Die Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz e.V. leistet seit 25 Jahren einen wertvollen Beitrag, um über die Alzheimer-Krankheit und deren Folgen zu informieren. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz (DAlzG) ist der Dachverband von mehr als 130 örtlichen Alzheimer-Gesellschaften und Landesverbänden. Hier erfahren Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen wertvolle Hilfe vor Ort.
Die Arbeit der Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz
Die Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz setzt sich mit großem Engagement dafür ein, die schwierige Situation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu verbessern. Um dies zu erreichen, ist die Gesellschaft auf Spenden angewiesen.
Mitgliedschaft und Spenden
Mitglied der DAlzG können Landesverbände, Alzheimer-Gesellschaften und Vereine werden, die sich den Zielen und Grundsätzen des Dachverbands verpflichten. Einzelpersonen können dies jedoch durch eine Mitgliedschaft bei den örtlichen Alzheimer-Gesellschaften ausgleichen. Mitglieder haben die Möglichkeit, sich aktiv in die Arbeit auf Bundesebene einzubringen und die Schwerpunkte der Arbeit mitzugestalten.
Die DAlzG unterstützt das Engagement ihrer Mitgliedsgesellschaften vor Ort seit 1989 in unterschiedlicher Weise:
- Unterstützung durch Informationen: Die DAlzG informiert die Mitgliedsgesellschaften regelmäßig über die Tätigkeiten des Bundesverbandes, anstehende Veranstaltungen, neue Gesetzentwürfe und Förderprogramme.
- Unterstützung bei Vernetzung und Austausch: Die DAlzG bietet den Mitgliedsgesellschaften die Möglichkeit, sich untereinander schnell und datengeschützt zu vernetzen.
- Unterstützung bei der politischen Arbeit: Die DAlzG vertritt politische Anliegen der Mitgliedsgesellschaften auf Bundesebene.
- Unterstützung durch Fortbildungsmöglichkeiten: Die DAlzG bietet Gruppentrainings und Seminare für Berater, Vorstandsmitglieder und andere Engagierte an.
- Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit: Die Mitgliedsgesellschaften werden auf der Internetseite der DAlzG aufgelistet und können dort ihre Angebote veröffentlichen.
- Unterstützung bei der Umsetzung von Schulungen und Veranstaltungen: Die DAlzG stellt Schulungsmaterialien und Materialien zur Umsetzung der Demenz Partner-Kurse zur Verfügung.
- Unterstützung bei der Versicherung: Mitgliedsgesellschaften haben die Möglichkeit der Sammelhaftpflichtversicherung der DAlzG für ihre Mitarbeitenden und ehrenamtlich Aktiven beizutreten.
Ehrenamtliches Engagement
Die Alzheimer Gesellschaft RLP sucht dringend ehrenamtliche Mitstreiter aus ganz Rheinland-Pfalz. Gesucht werden Menschen, die sich bereits als Fachkräfte oder als Angehörige intensiv mit dem Thema Demenz beschäftigt haben und gerne selbständig arbeiten. Zu den Aufgaben gehören die Planung und Betreuung von Infoständen, die Vertretung der Alzheimer Gesellschaft RLP gegenüber staatlichen Institutionen, der Aufbau und die Leitung von Selbsthilfegruppen sowie die Einbringung in die Demenz-Netzwerkarbeit.
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Die Selbsthilfegruppe in Ludwigshafen-Ruchheim
In Kooperation mit dem Ev. Krankenpflegeverein Ludwigshafen-Ruchheim bietet die Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz e.V. eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von an Demenz erkrankten Menschen an.
Was ist eine Selbsthilfegruppe?
Der Grundgedanke der Selbsthilfegruppe ist "Gemeinsam sind wir stark". Ziel ist es, sich aus der eigenen Betroffenheit heraus gegenseitig zu informieren und zu unterstützen, um eine positive Veränderung der persönlichen Lebensumstände der Angehörigen von an Demenz erkrankten Menschen zu erreichen. Jeder Teilnehmer bringt sich entsprechend seiner individuellen Fähigkeiten und seines persönlichen Wissens ein. Die Selbsthilfegruppe wird nicht von einem medizinisch geschulten Fachmann geleitet, sondern von einem Menschen, der selbst betroffen ist oder war.
Unterstützung für Angehörige Demenzkranker
Die persönlichen Lebensumstände verändern sich im Zuge der Erkrankung oder Behinderung so einschneidend, dass dies fast immer Auswirkungen auf das private Umfeld hat. Vor allem bei nahen Familienangehörigen erfordert die neue Situation oft Stärke, denn das Zusammenleben gestaltet sich plötzlich ganz anders. Gewohnte Abläufe, Werte und Maßstäbe müssen überdacht und auf die ungewohnte Situation hin umstrukturiert werden. Viele Familienangehörige befinden sich in einem Spannungsfeld zwischen der erkrankten Person, Familie, Freunden und dem eigenen Job.
