Kieferschmerzen sind ein weitverbreitetes Phänomen, das Betroffene oft über einen langen Zeitraum belastet. Die große Anzahl möglicher Ursachen und Auslöser erschwert die Diagnose. Oft wird erst ein Zahnarzt hinzugezogen, wenn starke Schmerzen nicht mehr ignoriert oder mit Erste-Hilfe-Maßnahmen unterdrückt werden können. Um Kieferschmerzen erfolgreich zu behandeln und idealerweise ein erneutes Auftreten zu verhindern, ist es wichtig, den Ursprung der Schmerzen im Kieferknochen zu finden.
Aufbau des Kiefers
Anatomisch besteht der Kiefer aus Ober- und Unterkiefer. Diese bilden eine Art Halterung für die Zähne und sind für einen reibungslosen Ablauf beim Kauen verantwortlich. In der Regel wird die Funktionsweise des Kiefers kaum bewusst wahrgenommen. Erst wenn eine kraniomandibuläre Dysfunktion (CMD) auftritt, müssen sich Betroffene gezwungenermaßen mit Physiotherapie, möglichen Schienen und der Ursache von Kieferschmerzen auseinandersetzen. Dabei wird deutlich, welchen großen Einfluss gesunde Kiefergelenke auf das allgemeine Wohlbefinden haben und wie sie zu Kieferschmerzen führen können.
Symptome von Kieferschmerzen bei CMD
Gesichtsschmerzen und Kiefergelenkschmerzen lassen sich nur schwer ignorieren. Kiefergelenk und Kaumuskulatur sind an alltäglichen und natürlichen Prozessen wie Essen, Trinken und Gähnen beteiligt. Zusätzlich zu den Kieferschmerzen kommt der Verlust der Freude an kulinarischen Genüssen hinzu, was durch Verspannungen im Kauapparat verstärkt wird, die auch Schmerzen im Kieferbereich verursachen können. Kieferbeschwerden stellen oft den Beginn eines schwer zu durchbrechenden Teufelskreises dar, da sie oft zusätzlich Nackenschmerzen und Kopfschmerzen ausstrahlen. Die Angst vor dem erneuten Auftreten von Schmerzen und Kieferbeschwerden führt zu einem vermeidenden Verhalten, welches verspannte Muskeln nach sich ziehen kann und die Schmerzen somit noch intensiviert, anstatt sie zu lindern.
Ähnlich verhält es sich mit den Kiefergelenkschmerzen. Anstatt wie gewohnt herzhaft in einen Apfel zu beißen, versuchen Betroffene, Kaumuskulatur und Kiefergelenk so wenig wie möglich zu belasten, um die Kieferprobleme nicht zu verstärken, was langfristig zu einer Schwächung der Muskeln führt und weitere kraniomandibuläre Dysfunktionen im Kieferbereich mit sich bringt. Grundsätzlich kann das Kiefergelenk auf jede Form der Bewegung mit Schmerzen reagieren, was Kieferschmerzen auslösen kann. Dazu zählt auch das Sprechen, welches, wenn nicht als schmerzhaft, so zumeist doch als unangenehm empfunden wird. Sie treten zusammen mit anderen Symptomen wie Schwindel, Verspannungen und Zahnschmerzen auf, die häufige Ursachen von Kieferschmerzen sind. Ein Knacken im Gelenk ist ein weiteres Indiz der Erkrankungen.
Ursachen von Kieferschmerzen
Die größte Herausforderung bei Kiefergelenkschmerzen besteht darin, dass sich die genauen Ursachen nur schwer finden lassen, da sie oft in den Nacken- oder Kopfbereich ausstrahlen. Somit kann es, aufgrund der ungünstigen Kombination von Schmerzen und Fehlverhalten, schnell zu einer drastischen Verschlechterung des gesundheitlichen Zustandes der Betroffenen kommen, insbesondere wenn die Kiefermuskulatur betroffen ist.
