Das menschliche Gehirn ist ein faszinierendes und komplexes Organ, das unser Denken, Verhalten und Empfinden steuert und beeinflusst. Das Gehirn ist ein wichtiges Organ aller Wirbeltiere und damit auch des Menschen. Es sammelt alle Informationen, die der Körper von außen und aus seinem Inneren erhält. Es verarbeitet sie und sendet Befehle, um die einzelnen Organe zu steuern. Es ist für viele kognitive Funktionen verantwortlich und seine Plastizität ermöglicht es, sich an neue Herausforderungen und Erfahrungen anzupassen. Nahezu alles, was wir denken, fühlen und machen, geht vom Gehirn aus.
Das menschliche Gehirn: Eine Übersicht
Das menschliche Gehirn ist ein komplexes Organ, das aus Milliarden von Neuronen und Gliazellen besteht. Das Gehirn eines Menschen wiegt ungefähr 1300 Gramm und ist gut geschützt im Schädel untergebracht. Das Gewicht (Gehirn) macht mit 1,5 bis zwei Kilogramm ungefähr drei Prozent des Körpergewichts aus. Das Gehirnvolumen (Mensch) beträgt etwa 20 bis 22 Gramm pro Kilogramm Körpermasse. Es wiegt durchschnittlich 1,5 Kilogramm, ist so groß wie zwei Fäuste und seine Form erinnert an das Innere einer Walnuss.
Hauptbereiche des Gehirns
Das Gehirn wird in vier Hauptbereiche unterteilt:
- Das Großhirn (Telencephalon)
- Das Kleinhirn (Cerebellum)
- Das Zwischenhirn (Diencephalon)
- Der Hirnstamm (Truncus cerebri)
Das Großhirn (Telencephalon)
Das Großhirn, auch Cerebrum genannt, ist der größte Teil des Gehirns und macht etwa 85 % des Gesamtvolumens aus. Es besteht aus zwei Hälften, den sogenannten Hemisphären, die durch eine tiefe Fissur getrennt sind. Jede Hemisphäre besteht aus vier Lappen:
- Frontallappen (Stirnlappen): Liegt vorn und steuert den Körper, wenn er sich bewegt. Unterstützt die Kontrolle der Feinmotorik, Gemüt, Zukunftsplanung, Ziel- und Prioritätensetzung.
- Parietallappen (Scheitellappen): Empfängt und verarbeitet Informationen über Temperatur, Geschmack, Berührung und Bewegung, die vom Rest des Körpers kommen. Ist ein primär sensorisches Rindenfeld und ist für somatosensorische Funktionen zuständig.
- Temporallappen (Schläfenlappen): Ist vor allem für die Sprache und das Gedächtnis wichtig. Hier befindet sich das Sprachzentrum, das für das Verständnis und die Verarbeitung von Sprache eine wichtige Rolle spielt. Der mittlere Teil des Temporallappens enthält den Hippocampus, der für das Gedächtnis von größter Bedeutung ist. Im Hippocampus werden Informationen aus dem Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis überführt.
- Okzipitallappen (Hinterhauptlappen): Ist der hinterste und auch kleinste der vier Hirnlappen.
Durch ihre dichte Vernetzung elektrischer Signalwege ermöglichen sie komplexe Hirnfunktionen, wie Bewegung, Sinneswahrnehmung, Sprache und Gedächtnis. Die äußere Schicht der Hirnhälften - die Hirnrinde - enthält die meisten Nervenzellen.
