Die neurologische Praxis von Andreas Funke in Wildau bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen zur Behandlung verschiedener neurologischer Erkrankungen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Therapie mit Botulinumneurotoxin, aber auch andere etablierte Verfahren wie EMG, EEG und NLG werden angeboten. Im Folgenden werden die angebotenen Leistungen und Besonderheiten der Praxis detailliert dargestellt.
Diagnostische Leistungen
Die Praxis bietet ein breites Spektrum an diagnostischen Möglichkeiten zur Abklärung neurologischer Beschwerden. Zu den wichtigsten gehören:
- Elektroenzephalographie (EEG): Hierbei wird die Hirnaktivität mit auf der Kopfhaut angelegten Oberflächenelektroden gemessen. Das EEG ist eine wichtige Untersuchung bei der Diagnose von Krampfleiden (Epilepsien), kann aber bei unklaren Bewusstseinsstörungen und in der Diagnostik bestimmter neurodegenerativer Erkrankungen hilfreich sein. Die Untersuchung ist nicht-invasiv und risikofrei. Es ist zu beachten, dass für die Ableitung eines EEG mindestens eine halbe Stunde Untersuchungszeit eingeplant werden muss und dass nach der Untersuchung eine Haarwäsche notwendig sein kann, da die Ableitelektroden mit einer speziellen Elektrodenpaste auf dem Kopf befestigt werden.
- Elektromyographie (EMG): Bei der Elektromyographie (EMG) wird die elektrische Aktivität von Muskeln untersucht. Dazu ist es in der Regel notwendig, dass mit einer dünnen Nadel in den zu untersuchenden Muskel gestochen wird. Die Untersuchung dient der Differenzierung von Muskel- und Nervenerkrankungen und kommt zum Beispiel in der Diagnostik von Lähmungserkrankungen und Polyneuropathien zum Einsatz, kann aber auch zur Höhenlokalisation von Bandscheibenvorfällen oder zur Differenzierung von Nervenengpaßsyndromen eingesetzt werden. Da es sich um eine invasive Untersuchung handelt, ist es wichtig, dass vor der Untersuchung mitgeteilt wird, ob eine Blutgerinnungsstörung vorliegt oder ob blutverdünnende Medikamente eingenommen werden.
- Messung der evozierten Potentiale (VEP, AEP, SSEP): Bei der Messung der evozierten Potentiale wird gemessen, wie gut Sinnesreize innerhalb des Nervensystems bis zum Gehirn fortgeleitet werden. Es ist möglich, die Leitgeschwindigkeit akustischer Reize (akustische evozierte Potentiale, AEP), visueller Reize (visuell evozierte Potentiale, VEP), und Sinneswahrnehmungen von der Haut an Armen, Beinen oder anderen Körperregionen (somatosensibel evozierte Potentiale, SSEP) zu bestimmen. Die Untersuchung findet in erster Linie in der Diagnostik von Erkrankungen des zentralen Nervensystems Anwendung. Es handelt sich um nicht-invasive, risikofreie Untersuchungen, die ohne schwerwiegende Belastungen und schmerzfrei durchgeführt werden können. Es besteht auch die Möglichkeit, die motorisch evozierten Potentiale zu untersuchen (MEP). Diese Untersuchungstechnik wird in der Praxis nicht angeboten.
- Messung der Nervenleitgeschwindigkeit (NLG): Bei der Messung der Nervenleitgeschwindigkeit (NLG) wird die Funktion der peripheren Nerven untersucht. Die Untersuchung wird zum Beispiel bei der Diagnostik von Nervenengpaßsyndromen, wie dem Karpaltunnelsyndrom oder bei Verdacht auf eine Polyneuropathie durchgeführt. Bei der Untersuchung werden die Nerven mit einem elektrischen Impuls gereizt und die Leitgeschwindigkeit bestimmt. Der elektrische Impuls wird von einigen Menschen als unangenehm wahrgenommen. Die Untersuchung ist ungefährlich und ohne Risiken. Patienten werden gebeten, am Tag der Untersuchung auf Salben, Lotionen oder Cremes an der zu untersuchenden Körperregion zu verzichten, da sonst die Messung erschwert wird. Bei Vorliegen von Wassereinlagerungen (Ödemen) kann die Nervenleitgeschwindigkeit häufig nicht zuverlässig gemessen werden.
