Der Beruf der Medizinischen Fachangestellten (MFA) ist vielseitig und anspruchsvoll. MFAs sind das Bindeglied zwischen Ärzten, Fachabteilungen und Patienten und sorgen für einen reibungslosen Ablauf im Klinik- und Praxisalltag. Die Aufgaben einer MFA sind vielfältig und können je nach Fachrichtung und Arbeitsumfeld erheblich variieren. Dieser Artikel beleuchtet die spezifischen Aufgaben einer MFA in der Neurologie, die Ausbildungsvoraussetzungen, Gehaltsaussichten und Karrieremöglichkeiten.
Aufgaben einer MFA in der Neurologie
In der Neurologie sind MFAs essentiell für die Vorbereitung und Unterstützung bei diagnostischen Untersuchungen. Ihr technisches Verständnis und ihre Fähigkeit, Patienten zu begleiten, spielen eine zentrale Rolle. Zu den Hauptaufgaben gehören:
- Assistenz bei neurologischen Tests: MFAs assistieren bei neurologischen Tests wie EEG (Elektroenzephalografie) und EMG (Elektromyografie). Beispielsweise gehört das Ankleben der Elektroden beim EEG oder die Durchführung von Hörtests bei Schwindelpatienten zu diesem Spektrum.
- Vorbereitung der medizinischen Geräte: Sie sind verantwortlich für die Vorbereitung der medizinischen Geräte und die Sicherstellung ihrer einwandfreien Funktion.
- Aufklärung und Betreuung der Patienten: MFAs klären die Patienten über die bevorstehenden Untersuchungen auf und betreuen sie während der Tests.
- Dokumentation der Testergebnisse: Sie dokumentieren die Testergebnisse und leiten diese an den behandelnden Arzt weiter.
- Unterstützung bei der Analyse und Diagnostik: MFAs unterstützen bei der Analyse und Diagnostik neurologischer Erkrankungen.
- Organisation und Nachbereitung: Sie übernehmen die Organisation und Nachbereitung von Untersuchungsterminen.
- Kommunikation: Die Kommunikation mit anderen Kliniken, dem Hausarzt und den Radiologen, die zur Diagnostik und Langzeittherapie meist unerlässlich ist, ist auch Teil des Berufsbildes in neurologischen Praxen.
Darüber hinaus warten interessante Tätigkeitsfelder bei der Diagnostik-Unterstützung des Neurologen. Schwere Erkrankungen wie Parkinson, Multiple Sklerose, Epilepsie, Gedächtnisstörungen werden mit technischen Hilfe von Elektroenzephalografie (EEG), Sonographie, Computer- (CT), Kernspintomographie (MRT), Elektromyographie (EMG) zur Messung der elektrischen Muskelaktivität und Elektroneurographie (ENG) zur Bestimmung des Funktionszustands der peripheren Nerven diagnostiziert, überwacht und erforscht.
Sensibilität ist besonders gefordert, wenn es um den Umgang mit Krebspatienten mit Gehirntumoren und chronisch Depressiven geht. Meist werden diese Fähigkeiten in der Fortbildung Neurologie erlernt und im Praxisalltag etabliert.
Weitere Aufgaben einer MFA in verschiedenen Fachbereichen
Die Aufgaben einer MFA sind vielseitig und können je nach Fachrichtung variieren. Hier ein Überblick über die Aufgaben in anderen Fachbereichen:
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- Allgemeinmedizin (Hausarzt): Terminorganisation, Patientenbetreuung, Verwaltung von Patientenakten, Messen von Vitalwerten, Vorbereitung und Assistenz bei kleineren Eingriffen, Durchführung von Routineuntersuchungen, Sicherstellung der Hygiene.
- Augenheilkunde: Durchführung von Sehtests, Messung des Augeninnendrucks, Vorbereitung und Betreuung der Patienten während der Untersuchungen, Unterstützung bei bildgebenden Verfahren, Pflege und Wartung der Geräte, Dokumentation der Ergebnisse, Assistenz bei kleineren Eingriffen.
- Kinderarzt: Messen von Größe, Gewicht und anderen Vitalwerten der Kinder, Vorbereitung und Nachsorge von Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen, Betreuung der Eltern und Kinder, Assistenz bei Untersuchungen, Dokumentation der Daten, Organisation von U-Untersuchungen und Impfserien.
- Gynäkologie: Vorbereitung und Betreuung der Patientinnen, Assistenz bei gynäkologischen Untersuchungen, Vorbereitung der Untersuchungsräume, Durchführung und Dokumentation präventiver Maßnahmen, Beratung der Patientinnen, Pflege der Patientenakten.
- Orthopädie: Vorbereitung und Durchführung von diagnostischen Verfahren wie Röntgenaufnahmen, Assistenz bei der Anpassung von orthopädischen Hilfsmitteln, Betreuung von Patienten nach Verletzungen oder Eingriffen, Koordination von physiotherapeutischen Maßnahmen, Dokumentation der Ergebnisse, Sicherstellung der Hygiene.