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Das Kleinhirn (Cerebellum)
Das Kleinhirn befindet sich unterhalb des Großhirns und ist für die Koordination von Bewegungen und die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts zuständig. Trotz seiner im Vergleich zum Großhirn wesentlich geringeren Größe enthält das Kleinhirn die meisten Nervenzellen - rund 70 Milliarden. Genau wie das Großhirn verfügt auch das Kleinhirn über eine Hirnrinde. Außerdem ist auch das Cerebellum in eine rechte und eine linke Hälfte geteilt. Die Hauptaufgabe des Kleinhirns besteht darin, Bewegungsabläufe zu steuern und zu koordinieren. So haben wir es beispielsweise dem Kleinhirn zu verdanken, wenn unser Gleichgewicht hergestellt und die Körperhaltung aufrechterhalten wird. Jede Bewegung unseres Körpers wird vom Kleinhirn blitzschnell analysiert. Neue Studien zeigen, dass es außerdem an Lernprozessen und weiteren kognitiven Prozessen beteiligt ist. Es hat eine charakteristische, feine Oberflächenstruktur, die aus vielen kleinen Furchen und Windungen besteht.
Das Zwischenhirn (Diencephalon)
Das Zwischenhirn liegt zwischen dem Großhirn und dem Hirnstamm. Es enthält den Thalamus, den Hypothalamus und die Zirbeldrüse. Seine größte Struktur, der Thalamus, filtert eingehende Signale von unseren Sinnesorganen und leitet sie dann an das Großhirn weiter. Der kleinere Hypothalamus liegt darunter und steuert durch Hormone primitive Funktionen wie unsere Körpertemperatur, Sexualverhalten, Hunger, Durst und Schlaf. Es filtert eingehende Informationen, bevor es sie an das Großhirn weiterleitet. Der Thalamus beinhaltet graue Substanz und ist für die Sammlung von Sinneswahrnehmungen zuständig, die er an den Parietallappen des Großhirns weiterleitet. Der Hypothalamus steuert den Hormonhaushalt und agiert sozusagen als Brücke zwischen Hormon- und Nervensystem. Er übernimmt die Steuerung von Funktionen wie Schlaf-Wach-Rhythmus, Körpertemperatur und Sexualverhalten. Der Hypothalamus ist mit der Hypophyse verbunden, die die Ausschüttung von Hormonen im Körper reguliert.
Der Hirnstamm (Truncus cerebri)
Der Hirnstamm befindet sich unterhalb des Zwischenhirns und ist der Übergangsbereich zwischen dem Gehirn und dem Rückenmark. Er dient als Verbindung zwischen Rückenmark und Großhirn. Er umfasst eine Vielzahl von Kerngebieten, die für lebenswichtige Funktionen wie Atmung, Herzfrequenz und Blutdruckregulation verantwortlich sind. Der Hirnstamm ist für eine Vielzahl überlebenswichtiger Funktionen zuständig. Er koordiniert automatische Abläufe wie die Atmung und den Herzschlag, außerdem kontrolliert er auch Reflexe wie Husten, Harndrang, Erbrechen und Schlucken. Zum Hirnstamm werden drei Hirn-Abschnitte gerechnet: verlängertes Mark, Mittelhirn und Brücke. Durch den Hirnstamm verlaufen wichtige Nerven-Bahnen. Sie sorgen dafür, dass eingehende Sinneseindrücke aus dem Körper an das Großhirn weitergeleitet werden. Umgekehrt leiten sie auch Informationen vom Großhirn zu den Nervenzellen des Rückenmarks.
Kommunikation im Gehirn
Die vier Komponenten des Gehirns sind miteinander verbunden und kommunizieren über Milliarden von Nervenzellen, die auch als Neuronen bezeichnet werden. Diese Kommunikationswege heißen Synapsen und mehrere Billiarden Synapsen im menschlichen Gehirn bilden komplexe Schaltkreise, die für die Verarbeitung von Informationen und die Steuerung von Bewegungen und Verhalten verantwortlich sind. Über die Synapsen tauschen die Gehirnzellen im Kopf untereinander Informationen aus. Als Synapsen werden die Kontaktstellen zwischen den Neuronen bezeichnet. Neurotransmitter (chemische Botenstoffe) übertragen die Informationen. Man geht von rund 100 Milliarden Synapsen im menschlichen Gehirn aus. Statistisch wäre somit jedes Neuron mit 1.000 anderen verbunden und von jedem anderen Neuron aus in nur vier Schritten zu erreichen. Nicht nur die Neuronen sind an der Weitergabe von Informationen beteiligt: Auch die sie umgebenden Gliazellen spielen hierbei eine wichtige Rolle. Sie stellen Nährstoffe bereit und absorbieren verschüttete Neurotransmitter. Rund die Hälfte der gesamten Hirnmasse besteht aus Gliazallen.
