Der Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz: Ein umfassender Überblick

Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass gelegentliche Vergesslichkeit normal ist und kein Grund zur Sorge sein muss. Wenn Sie jedoch häufiger Schlüssel verlegen, Termine vergessen oder sich schwer an Namen erinnern, besteht kein Grund zur Panik. Treten jedoch über einen längeren Zeitraum Störungen des Kurzzeitgedächtnisses, der Konzentration oder der Orientierung auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Auch bei starken Stimmungsschwankungen und geistigen Fähigkeiten ist es ratsam, ärztlichen Rat einzuholen.

Die genannten Symptome können verschiedene Ursachen haben und müssen nicht mit einer Demenz zusammenhängen. Sie können durch Stress, Burn-out, psychische Belastungen, Depressionen oder hormonelle Veränderungen verursacht werden. Weitere körperliche Ursachen sind Schilddrüsenunterfunktion, erhöhter Hirndruck oder ein Tumor.

Demenz und Alzheimer: Was sind die Unterschiede?

Umgangssprachlich werden die Begriffe Demenz und Alzheimer oft synonym verwendet. Tatsächlich ist Demenz der Oberbegriff für Erkrankungen, die mit einem Verlust der geistigen Fähigkeiten einhergehen. Ein Nachlassen des Gedächtnisses ist ein normaler biologischer Prozess im Alter und steht nicht automatisch mit einer Demenzerkrankung in Verbindung. Demenz ist der Oberbegriff für Erkrankungen, die Denken, Gedächtnis und Orientierung beeinträchtigen. Alzheimer ist eine spezielle Form der Demenz. Es ist daher nicht korrekt, von einem Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz per se zu sprechen.

Alzheimer ist eine hirnorganische Erkrankung, bei der Nervenzellen im Gehirn langsam absterben. Studien haben gezeigt, dass kleine Eiweißablagerungen im Gehirn und ein Ungleichgewicht von Glutamat sowie die Zerstörung der Übertragungsstellen dafür verantwortlich sein können. Die genauen Ursachen der Alzheimer-Krankheit, benannt nach ihrem Entdecker Alois Alzheimer, sind noch nicht vollständig erforscht.

Zehn Anzeichen von Alzheimer

In der Medizin werden zehn Anzeichen genannt, die auf Alzheimer hindeuten können:

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  1. Gedächtnislücken: Betrifft hauptsächlich das Kurzzeitgedächtnis. Betroffene vergessen wichtige Termine oder lassen den Herd eingeschaltet.
  2. Schwierigkeiten beim Problemlösen und Planen: Konzentrationsschwierigkeiten und Schwierigkeiten, Dinge für die Zukunft zu planen.
  3. Wahrnehmungsstörungen: Schwierigkeiten, Bilder zu erkennen und räumliche Dimensionen wahrzunehmen. Auch Farben und Kontraste werden schlechter erkannt.
  4. Eingeschränktes Urteilsvermögen: Beeinträchtigung der Entscheidungsfähigkeit.
  5. Schwindende Eigeninitiative: Rückzug aus dem sozialen Leben, Vernachlässigung von Hobbys und seltener Kontakt zu Freunden.

Die Krankheit entwickelt sich in mehreren Stadien und kann sich über einen längeren Zeitraum erstrecken.

Stadien der Alzheimer-Demenz

  • Stadium 1: Keine Anzeichen, normale Vergesslichkeit.
  • Stadium 2: Leichte Vergesslichkeit, die altersbedingt sein kann.
  • Stadium 3: Erste Gedächtnislücken (Namen, kürzlich Gelesenes), erste Symptome von Alzheimer.
  • Stadium 4: Deutliche Gedächtnislücken (eigene Vergangenheit), Stimmungsschwankungen, Schwierigkeiten bei komplexen Aufgaben.
  • Stadium 5: Deutliche Gedächtnis- und Denklücken, erste Hilfe im Alltag erforderlich, Orientierungsprobleme.
  • Stadium 6: Starke Gedächtnisbeeinträchtigungen, Persönlichkeitsveränderungen, Schwierigkeiten bei alltäglichen Aufgaben (Anziehen, Hygiene).
  • Stadium 7: Keine Interaktion mit der Außenwelt mehr möglich, Unfähigkeit zur Kommunikation, Muskelsteifheit, Schluckbeschwerden, schwere Pflegebedürftigkeit.