- Radiologie: Vorbereitung der Patienten für bildgebende Verfahren, Überwachung der Durchführung, Bedienung und Pflege der Geräte, Unterstützung des Radiologen bei der Erstellung und Dokumentation diagnostischer Ergebnisse, Sicherstellung der Hygiene, Betreuung und Aufklärung der Patienten.
- Krankenhaus: Unterstützung der ärztlichen Versorgung auf Stationen, Assistenz bei operativen Eingriffen, Organisation und Durchführung von administrativen Prozessen, Koordination der Zusammenarbeit zwischen Pflegepersonal und Ärzten, Dokumentation von Patientendaten, Sicherstellung der Einhaltung von Hygienevorschriften.
Voraussetzungen und Ausbildung zur MFA
Der Beruf der Medizinischen Fachangestellten ist vielseitig und anspruchsvoll. Daher sind bestimmte Voraussetzungen und eine fundierte Ausbildung notwendig.
Schulische Voraussetzungen
Die meisten Ausbildungsbetriebe bevorzugen Bewerber mit einem mittleren Schulabschluss (Realschulabschluss). Aber auch ein guter Hauptschulabschluss bietet Chancen.
Persönliche Eigenschaften
Freundlichkeit und Empathie im Umgang mit Patienten, Organisationsfähigkeit und Stressresistenz in hektischen Situationen sowie Interesse an medizinischen und administrativen Aufgaben sind wichtige Eigenschaften. Einfühlungsvermögen, Fingerspitzengefühl und medizinischer Sachverstand sind Grundvoraussetzung für eine Beschäftigung als Medizinische Fachangestellte in einer neurologischen Praxis.
Ausbildungsstruktur
Die Ausbildung zur MFA dauert in der Regel 3 Jahre und erfolgt dual, d.h. in der Arztpraxis und in der Berufsschule. In der Praxis lernen Auszubildende den Umgang mit Patienten, organisatorische Tätigkeiten und medizinische Grundlagen. Die Schule vermittelt theoretisches Wissen, z. B. in Anatomie, Hygiene und Abrechnungssystemen. Die theoretische Ausbildung findet an der Adolf-Reichwein-Schule (ARS) in Limburg statt. In der 3-jährigen, dualen Ausbildung, eignen Sie sich theoretisches Hintergrundwissen zu einer Vielzahl an medizinischen Themen an. Außerdem fokussiert sich die Ausbildung auf den Umgang mit Patient:innen, Hygiene und Schutz vor Infektionskrankheiten, Diagnostik und Therapie diverser Erkrankungen sowie Organisation, Warenbeschaffung und Buchhaltung.
Prüfungen und Abschluss
Die Ausbildung schließt mit einer schriftlichen, praktischen und mündlichen Prüfung ab. Nach erfolgreichem Bestehen wird der staatlich anerkannte Berufsabschluss verliehen.
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Gehalt einer Medizinischen Fachangestellten
Das Gehalt einer Medizinischen Fachangestellten variiert je nach Region, Berufserfahrung und Arbeitsumfeld.
Ausbildungsvergütung
Während der dreijährigen Ausbildung staffelt sich das Gehalt nach Lehrjahren:
- 1. Ausbildungsjahr: etwa 900 bis 1.050 Euro brutto monatlich.
- 2. Ausbildungsjahr: etwa 950 bis 1.100 Euro brutto monatlich.
- 3. Ausbildungsjahr: etwa 1.050 bis 1.200 Euro brutto monatlich.
Einige Arbeitgeber bieten bereits im ersten Lehrjahr ein Gehalt von über 1.200€ (z.B. 1.218€) an, das in den folgenden Ausbildungsjahren auf bis zu 1.314€ steigt.
Einstiegsgehalt
Nach der Ausbildung liegt das Einstiegsgehalt einer MFA in der Regel zwischen 2.100 und 2.400 Euro brutto pro Monat.
Berufserfahrung und Spezialisierung
Mit wachsender Erfahrung und Weiterbildungen, etwa in der Abrechnung oder speziellen Fachbereichen wie Radiologie oder Neurologie, kann das Gehalt auf 2.600 bis 3.200 Euro brutto steigen.
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Arbeitsumfeld
In einer Arztpraxis ist das Gehalt oft niedriger als in einem Krankenhaus oder bei spezialisierten Fachärzten. Kliniken oder große medizinische Versorgungszentren bieten häufig zusätzliche Zuschläge und höhere Gehälter.
Regionale Unterschiede
In Süddeutschland (z. B. Bayern, Baden-Württemberg) sind die Löhne in der Regel höher als in ostdeutschen Bundesländern.
Zusätzliche Leistungen
Viele Arbeitgeber bieten MFAs zusätzliche Vorteile wie Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Fahrtkostenzuschüsse oder betriebliche Altersvorsorge.
Berufsaussichten und Karriere einer MFA
Der Beruf der Medizinischen Fachangestellten bietet ausgezeichnete Perspektiven für die Zukunft. Aufgrund des demografischen Wandels und der stetig steigenden Anforderungen im Gesundheitswesen sind qualifizierte MFAs gefragter denn je. Vor allem in ländlichen Regionen und spezialisierten Fachbereichen eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten.
