Wadenkrämpfe sind ein weit verbreitetes Phänomen, das durch plötzliche und schmerzhafte Kontraktionen der Wadenmuskulatur gekennzeichnet ist. Diese Krämpfe können in jedem Alter auftreten und sowohl Männer als auch Frauen betreffen, wobei ältere Menschen aufgrund des altersbedingten Muskelabbaus und der verminderten Flexibilität anfälliger sind. In den meisten Fällen sind Wadenkrämpfe harmlos, können aber dennoch äußerst unangenehm sein und die Lebensqualität beeinträchtigen.
Beschreibung von Wadenkrämpfen
Wadenkrämpfe sind Krämpfe in der Wadenmuskulatur. Bei einem solchen Muskelkrampf zieht sich ein Teil eines Muskels, ein ganzer Muskel oder eine Muskelgruppe plötzlich, unwillkürlich und schmerzhaft zusammen. Die betroffene Muskulatur ist tastbar verhärtet und bewegungsunfähig. Muskelkrämpfe halten nur kurz (Sekunden bis Minuten) an und klingen dann von allein wieder ab. Muskelkrämpfe treten meist in den Beinen und hier bevorzugt in der Wade auf. Wadenkrämpfe sind somit die häufigste und wohl auch bekannteste Form von Muskelkrampf.
Ein Wadenkrampf kommt meist ohne Vorwarnung - in der Gymnastikstunde, beim Joggen, beim Schwimmen oder abends im Bett: Der Muskel zieht sich dann äußerst schmerzhaft zusammen und verhärtet sich. Diese Verhärtung lässt sich mit den Händen ertasten. Mitunter passiert es, dass sich der Fuß und die Zehen des betroffenen Beines nach unten krümmen. Mediziner bezeichnen das als Plantarflexion. Am häufigsten treten Muskelkrämpfe nachts auf. Während junge Erwachsene gelegentlich mit diesem Problem kämpfen, haben ältere Menschen häufiger damit zu tun. Typischerweise dauert ein Krampf in der Wade einige Sekunden bis mehrere Minuten. Kräftiges Dehnen sorgt dafür, dass der Krampf nachlässt.
Hinweis: Von Muskelkrämpfen zu unterscheiden sind Muskelspasmen, also schmerzlose Verkrampfungen der Muskulatur. Ebenfalls abzugrenzen sind Faszikulationen - sichtbare, unregelmäßige und unwillkürliche Zuckungen von Muskelfaserbündeln ohne Bewegungseffekt (z.B. zuckendes Augenlid). Sie sind nicht schmerzhaft, aber oft unangenehm.
Häufigkeit von Krämpfen
Wadenkrämpfe und andere Muskelkrämpfe treten insbesondere nachts auf und sind keine Seltenheit. Fast jeder Mensch hat hin und wieder einen Muskelkrampf. So berichten über 90 Prozent der jungen Erwachsenen über vereinzelte Krämpfe. Mit zunehmendem Alter treten Muskelkrämpfe dann immer häufiger auf: 33 bis 50 Prozent der Menschen über 65 Jahre haben regelmäßig einen Krampf (mindestens einmal in der Woche). Die erhöhte Anfälligkeit für Muskelkrämpfe im höheren Alter lässt sich durch allgemein verkürzte Muskeln erklären. Zudem neigen ältere Menschen dazu, zu wenig zu trinken - das kann den Wasser- und Mineralstoffhaushalt aus dem Gleichgewicht bringen und so Krämpfe (z.B. in den Beinen) begünstigen.
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Ursachen von Wadenkrämpfen
Die Ursachen für Wadenkrämpfe sind vielfältig und reichen von harmlosen bis hin zu ernsteren medizinischen Bedingungen. Oftmals ist ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren für das Auftreten eines Muskelkrampfes verantwortlich.
Häufige Auslöser und Risikofaktoren
- Überlastung oder Unterforderung der Muskeln: Wadenkrämpfe können sowohl durch zu starke Beanspruchung (z.B. beim Sport) als auch durch mangelnde Bewegung (z.B. langes Sitzen) entstehen.