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Häufige Ursache sind Verschleißerscheinungen des Kiefergelenks, die Schmerzen verursachen. Entweder sind diese genetisch bedingt oder infolge einer unprofessionellen Behandlung der Zähne entstanden, was die Kieferfunktion eingeschränkt hat. In diesem Zusammenhang sind in erster Linie schlecht angepasste Prothesen, Zahnkronen oder Zahnbrücken als potenzielle Auslöser zu nennen. Als weitere Ursache lässt sich eine übermäßige Beweglichkeit des Unterkiefers oder der Mundöffnung aufführen, die ebenfalls Kieferschmerzen verursachen kann. Letztere wird vor allem durch geschwächte Bänder verursacht. Ebenfalls begünstigend auf das Auftreten von Kiefergelenkschmerzen wirken sich Zahnfehlstellungen im Gebiss aus. Doch auch wer der gründlichen Zahnpflege nicht ausreichend Bedeutung beimisst, nimmt langfristig das Risiko in Kauf, Beschwerden mit dem Kiefergelenk zu bekommen.
Kieferschmerzen durch schlechte Zähne
Eine der häufigsten Ursachen für Kieferschmerzen ist eine gewisse Nachlässigkeit im Zahnpflegeverhalten der Betroffenen selbst. Vor allem durch Karies ausgelöste Defekten (Pulpitis) kommt hier eine bedeutende Rolle zu, da die weitreichenden destruktiven Folgen trotz umfangreicher Informationsarbeit noch unterschätzt werden. Sind die Zähne so stark angegriffen, dass es zu starken, pochenden Schmerzen im Kiefergelenk kommt und die gesamte Kaumuskulatur in Mitleidenschaft gezogen wird, so ist es höchste Zeit, den Arzt aufzusuchen. Denn dann hat die Karies sich bis zu den Nervenfasern vorgearbeitet und eine Behebung der Kieferschmerzen ist nur noch durch eine Wurzelbehandlung in der Praxis beim Zahnarzt möglich. Der Zahnarzt kann die Schmerzen bestimmten Zähnen, dem Unter- oder Oberkiefer zuordnen und so die Ursachen eingrenzen.
Eindeutig werden hier Kieferschmerzen über eine Entzündung im Knochen ausgelöst, die durch den angegriffenen Zahnnerv erst Zahnschmerzen verursacht, welche dann über das Entzündunggeschehen zu den Schmerzen führen. Sollten diese jedoch auch noch nach einer Zahn-OP anhalten, so ist es wahrscheinlich, dass der Zahn nicht mehr zu retten ist. Bei einer chronischen Knochenentzündung (Osteomyelitis) kann der betroffene Schmerzpatient oft über Wochen über anhaltende starke Kieferschmerzen berichten, die durch Verspannung verstärkt werden. Häufig werden solche chronischen Entzündungen im Kiefer durch Zysten, entzündete Wurzelspitzen, Weisheitszähne, aber auch durch Parodontose hervorgerufen.
Kieferschmerzen nach Osteotomie und Zahnextraktion
Nach einer Zahnoperation müssen der ortsständige Knochen und die Mundschleimhaut gut abheilen. Diese postoperative Heilung kann Wundschmerzen durch frei liegende Nervenenden im Kieferknochen oder eine Verletzung der Knochenhaut verursachen. Weiterhin heilt der Organismus über eine postoperative Schwellung ab, welche einen Spannungsschmerz im Weichgewebe hervorrufen kann. In der Regel heilt eine Wunde im Mund in ca. 6-10 Tagen komplikationslos zu, vorausgesetzt, es gibt keine begleitenden Entzündungen. Klaffen aber Wundränder auseinander, weil sich die Wunde entzündet hat, heilt eine Wunde sekundär ab. Hierbei wird der Defekt im Gewebe zunächst durch sogenanntes Granulationsgewebe aufgefüllt. Erst dann entsteht eine neue Schleimhaut über der Alveole. Eine solche Wundheilung kann über 4 bis 6 Wochen akute Schmerzen im Kiefer und Cluster-Kopfschmerzen verursachen.
Kieferschmerzen nach Zahn-OP oder Zahnimplantation
Wenn für das Zahnimplantat im Seitenzahnbereich des Unterkiefers zu tief gebohrt wurde, sodass der Trigeminusnerv ganz oder teilweise durchtrennt wird, so hat dies je nach Verletzungsgrad ein zeitweiliges bis dauerhaftes Taubheitsgefühl im Kinn-Lippen-Bereich der betroffenen Seite zur Folge. Häufig sind Missempfindungen und Kieferschmerzen neben dem Verlust der Sensibilität möglich, was auf eine Gelenkerkrankung hindeuten kann. Aber auch bei einem knappen Abstand zwischen Implantat und Nerv kann durch einen Bluterguss oder ein Ödem (Schwellung) im Kieferknochen Druck auf den Nerven und damit heftige Schmerzen auslösen. Als mögliche Lösung kommt eine Dekompression des Nervs in Betracht, wobei das Zahnimplantat vom Nerven weggedreht wird. Sollten die Schmerzen am Implantat und Nerven anhalten, kommt in den meisten Fällen nur eine Implantatentfernung infrage.
