Einführung
In der 7. Schwangerschaftswoche (SSW) macht die Entwicklung des Babys große Fortschritte. Während sich die Geschlechtsorgane differenzieren und das Gesicht entwickelt, können bei der werdenden Mutter vermehrt Müdigkeit und andere Schwangerschaftsbeschwerden auftreten. Ein häufiges Symptom sind Unterleibsschmerzen, die viele Fragen und Sorgen aufwerfen. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen von Unterleibsschmerzen in der 7. SSW, gibt Hinweise zur Linderung und erklärt, wann ein Arzt aufgesucht werden sollte.
Entwicklung des Babys in der 7. SSW
In der 7. SSW ist das Baby zwischen 5 und 10 mm groß, etwa so groß wie eine Heidelbeere. Das Geschlecht ist genetisch festgelegt, obwohl der Embryo zunächst Anlagen für beide Geschlechter hat. Das Nervensystem entwickelt sich rasant, und wichtige Organe wie Herz, Lunge, Leber und Nieren sind bereits angelegt. Das Baby bewegt sich bereits viel, obwohl die Mutter dies noch nicht spürt. Im Ultraschall kann man das Baby oft schon gut erkennen.
Organentwicklung
Das Gehirn beginnt heranzureifen und teilt sich in Vorderhirn, Mittelhirn und Hinterhirn. Die Herzmuskelzellen arbeiten, und der Herzschlag kann im Ultraschall sichtbar sein. Die inneren Organe sind angelegt und beginnen, sich aufeinander abzustimmen.
Wachstum
Der Embryo wächst schnell, etwa 1 mm pro Tag. Die Länge wird vom Scheitel bis zum Steiß (SSL) gemessen und im Mutterpass eingetragen.
Körperliche Veränderungen der Mutter in der 7. SSW
Der Körper der werdenden Mutter durchläuft in der 7. SSW erhebliche Veränderungen. Das Blutvolumen nimmt um etwa 30 Prozent zu, was den Ruhepuls auf etwa 80 Schläge pro Minute erhöht. Der Mutterkuchen (Plazenta) erreicht die Hälfte seiner endgültigen Größe.
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Mögliche Symptome
- Müdigkeit: Das Schwangerschaftshormon Progesteron verursacht Müdigkeit. Der Stoffwechsel ist angeregt, und der Körper verbrennt mehr Energie.
- Übelkeit: Viele Frauen leiden unter Übelkeit, die durch den steigenden hCG-Spiegel verursacht wird.
- Ständiger Harndrang: Die erhöhte Durchblutung und die Hormonumstellung führen zu vermehrter Flüssigkeitsproduktion. Die wachsende Gebärmutter drückt auf die Harnblase.
- Ausfluss: Die Scheide ist stärker durchblutet und produziert mehr Sekret. Bei Juckreiz, Brennen oder ungewöhnlicher Verfärbung sollte ein Arzt aufgesucht werden.
- Veränderungen der Hautfarbe: Der Brustwarzenhof kann sich verdunkeln, Brustvenen treten deutlicher hervor, und eine Linie zwischen Bauchnabel und Schambein (Linea nigra) kann entstehen.
- Unterleibsschmerzen: Ein leichtes Ziehen im Unterleib ist normal, da sich Muskeln und Bänder lockern und dehnen.
Ursachen für Unterleibsschmerzen in der 7. SSW
Unterleibsschmerzen in der 7. SSW sind ein häufiges Symptom, das verschiedene Ursachen haben kann. In den meisten Fällen sind sie harmlos und auf die körperlichen Veränderungen zurückzuführen, die mit der Schwangerschaft einhergehen. Es ist jedoch wichtig, die verschiedenen möglichen Ursachen zu kennen, um im Bedarfsfall richtig reagieren zu können.
Harmloses Ziehen im Unterleib
Ein leichtes Ziehen im Unterleib ist in der 7. SSW oft normal. Es entsteht dadurch, dass sich die Gebärmutter ausdehnt und die Mutterbänder sich dehnen, um die wachsende Gebärmutter zu stützen. Diese Bänder sind flexible Muskelfaserbänder, die die Gebärmutter am Becken verankern und stabilisieren. Die Dehnung dieser Bänder kann zu ziehenden oder krampfartigen Schmerzen im seitlichen Unterleib führen, ähnlich einer Muskelzerrung.
Wachstum der Gebärmutter
Die Gebärmutter wächst während der Schwangerschaft erheblich, um Platz für das heranwachsende Baby zu schaffen. Dieses Wachstum kann Druck auf die umliegenden Organe ausüben und zu einem allgemeinen Gefühl von Unbehagen oder Schmerzen im Unterleib führen.
Hormonelle Veränderungen
Die hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft können ebenfalls zu Unterleibsschmerzen beitragen. Insbesondere das Hormon Progesteron bewirkt eine Entspannung der Muskeln im Körper, einschließlich der Muskeln des Verdauungstrakts. Dies kann zu Verdauungsproblemen wie Blähungen und Verstopfung führen, die wiederum Unterleibsschmerzen verursachen können.
Einnistungsschmerz
In den frühen Schwangerschaftswochen kann ein leichtes Ziehen im Unterleib auftreten, wenn sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut einnistet. Dieser sogenannte Einnistungsschmerz wird oft als leichtes Zwicken oder Ziehen wahrgenommen.
