Zahnschmerzen können sehr stark sein, da Zähne sehr empfindlich sind. Manchmal reicht ein kurzer Kälte- oder Wärmereiz aus, um zusammenzuzucken. Bei wurzelbehandelten, unempfindlichen Zähnen kann es gelegentlich zu einem Druckgefühl auf einem oder mehreren Zähnen kommen. Wurzelbehandelte Zähne enthalten keine Nerven mehr, sie sind tot und verursachen keine Schmerzen mehr - im Gegensatz zu vitalen Zähnen. In der Zahnmedizin spricht man vom Fachgebiet der Endodontie, wenn es um die Zahnwurzeln und deren Behandlung geht.
Ursachen für einen abgestorbenen Zahnnerv
Wenn die Blutversorgung der Zahnwurzel nicht mehr gewährleistet ist, stirbt der Zahn ab. Hier sind einige Ursachen, die dazu führen können:
- Karies: Eine unbehandelte Karies kann tief in den Zahn eindringen und das Zahnmark (Pulpa) erreichen, was zu einer Entzündung im Inneren des Zahnes und bei lang anhaltendem Reiz zu einem Abszess führen kann. Bei Karies spielen immer Bakterien und deren Stoffwechselprodukte eine Rolle. Diese Stoffwechselprodukte pathogenetischer (krankmachender) Bakterien sind Giftstoffe (Toxine), die beispielsweise die potentiell krebserregend Schwefelwasserstoffverbindung Mercaptan als Nebenprodukt erzeugen.
- Verletzungen: Eine Verletzung, beispielsweise durch einen Sturz, kann zu einem gebrochenen oder beschädigten Zahn führen. Da ein beschädigter Zahn nicht bakteriendicht ist, siedeln sich zahlreiche Krankheitserreger an - eine Nekrose kann die Folge sein. Nekrosen sind totes, abgestorbenes Gewebe in einem lebenden Organismus.
- Erkrankungen: Manche Erkrankungen können den Blutfluss in den Zähnen stören.
Symptome eines abgestorbenen Zahnnervs
Starke, pochende Zahnschmerzen deuten häufig darauf hin, dass eine Zahnwurzelentzündung vorliegt. Zu den Symptomen zählt plötzlicher starker Schmerz, wenn süße, kalte oder warme Speisen und Getränke den Zahn berühren. Außerdem ist der Zahn druck- und klopfempfindlich und der Schmerz steigert sich beim Zubeißen. Ist die Entzündung schon weiter fortgeschritten, kann auch das Gesicht anschwellen.
Weitere mögliche Anzeichen dafür, dass ein Zahn abgestorben ist, sind:
- Eine dunkle Verfärbung: Ein toter Zahn kann in der Farbe variieren - von bräunlich bis hin zu grau oder sogar schwarz.
- Ein Abbrechen von Zahnsubstanz.
- Schmerzen und Schwellungen.
- Häufig ist auch zu beobachten, dass ein toter Zahn schmerzt beim Draufbeißen.
Ist ein toter Zahn zudem entzündet, umfassen die Symptome oft auch noch einen unangenehmen, fauligen Geruch.
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Ein schmerzender Zahn, der auf Kälte, Hitze oder Druck sehr empfindlich reagiert, kann auf einen entzündeten Zahnnerv hinweisen. Eine erste Indikation bringt ein Röntgenbild, eine abschließende Diagnose kann durch die Öffnung des Zahns gestellt werden. Ein plötzlicher Rückgang von akuten Schmerzen ist übrigens keine Entwarnung, denn möglicherweise ist die Entzündung soweit fortgeschritten, dass Zahnmark sowie Pulpa (Zahnnerv) größtenteils abgestorben sind.
Diagnose eines abgestorbenen Zahnnervs
Als Erstes wird lokalisiert, welcher Zahn betroffen ist. Dies geschieht bei vitalen Zähnen (ohne Wurzelfüllung) mit einem Kältetest. Eine weitere Möglichkeit bietet der Klopftest, auch Perkussion genannt. Der Zahnarzt klopft dabei leicht mit einem Instrument auf die einzelnen Zähne. Röntgenaufnahmen ergeben einen Überblick über den Status Ihrer Zahngesundheit.
Um festzustellen, ob ein Zahn tot ist, führt der Zahnarzt eine sogenannte Vitalitätsprüfung durch. In der Regel besprüht er dafür einen Wattebausch mit Kältespray hält ihn dann an den Zahn. In einfachen Fällen reicht auch ein kurzer, kalter Luftstoß aus der Wasser-Luft-Pistole. Spürt der Patient den Kältereiz, ist die Vitalitätsprüfung positiv, das bedeutet: Der Zahn lebt.
Fällt diese Prüfung negativ aus, wird der Zahnarzt den betroffenen Zahn weiter untersuchen. Bei Zähnen mit Kronen oder Füllungen kann die Vitalitätsprüfung nämlich unzuverlässig sein und falsch-negative Ergebnisse liefern.
