Schlaganfall: Ursachen, Prävention und innovative Erkennungsmethoden

Ein Schlaganfall ist ein einschneidendes Ereignis, das das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen grundlegend verändern kann. Jedes Jahr erleiden allein im Saarland rund 4000 Menschen einen Schlaganfall. Dabei zählt jede Minute, denn je schneller die Behandlung erfolgt, desto mehr Gehirnfunktionen können erhalten werden. Die möglichen Folgen eines Schlaganfalls sind vielfältig und können von Sprachstörungen über Einschränkungen beim Sehen bis hin zu Problemen mit dem Gleichgewicht reichen. In manchen Fällen sind sogar Kinder und Jugendliche betroffen. Aufgrund der potenziellen Lebensbedrohlichkeit ist es entscheidend, die Anzeichen eines Schlaganfalls zu kennen und im Ernstfall schnell Hilfe zu holen.

Was ist ein Schlaganfall?

Ein Schlaganfall, auch Apoplexie genannt, ist eine plötzlich auftretende Durchblutungsstörung des Gehirns. Diese Störung führt dazu, dass bestimmte Hirnregionen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden, was zu einer Schädigung der Nervenzellen führen kann. Es gibt zwei Haupttypen von Schlaganfällen:

  • Ischämischer Schlaganfall: Hierbei wird ein Blutgefäß im Gehirn durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) oder eine Embolie (verschlepptes Gerinnsel) verstopft. Dies ist die häufigste Form des Schlaganfalls.
  • Hämorrhagischer Schlaganfall: Dieser entsteht durch eine Blutung im Gehirn, beispielsweise durch das Platzen eines Blutgefäßes.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen für einen Schlaganfall sind vielfältig, und oft spielen mehrere Faktoren zusammen. Zu den wichtigsten Risikofaktoren gehören:

  • Hoher Blutdruck (Hypertonie): Erhöhter Blutdruck schädigt die Gefäßwände und begünstigt die Bildung von Blutgerinnseln.
  • Vorhofflimmern: Diese Herzrhythmusstörung erhöht das Risiko von Blutgerinnseln, die ins Gehirn gelangen und dort einen Schlaganfall auslösen können.
  • Diabetes mellitus: Diabetes schädigt die Blutgefäße und erhöht das Risiko von Gefäßverkalkung (Arteriosklerose).
  • Erhöhte Cholesterinwerte (Hypercholesterinämie): Hohe Cholesterinwerte tragen zur Arteriosklerose bei, wodurch sich die Gefäße verengen und das Risiko von Blutgerinnseln steigt.
  • Rauchen: Nikotin schädigt die Gefäßwände und fördert die Bildung von Blutgerinnseln.
  • Übergewicht (Adipositas): Übergewicht erhöht das Risiko für Bluthochdruck, Diabetes und erhöhte Cholesterinwerte, was wiederum das Schlaganfallrisiko steigert.
  • Bewegungsmangel: Mangelnde körperliche Aktivität fördert Übergewicht und erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • Übermäßiger Alkoholkonsum: Hoher Alkoholkonsum kann den Blutdruck erhöhen und das Risiko von Herzrhythmusstörungen steigern.
  • Alter: Das Schlaganfallrisiko steigt mit zunehmendem Alter.
  • Genetische Veranlagung: In manchen Fällen kann eine familiäre Veranlagung das Schlaganfallrisiko erhöhen.
  • Verkalkungen an der Halsschlagader: Bei der Influencerin Anne Wünsche (32) wurden Verkalkungen an der Halsschlagader festgestellt, was ihr Risiko für einen Herzinfarkt und Schlaganfall erhöht.

Symptome eines Schlaganfalls

Die Symptome eines Schlaganfalls treten plötzlich auf und können je nach betroffenem Hirnbereich unterschiedlich sein. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Plötzliche Schwäche oder Lähmung einer Körperseite (Arm, Bein, Gesicht)
  • Sprachstörungen: Schwierigkeiten, sich auszudrücken oder Gesprochenes zu verstehen
  • Sehstörungen: Plötzliches Verschwommensehen, Doppeltsehen oder Gesichtsfeldausfälle
  • Gleichgewichtsstörungen: Schwindel, Unsicherheit beim Gehen
  • Starke Kopfschmerzen: Plötzlich auftretende, heftige Kopfschmerzen, oft in Verbindung mit anderen Symptomen
  • Hängender Mundwinkel

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Symptome gleichzeitig auftreten müssen. Bei Verdacht auf einen Schlaganfall sollte man keine Zeit verlieren und sofort den Notruf (112) wählen.