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Verdauungsprobleme
Verdauungsprobleme wie Blähungen und Verstopfung sind häufige Begleiterscheinungen der Schwangerschaft. Die hormonelle Umstellung verlangsamt die Tätigkeit des Magen-Darm-Trakts, was zu diesen Beschwerden führen kann.
Übungswehen
Ab der 20. Schwangerschaftswoche können unregelmäßige Wehen (Übungswehen) auftreten, die mit fortschreitender Schwangerschaft stärker und regelmäßiger werden können. Diese Wehen können ebenfalls zu einem harten Bauch und unangenehmen Schmerzen führen.
Wann sind Unterleibsschmerzen in der Schwangerschaft harmlos?
Leichte Bauchschmerzen sind besonders in der Frühschwangerschaft normal. Der Körper arbeitet auf Hochtouren, Muskeln, Bänder und Organe sind jetzt viel mehr beansprucht, die Gebärmutter wird größer - dadurch kann es zu ziehenden und stechenden Schmerzen im Unterbauch und der Leistengegend kommen.
Gefährliche Ursachen für Unterleibsschmerzen
In einigen Fällen können Unterleibsschmerzen in der 7. SSW auf ernstere Probleme hinweisen, die eine sofortige ärztliche Behandlung erfordern.
- Fehlgeburt: Innerhalb der ersten sieben Schwangerschaftswochen kommt es am häufigsten zu einer Fehlgeburt. Krampfartige Schmerzen und / oder eine Blutung können Anzeichen dafür sein.
- Eileiterschwangerschaft: Bei einer Eileiterschwangerschaft nistet sich die befruchtete Eizelle außerhalb der Gebärmutter ein, meist im Eileiter. Dies kann zu starken Schmerzen im Unterbauch führen, die sich auf einer Seite konzentrieren.
- HELLP-Syndrom: Das HELLP-Syndrom ist eine schwerwiegende Form der Präeklampsie, die unter anderem Schmerzen in der Magengegend verursachen kann.
- Gynäkologische Erkrankungen: Bauchschmerzen können auch durch gynäkologische Erkrankungen wie Eileiter- und Eierstockentzündung, Verdrehung des Eierstocks, gestielte Eierstockzyste, gutartige Wucherungen der Gebärmutter (Myome), ein Eileiterabszess oder Eierstockkrebs verursacht werden.
- Weitere Erkrankungen: Auch andere Erkrankungen wie Blinddarm-, Gallenblasen- sowie Bauchspeicheldrüsenentzündung, Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Divertikulitis sowie Erkrankungen der ableitenden Harnwege, insbesondere Harnsteine, können Bauchschmerzen verursachen.
Warnzeichen
Suchen Sie rasch einen Arzt auf, wenn Bauchschmerzen (v.a. Unterleibsschmerzen) plötzlich und sehr stark einsetzen oder weitere Symptome wie Fieber, Übelkeit, Erbrechen oder Blutungen hinzukommen.
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Was tun bei Unterleibsschmerzen in der 7. SSW?
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die werdende Mütter ergreifen können, um Unterleibsschmerzen in der 7. SSW zu lindern:
- Ruhe und Entspannung: Gönnen Sie sich ausreichend Ruhe und vermeiden Sie Stress.
- Wärme: Ein warmes Bad (nicht zu heiß!) oder eine Wärmflasche können helfen, die Schmerzen zu lindern.
- Ernährung: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und trinken Sie ausreichend Flüssigkeit. Bei Blähungen oder Verstopfung sollten Sie ballaststoffreich essen und kleinere, aber dafür häufigere Mahlzeiten zu sich nehmen.
- Bewegung: Ausreichend Bewegung kann helfen, Kreislaufbeschwerden entgegenzuwirken.
- Atemübungen und progressive Muskelentspannung: Diese Techniken können helfen, mit den Schwangerschaftsbeschwerden umzugehen.
- Hebamme: Fragen Sie Ihre Hebamme bei leichten Bauchschmerzen um Rat.
Medikamente
Nehmen Sie keine Medikamente ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt ein. Gegen die Schmerzen können Medikamente mit dem Wirkstoff Paracetamol verwendet werden. Ibuprofen sollte nur im 1. und 2. Trimester eingenommen werden.
Wann zum Arzt?
Suchen Sie einen Arzt auf, wenn:
- die Schmerzen plötzlich und stark sind
- die Schmerzen länger anhalten
- zusätzliche Symptome wie Fieber, Übelkeit, Erbrechen oder Blutungen auftreten
Die Rolle der Hebamme
Eine Hebamme ist eine wertvolle Begleitung während der Schwangerschaft. Sie kann bei allen Fragen und Sorgen rund ums Mamawerden helfen, auf die Geburt vorbereiten, Vorsorgeuntersuchungen übernehmen und Wochenbettbesuche (Nachsorge) durchführen.
Ernährung in der 7. SSW
Achten Sie darauf, Fleisch immer gut durchgebraten zu essen und meiden Sie Rohmilch und Rohmilchprodukte, da diese Bakterien (Listerien) enthalten können. Lassen Sie das eventuell vorhandene Katzenklo am besten von jemand anderem säubern, um eine Toxoplasmose-Infektion zu vermeiden.
Fragen an den Arzt
Sprechen Sie bei Ihrem ersten Besuch bei Ihrem Gynäkologen offen Ihre Bedenken und Ängste an. Fragen Sie nach einem Toxoplasmose-Test und den anfallenden Kosten.
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