- Flüssigkeitsmangel: Eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr kann zu einem Ungleichgewicht im Elektrolythaushalt führen und Krämpfe begünstigen.
- Mineralstoffmangel: Ein Mangel an Mineralstoffen wie Magnesium, Kalzium und Natrium kann die Muskelaktivität beeinträchtigen und Krämpfe verursachen.
- Schwangerschaft: Schwangere Frauen haben aufgrund der veränderten Körperhaltung, des erhöhten Mineralstoffbedarfs und der veränderten Durchblutungssituation ein höheres Risiko für Wadenkrämpfe.
- Stoffwechselerkrankungen: Erkrankungen wie Diabetes oder eine Unterfunktion der Schilddrüse können den Elektrolythaushalt stören und Krämpfe auslösen.
- Chronische Nierenerkrankungen: Nierenerkrankungen können den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt beeinträchtigen und Krämpfe verursachen.
- Neurologische Erkrankungen: Erkrankungen wie die Parkinson-Krankheit, Amyotrophe Lateralsklerose oder Polyneuropathie können die Nervenfunktion stören und Krämpfe auslösen.
- Muskelerkrankungen: Bestimmte Muskelerkrankungen können zu Krämpfen führen.
- Leberzirrhose: Diese Lebererkrankung kann den Elektrolythaushalt beeinträchtigen und Krämpfe verursachen.
- Einnahme von Medikamenten: Einige Medikamente, wie z.B. bestimmte Asthmamedikamente, Blutdrucksenker oder entwässernde Medikamente, können als Nebenwirkung Krämpfe verursachen.
- Erhöhter Alkoholkonsum: Alkohol kann den Elektrolythaushalt stören und Krämpfe begünstigen.
- Fehlbelastungen: Gelenkprobleme oder einseitige Körperhaltungen können zu Fehlbelastungen bestimmter Muskeln führen und Krämpfe verursachen.
- Fußfehlstellungen: Senk- oder Spreizfüße können die Muskeln in den Beinen zusätzlich belasten und Krämpfe begünstigen.
- Ungünstige Schlafposition: Eine überstreckte Fußstellung im Schlaf kann Krämpfe verursachen.
- Schlechtsitzende Schuhe: Unbequeme oder zu enge Schuhe können die Durchblutung beeinträchtigen und Krämpfe begünstigen.
- Schwimmen in kaltem Wasser: Kälte kann die Muskeln zusammenziehen und Krämpfe auslösen.
- Lebensalter: Mit zunehmendem Alter verkürzen sich die Muskeln und die Muskelmasse nimmt ab, was das Risiko für Krämpfe erhöht.
Seltenere Ursachen
In seltenen Fällen können Wadenkrämpfe auch ein Anzeichen für ernstere Erkrankungen sein, darunter:
- Arterielle Verschlusskrankheit (pAVK): Eine Minderdurchblutung der Beinmuskulatur kann sich wie ein Wadenkrampf anfühlen.
- Neurologische Erkrankungen: Schädigungen der Nerven, wie z.B. durch einen Bandscheibenvorfall oder Polyneuropathie, können Krämpfe verursachen.
- Muskelerkrankungen: In seltenen Fällen können Muskelerkrankungen wie Myotonie oder Muskeldystrophie zu Krämpfen führen.
- Stoffwechselstörungen: Ein Ungleichgewicht im Elektrolythaushalt, z.B. durch Nierenerkrankungen oder Diabetes, kann Krämpfe begünstigen.
Was tun bei Wadenkrämpfen?
Sofortmaßnahmen
Menschen, die einen Krampf bekommen, reagieren instinktiv meist genau richtig:
- Dehnen: Die Wadenmuskulatur dehnen, indem man die Fußspitze in Richtung Körper zieht und mit der Ferse nach vorne tritt. Hier kann auch eine andere Person unterstützen. Oder man stellt das betroffene Bein durchgestreckt nach hinten, drückt dabei die Ferse fest auf den Boden und stützt sich mit den Armen an einer Wand ab.