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Ursachen und Risikofaktoren für Nervverletzungen im Unterkiefer
Iatrogene Verletzungen des Nervus alveolaris inferior (Unterkiefernerv) und des Nervus lingualis (Zungennerv) sind unangenehme Komplikationen, die sowohl für den Patienten als auch für den Behandler belastend sind. Sie treten vor allem bei operativen Weisheitszahnentfernungen auf und können durch direkte scharfe oder stumpfe Traumata, postoperative Ödeme, Hämatombildung oder Wundinfektionen verursacht werden.
Mögliche Ursachen für Nervschädigungen:
- Direktes Trauma: Kontinuitätsunterbrechungen des Nervus alveolaris inferior und des Nervus lingualis können beispielsweise durch das Abrutschen eines Bohrers bei der Osteotomie entstehen. Bei der Schnittführung zur Entfernung unterer Weisheitszähne ist darauf zu achten, nicht zu weit oral zu inzidieren, da hier bereits der Nervus lingualis verlaufen kann.
- Stumpfes Trauma: Neben Kontinuitätsunterbrechungen besteht auch das Risiko, die Nerven stumpf zu traumatisieren. Dies geschieht meistens durch unsachgemäße Handhabung eines Hebels oder durch eine dislozierende Zahnwurzel. Besonders ein interradikulärer Verlauf des Nervus alveolaris inferior stellt ein hohes Risiko für eine Nervschädigung dar. Eine stumpfe Schädigung des Nervus lingualis kann durch die Elevation des lingualen Periostes mit dem Raspatorium entstehen.
- Risikofaktoren: Als Risikofaktoren für den Nervus alveolaris inferior sind ältere Patienten (> 25 Jahre) und voll ausgebildete Wurzeln zu nennen. Weiterhin treten postoperativ Sensibilitätsstörungen auf, wenn die Weisheitszähne tief verlagert sind oder die Wurzelspitze den Mandibularkanal auf dem präoperativen Röntgenbild überlagert. Auch aus der iatrogenen Eröffnung des Mandibularkanales während der Osteotomie oder dem Separieren der Zahnwurzeln kann eine Hypästhesie resultieren. Außerdem spielt die Erfahrung des Operateurs eine wichtige Rolle. Analgosedierung oder Operationen in ITN können zu vermehrten Druckschäden des Nervus lingualis führen, da hier unter anderem der Zungenretraktor eingesetzt wird.
Nervverletzungen durch Implantate
Die Verletzung von Nerven durch Implantate ist insgesamt selten, aber schwerwiegend. In der Gruppe der Nervverletzungen im Zusammenhang mit Zahnimplantaten ist die Schädigung des Unterkiefernerv-Astes das bedeutendste Risiko. Theoretisch besteht noch die Gefahr einer Verletzung des Zungennervs (N. lingualis) oder kleiner Oberkiefernerv-Äste.
Im Unterkieferknochen des Seitenzahnbereichs verläuft der Unterkiefernerv (Nervus alveolaris inferior) in einem Kanal unterhalb der Wurzelspitzen und versorgt den Knochen und die Zähne der betreffenden Seite mit Sensibilität. Er verlässt etwa in Höhe der Wurzelspitze des 5. Wenn in der Implantologie die meisten Risiken des chirurgischen Eingriffs keine wesentlichen Folgen für den Patienten bedeuten, so ist dies im Falle einer Verletzung des Unterkiefernerven anders.
Wenn für die Implantateinbringung zu tief gebohrt und das Implantat zu tief platziert wird, kann der Unterkiefernerv gequetscht, teilweise oder ganz durchtrennt werden. Je nach Verletzungsgrad resultiert daraus ein zeitweiliges bis dauerhaftes Taubheitsgefühl im Kinn-Lippen-Bereich der betroffenen Seite. Auch sind Missempfindungen und Schmerzen neben einem Sensibilitätsverlust möglich.