- Liquoruntersuchung (Nervenwasserentnahme): Bei dieser Untersuchung wird mit einer dünnen Nadel eine geringe Menge Nervenwasser (Liquor) zu Untersuchungszwecken entnommen. Viele Menschen kennen diese Untersuchung unter dem irreführenden Namen "Rückenmarkspunktion", obwohl bei der Untersuchung das Rückenmark nicht berührt wird. Die Untersuchung dient der Diagnose von Entzündungen des Nervensystems (zum Beispiel der multiplen Sklerose) und kann unter bestimmten Bedingungen auch bei der Diagnostik von Demenzen und anderen neurodegenerativen Erkrankungen hilfreich sein. Bei korrekter Durchführung ist die Liquorpunktion eine sichere und risikoarme Untersuchung. Da es sich um eine invasive Untersuchung handelt, ist es wichtig, dass vor der Untersuchung mitgeteilt wird, ob eine Blutgerinnungsstörung vorliegt oder ob blutverdünnende Medikamente eingenommen werden. Die Untersuchung wird in der Praxis ambulant durchgeführt. Patienten müssen nach der Durchführung der Liquorpunktion mindestens zwei Stunden zur Nachbeobachtung in der Praxis bleiben.
- Duplexsonographie: Mit der Duplexsonographie können Kalkablagerungen, Wandveränderungen, Engstellen oder Verschlüsse der hirnversorgenden Gefäße festgestellt werden. Die Untersuchung ist in der Ursachensuche und bei der Ermittlung des Risikos von Schlaganfällen wichtig. Es handelt sich um eine nicht-invasive Untersuchung ohne Risiken. In der Praxis können die extrakraniellen und intrakraniellen Gefäße untersucht werden (extra- und transkranielle Duplexsonographie).
- Blutentnahmen: Blutentnahmen zur Diagnostik von Erkrankungen und zur Therapieüberwachung (z.B. Medikamentenspiegel) werden in der Praxis routinemäßig durchgeführt.
Therapie mit Botulinumneurotoxin
Ein besonderer Schwerpunkt der Praxis liegt auf der Therapie mit Botulinumneurotoxin, einem vielseitigen Medikament, das bei verschiedenen neurologischen Erkrankungen eingesetzt werden kann. Die Injektion von Botulinumneurotoxin stellt eine etablierte und wirksame Therapie bzw. Behandlungsmethode verschiedener neurologischer Erkrankungen dar. Es handelt sich um eine sichere und nebenwirkungsarme Therapie, die bei korrekter Durchführung sehr risikoarm ist.
Anwendungsbereiche von Botulinumneurotoxin
- Lid- und Gesichtsmuskelkrämpfe: Bei der Therapie von Lid- und Gesichtsmuskelkrämpfen ist die Injektion von Botulinumneurotoxin das Mittel der Wahl. Die Therapiekosten werden in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
- Chronische Migräne: Injektionen von Botulinumneurotoxin sind bei der chronischen Migräne eine wirksame und nebenwirkungsarme Therapieoption. Unter bestimmten Vorraussetzungen werden die Therapiekosten von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die Therapie der Migräne mit Botulinumneurotoxin kann auch sinnvoll sein, wenn die Vorraussetzungen einer Kostenübernahme nicht gegeben sind, in diesem Fall ist eine Injektion auf Selbstzahlerbasis als IGEL-Leistung möglich. Es handelt sich dann um einen sogenannten "off label"-Gebrauch. Bei weiteren Informationswünschen sollte der Arzt angesprochen werden.
- Übermäßige Schweißproduktion (Hyperhidrose): Durch Injektion von Botulinumneurotoxin in die Schweißdrüsen kann die Schweißproduktion wirkungsvoll und nebenwirkungsarm gehemmt werden. Bei einer deutlich erhöhten Axelschweißbildung und nachgewiesener fehlender Wirksamkeit anderer Präparate können die Therapiekosten von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Eine Injektion von Botulinumneurotoxin kann aber auch zur Verringerung der Schweißbildung in anderen Körperregionen wirksam sein. In diesem Fall ist eine Injektion auf Selbstzahlerbasis als IGEL-Leistung möglich. Es handelt sich dann um einen sogenannten "off label"-Gebrauch. Bei weiteren Informationswünschen sollte der Arzt angesprochen werden.