- Massieren: Die verkrampfte Muskulatur sanft massieren, um die Durchblutung anzuregen und die Verspannung zu lösen.
- Bewegen: Einige Schritte gehen oder das Bein locker ausschütteln, um die Muskeln zu lockern.
- Wärme: Ein warmes Bad oder eine Wärmekompresse können helfen, die Muskeln zu entspannen.
- Kälte: Bei manchen Menschen kann auch Kälte, z.B. in Form von kalten Auflagen, helfen, den Krampf zu lösen.
Medikamentöse Behandlung
- Magnesium: Die Einnahme von Magnesium-Präparaten kann helfen, wenn ein Magnesiummangel vorliegt. Allerdings ist die wissenschaftliche Evidenz für die Wirksamkeit von Magnesium bei Wadenkrämpfen begrenzt.
- Chinin: Bei häufigen und sehr schmerzhaften nächtlichen Wadenkrämpfen kann eventuell eine zeitlich begrenzte und ärztlich kontrollierte Einnahme von Chinin-Präparaten infrage kommen. Voraussetzung dafür ist, dass sich die Beschwerden durch andere Maßnahmen wie Physiotherapie nicht verbessert haben. Die Ärztin oder der Arzt muss außerdem mögliche Erkrankungen und eine bestehende Schwangerschaft ausschließen. Denn wer schwanger ist oder stillt oder zum Beispiel bestimmte Herzrhythmusstörungen hat, darf keine Chinin-Präparate einnehmen.
Hausmittel
- Gurkenwasser: Es gibt einzelne Studien, die einen Effekt von Gurkenwasser bei Wadenkrämpfen bei Menschen mit Leberzirrhose zeigen. Forscher vermuten, dass sich das Trinken der salzigen und essighaltigen Flüssigkeit positiv auf die Nerven auswirkt und dazu führt, dass sich die Muskeln entkrampfen.
Wie lassen sich Wadenkrämpfe vermeiden?
Allgemeine Maßnahmen
- Regelmäßiges Dehnen: Die Wadenmuskulatur regelmäßig dehnen, um Verkürzungen vorzubeugen.
- Ausgewogene Ernährung: Auf eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Mineralstoffen wie Magnesium, Kalzium und Natrium achten.
- Ausreichend trinken: Genügend Flüssigkeit zu sich nehmen, am besten stilles Wasser oder Saftschorlen.
- Bequeme Schuhe: Bequeme Schuhe tragen, die den Füßen guten Halt geben und nicht drücken.
- Regelmäßige Bewegung: Sich regelmäßig bewegen, um die Muskeln fit zu halten und Verkürzungen vorzubeugen.
- Vermeiden von abrupten Temperaturwechseln: Vor allem im Sommer ist es nicht ratsam, sich überhitzt ins kalte Wasser zu stürzen.
Spezifische Maßnahmen für Sportler
- Trainingsverhalten anpassen: Einen Gang runterschalten und Pausen einlegen, die Trainingsintensität nur langsam steigern, Ausgleichsübungen einbauen und die Waden gezielt dehnen.
- Trink- und Essgewohnheiten anpassen: Neben einer ausgewogenen Ernährung ist es wichtig, genügend zu trinken - vor allem, wenn man Durst verspürt.
- Vorsicht beim Schwimmen in kaltem Wasser: Wadenkrämpfe können dann gefährlich werden.
Maßnahmen nach längerer Inaktivität
- Langsam beginnen: Wenn Sie längere Zeit körperlich nicht aktiv waren, beginnen Sie langsam, Ihre Muskelkraft wiederaufzubauen.
