Die Parkinson-Krankheit ist eine fortschreitende neurologische Erkrankung, die durch den Verlust von Nervenzellen im Gehirn gekennzeichnet ist. Obwohl es keine Heilung gibt, können verschiedene Behandlungen und Lebensstiländerungen helfen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Die Ernährung spielt dabei eine wesentliche Rolle. Eine ausgewogene Ernährung kann nicht nur das allgemeine Wohlbefinden fördern, sondern auch die Wirksamkeit von Medikamenten unterstützen und bestimmte Symptome wie Verstopfung lindern. Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte Ernährungsweisen das Risiko für Parkinson senken oder den Verlauf der Krankheit verlangsamen können. Studien deuten darauf hin, dass die Mittelmeerküche, reich an Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten und gesunden Fetten, positive Auswirkungen hat.
Die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung bei Parkinson
Eine ausgewogene Ernährung ist für Menschen mit Parkinson von entscheidender Bedeutung, da sie dazu beitragen kann, den Körper mit den notwendigen Nährstoffen zu versorgen und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Die Parkinson-Erkrankung wirkt sich in mehrfacher Hinsicht auf die Nahrungsaufnahme Betroffener aus. Zum einen erschweren motorische Symptome wie Zittern und Muskelsteifheit das Hantieren mit Besteck und Geschirr. Zum anderen spielt die Ernährung eine wichtige Rolle, weil bestimmte Nahrungsmittel, nämlich die Eiweiße, die Wirkung von Medikamenten beeinflussen können.
Die Rolle des Darms bei Parkinson
Forschende gehen mittlerweile davon aus, dass Parkinson zumindest bei einem Teil der Menschen mit Veränderungen im Darm beginnt. Eine Erklärung könnte sein, dass Stoffe aus dem Darm ins Gehirn wandern und dort eine schädliche Wirkung entfalten können. Auch wenn vieles noch unklar ist, gilt der Austausch von Botenstoffen zwischen Darm und Gehirn als sicher. Sie können über das Blut oder Nervenbahnen aus dem Darm bis ins Gehirn wandern. Bisher ist bekannt: Der Darm von Parkinsonpatientinnen und -patienten ist verändert. Auch die Zusammensetzung des Mikrobioms, also der Gemeinschaft der Darmbakterien, ist bei Menschen mit Morbus Parkinson verändert, zeigen Studien. Normalerweise verwandeln die nützlichen Darmbewohner unser Essen in Nährstoffe, aber es gibt auch Darmbakterien, die krank machen können, wenn das Gleichgewicht gestört ist. Bei Menschen mit Parkinson überwiegen zum Beispiel oft Bakterien, die die Darmwand durchlässig machen. Ein möglicher Behandlungsansatz ist, den Darm mit einer bestimmten Ernährung so früh wie möglich wieder ins Lot zu bringen und so das Darmmikrobiom gewissermaßen umzuprogrammieren. Aber nicht nur das, was man isst, ist wichtig. Auch der Zeitpunkt ist von Bedeutung, denn einige Parkinson-Medikamente dürfen nicht mit bestimmten Lebensmitteln zusammen eingenommen werden.
Obst und Gemüse: Wichtige Bestandteile einer Parkinson-freundlichen Ernährung
Obst und Gemüse sind wichtige Bestandteile einer gesunden Ernährung und sollten auch bei Parkinson regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Sie liefern wichtige Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und Antioxidantien, die für die Gesundheit des Gehirns und des Nervensystems von Bedeutung sind. Daher sollten fünf Portionen Obst und Gemüse laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung jeden Tag auf dem Speiseplan stehen. Dadurch wird der Körper mit wichtigen Nährstoffen, wie Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen oder sekundären Pflanzenstoffen, versorgt.
Die Bedeutung von Antioxidantien
Antioxidantien sind Stoffe, die Zellen vor Schäden durch freie Radikale schützen. Freie Radikale sind aggressive Moleküle, die bei Stoffwechselprozessen entstehen und Zellen schädigen können. Studien haben gezeigt, dass Antioxidantien eine schützende Wirkung auf das Gehirn haben und das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen wie Parkinson verringern können.