Einen weiteren Hinweis auf einen abgestorbenen Zahn bietet der Perkussionstest. Hierbei klopft der Zahnarzt mit einem metallischen Gegenstand auf den Zahn. Bei einem toten Zahn ist das schmerzhaft - wobei nicht dieser selbst schmerzt, sondern der Kieferknochen im Bereich der Wurzelspitze, die hierbei entzündet ist (Wurzelspitzenentzündung).
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Im Zweifelsfall verrät sich ein toter Zahn im Röntgenbild. Darauf ist eine chronische Wurzelspitzenentzündung durch eine kreisrunde Veränderung an der Wurzelspitze zu erkennen.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Einschätzung des Schweregrades der Entzündung ist für den behandelnden Zahnarzt oft eine Herausforderung. Von ihr hängt die weitere Zahnbehandlung ab. In der Zahnmedizin unterscheidet man zwischen reversibler und irreversibler Entzündung des Zahnmarks (Pulpa). Ist die Entzündung reversibel, kann die Pulpa erhalten werden. Dementsprechend richten wir in der ganzheitlichen Zahnmedizin die Therapie aus und empfehlen im Fall einer irreversiblen Pulpitis in den meisten Fällen eine Wurzelkanalbehandlung. Dabei wird das entzündete Gewebe vollständig entfernt und das Zahninnere gründlich gereinigt. Zur Unterstützung der Desinfektion verwenden wir einen speziellen PACT-Laser.
Wurzelkanalbehandlung (Endodontie): Im Rahmen einer Wurzelkanalbehandlung (Endodontie) wird das entzündete oder abgestorbene Nervengewebe aus der Zahnwurzel entfernt. Im Anschluss wird die gereinigte Zahnwurzel mit Füllmaterialien aufgefüllt. Zunächst wird das entzündete oder abgestorbene Nervengewebe aus der Zahnwurzel entfernt. Danach werden, im besten Fall unter Einsatz von Lupenbrille oder Mikroskop, die haarfeinen Kanäle des Zahnes von Restgewebe und Keimen gereinigt. Abschließend wird der Wurzelkanal des Zahnes feinsäuberlich mit Füllmaterialien gefüllt.
Ablauf einer Wurzelkanalbehandlung:
- Beratung: Dient dazu, Ihren Fall zu beurteilen und eine angemessene Vorgehensweise zu planen.
- Lokale Betäubung: Bevor die Behandlung beginnt, wird eine lokale Betäubung durchgeführt.
- Reinigung der Wurzelkanäle: In diesem Schritt werden die Wurzelkanäle sorgfältig von infiziertem Gewebe und Bakterien befreit. Dazu verwendet der Zahnarzt eine Feile und eine antibakterielle Lösung, um die Kanäle gründlich auszuspülen. Am Ende dieses Schritts ist der Zahn vollständig ausgehöhlt. Je nachdem, wie umfangreich die Infektion ist, wird dieser Schritt in einer oder mehreren Sitzungen durchgeführt.
- Füllung der Wurzelkanäle: Nachdem die Wurzelkanäle vollständig von Bakterien und infiziertem Gewebe befreit wurden, werden sie mit Füllungsmaterial abgedichtet. Dies sollte ein erneutes Eindringen von Bakterien verhindern.
Dauer der Behandlung: Die Dauer der Wurzelbehandlung wird von verschiedenen individuellen Faktoren beeinflusst. Es stellt sich zunächst die Frage, ob eine Erst- oder Revisionsbehandlung durchgeführt wird. Des Weiteren beeinflussen die Art der Instrumente, die Behandlungsmethoden sowie das Ausmaß der Infektion die Dauer ebenfalls.
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Schmerzen: Viele Patienten verbinden mit einem Bohrer unweigerlich Schmerzen. Doch kein Grund zur Sorge: die lokale Betäubung verhindert jegliche Art von Schmerzempfinden während der Behandlung. Manche Patienten hören auch gerne Musik, um sich vom Eingriff abzulenken.
Heilung: Die Dauer der Heilung nach einer Wurzelbehandlung ist relativ kurz. Warten Sie sicherheitshalber, bis die Narkose abgeklungen ist. Auch das Solarium sowie die Sauna und direkte Sonneneinstrahlung sollten vorerst vermieden werden. Ein wurzelbehandelter Zahn ist zudem nicht so stabil wie ein normaler Zahn, weshalb Sie harte Nahrungsmittel wie z.B. Nüsse vorsichtig verzehren sollten.
Schmerzen nach der Behandlung: Einige Patienten klagen nach der Behandlung über Schmerzen und sind deshalb verunsichert. Das ist in der Regel jedoch normal und gehört zum Heilungsprozess. Dies kann jedoch verschiedene Ursachen haben. Zum einen könnte es sein, dass der Zahn unter der Belastung der Operation gebrochen ist und auf das Zahnfleisch drückt. Zum anderen besteht die Möglichkeit, dass ein Entzündungsbereich nicht erkannt und behandelt wurde oder dass ein benachbarter Zahn erkrankt ist.
