Wenn die Nerven blank liegen: Sprüche, Strategien und Weisheiten für mehr Gelassenheit

Familienstreitigkeiten, Stress im Job, innere Unruhe - es gibt viele Situationen, in denen die Nerven blank liegen können. In solchen Momenten ist es wichtig, Strategien und Sprüche zu kennen, die helfen, die Situation zu entschärfen, die innere Ruhe wiederzufinden und konstruktiv mit den Herausforderungen umzugehen.

Was bedeutet "die Nerven liegen blank"?

Die Redewendung "die Nerven liegen blank" bedeutet, dass jemand gereizt, psychisch erschöpft, nervös, aufgebracht, geladen oder überempfindlich ist. Die Person reagiert schnell aggressiv und ist stressauslösenden Ereignissen schutzlos ausgeliefert. Der Begriff "blank" bedeutet hier "bloß, ungeschützt". Die Redensart ist in den 1980er Jahren entstanden.

Ursachen für blankliegende Nerven

Es gibt vielfältige Ursachen für blankliegende Nerven. Dazu gehören:

  • Stress: Stress im Beruf, in der Familie oder im Alltag kann die Nerven stark belasten.
  • Überlastung: Zu viele Aufgaben und Verpflichtungen können zu Überforderung und Erschöpfung führen.
  • Schlafmangel: Ausreichend Schlaf ist wichtig für die Regeneration von Körper und Geist. Schlafmangel kann die Reizbarkeit erhöhen.
  • Konflikte: Streitigkeiten in der Familie, im Freundeskreis oder am Arbeitsplatz können die Nerven strapazieren.
  • Ängste und Sorgen: Zukunftsängste, Existenzängste oder Sorgen um die Gesundheit können die innere Unruhe verstärken.
  • Reizüberflutung: Ständige Erreichbarkeit und die Flut an Informationen können zu Überstimulation führen.
  • Hohe Ansprüche an sich selbst: Perfektionismus und der Drang, es allen recht zu machen, können zu großem Druck führen.
  • Körperliche Ursachen: Manchmal können auch körperliche Ursachen wie Schilddrüsenüberfunktion oder Unterzuckerung hinter den Symptomen stecken.

Sprüche und Redewendungen als Erste Hilfe

In angespannten Situationen können bestimmte Sprüche und Redewendungen helfen, die Situation zu entschärfen und die Perspektive zu verändern.

Versöhnliche Sprüche für Familienstreitigkeiten

Familienkonflikte sind unvermeidlich, aber die Art und Weise, wie wir kommunizieren, kann den Unterschied zwischen einer Eskalation und einem konstruktiven Gespräch ausmachen. Hier einige Beispiele für versöhnliche Sprüche:

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  • "Es tut mir leid, dass ich dich verletzt habe."
  • "Ich vermisse unsere gemeinsame Zeit."
  • "In unserer Familie mögen wir streiten, aber am Ende halten wir immer zusammen."
  • "Lass uns später darüber sprechen, wenn wir beide ruhiger sind."
  • "Ich fühle mich missverstanden." (Ich-Botschaft statt Du-Botschaft)
  • "Gesprochenes verweht, Geschriebenes besteht."
  • "Wo gehobelt wird, da fallen Späne."
  • "Vor dem Schlafengehen sollte kein Streit ungelöst bleiben."
  • "Geteiltes Leid ist halbes Leid, geteilte Freude ist doppelte Freude."
  • "Auch nach dem heftigsten Sturm scheint wieder die Sonne."
  • "Familie ist wie Zweige an einem Baum - wir wachsen in verschiedene Richtungen, doch unsere Wurzeln bleiben eins."
  • "Lass uns morgen nochmal darüber reden, wenn wir beide ruhiger sind."
  • "Höre zu, bevor du sprichst."
  • "Wir kämpfen gegen das Problem, nicht gegeneinander."
  • "In der Ruhe liegt die Kraft."
  • "Ich verstehe, was du fühlst."
  • "Worte können verletzen, wähle sie mit Bedacht."
  • "Auch Stürme gehen vorüber."
  • "Wer schreit, hat Unrecht."
  • "Erst atmen, dann reden."
  • "Jetzt hätte Opa gesagt…"