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Welche Obstsorten sind besonders empfehlenswert?
Beeren wie Blaubeeren, Himbeeren und Erdbeeren sind reich an Antioxidantien und können helfen, Entzündungen im Körper zu reduzieren. Auch Äpfel, Birnen und Zitrusfrüchte sind gute Quellen für Vitamine und Ballaststoffe.
Gemüsevielfalt nutzen
Grünes Blattgemüse wie Spinat, Grünkohl und Salat sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen. Auch Brokkoli, Karotten und Paprika sind wertvolle Gemüsearten, die regelmäßig auf dem Speiseplan stehen sollten.
Pestizide in Obst und Gemüse: Ein Risiko für Parkinson-Patienten?
Konventionell angebaute Äpfel sind häufig mit Pestiziden belastet. Bei diesen werden regelmäßig besonders hohe Pestizidrückstände nachgewiesen. Pestizide stehen zum einen im Verdacht, krebserregend zu sein. Forschende vergleichen die schädliche Wirkung von Pestiziden etwa mit dem von Rauchen. Außerdem könnten die Pflanzenschutzmittel einer Studie zufolge auch im Zusammenhang mit Parkinson stehen.
Die Harvard-Studie zu Pestiziden und Parkinson
Eine 2023 veröffentlichte Studie der Harvard-Universität untersuchte den Zusammenhang zwischen Pestiziden und Parkinson. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass bestimmte Pestizide das Risiko für Parkinson erhöhen können.
Bio-Obst und -Gemüse als Alternative
Bio-Obst und -Gemüse werden ohne synthetische Pestizide angebaut und sind daher eine gute Alternative für Menschen, die das Risiko einer Pestizidbelastung minimieren möchten. Untersuchungen zeigen, dass konventionell angebaute Äpfel häufig mit mehreren Pestiziden belastet sind - in einer Analyse unabhängig geprüfter Proben enthielten alle bis auf eine konventionelle Probe Rückstände von bis zu vier verschiedenen Wirkstoffen, teils mit fungizider und bienenschädlicher Wirkung. Bio-Äpfel schnitten im Vergleich laut dem Umweltinstitut stets rückstandsfrei ab.
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Weitere Ernährungsempfehlungen für Parkinson-Patienten
Neben Obst und Gemüse gibt es weitere wichtige Ernährungsempfehlungen, die Parkinson-Patienten beachten sollten:
- Eiweiß: Eiweiß kann die Wirkung des Medikaments L-Dopa beeinträchtigen. Es wird empfohlen, L-Dopa mindestens eine halbe Stunde vor oder eine Stunde nach einer eiweißreichen Mahlzeit einzunehmen.
- Ballaststoffe: Ballaststoffe sind wichtig für eine gesunde Verdauung und können Verstopfung vorbeugen, einem häufigen Problem bei Parkinson.
- Flüssigkeit: Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, um Verstopfung zu vermeiden und die Medikamentenwirkung zu unterstützen.
- Vitamine und Mineralstoffe: Ein Mangel an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen kann die Symptome von Parkinson verschlimmern. Es ist ratsam, den Vitamin- und Mineralstoffhaushalt regelmäßig überprüfen zu lassen und gegebenenfalls Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen.
- Mittelmeerküche: Die Mittelmeerküche mit viel Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten, Fisch und Olivenöl wird oft als besonders geeignet für Parkinson-Patienten empfohlen.
Die Bedeutung der richtigen Medikamenteneinnahme
Nicht nur die Auswahl der Lebensmittel, sondern auch der Zeitpunkt der Einnahme von Medikamenten spielt eine wichtige Rolle. Wer das Standardmedikament gegen Morbus Parkinson, L-Dopa, einnimmt, darf das nicht zusammen mit eiweißhaltigen Speisen tun, denn dann wirkt das Medikament schlechter.
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