Leistungsspektrum der Neurologie in der Zentralklinik Bad Berka

Die Klinik für Neurologie der Zentralklinik Bad Berka bietet ein umfassendes Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen für ein breites Spektrum neurologischer Erkrankungen. Die Klinik zeichnet sich durch ihre personelle und apparative Ausstattung aus, die eine umfassende Versorgung von Patienten mit nicht-operativ zu behandelnden neurologischen Erkrankungen ermöglicht.

Diagnostische Möglichkeiten

Für eine präzise Diagnosestellung stehen in der Zentralklinik Bad Berka modernste diagnostische Verfahren zur Verfügung:

  • Elektroneurographie und Elektromyographie (ENMG): Diese Verfahren dienen der Untersuchung der Funktion von Nerven und Muskeln.
  • Evozierte Potentiale (EvoP): Hierbei werden die elektrischen Reaktionen des Gehirns auf bestimmte Reize gemessen, einschließlich intraoperatives Monitoring mit somatosensibel und motorisch evozierten Potenzialen.
  • Elektroenzephalographie (EEG): Die EEG-Untersuchung misst die Hirnströme und ermöglicht die Diagnose von beispielsweise Epilepsie. Dies beinhaltet auch Video-Simultan-Aufzeichnungen und Telemetrie.
  • Bildgebung: In Kooperation mit der Klinik für Nuklearmedizin und dem Zentrum für diagnostische/interventionelle Radiologie und Neuroradiologie werden Sonographie, Computer- und Magnetresonanztomographie (CT und MRT) sowie SPECT und PET durchgeführt.
  • Weitere Fachkräfte: Psychologen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und Sozialarbeiter ergänzen das diagnostische und therapeutische Angebot.

Therapeutische Schwerpunkte

Die Klinik für Neurologie bietet ein breites Spektrum an Therapien für neurologische Erkrankungen. Patienten mit operativ behandlungsbedürftigen Erkrankungen können bei Bedarf in die Klinik für Wirbelsäulenchirurgie (z.B. bei Rückenmarkskompression oder radikulären Syndromen) oder in die Neurochirurgie (z.B. bei Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks, der Nervenwurzeln und Nerven) verlegt werden.

Schlaganfallversorgung

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von akuten Schlaganfällen. Die Zentralklinik verfügt über eine eigene, spezialisierte Stroke Unit (Regionale Schlaganfall-Einheit). Diese Einheit wurde am 09.08.2022 erneut erfolgreich zertifiziert. Die Zertifizierung durch die InterCert (TÜV) und die Deutsche Schlaganfallgesellschaft (DSG) bestätigt die hohe Versorgungsqualität der Vier-Betten-Station für die Akutbehandlung, Diagnostik und frühestmögliche Rehabilitation von Schlaganfallpatienten.

Die Stroke Unit bietet folgende Therapien der Akutversorgung an:

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  • Intravenöse Thrombolyse: Medikamentöse Auflösung eines Blutgerinnsels mittels Infusionsbehandlung.
  • Gefäßstents und gefäßchirurgische Eingriffe (Carotis-OP): Zur Beseitigung von Gefäßverengungen.
  • Mechanische Thrombektomie: Entfernung des Blutgerinnsels, das den Schlaganfall verursacht, mithilfe eines Katheters durch interventionelle Radiologen und Neuroradiologen.

PD Dr. betont, dass durch die Möglichkeit der mechanischen Thrombektomie auch komplexe und schwere Fälle jederzeit innerhalb weniger Minuten nach modernsten Behandlungsstandards versorgt werden können, ohne dass eine Verlegung in ein anderes Krankenhaus notwendig ist.

Neurologisch-Neurochirurgische Frührehabilitation

An die Akutbehandlung schließt sich für besonders schwer betroffene Patienten die abteilungseigene neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation der Phase B mit intensivierter Physio- und Ergotherapie sowie Logopädie an. Ziel ist es, den Patienten wieder die Rückkehr in ihr bisheriges soziales und ggf. berufliches Umfeld zu ermöglichen.