Weiterbildungsmöglichkeiten
Nach der Ausbildung stehen MFAs verschiedene Wege zur Spezialisierung offen. Weiterbildungen in Fachrichtungen wie Radiologie, Onkologie oder Dialyse ermöglichen die Übernahme anspruchsvollerer Aufgaben. Zusätzliche Qualifikationen in Bereichen wie Praxismanagement, Abrechnung oder Hygiene eröffnen weitere Karrieremöglichkeiten. Besonders beliebt sind Fortbildungen zur Fachwirtin im Gesundheitswesen oder zur Praxismanagerin. Fortbildung Neurologie gibt es im Blockunterricht oder in Form von Wochenendseminaren und werden unter anderem von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie angeboten. Die Kosten dafür werden in der Regel von den Krankenhäusern oder Praxen getragen. Neu Erlerntes trägt im Berufsbild zu einer effizienteren Arbeitsweise und einer besseren Patientenversorgung bei und ist deshalb von der Steuer abziehbar.
Karrierechancen in Praxen und Kliniken
Mit wachsender Erfahrung und gezielten Weiterbildungen können MFAs verantwortungsvolle Leitungsfunktionen übernehmen. In Arztpraxen liegt der Fokus auf der Organisation des Praxisbetriebs, während in Krankenhäusern die Mitarbeit in spezialisierten Abteilungen oder das Management medizinischer Prozesse möglich ist. Große Kliniken bieten darüber hinaus die Chance, in interdisziplinären Teams zu arbeiten.
Zukunftsperspektiven durch Digitalisierung
Die fortschreitende Digitalisierung im Gesundheitswesen eröffnet neue berufliche Chancen. Kenntnisse in digitaler Praxisführung, Telemedizin und Datenmanagement sind zunehmend gefragt. MFAs, die sich in diesen Bereichen weiterbilden, sichern sich einen entscheidenden Vorteil auf dem Arbeitsmarkt und werden zu unverzichtbaren Schnittstellen zwischen Medizin und moderner Technologie.
Langfristige Sicherheit im Beruf
Die stetig steigende Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften im Gesundheitswesen sorgt für langfristige Arbeitsplatzsicherheit. Gleichzeitig bleibt der Beruf abwechslungsreich und bietet durch neue Technologien und medizinische Fortschritte kontinuierliche Entwicklungsmöglichkeiten.
Was zeichnet eine gute MFA aus?
Eine gute Medizinische Fachangestellte überzeugt durch eine Kombination aus fachlicher Kompetenz, sozialem Geschick und organisatorischem Talent. Diese Eigenschaften sind besonders wichtig:
- Fachliche Kompetenz: Fundierte Kenntnisse in Medizin, Hygiene, Abrechnung und dem Umgang mit technischen Geräten wie EKGs oder Röntgensystemen.
- Einfühlungsvermögen: Geduld und Verständnis im Umgang mit Patienten, um eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen - besonders bei Kindern, älteren Menschen oder ängstlichen Patienten.
- Organisationsgeschick: Effizientes Terminmanagement, strukturierte Abläufe und die Fähigkeit, auch in hektischen Situationen den Überblick zu behalten.
- Kommunikationsstärke: Klare und freundliche Kommunikation mit Patienten, Ärzten und Kollegen, kombiniert mit der Fähigkeit, medizinische Informationen verständlich zu vermitteln.
- Engagement und Flexibilität: Ruhiges und lösungsorientiertes Arbeiten bei spontanen Notfällen oder Änderungen im Praxisablauf.
- Teamfähigkeit: Enge Zusammenarbeit mit dem gesamten medizinischen Team, um gemeinsam die beste Patientenversorgung zu gewährleisten.
MFA durch digitale Tools entlasten: Effizienz steigern und Kosten senken
Der Alltag von MFAs ist stets durch hohe Anforderungen geprägt, doch digitale Tools können sie gezielt entlasten und die Effizienz der Praxisabläufe steigern. Technologien wie die elektronische Patientenakte, digitale Dokumentenverwaltung und Terminplanungssysteme helfen, Verwaltungsaufgaben zu reduzieren und mehr Zeit für die Patientenbetreuung zu schaffen.
Ein Beispiel: Mit Nelly können Patienten ihre Anamnese bereits zu Hause online ausfüllen, was den Aufwand für das Praxispersonal deutlich verringert und gleichzeitig die Wartezeiten in der Praxis verkürzt. Auch der digitale Rechnungsversand lässt sich einfach in den Arbeitsablauf integrieren. So können Patienten ihre Rechnungen direkt online einsehen und bezahlen, während die Praxis umgehend über Zahlungseingänge informiert wird.
Zusätzlich bietet Nelly weitere Funktionen, wie die automatisierte Dokumentenverwaltung und Erinnerungen per SMS an Patienten - beispielsweise für die Unterzeichnung von Dokumenten oder Bewertungserinnerungen. Dies erleichtert nicht nur die Arbeit der MFAs, sondern sorgt auch für einen reibungslosen und modernen Praxisalltag.
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