- Spastische Bewegungsstörungen: Die Therapie spastischer Bewegungsstörungen (z.B. nach Schlaganfall oder Schädel-Hirn-Trauma, bei infantiler Zerebralparese) mit Injektionen von Botulinumneurotoxin in die spastische Muskulatur ist eine etablierte und wirksame Behandlungsmethode. Es können spastische Muskeln an Armen und Beinen behandelt werden. Häufig wird die Therapie von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Der Arzt wird sie über die mögliche Kostenübernahme und ggf. Alternativen beraten. In der Praxis werden die Injektionen unter Ultraschallkontrolle durchgeführt.
- Übermäßiger Speichelfluss (Sialorrhoe): Zur Behandlung von übermässigem Speichelfluß (Sialorrhoe) aufgrund neurologischer Erkrankungen gibt es seit September 2019 eine Zulassung der Behandlung mit einem Botulinumtoxin-Präparat (Xeomin(R)), welches in die Speicheldrüsen injiziert werden kann. Somit werden die Kosten bei passender Indikation von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Botulinumneurotoxin stellt eine wirksame und nebenwirkungsarme Therapie der übermäßigen Speichelproduktion dar. Botulinumtoxin hemmt die Speichelproduktion durch eine Hemmung der Ausschüttung des Botenstoffs Acetylcholin. Da der Wirkstoff direkt in die Speicheldrüsen injiziert wird und bei korrekter Gabe lediglich dort wirkt, sind nur wenige unerwünschte Nebenwirkungen zu erwarten, die bei bisher eingesetzten Medikamenten häufig zu Problemen bei der Behandlung führten. Übermäßiger Speichelfluß kann bei vielen neurologischen Erkrankungen auftreten, unter anderem bei dem Parkinsonsyndrom, nach Schlaganfällen, bei amyotropher Lateralsklerose. In der neurologischen Praxis werden nach Indikationsstellung und ausführlicher Aufklärung Injektionen mit Botulinumtoxin unter Ultraschallkontrolle durchgeführt. Herr Funke besitzt durch seine Tätigkeit in der ALS-Ambulanz der Charité langjährige Erfahrungen in der Therapie der Sialorrhoe mit Botulinumtoxin.
- Zervikale Dystonie ("Schiefhals"): Die Injektion von Botulinumneurotoxin ist die Therapie der Wahl bei der zervikalen Dystonie ("Schiefhals"). Bei dieser Erkrankung kommt es zu einem Ungleichgewicht von Muskeln im Kopf- und Halsbereich. Durch gezielte Reduktion der Aktivität einzelner Muskeln mit Injektion von Botulinumneurotoxin lassen sich die Fehlstellungen häufig wirkungsvoll behandeln. Die Therapiekosten werden in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. In der Praxis werden die Injektionen unter Ultraschallkontrolle durchgeführt.
Weitere Informationen zur Praxis
- Standort: Ab sofort finden Sie die Neurologische Praxis am Schlossplatz 8 in Königs Wusterhausen. Das Praxisteam freut sich darauf, Sie in den neu renovierten Räumen begrüßen zu können.
- Barrierefreiheit: Es gab in der Vergangenheit Probleme mit dem Fahrstuhl im Ärztehaus, welcher zeitweise defekt war. Es ist ratsam, sich vorab über die aktuelle Situation zu informieren.
- Terminvergabe: Aufgrund der aktuellen Situation und zur Verringerung von Risiken einer Übertragung werden aktuell keine apparativen Zusatzuntersuchungen durchgeführt. Dazu zählen NLG, EEG, evozierte Potentiale und Ultraschalluntersuchungen. Davon ausgenommen sind dringend medizinisch notwendige Untersuchungen. Die Entscheidung über die Dringlichkeit wird ärztlich getroffen. Leider können aktuell noch keine Ersatztermine angeboten werden, da noch nicht abzusehen ist, wie lange die Corona-Epidemie diese Maßnahmen noch notwendig macht. Die Praxis bleibt jedoch weiterhin geöffnet, Termine, Beratungen, dringende Diagnostik und Rezepterstellungen finden statt. Aus aktuellem Anlass findet ab sofort die offene Sprechstunde ausschließlich mit Voranmeldung statt. Patienten ohne Anmeldung betreten die Praxis bitte nicht.
