Aseptische Meningitis: Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung

Eine aseptische Meningitis, auch nicht-infektiöse Meningitis genannt, ist eine Entzündung der Hirnhäute, die nicht durch eine Infektion mit Bakterien oder Viren verursacht wird. Stattdessen sind andere Faktoren wie Autoimmunerkrankungen, bestimmte Medikamente oder Krebserkrankungen die Ursache.

Was ist Meningitis?

Meningitis, in der Fachsprache auch Hirnhautentzündung genannt, ist eine Entzündung der Hirnhäute (Meningen) und/oder der Rückenmarkshäute. Diese bindegewebigen Hüllen liegen innerhalb des Schädels dem Gehirn an. Es gibt drei Stück davon: die innere, mittlere und äußere Hirnhaut. Eine Meningitis kann durch verschiedene Krankheitserreger (Viren, Bakterien, Pilze etc.) verursacht werden. Am häufigsten wird sie durch Viren ausgelöst. Seltener, aber viel gefährlicher ist eine durch Bakterien verursachte Hirnhautentzündung. Solche Erreger können je nach Art unterschiedlich leicht auf andere Menschen übertragen werden. Deshalb ist eine durch Krankheitserreger bedingte Hirnhautentzündung ansteckend. Zum anderen kann eine Hirnhautentzündung auch im Rahmen verschiedener Erkrankungen entstehen, beispielsweise bei Sarkoidose oder einer Krebserkrankung. In diesen Fällen ist die Meningitis nicht ansteckend.

Ursachen der aseptischen Meningitis

Die aseptische Meningitis wird nicht durch Infektionen verursacht. Zu den möglichen Ursachen gehören:

  • Autoimmunerkrankungen: Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis und Lupus können eine aseptische Meningitis auslösen.
  • Bestimmte Medikamente: Einige Medikamente, wie z. B. Lamotrigin, können als Nebenwirkung eine aseptische Meningitis verursachen.
  • Krebserkrankungen: Maligne Zellen können in den Subarachnoidalraum einwandern und sich auf die Hirnhäute ausbreiten (Meningeosis neoplastica).
  • Andere Ursachen: In seltenen Fällen kann die Ursache der aseptischen Meningitis unbekannt bleiben.

Symptome der aseptischen Meningitis

Die Symptome einer aseptischen Meningitis können denen einer viralen Meningitis ähneln und umfassen:

  • Heftige Kopfschmerzen
  • (Hohes) Fieber (bei Kleinkindern ist auch eine zu niedrige Körpertemperatur möglich)
  • Abgeschlagenheit und Müdigkeit
  • Steifer Nacken: Entzündungsbedingte Schmerzen machen es Betroffenen oft unmöglich, den Kopf auf die Brust zu legen. Bei Neugeborenen ist die Nackensteifigkeit oft nicht erkennbar.
  • Veränderungen des Verhaltens, der Befindlichkeit und des Ess- und Trinkverhaltens (bei Kleinkindern)
  • Verwirrung und Bewusstseinsausfälle (bei älteren Personen)

Diagnose der aseptischen Meningitis

Die Diagnose einer aseptischen Meningitis basiert auf einer Kombination aus:

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  • Anamnese: Ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt, um mögliche Ursachen der Erkrankung zu erkennen (z. B. aktueller Impfstatus, Kontakt zu vielen Menschen).
  • Körperliche Untersuchung: Überprüfung auf klassische Anzeichen einer Meningitis, wie z. B. Nackensteifigkeit (Meningismus), Brudzinski-Zeichen und Kernig-Zeichen.
  • Lumbalpunktion: Entnahme von Nervenwasser (Liquor) aus dem Rückenmarkskanal zur Untersuchung auf Entzündungszeichen und Krankheitserreger. Bei der aseptischen Meningitis ist der Liquor steril, zeigt aber eine milde bis moderate Pleozytose, normale Glukosekonzentration und eine geringe Eiweißerhöhung.
  • Bildgebende Verfahren: MRT (Magnetresonanztomografie) oder CT (Computertomografie) des Gehirns, insbesondere bei Bewusstseinsstörungen, um andere Ursachen auszuschließen.