- Ärztliche Beratung: Lassen Sie sich vorab von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt beraten, um mögliche gesundheitliche Risiken auszuschließen.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Wadenkrämpfe sind meist ungefährlich. Oft lässt sich keine sichere Ursache dafür finden. Manchmal aber sind Muskelkrämpfe ein Warnzeichen für bestimmte Störungen und Krankheiten. Gehen Sie zum Arzt, wenn die schmerzhaften Krämpfe
- häufiger auftreten
- Nachtruhe oder Tagesablauf stören
- nicht von allein oder durch Dehnen und sanfte Massage vergehen
- und/oder von weiteren Symptomen wie Übelkeit, Taubheitsgefühlen, Kribbeln oder Bewegungseinschränkungen begleitet werden.
Wichtig: Bei Lähmungserscheinungen im Bein, Kribbeln und Taubheitsgefühlen sowie häufigen oder plötzlichen Schmerzen im Bein, Fuß oder in der Leiste ist sofort zu handeln.
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Sie sollten zudem mit einem Arzt oder einer Ärztin sprechen, wenn Symptome und Auffälligkeiten dazukommen wie:
- Schwellungen an Bein oder Fuß
- Rückenschmerzen, Nachtschweiß
- Muskelkrämpfe in anderen Körperteilen
- ein Schwächegefühl in den Muskeln
- Gang- oder Bewegungsunsicherheiten
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
- Hautveränderungen und Fieber
Die Ärztin oder der Arzt sollte Muskelkrämpfe zudem immer abklären, wenn Sie schon Vorerkrankungen haben, wie:
- einen zu hohen Blutdruck
- Diabetes
- eine Nierenkrankheit
Untersuchungen und Diagnose
Um die Ursache von Wadenkrämpfen (bzw. allgemein Muskelkrämpfen) aufzudecken, ist zunächst ein ausführliches Gespräch zwischen Ihnen und dem Arzt zur Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) nötig. Häufige Fragen dabei sind zum Beispiel:
- Wo treten die Krämpfe auf?
- Wann und wie oft haben Sie die Krämpfe?
- Wie lange dauert ein einzelner Krampf ungefähr an?
- Gibt es bestimmte Situationen oder Ereignisse, die Ihre Krämpfe möglicherweise auslösen?
- Haben Sie noch andere Symptome (z.B. Muskelschwäche, Taubheitsgefühle, Durchfall, Kälteempfindlichkeit, Gewichtszunahme etc.)?
- Wie steht es mit Ihrem Alkoholkonsum?
- Wenden Sie irgendwelche Medikamente an? Wenn ja, welche?
- Haben Sie irgendwelche Vorerkrankungen?
Eine körperliche Untersuchung gibt dem Arzt Hinweise auf Ihren allgemeinen Gesundheitszustand. Er kann dabei unter Muskeln und Gelenk abtasten und die Muskelreflexe testen. Zudem achtet er auf Auffälligkeiten, die möglicherweise auf die Ursache der Muskelkrämpfe hindeuten (z.B. trockene Haut und Schleimhäute sowie stehende Hautfalten bei Dehydration oder geschwollenes Gesicht, stumpfe Haare und Haarausfall bei Schilddrüsenunterfunktion).
Gegebenenfalls ist auch eine neurologische Untersuchung sinnvoll. Zu den oft angewendeten Untersuchungsmethoden bei der Abklärung von Muskelkrämpfen zählen zum Beispiel:
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- Messung der elektrischen Muskelaktivität (Elektromyografie): So lässt sich überprüfen, ob eine Muskelerkrankung oder Nervenstörung vorliegt.
- Messung der Nervenleitfähigkeit (Elektroneurografie): Damit kann der Arzt die Funktionstüchtigkeit peripherer Nerven testen und eventuelle Nervenschäden erkennen.
Weitere Untersuchungen:
- Blutuntersuchungen können zum Beispiel einen Mangel oder Überschuss an Elektrolyten wie Magnesium, Kalzium oder Natrium aufzeigen. Die Nierenwerte geben Hinweise auf eventuelle Erkrankungen des Organs. Eine gestörte Schilddrüsenfunktion, die Muskelkrämpfe verursacht, lässt sich anhand entsprechender Hormonveränderungen im Blut erkennen.