Sprüche für den Umgang mit Stress im Job

Auch im Arbeitsalltag gibt es viele Sprüche und Zitate, die helfen können, die Nerven zu bewahren und eine positive Einstellung zu entwickeln:

  • "Das Gegenteil von Nervosität ist nicht Souveränität, sondern Indifferenz."
  • "Es steht dir frei, zu jeder Stunde dich auf dich selbst zurückzuziehen."
  • "Es gibt für den Menschen keine geräuschlosere und ungestörtere Zufluchtsstätte als seine eigene Seele."
  • "Konzentriere dich darauf, im Hier und Jetzt präsent zu sein und eine Aufgabe nach der anderen zu bewältigen."
  • "Hör auf dein Bauchgefühl und mach es auf deine Weise."

Zudem kann man die Situation neu bewerten und sich auf das konzentrieren, was man kontrollieren kann:

  • Die Kaffeemaschine ist kaputt? Gönn dir einen Spaziergang zur nächsten Cafébar.
  • Du hast die Beförderung nicht bekommen? Konzentriere dich auf deine Stärken und Errungenschaften.
  • Das Projekt läuft nicht wie geplant? Konzentriere dich auf das, was du kontrollieren kannst: deine Reaktion.
  • Du hast einen wichtigen Auftrag verloren? Sieh den Verlust als Chance für Veränderung.
  • Dein Computer stürzt ab? Akzeptiere, dass technische Probleme manchmal auftreten und versuche, gelassen zu bleiben.
  • Du bist frustriert, weil deine Kollegen mehr Anerkennung bekommen? Erinnere dich an deine eigenen Stärken und Erfolge.
  • Du fühlst dich gestresst, weil du ständig nach mehr strebst? Erinnere dich daran, dass wahres Glück nicht durch materiellen Besitz erreicht wird.

Sprüche für mehr Achtsamkeit und innere Ruhe

  • "Mit der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an."
  • "Auch dies geht vorbei."

Strategien zur Stärkung der Nerven

Neben den kurzfristigen Hilfen durch Sprüche gibt es auch langfristige Strategien, um die Nerven zu stärken und widerstandsfähiger gegen Stress zu werden.

1. Den Körper spüren

Bewegung hilft, Ängste abzubauen und die Gedanken zu ordnen. Ein flotter Spaziergang in der Mittagspause oder eine lockere Runde Laufen nach Feierabend können Wunder wirken. Wichtig ist, dass die Bewegung Freude bereitet und ohne Zwang erfolgt. Besonders gut tut Bewegung an der frischen Luft.

2. Die Nerven mit Nahrung versorgen

Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten ist wichtig für eine gesunde Nervenfunktion. Bananen liefern beispielsweise das B-Vitamin Pyridoxin (B6), das an vielen Prozessen im Nervensystem beteiligt ist. Auch Omega3-reiche Lebensmittel wie Fisch sind empfehlenswert. Fett, Zucker und Alkohol sollten hingegen nur in Maßen konsumiert werden.

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3. Zur Ruhe kommen

Ausreichend Schlaf (ca. 7,5 Stunden pro Nacht) und regelmäßige Ruhepausen sind essenziell für einen ausgeglichenen Geist und einen leistungsfähigen Körper. Auch tagsüber sollten kurze Entspannungsphasen eingelegt werden.

4. Auslöser kennen

Ein Tagebuch kann helfen, die Ursachen für Stress und Unruhe zu identifizieren. Kennt man die Auslöser, kann man gezielt Gegenstrategien entwickeln.

5. Achtsamkeit lernen

Regelmäßige Atemübungen und Meditation helfen dabei, achtsamer zu leben und die Verbindung von Körper und Geist zu stärken.

Übung: Atem beobachten

  1. Schließen Sie die Augen.
  2. Atmen Sie durch die Nase ein. Konzentrieren Sie sich darauf, wie der Atem durch Ihre Nase in die Lungen strömt.
  3. Halten Sie kurz inne.
  4. Atmen Sie danach durch den Mund aus. Konzentrieren Sie sich auf den natürlichen Rhythmus des Atems, ohne ihn verändern zu wollen.
  5. Bleiben Sie mit den Gedanken beim Atem: Denken Sie an die Worte „Einatmen/Ausatmen“.
  6. Beobachten Sie wertfrei, wenn Sie abschweifen, und kehren Sie dann einfach sanft zur Atmung zurück.
  7. Üben Sie regelmäßig, am besten täglich. Beginnen Sie mit 1 Minute und steigern Sie sich langsam.