Demenz: Ein Überblick

Demenz (von lat. „Dementia“ - zu Deutsch: Torheit, Wahnsinn) ist der Oberbegriff für neurologische und neurophysiologische Erkrankungen, die mit einer Minderung der geistigen Fähigkeiten einhergehen. Zu den Demenz-Krankheiten zählen u. a. die vaskuläre Demenz, die Lewy-Body- oder Lewy-Körperchen-Demenz, die Demenz bei Morbus Parkinson, die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, das Korsakow-Syndrom oder die Chronische Traumatische Enzephalopathie (CTE). Die Alzheimer-Krankheit ist mit etwa 60 % die häufigste Demenzform.

Die vaskuläre Demenz folgt mit ca. 15 %. Der Unterschied besteht in ihren Ursachen: Während Morbus Alzheimer durch den Verlust von Nervenzellen und Gehirngewebe aufgrund von Tau-Fibrillen und Beta-Amyloid-Plaques entsteht, wird bei der vaskulären Demenz das Gehirn durch Durchblutungsstörungen geschädigt. Die Auswirkungen und Symptome sind allerdings die gleichen.

Der Begriff Demenz leitet sich vom Lateinischen „Dementia“ ab, was so viel wie „Torheit“ oder „Wahnsinn“ bedeutet. Es handelt sich um einen Sammelbegriff für eine Vielzahl von neurologischen und neurophysiologischen Erkrankungen, die mit einer Minderung der kognitiven Fähigkeiten einhergehen.

Hier einige Demenzformen im Überblick:

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  • Morbus Alzheimer
  • Vaskuläre Demenz
  • Frontotemporale Demenz
  • Lewy-Körperchen-Demenz
  • Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
  • Chronische traumatische Enzephalopathie (CTE)

Nicht immer lässt sich genau abgrenzen, welche Demenzform konkret vorliegt. Dazu kommt, dass auch Mischformen unterschiedlicher Demenzen möglich sind - insbesondere die Alzheimer-Demenz und die vaskuläre Demenz treten häufig gemeinsam auf.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen für Morbus Alzheimer sind noch nicht vollständig geklärt. Eine wichtige Rolle bei der Krankheitsentstehung scheinen aber bestimmte Proteinablagerungen im Gehirn zu spielen, die sich im Anfangsstadium vorrangig im Hippocampus bilden - jenem Hirnbereich, der für das Gedächtnis zuständig ist. Nach und nach sterben Nervenzellen ab.

Morbus Alzheimer zeigt sich fast immer im späteren Lebensalter, meist nach dem 65. Lebensjahr. Gleiches gilt für die Lewy-Körperchen-Demenz und die vaskuläre Demenz. Die frontotemporale Demenz beginnt durchschnittlich zwischen dem 50. und 60.

Morbus Alzheimer nimmt einen fortschreitenden Verlauf und ist nicht heilbar. Wie schnell die kognitiven Fähigkeiten nachlassen, ist dabei individuell sehr verschieden und lässt sich nicht voraussagen.

Es gibt aber auch Demenzformen, deren Ursachen außerhalb des Gehirns liegen (Beispiel: Vitaminmangel).

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Behandlung und Therapie

Für die Alzheimer-Behandlung sind verschiedene Wirkstoffe zugelassen, darunter sogenannte Cholinesterase-Hemmer. Sie beeinflussen genau die Botenstoffe im Gehirn, die für die Gedächtnisfunktion eine zentrale Rolle spielen, und können den Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit leicht verzögern. Bei anderen Demenzformen wirken diese Medikamente in der Regel nicht.

Ob Alzheimer, vaskuläre oder frontotemporale Demenz: Nicht-medikamentöse Therapiebausteine nehmen bei allen Formen der Demenz eine wichtige Funktion ein - neben täglichem Gedächtnistraining, wie zum Beispiel Ergotherapie, Musiktherapie oder Biographiearbeit. Auch Psychotherapie kann eine Option sein, schließlich stellt die Diagnose Demenz auch eine große emotionale Belastung dar. Das Ziel besteht in jedem Fall darin, Betroffenen den Umgang mit der Erkrankung zu erleichtern und ihnen so lange wie möglich ein selbstständiges Leben zu ermöglichen.

Neu sind monoklonale Antikörper. Ein Wirkstoff wurde in diesem Jahr in der EU zugelassen. Er richtet sich gezielt gegen Amyloid-beta-Ablagerungen im Gehirn - eine der vermuteten Ursachen der Alzheimer-Krankheit. Damit steht nun eine Alzheimer-Therapie zur Verfügung, die nicht nur symptomatisch wirkt, sondern ursächlich in den Krankheitsprozess eingreift.