Die eigenen Probleme und Ängste in Bezug auf die Erkrankung mit anderen Angehörigen von Betroffenen zu teilen, ist eine enorme Erleichterung. Oft verursachen bestimmte Symptome ganz spezifische Schwierigkeiten im privaten Umfeld, die durch einen Informationsaustausch in der Selbsthilfegruppe effektiv verbessert werden.
Es existieren entsprechende Angebote für Angehörige parallel zur Selbsthilfegruppe für Betroffene, u.a. ist die Validationsmethode eine Möglichkeit den Umgang mit dem an Demenz erkrankten Angehörigen zu erleichtern. Zuhören und sich in die Welt des Demenzerkrankten hineinversetzen sind wichtige Aspekte, die pflegende Angehörige lernen können. Wichtig ist jedoch, dass sie wissen, nicht alleine zu sein.
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Die Selbsthilfegruppe findet an jedem 1. Dienstag im Monat um 18.30 Uhr im Gemeindehaus Fußgönheimer Str. 52, 67071 Lu-Ruchheim statt.
Hausärztliche Demenzsprechstunde
Im Raum Ludwigshafen hat Frau Bechtel gemeinsam mit einer Ärztin ein Pilotprojekt initiiert, das Angehörige von an Demenz erkrankten Menschen bereits bei den ersten Veränderungen und/oder in der ersten Zeit nach Diagnoseerstellung aktiv begleitet, nämlich die ‚Hausärztliche Demenzsprechstunde‘. Der Hausarzt ist in der Regel die erste Anlaufstelle und bereits hier werden die Weichen für eine erfolgreiche und zielgerichtete Betreuung der Angehörigen und der Erkrankten gestellt.
Präventions-Programm am ISPG Mannheim
Frau V. hat am Programm zur personalisierten Vorbeugung der Alzheimer Demenz am ISPG Mannheim teilgenommen. Sie hatte bereits vor einigen Jahren durch einen Vortrag von Prof. Adler von der Möglichkeit der Gedächtnisvorsorge am ISPG gehört und das Angebot wahrgenommen. Damals wurde bei ihr das Demenz-Risikogen ApoE4 festgestellt, die Gedächtnisuntersuchung war aber unauffällig.
Im Mai 2024 ging sie wieder zum ISPG Mannheim. Die Untersuchung ergab, dass ihr Gedächtnis in Ordnung ist, aber dass sie neben dem Risikogen noch weitere Demenz-Risikofaktoren hat: erhöhte Cholesterinwerte, Schlafprobleme, einen grenzwertigen HbA1c-Wert (Langzeitblutzucker), leichtes Übergewicht sowie viel Stress und eine mittelschwere Depression.
Fr. Dr. Ungemach, Neurologin am ISPG, hat ihr die mediterrane Ernährung mit viel Gemüse und gesunden Pflanzenölen empfohlen. Sie hat ihre Ernährung umgestellt und reduziert das Ungesunde, z.B. Zucker und Wurst. Täglich nimmt sie einen Esslöffel Leinöl zu sich. Sie macht Tai-Chi und lernt gerade Tennis. Das Gedächtnistraining, das sie jetzt regelmäßig durchführen soll, beginnt mit einer Achtsamkeitsübung. Auch ihr Schlaf hat sich inzwischen verbessert.
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Durch die Teilnahme am Präventions-Programm kann sie jetzt aktiv gegen die Demenz arbeiten, anstatt aktiv darauf hinzuarbeiten. Die Ärzte am ISPG nehmen sie mit ihren Sorgen wahr und geben ihr Feedback. Das Coaching hilft ihr, ihre Ängste in den Griff zu bekommen und neue Prioritäten für ihr Leben zu setzen. Demnächst wird sie in Reha gehen, um ihr Burnout und die Depression zu therapieren und um das Gleichgewicht zwischen kontrollierter Arbeit und bewusster Freizeit wiederzufinden.
Herausforderungen und Ausblick
Die Alzheimer Gesellschaft steht vor großen Herausforderungen. Die Landesförderung wurde reduziert, und die Finanzierung wird immer schwieriger. Zudem wird die Baby-Boomer-Generation in den nächsten Jahrzehnten viel Pflege und Betreuung auch wegen Demenzerkrankungen benötigen. Es wird befürchtet, dass die Pflege fast nicht mehr bezahlbar sein wird und dass das Gesundheitssystem an seine Grenzen stoßen wird.
Was Hoffnung macht, sind sogenannte Pflege-Wohngemeinschaften mit kleinen Gruppen und einem relativ hohen Personalschlüssel. Dort gibt es viel mehr gemeinsame Aktivitäten, und die Bewohner können beim Mittagessen mithelfen, den Tisch decken oder Kuchen backen.
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