Unvermittelt auftretende, stechende Rückenschmerzen können ein erster Hinweis auf einen Bandscheibenvorfall sein. Ein solcher Vorfall kann das Leben eines Menschen von einem Moment auf den nächsten erheblich beeinträchtigen. Glücklicherweise gibt es jedoch ständig neue Entwicklungen in der medizinischen Forschung, die zu verbesserten Behandlungsmethoden führen.
Was ist ein Bandscheibenvorfall?
Ein Bandscheibenvorfall tritt per Definition dann auf, wenn der Faserring der Bandscheibe reißt und der gallertartige Kern in den Wirbelkanal austritt. Dabei kann das austretende Material auf Nerven im Wirbelkanal drücken und Schmerzen verursachen. Jede Bandscheibe besteht aus einem inneren Gallertkern, der wie ein Gelkissen wirkt, und einem festen Faserring, der die Bandscheibe stabil in der Wirbelsäule hält.
Die Bandscheibe, auch Zwischenwirbelscheibe genannt oder Discus intervertebralis, ist ein wichtiger Bestandteil der Wirbelsäule. Der Mensch besitzt 23 Stück, die zwischen 5 und 20 mm dick sein können. Von der Halswirbelsäule, über die Brustwirbelsäule bis hin zur Lendenwirbelsäule werden sie dicker. Die Bandscheiben wirken als Stoßdämpfer und schützen die Wirbel, indem sie Erschütterungen abfangen und dämpfen. Zudem machen sie die Wirbelsäule beweglich und schaffen Platz für die Nervenabgänge aus den Nervenaustrittslöchern den sogenannten Foramen. Der Aufbau der Bandscheibe besteht aus einem äußeren Faserring (Anulus fibrosus) und dem inneren Gallertkern (Nucleus pulposus).
Ursachen und Risikofaktoren
Am häufigsten tritt ein Bandscheibenvorfall bei Menschen im Alter zwischen 40 und 55 Jahren auf. Erste Veränderungen an den Bandscheiben können jedoch bereits ab dem 30. Lebensjahr beginnen. Männer sind in der Regel insgesamt häufiger betroffen als Frauen.
Die Ursache für einen Bandscheibenvorfall ist grundsätzlich sehr vielfältig. Es gibt nicht nur den einen Grund! In vielen Fällen ist eine vorausgegangene Schwächung des Faserrings durch eine Fehl- und/oder Überbelastung die Hauptursache. Aber auch die Degeneration des Materials im Zuge des Alterungsprozesses kann ein Risikofaktor für das Reißen des Bandscheibenringes (Anulus fibrosus) sein.
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Ursachen und Risikofaktoren für einen Bandscheibenvorfall können sein:
- Altersbedingter Verschleiß der Bandscheiben
- Falsche Sitzhaltung
- Untrainierte Rückenmuskulatur
- Übergewicht und unausgewogene Ernährung
- Falsches Heben und Tragen
- Rauchen
- Veränderungen an der Wirbelsäule
- Genetische Veranlagung
Mit zunehmendem Alter verlieren die Bandscheiben an Elastizität. Der Faserring wird spröder und kann durch Belastung leichter reißen. So entsteht in vielen Fällen ein Bandscheibenvorfall. Faktoren wie Bewegungsmangel, Übergewicht oder ständiges Sitzen erhöhen den Druck auf die Bandscheiben zusätzlich. Dies betrifft besonders Personen in sitzenden Berufen, etwa Büroangestellte oder LKW-Fahrerinnen und -Fahrer. Auch das Heben schwerer Gegenstände bei krummer Körperhaltung kann zu einer falschen Belastung der Lendenwirbelsäule führen, mit Schmerzen an der Bandscheibe oder sogar einem Vorfall als Folge. Darüber hinaus können genetische Einflüsse das Risiko steigern. Wenn nahe Angehörige bereits Bandscheibenvorfälle erlitten haben, ist auch bei jüngeren Menschen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit gegeben.