Nicht nur die direkte Verletzung des Nerven kann zu Empfindungsstörungen führen. Auch bei sehr knappem Abstand zwischen Implantatspitze und Nerv kann durch einen Bluterguss oder ein Ödem (Schwellung) im Knochen Druck auf den Nerv ausgeübt werden.
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Implantate in der Front-Region bis zum 4. Da der Nerv in Höhe des 5. Zahnes aus dem Kieferknochen tritt, sind Implantate im Frontzahnnbereich diesbezüglich ohne Risiko. Die bei Zahnlosigkeit typischen 2-4 interforaminalen Implantate (der Name beschreibt schon die Berücksichtigung des Nervenaustrittspunktes) für Stegversorgungen oder herausnehmbaren Zahnersatz z.B. mit Locatoren sowie das All-on-4®-Konzept sollten ebenfalls komplett vor dem Nerven liegen.
Allerdings muss exakter geplant und gebohrt werden, je näher die Platzierung der Implantate am Nervenaustrittspunkt des N. Hier bestimmt zwar grundsätzlich die Knochenhöhe über dem Nervenkanal gepaart mit der als notwendig erachteten Implantatlänge das Risiko einer Nervverletzung. Allerdings sollte jede Implantatbehandlung einen Sicherheitsabstand von 2 mm zum Nerv einhalten, so dass Nervverletzungen, die typischerweise durch Planungsfehler und Unachtsamkeit des Implantologen beim Bohren verursacht werden, vermieden werden können.
Bei nervnahen Implantaten sind heutzutage Planungen unter Zuhilfenahme von 3D-Röntgen (CT, DVT) State-of-the-Art. Auch helfen spezielle Bohrerstopps bei der exakten Implantatbettaufbereitung um ein zu tiefes Bohren zu verhindern. Durch sorgfältige Röntgen-Diagnostik (gegebenenfalls CT, DVT) lässt sich der Abstand zwischen Knochenoberkante und Nervkanal messen. Danach sollte die Implantatlänge mit einem Sicherheitsabstand bestimmt werden.
Diagnose und Behandlung von Nervverletzungen
Allein das Auftreten einer Gefühlstörung im Kinn-Lippenbereich nach Abklingen der Betäubung legt die Diagnose nahe. Ein klassisches Röntgenbild kann den Abstand zwischen Implantat und Nervkanal meist gut dokumentieren. Gegebenenfalls ist ein 3D-Bild (CT, DVT) heranzuziehen, da hierdurch entscheidende Informationen für die Behandlung eingeholt werden.
Der Implantologe selbst kann wesentliche Informationen beisteuern: wurden Manipulationen am N. mentalis, z.B. zum Schutze desselben u.ä. durchgeführt?
Behandlungsmöglichkeiten:
- Nervnaht: Wenn ein Nerv durchtrennt wurde, stirbt zwar der vom ZNS weiter entfernte Anteil immer ab, das Neueinwachsen (Regeneration) aus dem Ende, welche etwa 1mm/Tag umfasst, kann aber bei einer „Führung“ der Nerv-Regeneration schneller und besser erfolgen. Im Falle einer unstrittigen Durchtrennung des Nerven beim Bohren kann daher theoretisch eine operative Nervnaht Voraussetzung für eine besser Regeneration schaffen.
- Implantatentfernung: Bei Implantaten, die in den Nervkanal reichen ist aber die umgehende Entfernung bzw.
- Konservative Therapie: Ödem, Bluterguß: Zuwarten; evtl. Kortisongabe nach Absprache mit einem Neurologen/Neurochirurgen. Schmerztherapie, evtl.
Die Prognose einer Nervregeneration ist letztendlich von der Art der Verletzung (Quetschung, teilweise oder vollständige Durchtrennung, Regenerations-Leitstruktur intakt/nicht intakt?) und individuellen biologischen Faktoren abhängig.
Verletzung des Zungennerven (N. lingualis)
Der Zungennerv liegt an der Innenseite des Unterkieferknochens etwa in Höhe des Weisheitszahns und tritt dann in die Zunge ein. Der Nervus lingiualis enthält Fasern für das Gefühl (die Sensibilität) der Zunge, aber auch sensorische Anteile für den Geschmack (süß, sauer, salzig, bitter und umami), die im Falle einer Verletzung verloren gehen: Zunge auf der betroffenen Seite ohne Gefühl und Geschmack.
