, an einem hochmalignen Gliom zu erkranken.
Symptome und Diagnose von hochmalignen Gliomen
In der Regel entwickeln sich Krankheitszeichen (Symptome) bei Kindern und Jugendlichen mit hochmalignem Gliom aufgrund des schnellen Tumorwachstums im Laufe von wenigen Wochen oder Monaten. Die Symptome, die bei einem hochmalignen Gliom auftreten können, richten sich (wie bei anderen Arten von ZNS-Tumoren) vor allem nach dem Alter des Patienten und danach, wo sich der Tumor im Zentralnervensystem befindet und wie er sich ausbreitet.
Unspezifische Allgemeinsymptome treten unabhängig von der Lage des Tumors auf und ganz generell auch bei anderen Krankheiten, die nichts mit einem ZNS-Tumor zu tun haben. Die Ursache für diese Symptome ist meist der langsam zunehmende Druck im Schädelinneren (oder Rückenmarkskanal), der direkt durch den wachsenden Tumor bedingt ist und/oder durch eine vom Tumor verursachte Zirkulations- oder Abflussstörung der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit (Liquor). Letztere kann auch zur Bildung eines so genannten "Wasserkopfes" (Hydrocephalus) führen.
Zur Diagnosestellung eines hochmalignen Glioms führen - nach erneuter sorgfältiger Anamnese und körperlicher sowie neurologischer Untersuchung - zunächst bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT). Mit Hilfe dieser Methode lässt sich genau feststellen, ob ein Tumor des Zentralnervensystems vorliegt. Zur endgültigen Sicherung der Diagnose muss eine Gewebeprobe entnommen werden (Biopsie).
Behandlung von hochmalignen Gliomen
Die Therapie der Wahl besteht darin, Operation, Strahlentherapie und Chemotherapie miteinander zu kombinieren. Dabei erfolgt im ersten Schritt die Operation, im zweiten Schritt werden zeitgleich Chemo- und Strahlentherapie (simultan) verabreicht. Die Operation hat hierbei die größte Bedeutung, denn es hat sich gezeigt, dass das Ausmaß der neurochirurgischen Tumorentfernung den anschließenden Krankheitsverlauf am stärksten beeinflusst. Je radikaler die Tumorentfernung, umso besser ist in der Regel die Überlebenschance des Patienten.
Pineoblastom: Ein seltener, bösartiger Tumor des Gehirns
Das Pineoblastom (oder Pinealoblastom) ist ein bösartiger Tumor des Gehirns. Es entsteht durch eine Entartung von Zellen der Zirbeldrüse (Glandula pinealis), einem kleinen Organ im Bereich des Zwischenhirns. Da das Pineoblastom direkt vom Zentralnervensystem (ZNS) ausgeht, wird es auch als primärer ZNS-Tumor bezeichnet.
Vorkommen und Entstehung von Pineoblastomen
Pineoblastome gehen aus extrem unreifen und undifferenzierten (das heißt, embryonalen) Zellen des Zentralnervensystems hervor und wachsen daher besonders schnell. Das Pineoblastom kann, ausgehend vom Bereich der Zirbeldrüse, auch in andere Regionen von Gehirn und Rückenmark streuen.
Pineoblastome kommen im Kindes- und Jugendalter sehr selten vor. Sie machen - mit etwa drei bis vier Krankheitsfällen pro Jahr - weniger als 1 % aller ZNS-Tumoren in Deutschland aus. An einem Pineoblastom erkranken insbesondere Kinder und junge Erwachsene.
Das Pineoblastom entsteht durch eine bösartige Veränderung (Entartung) von Zellen des Nervengewebes. Der genaue Entstehungsmechanismus, der der Entwicklung dieser Tumoren zugrunde liegt, ist noch nicht bekannt.
Symptome und Diagnose von Pineoblastomen
In der Regel entwickeln sich Krankheitszeichen (Symptome) bei Kindern und Jugendlichen mit einem Pineoblastom wegen des schnellen und unkontrollierten Tumorwachstums innerhalb sehr kurzer Zeit. Die Symptome, die bei Kindern mit diesen Tumoren auftreten können, richten sich (wie bei anderen Arten von ZNS-Tumoren) vor allem nach dem Alter des Patienten und danach, wo sich der Tumor im Zentralnervensystem befindet und wie er sich ausbreitet.
Beim Pineoblastom kann es zum Beispiel zu einer Blicklähmung kommen. Diese Form der Sehstörung, die durch die besondere Lage des Tumors im Zwischenhirn bedingt ist, wird Parinaud-Syndrom genannt. Es äußert sich unter anderem darin, dass die Patienten die Augäpfel nicht nach oben richten können.
Zur Diagnosestellung eines Pineoblastoms führen - nach erneuter sorgfältiger Anamnese und körperlicher Untersuchung - zunächst bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT) mit und ohne Kontrastmittel und gelegentlich auch die Computertomographie (CT). Um die Diagnose allerdings endgültig zu sichern, muss in jedem Fall eine Gewebeprobe des Tumors operativ entnommen und auf ihre feingeweblichen (histologischen) und molekularen Eigenschaften untersucht werden.