6. Gedankenkontrolle üben

Menschen können lernen, ihre Gedanken bewusst auszuwählen und manipulative, ängstigende Gedanken loszulassen.

Übung: Gedankenstopp

  1. Wenn Sie sich beim sorgenvollen Grübeln ertappen, beobachten Sie, welcher Gedanke Sie konkret belastet.
  2. Stellen Sie sich dann ein rotes Stoppschild vor und sagen Sie sich laut oder in Gedanken „Stopp“.
  3. Wenden Sie sich dann sofort etwas anderem (z.B. dem Atem, einem beruhigenden Gedanken) zu.

7. Gefühle annehmen lernen

Gefühle bewusst wahrzunehmen und nicht wegzuschieben, kann helfen, sie positiv zu beeinflussen.

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Übung: Gefühle fokussieren

  1. Konzentrieren Sie sich auf ein momentan vorherrschendes Gefühl (z.B. Angst).
  2. Fühlen Sie, wie es sich im Körper anfühlt, wo es zu spüren ist.
  3. Nehmen Sie das Gefühl wahr, ohne es zu beurteilen.
  4. Richten Sie Ihren Fokus aber auf die Beobachtung (da ist Angst), um sich nicht im Gefühl zu verlieren.
  5. Wenn Sie abschweifen, kehren Sie gedanklich zu dem Gefühl zurück.
  6. Droht das Gefühl Sie zu überwältigen, kann der Gedanke „Auch dies geht vorbei.“ Linderung verschaffen.

8. Die eigenen Ressourcen kennen

Um leistungsfähig zu bleiben, sollten die Batterien regelmäßig aufgeladen werden. Dafür sollte man die eigenen Kraftquellen kennen.

Fragen zur Identifizierung der eigenen Ressourcen:

  • Was stärkt mich?
  • Was tut mir gut?
  • Was mache ich gerne?
  • Wann fühle ich mich lebendig?
  • Was entspannt mich?
  • Wo fühle ich mich wohl?

9. Mit einem Arzt oder Therapeuten sprechen

Wenn Sie sich dauerhaft unruhig und gereizt fühlen, sollten Sie mit einem Arzt sprechen, um körperliche Ursachen auszuschließen. Auch psychotherapeutische Maßnahmen wie eine Verhaltenstherapie können hilfreich sein.

10. Begleitende Maßnahmen nutzen

Ein Coaching (z.B. im Stressmanagement) kann den Umgang mit den Herausforderungen des Lebens verbessern. Auch homöopathische Komplexmittel können das Nervensystem unterstützen.

Weitere Tipps für den Alltag

  • Bewusste Pausen: Planen Sie regelmäßige Pausen in Ihren Alltag ein, in denen Sie sich entspannen und neue Energie tanken können.
  • Nein sagen lernen: Übernehmen Sie sich nicht mit zu vielen Aufgaben und Verpflichtungen. Lernen Sie, "Nein" zu sagen, wenn Sie an Ihre Grenzen stoßen.
  • Soziale Kontakte pflegen: Verbringen Sie Zeit mit Menschen, die Ihnen guttun und Ihnen Kraft geben.
  • Hobbys und Interessen nachgehen: Widmen Sie sich Dingen, die Ihnen Freude bereiten und Sie von Ihren Sorgen ablenken.
  • Entspannungstechniken erlernen: Erlernen Sie Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung oder autogenes Training, um Stress abzubauen.
  • Dankbarkeit praktizieren: Nehmen Sie sich jeden Tag Zeit, um über Dinge nachzudenken, für die Sie dankbar sind.
  • Selbstmitgefühl üben: Seien Sie freundlich und verständnisvoll mit sich selbst, besonders in schwierigen Zeiten.
  • Professionelle Hilfe suchen: Scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Sie alleine nicht mehr weiterkommen.

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