Schlaganfall bei Männern: Risikofaktoren und Prävention

Ein Schlaganfall, auch Apoplex oder Hirnschlag genannt, ist ein medizinischer Notfall, der auftritt, wenn die Blutversorgung des Gehirns unterbrochen wird. Dies führt zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen, was zum Absterben von Gehirnzellen führen kann. Ein Schlaganfall kann jeden treffen, aber Männer sind tendenziell stärker gefährdet als Frauen, insbesondere in jüngeren Jahren. Das Verständnis der Risikofaktoren und die Umsetzung präventiver Maßnahmen sind entscheidend, um das Schlaganfallrisiko zu minimieren.

Ursachen und Arten von Schlaganfällen

Es gibt hauptsächlich zwei Arten von Schlaganfällen, die auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen sind:

  • Ischämischer Schlaganfall (Hirninfarkt): Dies ist die häufigste Form des Schlaganfalls, die durch eine Verstopfung einer Arterie im Gehirn verursacht wird. Die Verstopfung wird meist durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) verursacht, das sich entweder direkt im Gehirn bildet oder von anderen Körperteilen, wie dem Herzen oder der Halsschlagader, ins Gehirn wandert. Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) spielt eine wesentliche Rolle bei der Entstehung ischämischer Schlaganfälle, da sie die Gefäße verengt und die Bildung von Blutgerinnseln begünstigt.
  • Hämorrhagischer Schlaganfall (Hirnblutung): Diese Form des Schlaganfalls tritt auf, wenn ein Blutgefäß im Gehirn reißt oder platzt, was zu einer Blutung im Gehirn führt. Hirnblutungen können intrazerebral (in das Hirngewebe) oder subarachnoidal (zwischen den Hirnhäuten) auftreten. Häufige Ursachen für Hirnblutungen sind chronischer Bluthochdruck oder das Platzen von Gefäßaussackungen (Aneurysmen).

Gemeinsame Risikofaktoren für Schlaganfall und Herzinfarkt

Schlaganfall und Herzinfarkt haben viele gemeinsame Risikofaktoren, da beide Erkrankungen oft durch ähnliche Prozesse verursacht werden. Dazu gehören:

  • Bluthochdruck (Hypertonie): Bluthochdruck ist einer der größten Risikofaktoren für die Entwicklung von Arteriosklerose und die Entstehung von Blutgerinnseln. Bereits eine Senkung des oberen Blutdruckwertes um 10 mmHg kann das Schlaganfallrisiko erheblich reduzieren. Regelmäßige Blutdruckmessungen sind daher unerlässlich, da erhöhte Werte oft unbemerkt bleiben.
  • Herzerkrankungen: Ein krankes Herz erhöht das Schlaganfallrisiko. Insbesondere Vorhofflimmern und bestimmte Herzklappenerkrankungen können die Bildung von Blutgerinnseln begünstigen, die ins Gehirn gelangen und einen Schlaganfall verursachen können.
  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit): Diabetes schädigt die Gefäßwände und begünstigt die Entstehung von Arteriosklerose und Durchblutungsstörungen. Eine gute Diabetes-Behandlung ist daher eine wichtige Maßnahme zur Schlaganfall-Vorsorge.
  • Ungünstige Cholesterinspiegel: Erhöhte Cholesterinwerte tragen zur Entstehung von Arteriosklerose bei und erhöhen das Risiko für Gefäßverschlüsse. Mediziner gehen davon aus, dass das Schlaganfallrisiko bei Cholesterinwerten über 200 mg/dl leicht ansteigt.
  • Bewegungsmangel: Mangelnde körperliche Aktivität erhöht das Risiko für Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes und ungünstige Cholesterinspiegel, die alle Schlaganfälle begünstigen können.
  • Rauchen: Rauchen schädigt die Blutgefäße, erhöht den Blutdruck und fördert die Entstehung von Arteriosklerose. Raucher haben ein zwei- bis vierfach erhöhtes Schlaganfallrisiko.
  • Übergewicht: Übergewicht erhöht das Risiko für Bluthochdruck, Diabetes, hohe Blutfettwerte und andere Faktoren, die das Schlaganfallrisiko erhöhen.
  • Stress: Anhaltender Stress kann zu dauerhaft erhöhtem Blutdruck, erhöhten Cholesterin- und Blutzuckerspiegeln sowie Schlafstörungen führen, was das Schlaganfallrisiko erhöhen kann.
  • Übermäßiger Alkoholkonsum: Ein übermäßiger Alkoholkonsum erhöht das Schlaganfall-Risiko.