Insgesamt ist der Aufbau des Gehirns äußerst komplex und noch nicht vollständig erforscht. Dennoch ist das Wissen um die anatomischen Strukturen des Gehirns von großer Bedeutung für die medizinische Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems.
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Gehirnwindungen und Furchen
Die Oberfläche des Großhirns besteht aus zahlreichen Windungen und Furchen, die auch als Gyri und Sulci bezeichnet werden. Diese komplexe Struktur erhöht die Oberfläche des Gehirns und ermöglicht es, eine große Anzahl von Neuronen auf kleinem Raum unterzubringen und somit die Leistungsfähigkeit des Gehirns zu erhöhen.
Die Windungen und Furchen des Gehirns sind nicht gleichmäßig verteilt. Die größten Furchen werden als Längs-, Quer- und Seitenfurchen bezeichnet und als Trennlinien genutzt, um die vier Hirnlappen anatomisch voneinander zu unterscheiden.
Die Windungen und Furchen des Gehirns variieren auch zwischen verschiedenen Arten von Lebewesen. Zum Beispiel haben einige Tiere, wie Wale und Delfine, besonders komplexe Gehirne mit vielen Windungen und Furchen, was Forscher:innen als Hinweis auf ihre hohe kognitive Leistungsfähigkeit deuten. Denn die Furchen vergrößern die Oberfläche der Hirnrinde, genannt Kortex, und ermöglichen so komplexere neuronale Verschaltung.
Die Anzahl und das Muster von Windungen und Furchen im Gehirn können auch durch Umweltfaktoren beeinflusst werden. So weisen beispielsweise eineiige Zwillinge nicht dieselben Strukturen auf der Hirnoberfläche auf. Insgesamt sind die Windungen und Furchen des Gehirns ein faszinierendes Beispiel für die komplexe Struktur des menschlichen Körpers und deren Anpassung an spezifische Funktionen und Umweltbedingungen.
Rechte und linke Hemisphäre
Das Gehirn lässt sich in eine rechte und eine linke Gehirnhälfte unterteilen. Die beiden Gehirnhälften sind über einen dicken Strang Nervenfasern, dem Corpus callosum, verbunden und arbeiten zusammen. Das Corpus callosum dient dem Austausch von Informationen zwischen den beiden Gehirnhälften.
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Jede Hemisphäre besteht dabei aus einer Großhirn-, einer Zwischenhirn- und einer Kleinhirnhälfte, die auf Funktionen spezialisiert sind, aber gleichzeitig kontinuierlich miteinander kommunizieren. Das Großhirn beherbergt den motorischen Kortex, der Signale an die Muskeln sendet und Bewegungen steuert. Hierbei übernimmt jeweils eine Seite des Gehirns eine Hälfte des Körpers. Interessant ist, dass jeweils die entgegengesetzte Seite gesteuert wird. Das heißt, die rechte Gehirnhälfte steuert die linke Seite des Körpers.
Diese Organisation führt bei einem Schlaganfall dazu, dass es bei einer Schädigung des rechten motorischen Kortex’ zu einer Lähmung in der linken Körperhälfte kommt. Bei der Gehirnfunktion spielt die Lateralisation eine wichtige Rolle. Dies bedeutet, dass bestimmte Prozesse bevorzugt in einer der beiden Gehirnhälften des Organismus stattfinden. So ist beispielsweise die linke Gehirnhälfte bei der Sprachproduktion sowie beim Lösen mathematischer Aufgaben ausschlaggebend. Die rechte Gehirnhälfte hingegen dominiert bei der räumlichen Wahrnehmung und der Gesichtserkennung.