Symptome und Verlauf

Demenz, also der allmähliche Verlust der kognitiven Fähigkeiten, betrifft Millionen Menschen weltweit und stellt eine große Herausforderung dar - für die Betroffenen und ihre Angehörigen ebenso wie für Medizin und Gesellschaft. Der Verlauf einer Demenz erfolgt meist in mehreren Stadien, die die zunehmende Verschlechterung der kognitiven und körperlichen Fähigkeiten beschreiben.

Gemeinsamkeiten von Alzheimer und Demenz: Der Unterschied zwischen Alzheimer und anderen Demenzen beschränkt sich also auf die Ursache der Krankheit. Gemeinsamkeiten gibt es allerdings viele. Beide Krankheiten rufen ein Absterben der Nervenzellen im Gehirn hervor, welches nicht heilbar ist und eine stufenweise Verschlechterung der Gehirnleistung zur Folge hat. Der Krankheitsverlauf kann sich über Jahre strecken.

Im späteren Verlauf ist oft auch die Persönlichkeitsstruktur beeinträchtigt. In Deutschland leiden etwa 1,6 Millionen Menschen an Demenz. Das Risiko nimmt mit dem Alter zu, so leidet im Alter zwischen 65 und 69 Jahren jeder Zwanzigste an einer Demenz, zwischen 80 und 90 sogar fast jeder Dritte. Aufgrund des demografischen Wandels nimmt der Anteil der Demenzerkrankten seit Jahren signifikant zu. Für das Jahr 2050 wird ein Anstieg auf 2,4 bis 2,8 Millionen Betroffene prognostiziert.

Alzheimer-Demenz: Definition

Bei der Alzheimer-Demenz handelt es sich um eine fortschreitende Hirnerkrankung, die einen zunehmenden Verfall der kognitiven Fähigkeiten zur Folge hat. Infolgedessen werden das Gedächtnis sowie weitere Kognitionen und das Verhalten von Betroffenen gestört. Etwa 60 Prozent aller Demenzerkrankten sind Alzheimer-Patient:innen. Frauen sind dabei eher betroffen als Männer.

Prävention

Leider gibt es bisher weder eine effektive Behandlungsmethode gegen die Alzheimer-Krankheit, noch können wir eine Erkrankung vollständig verhindern. Sehr wohl zeigen aber Studien, dass mental aktive Menschen ein geringeres Demenzrisiko besitzen. Umso geistig aktiver man ein Leben lang ist, desto höher die sogenannte kognitive Reserve, die es ermöglicht, die Folgen einer Demenz länger auszugleichen.

Geistig aktive Menschen können also das Risiko senken, später an einer Demenzform wie Alzheimer zu erkranken. Dabei kommt es gerade im Ruhestand oft zu einer Verringerung der geistigen Aktivität. Es muss ein Ausgleich zur nun wegfallenden Arbeit geschaffen werden. Bei vielen Rentner:innen beliebt sind Spiele wie Kreuzworträtsel oder Sudoku. Diese regen allgemein die Gehirnaktivität an.

Außerdem kann in der Prävention durch Gehirnjogging aktiv die Gedächtnisleistung erweitert werden, um eine gesteigerte kognitive Reserve aufzubauen. Mit kognitivem Training sorgen Sie nicht nur für das Alter vor, sondern können auch eine sofortige Verbesserung in Ihrer Konzentrationsfähigkeit, Ihrer Merkfähigkeit und weiteren kognitiven Bereichen spüren.

Unterschiedliche Demenzformen

  • Vaskuläre Demenz (VaD): Eine Form der Demenz, die durch Schädigung der Blutgefäße im Gehirn verursacht wird. Die Symptome können Gedächtnisverlust, Schwierigkeiten bei der Planung und Durchführung von Aufgaben, Sprachprobleme und emotionale Instabilität umfassen.
  • Frontotemporale Demenz (FTD): Eine neurodegenerative Erkrankung, die durch den Abbau von Nervenzellen in den Frontal- und Temporallappen des Gehirns gekennzeichnet ist. FTD kann zu Verhaltensänderungen, Sprachschwierigkeiten, Gedächtnisproblemen und einem Verlust der Fähigkeit führen, alltägliche Aufgaben auszuführen.
  • Demenz mit Lewy-Körperchen (DLB): Eine Form der Demenz, die durch das Vorhandensein von sogenannten Lewy-Körperchen im Gehirn verursacht wird. Die Symptome können kognitive Beeinträchtigungen, visuelle Halluzinationen, Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus und Parkinson-ähnliche Bewegungsstörungen umfassen.

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