Die "Demenz-Epidemie" als stetig steigendes individuelles Risiko, dement zu werden, gehört zwar ins Reich der Mythen, dennoch ist die Frage, ob und wodurch die Erkrankung zu vermeiden ist, für die große Anzahl von Demenzkranken relevant. Neue Forschungsergebnisse und Erkenntnisse über Lebensstilfaktoren, wie Ernährung und körperliche Aktivität, sowie bildungspolitische Interventionen geben Anlass zur Hoffnung.
Adipositas: Eine Volkskrankheit und ihr Zusammenhang mit Demenz
Adipositas, oder Fettsucht, ist in der heutigen Gesellschaft weit verbreitet. Laut Robert Koch-Institut (RKI) sind in Deutschland 54 Prozent der Menschen von Übergewicht betroffen, beinahe jeder Fünfte (18,1 Prozent) sogar schwer übergewichtig. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) konstatiert, dass sich die Zahl von übergewichtigen oder gar fettleibigen Kindern im Alter von 5 bis 19 Jahren zwischen 1975 und 2016 mehr als vervierfacht hat.
Adipositas ist mehr als nur ein ästhetisches Problem. "Adipositas ist eine übermäßige Fettvermehrung, die wir mittlerweile als Symptom einer chronisch-entzündlichen Stoffwechselerkrankung verstehen und bewerten können", so Sylvia Weiner, Chefärztin der Klinik für Bariatische und Metabolische Chirurgie am Krankenhaus Nordwest in Frankfurt am Main. Zu den Folgeerkrankungen von Adipositas gehören unter anderem Typ-2-Diabetes mellitus, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Leiden, Fettleber und Fettgewebestörungen.
Der Body-Mass-Index (BMI) und andere Messmethoden
Um Übergewicht und Adipositas zu bestimmen, existieren verschiedene Formeln und Richtwerte. Der Body-Mass-Index (BMI), der das Körpergewicht ins Verhältnis zur Körpergröße setzt, gilt heute als überholt. Aussagekräftiger sind der Taillenumfang und das Verhältnis von Taille zu Hüfte (Waist-to-hip-ratio). Fettdepots um den Bauch (Apfeltyp) erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten und Diabetes stärker als solche an Oberschenkeln, Po und Hüfte (Birnentyp).
Alphabetisierung und Demenzrisiko
Eine am 13. November 2019 erschienene Studie weist darauf hin, dass Menschen, die nicht oder nicht richtig lesen und schreiben können, ein dreimal so hohes Risiko haben, dement zu werden wie eine nach anderen sozialen Merkmalen vergleichbare Gruppe von voll alphabetisierten Personen. In Deutschland besaßen 2011 7,5 Millionen Erwachsene mit Deutsch als Muttersprache (14,5% der Erwachsenenbevölkerung) keine oder nur sehr geringe Lese- und Schreibfähigkeiten bzw. waren funktionale Analphabeten. 2018 sank die Anzahl auf 6,2 Millionen (7,2% der Erwachsenenbevölkerung). Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Neuerkrankungen an Demenz wäre also durch gezielte und im Prinzip inhaltlich als wirksam bekannte bildungspolitische Interventionen zu vermeiden.
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Sozioökonomischer Status und Lebenserwartung
Personen mit einem hohen Einkommen und/oder Vermögen haben eine höhere Lebenserwartung als Personen mit einem niedrigen Einkommen. Diese Lebenserwartungslücke wächst ständig. Die Entwicklung bei den Männern verlief ähnlich. Bei ihnen nahm die Lebenserwartungslücke zu Ungunsten der Niedrigverdiener zwischen 1970 und 1990 von 5 auf 12 Jahre zu.
Der Einfluss von Sport und Bodybuilding
Superreiche sind überdurchschnittlich oft Leistungssportler. Mehr als die Hälfte der Interviewpartner betrieb als Schüler Leistungssport. Als Sportler lernten sie, mit Siegen und Niederlagen umzugehen und sich gegen Konkurrenten durchzusetzen, sie erwarben eine Frustrationstoleranz und entwickelten Selbstvertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit.
Natural Bodybuilding meint Muskelaufbau und Körperformung durch natürliche Methoden ohne den Einsatz von leistungssteigernden Substanzen wie anabolen Steroiden, Wachstumshormonen oder anderen verbotenen Substanzen.
Ernährung und Demenzprävention
Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Prävention von Demenz. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Obst und gesunden Fetten kann das Risiko senken. Einige Ernährungswissenschaftler warnen davor, zu viele Proteine zu essen. Chili kann beim Abnehmen helfen. Eine Langzeitstudie zeigt, dass man das essen muss, um das Demenz-Risiko zu senken.
Irrtümer und Legenden im Fitnessbereich
Es gehört zu den Legenden, die viele sogenannte Trainer in Sportstudios erzählen, dass man Fett an bestimmten Stellen des Körpers „wegtrainieren“ oder gar „Fett in Muskeln umwandeln“ könne. Fett kann nicht in Muskeln umgewandelt werden. Und es ist auch unmöglich, Fett durch bestimmte Übungen an bestimmten Körperteilen zu reduzieren, wie das sogenannte „Bauch, Beine, Po“-Trainingseinheiten nahelegen, die besonders bei Frauen beliebt sind.
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Arnold Schwarzenegger und sein Vorbild
Schon Arnold Schwarzeneggers großes Vorbild Reg Park hatte bewiesen, dass man Fleisch nicht als Bodybuilder braucht. Arnold Schwarzenegger hat immer und immer wieder betont, dass die Basis für alles, was er später im Leben erreichte - als Schauspieler, Geschäftsmann und Politiker - das war, was er im Bodybuilding gelernt hatte. Er hatte gelernt, wie man sich Ziele setzt und wie man diese erreicht - durch eine gute Kombination von Ausdauer und Experimentierfreudigkeit, von Wissen und Intuition.
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