Aufbau des Nervensystems
Das Nervensystem des menschlichen Körpers besteht aus Neuronen, Gliazellen und Synapsen.
- Neuronen sind spezialisierte Zellen, die Signale in Form von elektrischen Impulsen empfangen, verarbeiten und weiterleiten. Sie bestehen aus einem Zellkörper, Dendriten und einem Axon. Dendriten empfangen Signale von anderen Neuronen und leiten sie an den Zellkörper weiter. Das Axon sendet Signale an andere Neuronen oder an Muskeln oder Drüsen.
- Gliazellen sind Zellen, die das Gehirn und das Rückenmark umgeben und unterstützen. Sie liefern den Neuronen Nährstoffe und Sauerstoff, entfernen Abfallprodukte und helfen, die Neuronen zu schützen. Gliazellen tragen auch dazu bei, dass sich Neuronen bei Verletzungen wieder regenerieren.
- Synapsen sind die Verbindungen zwischen Neuronen. Sie ermöglichen es Neuronen, Signale zu senden und zu empfangen. Synapsen funktionieren durch die Freisetzung von Neurotransmittern aus dem “Senderneuron”, die an Rezeptoren auf einem “Empfängerneuron” binden. Dieser Prozess erzeugt ein elektrisches Signal im Empfängerneuron, das in seinem Zellkern mit den Signalen von anderen Synapsen integriert wird. Synapsen sind der Ort, an dem Informationen im Gehirn verarbeitet werden und Lernen und Gedächtnisbildung stattfinden.
Insgesamt arbeiten Neuronen und Gliazellen zusammen, um ein komplexes Netzwerk zu bilden, das die Grundlage für die Informationsverarbeitung im Gehirn bildet.
Dimensionen des Gehirns
Die Dimensionen des Gehirns sind beeindruckend. Zwar macht das Gehirn nur zwei bis drei Prozent der Gesamtmasse unseres Körpers aus, verbraucht allerdings 20% seiner Energie.
Damit versorgt unser Körper etwa 86 Milliarden Neuronen sowie die gleiche Anzahl an Gliazellen. Der Speicherplatz des Gehirns wird auf ein Petabyte geschätzt, das sind 1.000.000 Gigabyte.
Dass wir nicht unser gesamtes Gehirn nutzen, ist übrigens ein Mythos. Zwar sind nicht alle Teile des Gehirns gleichzeitig aktiv, trotzdem hat jeder Bereich seine Spezialisierung und kommt auch regelmäßig zum Einsatz.
Steuerung des Körpers durch das Gehirn
Von einfachen Handgriffen bis zu komplexen Tanzschritten - das Gehirn steuert, meist automatisch, alle unsere Bewegungen. Dabei arbeiten die verschiedenen Bereiche des Gehirns nahtlos zusammen.
Auch das Rückenmark spielt hierbei eine Schlüsselrolle. Es fungiert als Schnittstelle zwischen dem Gehirn und unserem Körper, leitet Signale an die Muskeln und ist für einfache Reflexe verantwortlich.
Wie das Rückenmark und das Gehirn zusammenarbeiten
Das Rückenmark und das Gehirn arbeiten eng zusammen, um das reibungslose Funktionieren des Körpers zu gewährleisten. Das Rückenmark ist ein Teil des zentralen Nervensystems und dient als Verbindung zwischen dem Gehirn und den peripheren Nerven des Körpers. Es verläuft entlang der Wirbelsäule und besteht aus Nervenfasern, die Signale vom Gehirn zu den Muskeln und Drüsen des Körpers übertragen.
Das Gehirn ist das Kontrollzentrum des Körpers und sendet ständig Signale an das Rückenmark, um Körperfunktionen wie Atmung, Herzschlag, Verdauung und Bewegung zu regulieren. Diese Signale werden entlang des Rückenmarks weitergeleitet und führen zur Aktivierung der entsprechenden Muskeln oder Drüsen.