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Innovative Erkennungsmethoden: Die "Stroke Helper"-App

Die 14-jährige Anna-Lena Schneider aus Eppelborn hat im Rahmen von "Jugend forscht" die App "Stroke Helper" entwickelt, die dabei helfen soll, Schlaganfälle früher zu erkennen. Die App nutzt die Gesichts- und Spracherkennung, um Auffälligkeiten zu erkennen, die auf einen Schlaganfall hindeuten könnten. Außerdem werden in der App die Krankheitsgeschichte des Nutzers und seine Risikofaktoren gespeichert. Anna-Lena wird bei der Entwicklung der App von ihrem Vater, einem Wirtschaftsinformatiker, und von Stefan Helwig, einem Facharzt für Neurologie, Notfall- und Intensivmedizin an der Uniklinik des Saarlandes, unterstützt.

Behandlung und Rehabilitation

Die Behandlung eines Schlaganfalls zielt darauf ab, die Durchblutung des Gehirns so schnell wie möglich wiederherzustellen und weitere Schäden zu verhindern. Je nach Art des Schlaganfalls kommen unterschiedliche Behandlungsmethoden zum Einsatz:

  • Thrombolyse: Bei einem ischämischen Schlaganfall kann versucht werden, das Blutgerinnsel mit Medikamenten (Thrombolytika) aufzulösen. Diese Behandlung muss innerhalb eines bestimmten Zeitfensters nach Beginn der Symptome erfolgen.
  • Thrombektomie: In manchen Fällen kann das Blutgerinnsel mit einem Katheter mechanisch entfernt werden.
  • Operation: Bei einem hämorrhagischen Schlaganfall kann eine Operation erforderlich sein, um die Blutung zu stoppen oder den Druck im Gehirn zu entlasten.

Nach der Akutbehandlung beginnt die Rehabilitation, die darauf abzielt, die verloren gegangenen Funktionen wiederherzustellen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Die Rehabilitation kann verschiedene Therapieformen umfassen, wie z.B.:

  • Physiotherapie: zur Verbesserung der Beweglichkeit und Koordination
  • Ergotherapie: zur Verbesserung der Alltagsfähigkeiten
  • Logopädie: zur Behandlung von Sprach- und Schluckstörungen
  • Neuropsychologie: zur Behandlung von kognitiven Beeinträchtigungen

Prävention

Ein gesunder Lebensstil kann das Schlaganfallrisiko deutlich reduzieren. Zu den wichtigsten präventiven Maßnahmen gehören:

  • Regelmäßige Blutdruckkontrolle und Behandlung von Bluthochdruck
  • Behandlung von Vorhofflimmern
  • Einstellung von Diabetes mellitus
  • Senkung erhöhter Cholesterinwerte
  • Verzicht auf das Rauchen
  • Gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten
  • Regelmäßige körperliche Aktivität
  • Mäßiger Alkoholkonsum
  • Vermeidung von Übergewicht

Anne Will: Zwischen politischer Karriere und persönlicher Krise

Anne Will, eine der bekanntesten Moderatorinnen Deutschlands, hat in den letzten Jahren sowohl berufliche Erfolge als auch persönliche Herausforderungen erlebt. Nach dem Ende ihrer Talkshow im Ersten hat sie einen eigenen Podcast gegründet und sich in ihrer ersten ARD-Dokumentation mit der Angst vor Krieg in der Bevölkerung auseinandergesetzt.

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In einem ARD-Podcast sprach Anne Will offen über eine dunkle Phase in ihrem Leben, in der sie unter Traurigkeit und Unzufriedenheit litt. Sie suchte Hilfe in Form von Gesprächs- und Hypnosetherapie und konnte diese Krise erfolgreich überwinden. Ihre Erfahrungen zeigen, dass es wichtig ist, auf die eigenen Bedürfnisse zu achten und sich bei Bedarf professionelle Hilfe zu suchen.

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