Angst vor Schlaganfall mit 30: Ursachen, Symptome und Prävention

Ein Schlaganfall ist eine plötzliche Durchblutungsstörung des Gehirns, die zu Schäden an den Nervenzellen führt. Obwohl er oft mit älteren Menschen in Verbindung gebracht wird, können auch junge Erwachsene, einschließlich der Altersgruppe um 30 Jahre, betroffen sein. Melanie Müller, eine 34-jährige Reality-TV-Darstellerin, hat öffentlich über ihren Schlaganfall gesprochen, was verdeutlicht, dass diese Erkrankung längst nicht mehr nur Senioren betrifft. In Deutschland erleiden jährlich etwa 270.000 Menschen einen Schlaganfall, wobei ein signifikanter Anteil, etwa zehn bis 15 Prozent, unter 55 Jahre alt ist.

Was ist ein Schlaganfall?

Ein Schlaganfall, auch Apoplex, Hirninfarkt oder Insult genannt, tritt auf, wenn die Blutzufuhr zum Gehirn unterbrochen wird. Dadurch erhalten die Nervenzellen im Gehirn zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe, was zu ihrem Absterben führt. Bei Personen unter 55 Jahren spricht man von einem juvenilen Schlaganfall. Jährlich sind davon bis zu 30.000 Frauen und Männer in Deutschland betroffen.

Symptome eines Schlaganfalls

Die Symptome eines Schlaganfalls können je nach betroffenem Hirnbereich und Schweregrad variieren. Es ist wichtig, die Anzeichen frühzeitig zu erkennen, um schnell handeln zu können. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Plötzlich einsetzende Schwäche oder Lähmung einer Körperseite (Arm, Bein oder Gesicht)
  • Sprachschwierigkeiten oder Schwierigkeiten, Gesprochenes zu verstehen
  • Sehstörungen (Doppelbilder, verschwommenes Sehen, vorübergehender Sehverlust)
  • Schwindel mit Gangunsicherheit, Verlust von Gleichgewicht oder Koordination
  • Plötzliche Bewusstseinstrübung bis zur Bewusstlosigkeit
  • Übelkeit, Erbrechen, Verwirrtheit
  • Plötzlich auftretende sehr starke Kopfschmerzen

Frauen können zusätzlich zu den genannten Symptomen auch Kurzatmigkeit, Übelkeit, Brustschmerzen, Schluckbeschwerden, Gliederschmerzen oder Verwirrtheit erleben.

Der FAST-Test

Um die Symptome im Verdachtsfall schnell zu erkennen, kann der FAST-Test angewendet werden:

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  • F (Face): Bitten Sie die Person zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel herab?
  • A (Arms): Lassen Sie die Person die Arme nach vorne ausstrecken und die Handflächen nach oben drehen. Kann sie beide Arme heben?
  • S (Speech): Lassen Sie die Person einen einfachen Satz nachsprechen. Gelingt dies oder klingt die Sprache verwaschen?
  • T (Time): Rufen Sie sofort den Notarzt unter 112! Jede Minute zählt.

Ursachen für Schlaganfälle bei jungen Menschen

Die Ursachen für Schlaganfälle bei jüngeren Menschen können sich von denen älterer Patienten unterscheiden. Einige häufige Ursachen sind:

  • Spontane Dissektion: Eine Aufspaltung der Innenwand der Halsarterie, die das Gehirn versorgt.
  • Kardiale Embolie: Ein Blutgerinnsel, das über das Herz ins Gehirn geschwemmt wird.
  • Offenes Foramen ovale (PFO): Ein kleiner Defekt im Herzen, der normalerweise nach der Geburt verschlossen wird.
  • Migräne mit Aura: Insbesondere bei Frauen kann Migräne mit Aura das Schlaganfallrisiko erhöhen.
  • Schwangerschaft: Insbesondere die Phase vor der Geburt und die ersten Wochen danach können das Risiko erhöhen.
  • Drogenkonsum: Bestimmte Drogen können das Schlaganfallrisiko erhöhen.
  • Gerinnungsstörungen: Angeborene oder erworbene Gerinnungsstörungen können das Risiko erhöhen.
  • Gefäßerkrankungen: Seltene Gefäßerkrankungen können zu Schlaganfällen führen.

Bei einem erheblichen Teil der Schlaganfälle bei jüngeren Menschen (30 bis 50 Prozent) kann keine konkrete Ursache gefunden werden. Dies wird als kryptogener Schlaganfall bezeichnet.

Risikofaktoren

Einige Risikofaktoren für Schlaganfälle können durch einen ungesunden Lebensstil bedingt sein:

  • Ungesunde Ernährung
  • Zu wenig Bewegung
  • Rauchen
  • Exzessiver Alkoholkonsum
  • Übergewicht
  • Stress

Weitere Risikofaktoren, die besonders Frauen betreffen, sind:

  • Vorhofflimmern
  • Einnahme der Pille
  • Schwangerschaft

Diagnose und Behandlung

Bei Verdacht auf einen Schlaganfall ist eine schnelle Diagnose entscheidend. In der Klinik werden bildgebende Verfahren wie CT oder MRT eingesetzt, um festzustellen, ob es sich um einen Hirninfarkt oder eine Hirnblutung handelt.

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Behandlung bei Hirninfarkt

  • Thrombolyse (Lyse): Ein Medikament, das das Blutgerinnsel auflöst und die Durchblutung wiederherstellt.
  • Thrombektomie: Ein Katheter-Eingriff, bei dem das Blutgerinnsel mechanisch entfernt wird.

Behandlung bei Hirnblutung

  • Stillung der Blutung
  • Reduzierung des Drucks auf das Gehirn
  • In seltenen Fällen operative Entfernung des Blutgerinnsels

Rehabilitation

Nach einem Schlaganfall ist eine umfassende Rehabilitation wichtig, um Langzeitschäden zu minimieren. Diese kann Folgendes umfassen:

  • Physiotherapie
  • Ergotherapie
  • Logopädie
  • Psychologische Betreuung

Prävention

Um das Risiko eines Schlaganfalls zu verringern, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und wenig Fett und Zucker
  • Regelmäßige Bewegung und Sport
  • Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme
  • Nichtrauchen
  • Vermeidung von Stress
  • Regelmäßige Kontrolle von Blutdruck, Cholesterinwerten und Blutzucker
  • Behandlung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und Vorhofflimmern

Zukunftsaussichten

Junge Schlaganfallpatienten haben oft bessere Chancen auf eine vollständige Genesung als ältere Patienten. Bei schneller Behandlung können bleibende Folgen oft verhindert werden. Das Gehirn ist plastisch und kann verloren gegangene Funktionen teilweise oder vollständig wieder ersetzen.

Stress als Risikofaktor

Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass Stress das Schlaganfallrisiko erhöhen kann. Es ist daher wichtig, Stress zu vermeiden und Entspannungstechniken wie Achtsamkeitsmeditation, autogenes Training und ausreichend Bewegung in den Alltag zu integrieren. Arbeitgeber sollten ebenfalls darauf achten, ihre Mitarbeiter nicht zu überfordern.

Interview mit Experten

Experten betonen, dass ein Schlaganfall zwar häufiger im fortgeschrittenen Alter auftritt, aber auch junge Menschen betroffen sein können. Die Vermeidung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht, Bewegungsmangel und Diabetes ist entscheidend für die Prävention. Regelmäßige Selbsttests und ärztliche Untersuchungen können helfen, das persönliche Schlaganfallrisiko einzuschätzen und frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen.

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