Zusätzlich werden über das Rückenmark auch Signale an das Gehirn gesendet, um Informationen über Schmerzen, Berührungen und andere sensorische Reize zu übermitteln. Dieses Zusammenspiel zwischen Rückenmark und Gehirn ermöglicht es dem Körper, auf seine Umgebung zu reagieren und seine Funktionen zu regulieren.
Insgesamt ist die Zusammenarbeit von Rückenmark und Gehirn von großer Bedeutung für das reibungslose Funktionieren des Körpers.
Gehirn und Körper stehen im ständigen Austausch
Die Verbindung zwischen Gehirn und Körper ist von entscheidender Bedeutung für unser alltägliches Leben. Das Gehirn ist das Kontrollzentrum des Körpers, welches alle Körperfunktionen steuert, einschließlich der Bewegungen, der Sinneswahrnehmung und der Organtätigkeit. Es kommuniziert mit den Sinnesorganen, den Skelettmuskeln, den Drüsen und der glatten, von uns nicht bewusst steuerbaren Muskulatur, wie von Blutgefäßen, der Lunge und Verdauungsorgane. Diese Kommunikation läuft fast ausschließlich über die Nervenbahnen im Rückenmark.
Kognitive Funktionen und Plastizität im Gehirn
Das menschliche Gehirn ist nicht nur für die Steuerung des Körpers verantwortlich, sondern auch für eine Vielzahl von kognitiven Funktionen wie Lernen, Gedächtnis, Sprache und Entscheidungsfindung. Diese kognitiven Funktionen beruhen auf komplexen neuronalen Netzwerken, die sich im Laufe des Lebens entwickeln und verändern.
Die Plastizität des Gehirns
Die Plastizität des Gehirns ist eine faszinierende Eigenschaft, die es dem Gehirn ermöglicht, sich an neue Herausforderungen, Veränderungen und Erfahrungen anzupassen. Das Gehirn kann durch die Bildung neuer Verbindungen zwischen Neuronen und die Modifikation bestehender Verbindungen seine Funktionen verändern und verbessern. Dieser Prozess der Anpassungsfähigkeit findet während der gesamten Lebensspanne statt und wird durch Faktoren wie Lernen, Erfahrung, körperliche Aktivität und Umgebung beeinflusst.
Beispielsweise kann sich das Gehirn nach einem Schlaganfall oder einer Verletzung aufgrund von neuroplastischen Mechanismen regenerieren. Wenn ein Teil des Gehirns beschädigt wird, können andere Teile des Gehirns die Funktionen dieses beschädigten Bereichs übernehmen. Darüber hinaus kann das Gehirn auch in der Lage sein, neue Verbindungen zwischen Neuronen zu bilden, um verlorene Funktionen wiederzugewinnen.
Die Plastizität des Gehirns spielt auch eine wichtige Rolle beim Lernen und Gedächtnis. Wenn wir etwas lernen, werden neue neuronale Verbindungen gebildet und bestehende Verbindungen verstärkt. Durch diese Veränderungen kann das Gehirn Informationen schneller und effektiver verarbeiten, wodurch wir unsere kognitiven Fähigkeiten verbessern.
Darüber hinaus kann die Plastizität des Gehirns auch durch körperliche Aktivität und Umgebung beeinflusst werden. Wenn wir unser Gehirn regelmäßig durch kognitive Aktivitäten oder körperliches Training herausfordern, kann dies die Neubildung von neuronalen Verbindungen und die Verbesserung kognitiver Fähigkeiten wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Problemlösung fördern.
Insgesamt ist die Plastizität des Gehirns ein faszinierendes Phänomen, das unser Verständnis des menschlichen Gehirns und seiner Fähigkeit zur Anpassungsfähigkeit erweitert hat. Dies hat auch wichtige Implikationen für die Behandlung von Gehirnerkrankungen und die Verbesserung unserer kognitiven Fähigkeiten und Lebensqualität.