- Manchmal sind auch bildgebende Verfahren notwendig, um Krämpfen und ihren möglichen Ursachen auf den Grund zu gehen. Mittels Ultraschall lässt sich beispielsweise der Zustand von Nieren und Schilddrüse beurteilen. Die Dopplersonografie (eine besondere Form von Ultraschall) dient dazu, Krampfadern genauer abzuklären. Bei Verdacht auf Nervenwurzelschäden (Radikulopathien), etwa aufgrund eines Bandscheibenvorfalls, kann eine Computertomografie (CT) oder Kernspintomografie (Magnetresonanztomografie, MRT) Klarheit bringen.
- In einigen Fällen ist auch eine Muskelbiopsie nötig, um eine (vermutete) Ursache von Muskelkrämpfen zu bestätigen oder auszuschließen. Das ist etwa bei Amyotropher Lateralsklerose erforderlich.
Abgrenzung anderer Störungen
Was der Arzt bei seinen Untersuchungen beachten muss: Von systemischen Muskelkrämpfen zu unterscheiden sind schmerzhafte Muskelkontraktionen anderer Entstehung sowie Symptome, die Muskelkrämpfen ähneln. Dazu zählen zum Beispiel:
- Dystonien: Das sind unwillkürliche Muskelkontraktionen, die im Allgemeinen länger andauern als normale Muskelkrämpfe und oft andere Muskeln betreffen - etwa die Muskeln der Stimmbänder (spasmodische Dysphonie), die Augenlider (Blepharospasmus), die Halsmuskeln (Torticollis) oder die Handmuskeln ("Schreibkrampf"). Manchmal treten Dystonien im Rahmen von Erkrankungen wie Parkinson oder Chorea Huntington auf.
- Tetanie: Der Begriff bezeichnet die ununterbrochene oder periodische Verkrampfung der Muskeln im ganzen Körper. Diese Krämpfe sind also viel ausgedehnter und länger anhaltend als normale Muskelkrämpfe. Zudem werden sie oft von wiederholten kurzen Muskelzuckungen begleitet. Auslöser einer Tetanie sind zum Beispiel Rachitis, chronische Nierenschwäche, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Schädel-Hirn-Trauma und Erbrechen. Manchmal bleibt der Grund einer Tetanie auch unbekannt (idiopathische Tetanie).
- Wundstarrkrampf (Tetanus): Das ist eine Infektionskrankheit mit bestimmten Bakterien, deren Giftstoffe starke, anhaltende Muskelverkrampfungen auslösen, etwa im Gesicht (Mundsperre, "Teufelsgrinsen") und am Rücken. Unbehandelt führt Tetanus zum Tod.
- Stiff-Man-Syndrom (Stiff-Person-Syndrom): Das ist eine seltene neurologische Erkrankung, die mit einer langsam zunehmenden Muskelversteifung an Rumpf und Gliedmaßen sowie schmerzhaft einschießenden Verkrampfungen einhergeht.
- Strychnin-Vergiftung: Die hochgiftige Substanz wurde früher als anregendes Mittel (Analeptikum) und Rattengift verwendet. Typisches Vergiftungssymptom sind Streckkrämpfe, also lang anhaltende, starre (tonische) Krämpfe, v.a. der Streckmuskulatur. Der Tod tritt meist durch Atemlähmung ein.
- Muskuläre Ischämie: Bei Patienten mit "Raucherbein" (periphere arterielle Verschlusskrankheit, pAVK) kann es während körperlicher Anstrengung zu Wadenschmerzen kommen, weil die Wadenmuskeln zu wenig durchblutet werden (Minderdurchblutung = Ischämie). Das kann sich wie ein Wadenkrampf anfühlen, ist aber keiner (keine Muskelkontraktion!).
- Illusorischer Muskelkrampf: Davon sprechen Mediziner, wenn jemand das Gefühl eines Muskelkrampfes hat, aber weder eine Muskelkontraktion noch eine muskuläre Ischämie vorliegt.
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