Multiple Sklerose (MS)

Die Klinik für Neurologie ist durch die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) als "Anerkanntes MS-Zentrum" zertifiziert. Die Fachgesellschaft bescheinigt der Zentralklinik leitliniengerechte Diagnose und Therapie der Multiplen Sklerose (MS) und umfangreiche Erfahrungen. Jährlich werden an der Zentralklinik rund 140 Patienten mit Multipler Sklerose (MS) stationär und ambulant behandelt.

PD Dr. med. betont, dass die Diagnose MS für die meisten Patienten ein Schock ist. Es handelt sich um die häufigste neurologische Erkrankung bei jungen Menschen, die auf einer entzündlichen Schädigung des zentralen Nervensystems aufgrund einer gestörten Immunreaktion basiert. Betroffen sind überwiegend Menschen zwischen 20 und 40 Jahren, wobei Frauen etwa doppelt so häufig erkranken wie Männer.

Die Klinik bietet moderne Therapien an, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Entscheidend ist, dass Therapien frühzeitig beginnen, da zerstörtes Nervengewebe nicht wiederhergestellt werden kann.

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Kooperation mit dem Querschnittgelähmten-Zentrum

Deutschlandweit einmalig ist die Kooperation der Klinik für Neurologie mit dem Querschnittgelähmten-Zentrum/Klinik für Parapelgiologie und Neuro-Urologie der Zentralklinik. Diese Bündelung der neurologischen und neuro-urologischen Expertise ermöglicht eine ganzheitliche Betreuung von MS-Patienten, die auch sogenannte Tabuthemen wie Harn- oder Stuhlinkontinenz oder die Einschränkung der Sexualität offen thematisiert.

Dr. med. erklärt, dass die Patienten von Beginn an eine ganzheitliche Betreuung erfahren, die über die klassisch neurologische Diagnostik und Therapie hinausgeht. Die Klinik ist hochspezialisiert in Bezug auf die Behandlung neurogen bedingter Funktionsstörungen des Harntraktes und des Darms. Wesentlich ist es, aktiv nachzufragen, da diese Themen oft von MS-Patienten aus Scham nicht angesprochen werden. Durch die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit besteht ein tiefes Verständnis der ganzheitlichen MS-Therapie auch über den eigenen fachlichen Tellerrand hinaus. MS-Patienten können sowohl ambulant als auch stationär in der Klinik behandelt werden.

Neurologische Frührehabilitation (Phase B)

Die Abteilung für neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation umfasst 74 Betten. Neben Patienten mit Schädel-Hirn-Verletzungen werden auch Patienten nach schweren Verläufen von Infektionen (z. B. einer Sepsis, Enzephalitis oder Meningitis) oder eines Guillain-Barré-Syndroms sowie Patienten mit Hirntumoren behandelt.

Die Neurologische Klinik Bad Neustadt führte als eine der ersten Kliniken in Deutschland die Intensivmedizin in die neurorehabilitative Behandlung ein, um dem Grundsatz der frühestmöglichen rehabilitativen Behandlung auch schwer betroffener Patienten gerecht zu werden.

Im Fachbereich Neurologie am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt stehen alle erforderlichen Diagnostikverfahren (bildgebende Diagnostik, endoskopische Schluckdiagnostik, elektrophysiologische Diagnostik etc.) zur Verfügung. Eine enge Kooperation auf diagnostischem und therapeutischem Gebiet besteht mit den Kliniken am Campus (u. a. Klinik für Kardiologie, Kardiochirurgie, Gefäßchirurgie, Handchirurgie). Bei den Patienten erfolgt bei Bedarf ein kontinuierliches Monitoring (Überwachung von Puls, Blutdruck, Sauerstoffsättigung etc.).

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In Phase B der neurologischen Frührehabilitation steht die intensive therapeutische Betreuung im Vordergrund. Diese umfasst eine Vielzahl von Behandlungen, die individuell auf die Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten werden. Dazu gehören Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie sowie neuro-psychologische Betreuung. Die therapeutische Krankenpflege ist Bestandteil einer ganzheitlich gesehenen Therapie und arbeitet mit patientenorientierten Pflegekonzepten co-therapeutisch. Die Abteilung für neurologische Frührehabilitation der Phase B ist ein Überwachungsbereich mit entsprechendem Monitoring von Vitalparametern wie Sauerstoffversorgung, Blutdruck und Herzfrequenz.

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