Zerrüttung der Nerven: Ursachen und Behandlung

Das Nervensystem ist ein komplexes Netzwerk, das für die Nachrichtenübermittlung und Kommunikation im Körper verantwortlich ist. Es steuert zusammen mit dem Hormonsystem alle Übermittlungen. Wenn Störungen in diesem System auftreten, können Informationen von den Sinnesorganen nicht mehr ausreichend weitergeleitet und Befehle vom Gehirn nicht mehr korrekt empfangen werden. Dies kann zu verschiedenen Krankheiten führen, deren Ursachen oft schwer zu finden sind, da keine organischen Schäden oder Ernährungsfehler erkennbar sind. Oft wird auch eine seelische Störung, die sich über das Nervensystem auf bestimmte Körperbereiche überträgt, nicht in Betracht gezogen. Viele Diagnosen bleiben dann bei den "angegriffenen" Nerven stehen, und es wird von "vegetativer Dystonie" oder, in schwereren Fällen, von zentralen Störungen im Gehirn gesprochen.

Das Nervensystem und seine Steuerung

Das Nervensystem, insbesondere das Gehirn, ist eine wesentliche Zentrale, die für alle Körperfunktionen verantwortlich ist. Der Mensch besteht jedoch nicht nur aus Fleisch und Blut, und das Nervensystem ist nicht die einzige und letzte wichtige Instanz im gesamten Gefüge.

Das Nervensystem wird von einer höheren Ordnung gesteuert. Das oberste Zentrum des Menschen ist der Geist, der den Menschen erst zum Menschen macht. Er bedient sich der Gedanken- und Willenskraft des Gehirns und lenkt über den Körper alles so, wie er es kann. Eine zweite Ebene der höheren Ordnung funktioniert unbewusst und steuert alle körperlichen Organe und Funktionen unabhängig vom Willen über die peripheren Nerven: die Seele des Menschen, die mit der kosmischen Ordnung und den steuernden Gesetzen der Natur in Verbindung steht.

Sensible Nervenzellen reichen wie Fühler in die Funktionsbereiche der Seele hinein und übernehmen die hier fließenden kosmischen Kräfte und Energien der menschlichen Gefühle. In Blitzesschnelle werden sie in physikalische und chemische Reize umgewandelt und über die Nervenbahnen zu den einzelnen Körperorganen und Organsystemen weitergeleitet, wo sie je nach guter oder schlechter Qualität den gesunden Betrieb in Ordnung halten oder etwas in Unordnung bringen. Umgekehrt lösen körperlicher Schwung und volle Spannkraft oder Verkrampfungen und krankhafte Behinderungen entsprechende seelische Energien, Gefühlsregungen, Stimmungen und Gedankenbilder aus und bewegen die Seele.

Es gibt keine Vorgänge, die nicht wechselseitig ihre Auswirkungen haben. Körper und Seele, Soma und Psyche, stehen in einer ständigen Wechselbeziehung und bringen ihre psychosomatischen Zustandsbilder im Körper und in der Seele hervor, angenehme und unangenehme. Die Psychosomatik ist ein bekanntes Konzept, das die enge Verbindung zwischen Körper und Seele betont.

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Das Wechselspiel von Körper und Seele

Das Wechselspiel von Körper und Seele erleben wir tagtäglich selbst. Bei innerer Erregung, ob freudig oder ärgerlich, fängt unser Herz schneller und lauter zu schlagen an, der Puls erhöht sich und der Blutdruck steigt. Bei großer Freude oder großer Not fangen wir zu Weinen an - die Tränenproduktion ist ein rein körperlicher Vorgang, aber das Weinen wird von den starken Gefühlen in Gang gesetzt. Wenn wir ganz intensiv an eine besonders saure Zitrone denken, dann läuft uns das Wasser im Mund zusammen. Auf Angst antwortet unser Körper mit Herzklopfen, beschleunigter Atmung, Zittern, Stottern oder Schweißausbruch. Oder Schamgefühle treiben uns das Blut ins Gesicht und wir laufen rot an.

Solche psychosomatischen Zusammenhänge sind dem Volksmund nie verlorengegangen. Wir alle kennen die Redensarten: "Mir liegt etwas am Herzen", "etwas macht mir Kopfzerbrechen" oder "ich bin sauer", wobei es längst erwiesen ist, dass bei Ärger die Magensäureproduktion ganz deutlich ansteigt. Oder, um wieder auf unser Thema zu kommen: "Du gehst mir auf die Nerven". Wir wollen damit zum Ausdruck bringen, dass wir überfordert sind und die Erwartungen oder Forderungen unseres Gegenübers als Herumtrampeln auf unseren Nerven empfinden.

Seelischer Dauerstress als Feind der Nerven

Grundsätzlich wirken alle seelischen Störungen auf das Nervensystem ein und behindern die "Nervenströme" und damit die gesamte Kommunikation im ganzen Körper. Der Volksmund spricht von "Nervenbündel", wenn die strapazierten Nerven so spürbar sind, als würden sie allesamt bloßgelegt sein. Wir sind dann nervös, d.h. unruhig, unkonzentriert, durcheinander und leicht aus der Fassung zu bringen.