Das Gedächtnis
Ein weiterer wichtiger Aspekt der kognitiven Funktionen des Gehirns ist das Gedächtnis. Das Gehirn ist in der Lage, Erinnerungen zu speichern und abzurufen, indem es verschiedene Formen von Gedächtnissen verwendet: Das Arbeitsgedächtnis, Kurzzeitgedächtnis und Langzeitgedächtnis. Der Hippocampus spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung des Langzeitgedächtnisses, indem er Informationen aus dem Kurzzeitgedächtnis konsolidiert und sie in der Großhirnrinde speichert.
Die Sprache
Das Gehirn ist auch entscheidend für die Sprachfunktionen des Menschen, einschließlich der Fähigkeit, Sprache zu verstehen, zu sprechen und zu lesen. Die Sprachfunktionen des Gehirns sind hauptsächlich in der linken Hemisphäre lokalisiert und umfassen verschiedene Regionen, darunter das Broca-Areal und das Wernicke-Areal.
Das Broca-Areal ist für die Sprachproduktion zuständig, während das Wernicke-Areal das Verständnis von Sprache ermöglicht. Das Broca-Areal liegt im Stirnlappen, während das Wernicke-Areal im Schläfenlappen liegt. Sie sind durch eine dicke Nervenfaser, den fasciculus arcuatus, verbunden. Neue Forschungsergebnisse legen nahe, dass dieses Nervenbündel nur im menschlichen Gehirn so tief in den Schläfenlappen reicht. Bei anderen Säugetieren, unter anderem unserem nächsten Verwandten, dem Schimpansen, ist der fasciculus arcuatus kürzer und kann so keine Verbindung zwischen den beiden Arealen herstellen. Dies könnte erklären, wieso der Mensch als einziges Lebewesen über Sprache kommuniziert.
Störungen und Krankheiten des Gehirns
Das menschliche Gehirn ist ein empfindliches Organ, das anfällig für verschiedene Störungen und Krankheiten sein kann. Einige der häufigsten Störungen des Gehirns sind:
- Schlaganfall: Ein Schlaganfall tritt auf, wenn die Blutversorgung des Gehirns unterbrochen wird, was zu Schäden an den Gehirnzellen führen kann. Schlaganfälle können zu Lähmungen, Sprachproblemen und Gedächtnisverlust führen.
- Epilepsie: Epilepsie ist eine Störung des Gehirns, die zu wiederholten Anfällen führen kann. Während eines Anfalls können Betroffene Krämpfe, Bewusstseinsverlust und andere Symptome erleiden.
- Demenz: Demenz ist eine Erkrankung, die das …
Das Gehirn ist nicht alles, aber ohne das Gehirn läuft nichts. Es ist die Steuerzentrale für lebenswichtige Abläufe im Körper. Das Gehirn besteht aus verschiedenen Teilen und Milliarden von vernetzten Nervenzellen. Das Gehirn steuert alle wichtigen Fähigkeiten des Menschen: was wir wahrnehmen und empfinden, was wir wissen und denken oder wie wir uns verhalten. Es stellt aber auch sicher, dass unsere Organe richtig arbeiten und steuert all unsere Bewegungen. Es nimmt Sinneseindrücke auf und verarbeitet sie. Außerdem speichert es Informationen im Gedächtnis und ruft sie bei Bedarf wieder ab. Das Gehirn ist ein gigantisches Netzwerk von Nervenzellen. Dieses Netzwerk steuert all unsere Organe und Körperfunktionen. Man unterscheidet verschiedene Bereiche im Gehirn, wobei jeder Bereich auf bestimmte Aufgaben spezialisiert ist.
Gehirn-Funktionsbereiche
Die Gehirn-Funktionsbereiche sind vielfältig. Der Hirnstamm, der entwicklungsgeschichtlich älteste Teil des Gehirns, ist für die grundlegenden Lebensfunktionen zuständig. Er steuert die Herzfrequenz, den Blutdruck und die Atmung sowie Reflexe wie den Lidschluss-, Schluck- oder Hustenreflex.