Behandlung von Pineoblastomen
Als Therapieverfahren stehen die Operation sowie die Chemotherapie und, altersabhängig, die Strahlentherapie zur Verfügung. Pineoblastome sind sehr seltene Erkrankungen, deren Therapien konstant weiterentwickelt werden.
Der erste Schritt bei der Behandlung eines Pineoblastoms ist die Operation. Sie zielt darauf ab, den Tumor „operationsmikroskopisch“ vollständig zu entfernen und dabei möglichst wenig gesundes Hirngewebe zu verletzen.
Bei der Chemotherapie werden zellwachstumshemmenden Medikamenten (Zytostatika) verabreicht, die darauf abzielen, Krebszellen in ihrem Wachstum zu stoppen oder zu vernichten. Eine Strahlentherapie erfolgt mit energiereichen, elektromagnetischen Strahlen, die von außen durch die Haut auf die betroffene Region eingestrahlt werden. Sie verursachen Schäden im Erbgut der Tumorzellen und führen dadurch zu deren Absterben.
Neuronale Ceroid-Lipofuszinosen (NCL): Eine Gruppe genetisch bedingter, neurodegenerativer Erkrankungen
Die neuronalen Ceroid-Lipofuszinosen (NCL oder CLN) bilden die größte Gruppe neurodegenerativer Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter, mit einer Inzidenz von etwa 1 : 30 000 Lebendgeborene. Die gemeinsame Betrachtung dieser heterogenen, autosomal rezessiv erblichen Krankheiten ist möglich aufgrund der Ähnlichkeit ihrer klinischen Symptome, die in der Kombination von Demenz, Visusverlust und Epilepsie besteht, und der Ähnlichkeit ihrer neuropathologischen Erscheinungen, der Speicherung des wachsartigen Ceroid-Lipofuszinmaterials im Gehirn und anderen Geweben. Alle NCL-Krankheiten sind unheilbar, schreiten unaufhaltsam voran und führen zu einem frühen Tod. Dennoch ist eine rasche Diagnose wichtig, weil palliative Behandlungsmöglichkeiten bestehen und die betroffenen Familien genetisch und allgemein beraten werden können.
Klinische Kennzeichen von NCL
Klinisches Hauptkennzeichen der NCL-Krankheiten ist die langsame Entwicklung von Visusverlust durch Retinopathie, Demenz und Epilepsie („amaurotische Demenz“). Das Vollbild dieser Kombination ist leicht zu erkennen, allerdings entwickeln sich die Symptome sehr langsam und schrittweise.
Klinische Kennzeichen einer NCL-Krankheit sind:
- normale frühkindliche Entwicklung,
- Erstmanifestation einer progredienten Erkrankung im späten Säuglings- bis frühen Schulalter,
- Kombination von Visusverlust, Demenz und Epilepsie.
Diagnose von NCL
Wichtigste diagnostische Maßnahme bei einem juvenilen Patienten mit NCL-Verdacht aufgrund einer Retinopathie ist die lichtmikroskopische Untersuchung eines normalen Blutausstriches, wie er traditionell zur Beurteilung des Differenzialblutbildes angefertigt wird. Bei aufmerksamer sachkundiger Betrachtung eines solchen Ausstriches sieht man zahlreiche Lymphozyten mit mehreren großen Vakuolen im Zytoplasma.
Einzelne NCL-Krankheiten
Die Klassifizierung der NCL-Krankheiten richtete sich früher nach dem Alter bei Manifestation und führte zu Begriffen wie infantile NCL (Hagberg-Santavuori-Krankheit), spätinfantile NCL (Jansky-Bielschowsky-Krankheit), juvenile NCL (Spielmeyer-Vogt-Krankheit, Batten disease) und adulte NCL (M. Kufs). Heute erfolgt die Klassifizierung auf genetischer Grundlage, wobei die Nummerierung der Krankheiten (CLN1, CLN2 et cetera) die historische Reihenfolge der Entdeckung des entsprechenden Gendefekts widerspiegelt.
Kultursensible Unterstützung bei Demenz und anderen neurologischen Erkrankungen
Migration und der dadurch im Leben entstandene Stress und Anpassungsdruck steigern das Krankheitsrisiko für Demenz. Migranten seien im Schnitt fünf bis zehn Jahre früher betroffen, weiß Semra Altinișik von der Alzheimer Gesellschaft München (AGM). Es ist wichtig, "kultursensibel" zu arbeiten, denn nicht immer sprechen die Angehörigen so einwandfrei Deutsch. Gerade bei dieser Diagnose öffnet die Muttersprache bei Betroffenen das Herz, ist ein Anker im Meer des Vergessens. Und die meisten Angehörigen kapieren in der Ursprungssprache viel besser, welche Wege im Dschungel von Krankenkassen und Behörden sie nun gehen können, um Unterstützung zu finden, welche Geld- und Sachleistungen sie bekommen können, wenn sie sich nur aktiv bemühen.