- Urlaubszeiten und Schließtage: Die Praxis hat regelmäßig Schließzeiten aufgrund von Urlaub, Fortbildungen oder anderen Gründen. Es ist ratsam, sich vorab über die aktuellen Schließzeiten zu informieren.
- Vertretung: In Urlaubszeiten vertreten sich Herr Dr. Funke und Frau Dr. Winterhager-Wendt gegenseitig. In dringenden Fällen steht Ihnen die Praxis für Neurologie und Epileptologie in der Potsdamer Str. zur Verfügung.
- Aktuelles: Dr. Funke war am 13.12.2023 zu Gast beim KIEZ Frühstück im Bürgertreff in Königs Wusterhausen und war mit den TeilnehmerInnen im Gespräch zum Thema "Cannabis als Schmerzmittel" (Einsatzmöglichkeiten, Grenzen etc, aufgrund der aktuellen Omnipräsenz in den Medien).
Publikationen von Dr. Andreas Funke (Auswahl)
Dr. Funke hat sich auch wissenschaftlich mit neurologischen Themen auseinandergesetzt und zahlreiche Publikationen veröffentlicht, darunter:
- Funke, A.D. und Gaul, C.: ldiopathisches Parkinsonsyndrom und andere extrapyramidale Bewegungsstörungen. ln: Dietel, M., Suttorp, N., Zeitz, M.: Harrisons lnnere Medizin. 17. Auflage.
- Tacik P, Alfieri A, Funke AD, Stock K, Kornhuber M. Paradoxical activity of the masseter muscles due to upper motoneuron involvement. Clin Neurol Neurosurg.
- Funke A et al. Hilfsmittelversorgung bei der amyotrophen Lateralsklerose. Analyse aus 3 Jahren Fallmanagement in einem internetunterstützten Versorgungsnetzwerk.
- Kettemann D, Funke A, Maier A, Rosseau S, Meyer R, Spittel S, C, Meyer T. Clinical characteristics and course of dying in patients with amyotrophic lateral sclerosis withdrawing from long-term ventilation. Amyotroph Lateral Scler Frontotemporal Degener.
- Schütz A, Wagner J, Conrad A, Funke A. Vergleich verschiedener mechanischer Hustenhilfen durch Messung der exspiratorischen Spitzenflüsse.
- Funke A, Spittel S, Grehl T, Grosskreutz J, Kettemann D, Petri S, Weyen U, Weydt P, Dorst J, Ludolph AC, Baum P, Oberstadt M, Jordan B, Hermann A, Wolf J, Boentert M, Walter B, Gajewski N, Maier A, Münch C, Meyer T. Provision of assistive technology devices among people with ALS in Germany: a platform-case management approach. Amyotroph Lateral Scler Frontotemporal Degener.
- Neuwirth C, Braun N, Claeys KG, Bucelli R, Fournier C, Bromberg M, Petri S, Goedee S, Lenglet T, Leppanen R, Canosa A, Goodman I, Al-Lozi M, Ohkubo T, Hübers A, Atassi N, Abrahao A, Funke A, Appelfeller M, Tümmler A, Finegan E, Glass JD, Babu S, Ladha SS, Kwast-Rabben O, Juntas-Morales R, Coffey A, Chaudhry V, Vu T, Saephanh C, Newhard C, Zakrzewski M, Rosier E, Hamel N, Raheja D, Raaijman J, Ferguson T, Weber M. Implementing Motor Unit Number Index (MUNIX) in a large clinical trial: Real world experience from 27 centres. Clin Neurophysiol.
- Meyer R, Spittel S, Steinfurth L, Funke A, Kettemann D, Münch C, Meyer T, Maier A. Patient-Reported Outcome of Physical Therapy in Amyotrophic Lateral Sclerosis: Observational Online Study. JMIR Rehabil Assist Technol.
- Andreas Funke: Der Freiburger Psychiater Alfred Erich Hoche. In: Grün, B.l Hofer, H.-G./ Leven K.-H.: Medizin und Nationalsozialismus.
- Andreas Funke: Studierende an der Medizinischen Fakultät in der Zeit des Nationalsozialismus. In Grün, B./ Hofer, H.-G./ Leven K.-H.: Medizin und Nationalsozialismus.
- Funke AD et al. The p.P56S mutation in the VAPB gene is not due to a single founder: the first European case. Clin Genet.
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