Der N. lingualis kann aufgrund seiner Lage außerhalb des Knochens durch ein Implantat im Grunde nicht verletzt werden. Eine Verletzung ist noch am ehesten durch die Betäubungsspritze denkbar (Risiko einer sogenannten Leitungsanästhesie im Unterkiefer). Ein falsch eingesetzter Wundhaken oder eine Perforation (Implantatbohrung) zur Innenseite wären als absolute Raritäten anzusehen.
Verletzung von Nerven im Oberkiefer
Im Gegensatz zum Unterkiefer gibt es im Oberkiefer keinen Hauptnerven, der Schaden erleiden kann. Die sensible Versorgung der Zähne wird über feine Nervenverästelungen, die im Seitezahnbereich über die darüberliegende Kieferhöhle und im Frontzahnbereich über den subnasalen Raum in die Zähne einziehen, erreicht. Trotzdem ist es möglich durch Implantate kleinere Nervenbahnen zu verletzen. Daraus könnte der Sensibilitätsverlust einzelner Zähne z.B. des Eckzahns resultieren.
Durch Sorgfalt bei Planung und Durchführung ist eine Nervverletzung im Unterkiefer auch unter beengten anatomischen Verhältnissen vermeidbar.
Wie lassen sich Kieferschmerzen vermeiden?
So vielschichtig die Ursachen für Beschwerden im Kiefergelenk sowie in der Kaumuskulatur auch sein mögen, in der Regel lassen sich zahlreiche Vorsorgemaßnahmen ergreifen, um das Schlimmste zu verhindern.
Möchte man nicht die unangenehme Erfahrung von Kiefergelenkschmerzen machen, so sollte man der täglichen Zahnpflege größere Aufmerksamkeit schenken und weitestgehend auf den Genuss von Süßigkeiten, welche als Hauptverursacher von Karies gelten, verzichten. Fehlstellungen der Zähne lassen sich ebenfalls durch operative Eingriffe, Spangen oder andere Hilfsmittel korrigieren. Liegen die Ursachen in falsch angepassten Füllungen oder Kronen, so lassen sich diese vergleichsweise schnell durch einen Zahnarztbesuch beheben. Entweder kommt es dabei zu einem vollständigen Austausch oder zu einer Politur.
Maßnahmen zur Vermeidung von Verspannungen im Kiefer
Wer Schwierigkeiten mit einem zu starken Biss hat und zu stressbedingten nächtlichen Zähnepressen neigt, wird durch das Tragen einer Funktionsschiene bzw. Aufbissschiene während der Nachtstunden Erleichterung verspüren, zumal auf diese Weise Verspannungen und Schmerzen der Kaumuskulatur vorgebeugt wird.
Diese lassen sich zudem effektiv durch das Erlernen von Übungen zur Entspannung wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung verhindern, die ein stressbedingtes Zähnepressen verhindern. Sollte eine eindeutige Fehlstellung von Kiefer oder Zähnen der Auslöser sein, so bietet die Kieferorthopädie zahlreiche Möglichkeiten der Korrektur.
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass ein operativer Eingriff in den seltensten Fällen notwendig ist. Da der Kiefer nach Aussage von Experten im Bereich der Kieferorthopädie flexibel ist, regeneriert er sich nach einer Phase der Überlastung schnell wieder. Eine temporäre Dysfunktion von Kiefergelenk und Kaumuskulatur lässt sich also in den meisten Fällen mit genannten Mitteln beheben. Als präventive Maßnahmen haben sich vor allem eine regelmäßige gründliche Zahnpflege, Entspannungstechniken sowie ein rechtzeitiger Arztbesuch beim Auftreten erster Beschwerden bewährt.
Was tun bei Kieferschmerzen?
- Lokale Wärmeanwendung: Um die Muskulatur zu lockern und Schmerzen zu lindern.
- Weiche Kost: Gönnen Sie den Kaumuskeln und den Kiefern zusätzlich eine Pause durch weiche, passierte Kost.
- Vermeidung von Belastungen: Meiden Sie dauerhafte Kaubelastungen, wie beispielsweise Kaugummi kauen.
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