Veranlagung, körperliche Belastung und Adipositas erhöhen das Risiko für das Auftreten eines Bandscheibenvorfalls. Auch Nikotin ist ein Feind der Bandscheiben, da es ihre Versorgung mit Nährstoffen beeinträchtigt. Mit zunehmendem Alter, aber auch durch die genannten Risikofaktoren, verlieren die Bandscheiben immer mehr Wasser und damit ihre dämpfenden Eigenschaften. Sie nutzen sich schlichtweg ab. Das Risiko, einen Bandscheibenvorfall zu erleiden, nimmt mit jeder Lebensdekade zu. Im höheren Alter sind insgesamt mehr Frauen betroffen.
Symptome eines Bandscheibenvorfalls
Bei einem Bandscheibenvorfall können unterschiedliche Symptome auftreten, je nachdem, wo genau der Vorfall in der Wirbelsäule lokalisiert ist und wie stark der Druck auf umliegende Nerven ausfällt. Typische Anzeichen eines Bandscheibenvorfalls sind Rückenschmerzen, die in ein Bein oder einen Arm ausstrahlen können. Wird eine Nervenwurzel gereizt oder gedrückt, kommen neben Schmerzen in der Bandscheibe häufig weitere Beschwerden hinzu. Deshalb ist es nicht immer leicht, die Symptome eines Bandscheibenvorfalls eindeutig zu erkennen. Nicht immer sind alle Symptome beteiligt. Auch die Schmerzen können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Die Letztgenannten sind ein Zeichen dafür, dass eine Nervenbeteiligung vorliegt.
Folgende Anzeichen können auf einen Bandscheibenvorfall hindeuten:
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- Halswirbelsäule: Druck in diesem Bereich kann Schmerzen verursachen, die in die Schultern oder Arme ausstrahlen. Auch Taubheitsgefühle oder Lähmungserscheinungen in den Händen sind möglich.
- Lendenwirbelsäule: Im Bereich der Lendenwirbelsäule treten häufig starke Rückenschmerzen auf, die bis in ein oder beide Beine ziehen. Auch Bewegungseinschränkungen sind möglich. Taubheitsgefühle im Rücken, die bis ins Gesäß, das Bein oder in den Fuß ausstrahlen bzw. Schmerzen im Lendenwirbelbereich können auftreten.
- Rückenmark: Wenn das Rückenmark betroffen ist, können intensive Schmerzen, Gefühlsstörungen, Taubheitsgefühle sowie eine Schwäche oder Lähmung von Armen und/oder Beinen entstehen.
- Pferdeschweif (Cauda equina): Liegt der Druck auf den Nerven am unteren Ende des Rückenmarks, kann es zu Störungen beim Wasserlassen oder der Darmentleerung kommen. Auch Taubheitsgefühle im Bereich des Afters, der Oberschenkelinnenseiten oder der Genitalien sind typische Warnzeichen. Sehr selten tritt das so genannte Cauda-Equina-Syndrom auf. Dabei handelt es sich um einen Notfall, der unverzögert chirurgisch versorgt werden muss um bleibende Schäden zu vermeiden. Bei diesem Symptom komprimiert Bandscheibenmaterial die Spinalnervenwurzeln der "Cauda equina" und führt zu komplexen neurologischen Ausfallerscheinungen. Lähmungen der Beine, Sensibilitätsstörungen, Miktions- und Defäkationsstörungen sowie eine Störung der Sexualfunktion treten auf. Die Operation muss innerhalb weniger Stunden nach dem Auftreten der Symptome erfolgen, da sonst Nervenschädigungen zurückbleiben können.
Wenn es im unteren Rücken plötzlich weh tut, denken viele an einen Hexenschuss. In etwa 90 Prozent der Fälle trifft genau das auch zu. „Dabei handelt es sich um sogenannte nicht-spezifische Rückenschmerzen. Das heißt, sie treten ohne ersichtliche Ursache plötzlich auf, sind aber meist auch nach etwa einer Woche wieder verschwunden“, erklärt der Wirbelsäulenexperte. Auch muskuläre Verspannungen klingen in der Regel von allein ab.