Kosten: Die Kosten einer Wurzelkanalbehandlung setzen sich aus vielerlei Faktoren zusammen. Im Vordergrund steht jedoch der Umfang und die Komplexität des jeweiligen Eingriffs. Dazu zählt, dass der Zahn als erhaltungswürdig eingestuft werden muss. Das bedeutet, dass eine große Wahrscheinlichkeit bestehen muss, dass der Zahn mit der Behandlung erhalten werden kann. Die Verwendung von speziellen Instrumenten oder Behandlungsverfahren, wie sie in besonderen Fällen zum Einsatz kommen, wird jedoch nicht von den Krankenkassen übernommen.
Zahnentfernung (Extraktion): Falls zu viel Zahnsubstanzverloren gegangen ist, stellt sich die Frage, ob der Zahn insgesamt erhalten werden soll oder ob er besser durch ein Implantat ersetzt wird. Im Falle der Erhaltungdes wurzelbehandelten Zahnes, muss er entweder mit einer laborgefertigtenZahnkrone abgedeckt oder mit einer Füllung verschlossen werden. Ist ein toter Zahn bereits abgebrochen oder aus anderen Gründen nicht mehr zu retten (siehe oben: Wann muss ein toter Zahn raus?), bleibt nur die Extraktion. Die entstandene Zahnlücke lässt sich auf verschiedene Weise schließen, beispielsweise mit einer Brücke, einem Implantat oder mit herausnehmbarem Zahnersatz.
Alternativen zur Wurzelbehandlung:
Was die klassische Zahnmedizin als Goldstandard zur langfristigen Zahnerhaltung ansieht, sieht die biologische Zahnmedizin diese Methode nur als Übergangslösung an. Denn der dauerhafte Erhalt von abgestorbenen Zähnen, kann die Gesundheit stark belasten. Wegen der langfristigen gesundheitlichen Risiken durch Zahntoxine raten wir unseren Patienten zum Verzicht auf Wurzelbehandlungen.
Im D-Tox Zahnzentrum für biologische Zahnmedizin in Rosenheim stellen wir, durch eine präzise und fundierte Störfelddiagnostik, fest, inwiefern sich ein toter Zahn bereits zum Störfeld in Ihrem Körper entwickelt hat. Auch lässt sich darstellen, auf welche Organe und Körperregionen dieses einen negativen Einfluss ausübt. So können wir Zusammenhänge zu verschiedenen körperlichen und seelischen Blockaden und Beschwerden feststellen. Es ist nicht sinnvoll, den Zahn mittels Wurzelbehandlung (Endodontie) um jeden Preis zu erhalten - für eine nachhaltige und ganzheitliche Gesundheit.
Risiken und Komplikationen einer Wurzelbehandlung
Auch wenn der Wurzelkanal professionell gefüllt wurde, kann es nie gelingen, sämtliches organisches Gewebe aus dem betroffenen Zahn zu entfernen. Der abgestorbene Zahn, welcher zuvor ein Organ mit eigener Nerven- und Blutversorgung war, verbleibt als toter Pfeiler in der Mundhöhle. Das organische Gewebe in der Zahnwurzel zersetzt sich im Laufe der Zeit und sondert sukzessive schädliche Stoffwechselprodukte (Toxine) ab. Diese können Ihr Immunsystem dauerhaft schwächen und den Organismus schädigen. Auch ein unauffälliger wurzelbehandelter Zahn kann zu einem einflussreichen Störfeld und damit zur möglichen Ursache vielfältiger System- und Organerkrankungen werden.
Wurzelkanalbehandelte Zähne sind tote Zähne, denn auch die beste Mikro-Endodontie kann keine komplett bakteriendicht und bakterienreine, abgeschlossene Wurzel realisieren. In Untersuchungen wurden bis zu 75 verschiedene Bakterienstämme in wurzelbehandelten Zähnen nachgewiesen, besonders häufig finden sich in und um die toten Zähne folgende Bakterien wieder: enterococus faecalis, capnocytophaga ochracea, fusobacterium nucleatum, leptotrichia buccalis, gemella morbillorum und porphyromonas gingivalis. Vier dieser genannten Bakterien können das Herz, drei das Nervensystem, zwei Nieren und Gehirn, eine die Kiefernhöhle befallen. Eine vitale, gesunde Zahnpulpa spielt im Zusammenhang mit dem Immunsystem eine entscheidende Rolle bei der Abwehr dieser Keime. Häufig kann sich aus der Besiedelung oben genannter Bakterien eine chronische Infektion und daraus eine chronische Entzündung auch des umgebenden Knochengewebes entwickeln.
Prävention
Die beste Lösung für Probleme mit toten Zähnen und Wurzelfüllungen ist die Prävention von wurzelbehandelten Zähnen. Die Wurzelbehandlung ist ein modernes und gut erforschtes Verfahren, um einen toten Zahn zu erhalten. Sie wird leider dann nötig, wenn sich durch mangelnde Mundhygiene Karies an den Zähnen bildet, welche sich bis auf den Zahnnerv durch den Zahn frisst. Glücklicherweise kann die moderne Zahnmedizin den toten Zahn so erhalten, dass er ganz normal nutzbar bleibt. Damit es aber gar nicht erst zu einer Wurzelbehandlung kommen muss, empfehlen wir Ihnen, dass Sie sich regelmäßig und sorgfältig der Zahnpflege widmen.
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