Das Zwischenhirn weist mehrere Abschnitte auf, darunter den Thalamus und den Hypothalamus: Im Thalamus werden Sinneseindrücke verarbeitet; über den Hypothalamus werden der Schlaf-Wach-Rhythmus, Hunger und Durst, das Schmerz- und Temperaturempfinden und der Sexualtrieb gesteuert.
Das Kleinhirn koordiniert unsere Bewegungen und das Gleichgewicht und speichert erlernte Bewegungen.
Im Großhirn sitzen auf der einen Seite Sprache und Logik, auf der anderen Seite Kreativität und Orientierungssinn.
In der Hirnrinde - dem äußeren Bereich des Großhirns - sind die Lern-, Sprech- und Denkfähigkeit sowie das Bewusstsein und das Gedächtnis verankert. Hier laufen die Informationen aus den Sinnesorganen zusammen, werden verarbeitet und schließlich im Gedächtnis gespeichert.
Das Limbische System regelt das Affekt- und Triebverhalten und dessen Verknüpfungen mit vegetativen Organfunktionen.
Zwei wichtige Teilbereiche innerhalb des limbischen Systems sind die Amygdala (Mandelkern) und der Hippocampus:
- Amygdala: Welche Aufgaben der Mandelkern hat, erfahren Sie im Beitrag Amygdala.
- Hippocampus: Der Hippocampus ist der Arbeitsspeicher unseres Gehirns und die Schaltstelle zwischen dem Kurz- und dem Langzeitgedächtnis. Mehr darüber lesen Sie im Beitrag Hippocampus.
Eine sehr wichtige Funktion des Gehirns ist das Gedächtnis - vom Ultrakurzzeit- über das Kurzzeit- bis zum Langzeitgedächtnis.
Wie funktioniert das Gehirn?
Ein reibungsloses Funktionieren aller Organe und Gewebe im Körper sowie ein sinnvolles Verhalten sind nur möglich, wenn alle Organfunktionen von einer übergeordneten Kontrollinstanz koordiniert und kontrolliert werden und alle Informationen, die uns die Umwelt liefert, aufgenommen, verarbeitet und beantwortet werden. Diese Aufgabe leistet unser Gehirn, das Netzwerk aus Milliarden von Nervenzellen (Neuronen).
Die Gehirnzellen sind durch Synapsen, Kontaktstellen zwischen den Zellen, miteinander verbunden. Diese Kontaktstellen spielen eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung der Nachrichten. Informationen aus dem Körper oder der Umwelt gelangen etwa in Form von Hormonen über das Blut oder als elektrische Impulse aus den Sinneszellen über Nervenbahnen bis ins Gehirn. Dort werden sie bewertet und verarbeitet. Als Reaktion werden entsprechende Signale vom Gehirn wieder ausgesendet - zum Beispiel an Muskeln, um sich zu bewegen, an Drüsen, um Sekrete zu produzieren und abzugeben, oder an Sinnesorgane, um Reize aus der Umwelt zu beantworten. Das Gehirn arbeitet wie ein großer Computer. Es verarbeitet Sinneseindrücke und Informationen des Körpers und schickt Botschaften in alle Bereiche des Körpers zurück. Doch das Gehirn kann weit mehr als eine Maschine: Mit dem Gehirn denkt und fühlt der Mensch, hier liegen die Wurzeln seiner Intelligenz.
Unser Denkorgan ist ungefähr so groß wie zwei geballte Fäuste und wiegt etwa 1,5 Kilogramm. Von außen ähnelt das Gehirn durch Windungen und enge Spalten einer überdimensionalen Walnuss. Das Großhirn besteht aus einer rechten und einer linken Gehirnhälfte. Beide sind durch ein dickes Bündel aus Nervenfasern verbunden, dem Balken. Jede Gehirnhälfte besteht wiederum aus sechs Bereichen (Lappen) mit unterschiedlichen Funktionen. Das Großhirn kontrolliert Bewegungen und verarbeitet Sinneseindrücke von außen. Hier entstehen bewusste und unbewusste Handlungen und Gefühle. Es ist außerdem für Sprache und Hören, Intelligenz und Gedächtnis verantwortlich.
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