Die häufigsten und tiefgreifendsten Störungen kommen aus den anhaltenden Grundstimmungen der Angst und Sorge, des Kummers und der Trauer, der Ungeduld und des Misstrauens und den damit verbundenen nagenden Empfindungen und Gefühlen. Seelischer Dauerstress bringt die Nerven durcheinander und führt zur Schwächung des Immunsystems, und die Wahrscheinlichkeit, an Herzinfarkt, Krebs oder Depressionen zu erkranken, steigt dabei um ein Vielfaches.

Die hier zugrunde liegenden Ursachen sind genauso vielfältig wie die Stimmungen selbst: Zum Beispiel übermäßige ängstliche Fürsorge aus einem Festhaltenwollen heraus, verbunden mit der ständigen Angst, etwas oder jemanden zu verlieren; oder maßlose Enttäuschung und Trauer, weil das Ersehnte nicht erreichbar oder das Geliebte nicht mehr da ist oder weil Verletzungen und Zurückweisungen tiefe Wunden geschlagen haben. Viele von uns reagieren dann mit Depressionen, sich zurückziehend in die Einsamkeit des Misstrauens oder wechseln zu überdrehten aber leeren Ersatzaktivitäten über oder zu Alkohol und Medikamenten. Manchmal besteht die Neigung zu ehrgeiziger Selbstdarstellung, weil wir glauben, alles besser machen zu können als die anderen, stets verbunden mit der bangen Sorge, den Erwartungen vielleicht doch nicht zu entsprechen und ohne Zuneigung und Anerkennung auskommen zu müssen. Aber auch alle anderen Variationen des ständigen Hinausgehens über eine gesunde maßvolle Grenze gehören zu den Hektik und Zerrissenheit bringenden Faktoren, die zu physischer und psychischer Überforderung führen und letztlich zu nervlicher Zerrüttung und Erschöpfung.

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Wenn dann die Kraft des Geistes mit seinen Instrumenten der Vernunft und des Herzens diesen Verhaltensweisen nicht Einhalt zu gebieten vermag, nimmt die Nervosität immer mehr zu. Flatterhaft und sprunghaft wird eine Aktion nach der anderen gesetzt, Unwichtiges drängt sich in den Vordergrund, während wesentliche Dinge der Hetzjagd zum Opfer fallen. Der Nervöse jagt den Ereignissen hinterher und fühlt sich von ihnen überrollt und überfordert. In dieser Situation der völlig überspannten Nerven drehen die Betroffenen oft durch und erliegen einem Nervenzusammenbruch, ähnlich dem Durchbrennen der Sicherungen in einem elektrischen Schaltkreis oder einem Verkehrschaos in der Stoßzeit. So ein Kollaps beendet den überdrehten Zustand, indem die Kommunikation mit der Umwelt zusammenbricht. Spätestens an dieser Stelle sollten wir zur Besinnung kommen und uns fragen, ob unsere bisherige Lebensweise nicht doch korrekturbedürftig ist. So ein Zusammenbrechen ist noch einmal eine warnende Chance, bevor der seelische Prozess weiterläuft und hineinmündet in tiefe Depressionen und Resignation.

Was ist zu tun, wenn die Nerven versagen?

Das Signal ist sehr deutlich! Es geht darum, die Initiativen nach außen vorübergehend zu reduzieren, bis die eigene Mitte wieder gefunden ist. Es geht darum, sich zu besinnen und die Angst abzulegen, immer etwas zu versäumen und nicht mitmischen zu können. Das Hineinfinden in die Seelenmitte durch Öffnen des Herzens, das wäre besonders die Aufgabe aller ständig Genervten - die nervösen Symptome des Herzrasens oder des Herzstolperns sind ein Hinweis darauf, dass hier das Herz eine wichtige Rolle spielt. Das Herz ist das Symbol für Liebe und Gefühl, und nur damit können wir in die Seelenräume hineinspüren, in denen unsere Stärken liegen, unsere Tugenden und Talente, mit denen wir uns einen Boden des Vertrauens und der Sicherheit schaffen können, der aus einer inneren Kraft heraus das Gleichgewicht nach außen halten kann, ohne immer wieder allzu schnell die Nerven zu verlieren.

Der Nervöse braucht weniger ein starkes Medikament zur Beruhigung als vielmehr eine neue, positive Einstellung zum Leben, zu Problemen und Aufgaben, eine Einstellung, die den Nächsten berücksichtigt, aber auch sich selbst nicht vergisst - im Sinne des christlichen Gebotes: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst". So eine Einstellung ermöglicht auch wahre Herzensfreude, weil damit ein mitmenschliches Verständnis möglich ist und nicht nur Ichbezogenes im Raum steht, und weil die Angst und Bange machenden Situationen, die das menschliche Vermögen übersteigen, vertrauensvoller in "höhere Hände" gelegt werden können.