Schlaganfall-Risikofaktoren speziell für Männer

Obwohl viele Risikofaktoren für Schlaganfälle für beide Geschlechter gelten, gibt es einige spezifische Faktoren, die Männer stärker betreffen:

  • Alter: Das Schlaganfallrisiko steigt mit zunehmendem Alter, und Männer sind tendenziell in jüngeren Jahren häufiger betroffen als Frauen.
  • Geschlecht: Männer haben insgesamt ein höheres Schlaganfallrisiko als Frauen, insbesondere im mittleren Lebensalter.
  • Lebensstil: Männer neigen eher zu einem ungesünderen Lebensstil, einschließlich Rauchen, übermäßigem Alkoholkonsum und ungesunder Ernährung, was ihr Schlaganfallrisiko erhöhen kann.
  • Berufliche Belastungen: Berufliche Belastungen können bei Männern zu Stress und ungesunden Verhaltensweisen führen, die das Schlaganfallrisiko erhöhen können.

Weitere Risikofaktoren

Neben den oben genannten Risikofaktoren gibt es weitere Faktoren, die das Schlaganfallrisiko beeinflussen können:

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  • Vererbung: Wenn in der Familie bereits Schlaganfälle aufgetreten sind, kann das persönliche Risiko erhöht sein. Dies gilt besonders, wenn in der Familie vererbbare Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzerkrankungen oder Diabetes bekannt sind.
  • Erbliche Blutgerinnungsstörungen: Diese Störungen können die Bildung von Blutgerinnseln begünstigen und das Schlaganfallrisiko erhöhen.
  • Fehlbildungen, Erkrankungen oder Verletzungen: Bei jungen Menschen können Fehlbildungen, Erkrankungen oder Verletzungen die Ursache von Schlaganfällen sein.
  • Dissektionen: Einrisse (Dissektionen) in den hirnversorgenden Gefäßen können ebenfalls zu Schlaganfällen führen.
  • Tumorerkrankungen: Aktuelle Studienergebnisse zeigen, dass Tumorerkrankungen in einigen Fällen durch eine Aktivierung der Blutgerinnung zu Schlaganfällen führen können.

Schlaganfall-Warnzeichen und Notfallmaßnahmen

Es ist wichtig, die Warnzeichen eines Schlaganfalls zu kennen und sofort zu handeln, da jede Minute zählt. Typische Symptome eines Schlaganfalls sind:

  • Plötzlich einsetzende Schwäche oder Taubheit auf einer Körperseite
  • Plötzlich einsetzende Gesichtslähmung (z.B. hängende Mundwinkel)
  • Unverständliche oder undeutliche Sprache
  • Sehstörungen (z.B. Blindheit auf einem Auge, Doppeltsehen)
  • Plötzliche, sehr starke Kopfschmerzen
  • Verwirrtheit
  • Schwindel

Wenn eines oder mehrere dieser Symptome auftreten, sollte sofort der Notruf (112) gewählt werden. Es ist wichtig, den Verdacht auf einen Schlaganfall zu äußern, damit die Rettungskräfte entsprechend vorbereitet sind.

Präventive Maßnahmen zur Reduzierung des Schlaganfallrisikos

Ein gesunder Lebensstil und die frühzeitige Behandlung von Risikofaktoren können das Schlaganfallrisiko erheblich senken:

  • Regelmäßige Blutdruckkontrolle und -behandlung: Bluthochdruck sollte frühzeitig erkannt und behandelt werden, um die Gefäße zu schützen.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und wenig gesättigten Fetten kann helfen, das Gewicht zu kontrollieren, den Blutdruck zu senken und die Cholesterinwerte zu verbessern.
  • Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität hilft, das Gewicht zu kontrollieren, den Blutdruck zu senken, die Cholesterinwerte zu verbessern und die Gefäße elastisch zu halten.
  • Nichtrauchen: Rauchen sollte vermieden werden, um die Gefäße zu schützen und das Schlaganfallrisiko zu senken.
  • Alkohol in Maßen: Der Alkoholkonsum sollte auf moderate Mengen beschränkt werden.
  • Stressmanagement: Stress sollte reduziert werden, um den Blutdruck und andere Risikofaktoren zu kontrollieren.
  • Behandlung von Herzerkrankungen: Herzerkrankungen wie Vorhofflimmern sollten frühzeitig erkannt und behandelt werden, um die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern.
  • Kontrolle von Diabetes: Diabetes sollte gut eingestellt werden, um die Gefäße zu schützen.
  • Regelmäßige ärztliche Untersuchungen: Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können helfen, Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

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