Differenzialdiagnose

Es ist wichtig, andere Ursachen einer Meningitis auszuschließen, wie z. B.:

  • Bakterielle Meningitis
  • Virale Meningitis
  • Tuberkulöse Meningitis
  • Meningitis durch Pilze oder Parasiten
  • Neoplastische Infiltration
  • Lyme-Borreliose
  • Mumps-Meningoenzephalitis

Behandlung der aseptischen Meningitis

Die Behandlung der aseptischen Meningitis richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. In vielen Fällen ist keine spezifische Behandlung erforderlich, und die Symptome klingen von selbst ab. Bei Bedarf können jedoch folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Symptomatische Behandlung: Schmerzlinderung mit Analgetika, Fiebersenkung mit Antipyretika.
  • Behandlung der Grunderkrankung: Wenn die aseptische Meningitis durch eine Autoimmunerkrankung oder eine Krebserkrankung verursacht wird, muss diese Grunderkrankung behandelt werden.
  • Absetzen des auslösenden Medikaments: Wenn ein Medikament als Ursache identifiziert wird, sollte es abgesetzt werden.

Prognose der aseptischen Meningitis

Die Prognose der aseptischen Meningitis ist in der Regel gut. Die meisten Patienten erholen sich vollständig ohne bleibende Schäden. In seltenen Fällen können jedoch neurologische Komplikationen auftreten.

Vorbeugung der Meningitis

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einer Meningitis vorzubeugen:

  • Impfungen: Gegen einige Erreger der bakteriellen Meningitis, wie z. B. Meningokokken, Pneumokokken und Haemophilus influenzae Typ B (Hib), gibt es Impfstoffe. Vor allem für Kleinkinder wird die Impfung gegen bestimmte Erregertypen empfohlen. Darüber hinaus kann die Impfung gegen das FSME-Virus davor schützen, an einer Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zu erkranken.
  • Hygiene: Häufiges Händewaschen kann helfen, die Ausbreitung von Viren und Bakterien zu verhindern.
  • Vermeidung von Zeckenstichen: In FSME-Risikogebieten sollten Zeckenstiche vermieden werden, z. B. durch das Tragen vonSchutzkleidung und die Verwendung vonInsektensprays.

Meningitis durch Medikamente

Die Arzneimittel-induzierte aseptische Meningitis (DIAM) ist eine sehr seltene unerwünschte Arzneimittelwirkung (UAW). Die Diagnose erfolgt über Ausschluss anderer Meningitisursachen. Der Liquor ist immer steril und zeigt üblicherweise eine neutrophile Pleozytose. Die ursächlichen Arzneimittel sind vielfältig. Als Pathomechanismus wird einerseits bei intrathekal verabreichten Medikamenten eine direkte meningeale Reizung angesehen und bei systemisch gegebenen Medikamenten eine verzögerte Hypersensitivitätsreaktion.

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Meningitis-Symptome: Unterschiede zwischen Kindern und Erwachsenen

Bei Säuglingen und Kleinkindern sind die Symptome einer Meningitis oft weniger eindeutig. Sie bekommen möglicherweise Fieber, leiden unter Erbrechen, Reizbarkeit und Schläfrigkeit, verweigern die Nahrung und weinen viel. Im Gegensatz zu älteren Kindern und Erwachsenen zeigen die meisten Neugeborenen und Kleinkinder keine Nackensteifigkeit. Da die Schädelknochen von Säuglingen und Kleinkindern noch nicht vollständig zusammengewachsen sind, kann eine weitere Besonderheit auftreten: Wenn sich die Meningitis verschlimmert, können sich die weichen Stellen zwischen den Schädelknochen, die sogenannten Fontanellen, wegen des erhöhten Drucks im Schädel nach oben wölben. Bei Menschen im Seniorenalter kommt es möglicherweise weder zu Fieber noch zu Nackensteifigkeit. Stattdessen können frühzeitig unspezifische Symptome wie Verwirrtheit oder eine Beeinträchtigung des Bewusstseins auftreten.

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