Behandlungsmethoden bei Nervenzerrüttung

Es gibt verschiedene Behandlungsmethoden, die bei Nervenzerrüttung eingesetzt werden können. Diese reichen von konservativen Ansätzen bis hin zu interventionellen und operativen Verfahren. Die Wahl der geeigneten Methode hängt von der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung ab.

Konservative Behandlungsmethoden

  • Psychotherapie: Eine Psychotherapie kann helfen, die Ursachen der Nervenzerrüttung zu erkennen und zu bearbeiten. Sie kann auch dabei helfen, neue Bewältigungsstrategien für Stress und belastende Situationen zu entwickeln.
  • Entspannungstechniken: Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung können helfen, Stress abzubauen und die Nerven zu beruhigen.
  • Pflanzliche Mittel: Einige pflanzliche Mittel wie Johanniskraut, Baldrian oder Lavendel können eine beruhigende Wirkung haben und bei Nervosität und Schlafstörungen helfen.
  • Bewegung: Regelmäßige Bewegung kann helfen, Stress abzubauen und die Stimmung zu verbessern. Besonders geeignet sind Ausdauersportarten wie Joggen, Schwimmen oder Radfahren.
  • Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten kann dazu beitragen, die Nerven zu stärken.

Interventionelle und operative Behandlungsmethoden

In einigen Fällen kann es erforderlich sein, interventionelle oder operative Behandlungsmethoden einzusetzen, um die Ursache der Nervenzerrüttung zu beheben. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Nervenzerrüttung durch eine körperliche Erkrankung wie einen Bandscheibenvorfall oder eine Spinalkanalstenose verursacht wird.

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  • Infiltration: Bei einer Infiltration werden Schmerzmittel oder entzündungshemmende Medikamente direkt an die betroffene Stelle gespritzt.
  • Operation: In einigen Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um die Ursache der Nervenzerrüttung zu beheben. Dies kann beispielsweise bei einem Bandscheibenvorfall oder einer Spinalkanalstenose der Fall sein.

Weitere Behandlungsmethoden

  • Stoßwellentherapie: Die Stoßwellentherapie (ESWT) ist eine Behandlungsmethode, bei der Schallwellen eingesetzt werden, um Schmerzen zu lindern und die Heilung zu fördern. Sie kann bei verschiedenen Erkrankungen des Bewegungsapparates eingesetzt werden, die zu Nervenreizungen führen können.
  • Sensomotorische Einlagen: Sensomotorische Einlagen können helfen, den Fuß gezielt mit Reizen zu versorgen und so den Bewegungsapparat positiv zu beeinflussen. Sie können bei Fuß-, Rücken- und Kniebeschwerden sowie bei Nacken- und Kopfschmerzen eingesetzt werden.
  • MBST-Therapie: Die MBST-Therapie ist eine relativ neue Behandlungsmethode, bei der ein physikalischer Effekt des Kernspins genutzt wird, um Wasserstoffprotonen im Körper zu beeinflussen. Sie wird zur Behandlung von verschiedenen Erkrankungen des Bewegungsapparates eingesetzt.

Rücken- und Nackenschmerzen als Ursache von Nervenzerrüttung

Rücken- und Nackenschmerzen sind ein weit verbreitetes Problem, das bei vielen Menschen zu Nervenzerrüttung führen kann. Sie können durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden, wie z.B. Verspannungen, Fehlhaltungen, Verschleißerscheinungen oder Bandscheibenvorfälle.

Degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule

Degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule sind häufige Ursachen für Rücken- und Nackenschmerzen. Sie entstehen durch altersbedingten Verschleiß der Bandscheiben, Wirbelgelenke und anderer Strukturen der Wirbelsäule.

  • Bandscheibendegeneration: Bei einer Bandscheibendegeneration wird der Faserring der Bandscheibe brüchig und es bilden sich kleine Risse. In diese Risse kann der innen liegende Gallertkern eindringen, was zu einer Bandscheibenprotrusion oder einem Bandscheibenvorfall führen kann.
  • Osteochondrose: Osteochondrose ist eine verschleißbedingte Erkrankung von Knorpeln und Knochen im Bereich der Gelenke oder der Wirbelsäule. Sie kann zu starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen.
  • Spinalkanalstenose: Spinalkanalstenose ist eine Einengung des Nervenkanals der Wirbelsäule. Sie kann zu Schmerzen, Taubheit und Brennen in den von dem eingeklemmten Nerven versorgten Körperregionen führen.

Behandlung von Rücken- und Nackenschmerzen

Die Behandlung von Rücken- und Nackenschmerzen richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Beschwerden. Konservative Behandlungsmethoden wie Schmerzmittel, Physiotherapie und Entspannungstechniken können oft helfen, die Schmerzen zu lindern. In einigen Fällen kann jedoch eine Operation erforderlich sein.

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