Anders sind die Symptome bei einem Bandscheibenvorfall. Hier drückt die Bandscheibe häufig auf die empfindlichen Nerven im Wirbelkanal und löst so einen starken Schmerz aus, der ins Bein oder in Schulter und Arm ausstrahlt. Der Druck auf die Nervenwurzel kann auch zu Lähmungen führen. Dann ist zum Beispiel plötzlich die Fußhebung geschwächt und man stolpert über die geringsten Bodenunebenheiten oder man kann nicht mehr auf den Zehen stehen. Bei Bandscheibenvorfällen der Halswirbelsäule tritt möglicherweise eine Schwäche der Armbeugung oder der Fingerspreizung auf.
Schnell muss bei höhergradigen Lähmungserscheinungen oder einer Blasen- oder Mastdarmstörung und einem Taubheitsgefühl der Innenseite der Oberschenkel und im Bereich des Anus gehandelt werden.
Diagnose
Zur Diagnose eines Bandscheibenvorfalls stellt die Ärztin oder der Arzt zunächst ausführliche Fragen zu den bestehenden Symptomen und Beschwerden (Anamnese). Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung, um mögliche Taubheitsgefühle, Bewegungseinschränkungen oder Reflexausfälle zu erkennen.
Ein Bandscheibenvorfall kann sicher durch bildgebende Verfahren wie die Computertomografie (CT) oder die Magnetresonanztomografie (MRT) nachgewiesen werden. Diese Verfahren zeigen, ob ein Teil des Gallertkerns in den Wirbelkanal vorgedrungen ist und eventuell auf Nerven drückt. In bestimmten Fällen kann zusätzlich eine Myelografie eingesetzt werden. Dabei wird ein Kontrastmittel in den Rückenmarkskanal gespritzt und anschließend eine Röntgenaufnahme oder ein CT durchgeführt.
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Da die Symptome eines Bandscheibenvorfalls oft unspezifisch sind, also auch auf andere Erkrankungen hinweisen könnten, untersuchen die Ärzte besonders gründlich und mit modernsten Diagnosetechniken. Ein wichtiges Ziel der Diagnostik ist es, andere Ursachen für die Rückenschmerzen auszuschließen, wie z.B. Spinalkanalstenose, Facettensyndrom oder Spondylolisthesis.
Nach dem Gespräch werden Sie gründlich klinisch und neurologisch untersucht. Die Rückenspezialist:innen überprüfen die Reflexe, die Sensibilität bestimmter Hautareale und die Beweglichkeit der Lendenwirbelsäule. Dabei wird beispielsweise der Lasègue-Test angewendet: Sie liegen flach auf dem Rücken, während die Ärztin oder der Arzt Ihr gestrecktes Bein anhebt.
Für eine Befundung zieht der Arzt Schnittbildverfahren mittels Computertomografie (CT) hinzu.
Behandlung
Der Verlauf eines Bandscheibenvorfalls ist individuell unterschiedlich. In rund 90 Prozent der Fälle bessern sich die Beschwerden innerhalb von sechs Wochen von selbst - entweder, weil sich das ausgetretene Gewebe zurückbildet oder die Nerven nicht mehr gereizt werden. Bei manchen Menschen treten die Schmerzen plötzlich auf und verschwinden schnell wieder, andere erleben wiederkehrende Beschwerden.
Die Behandlung eines Bandscheibenvorfalls beginnt meist mit konservativen Therapien, zu denen schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente gegen Rückenschmerzen und Nervenreizungen gehören. Auch Wärmeanwendungen, Physiotherapie und gezielte Injektionen können helfen, die Symptome eines Bandscheibenvorfalls zu lindern und die Beweglichkeit zu verbessern. Führen diese Maßnahmen nicht zum gewünschten Erfolg oder treten neurologische Ausfälle wie Lähmungserscheinungen oder Taubheitsgefühle auf, kann eine Operation in Betracht gezogen werden. Ziel der Behandlung ist es, die Schmerzen des Bandscheibenvorfalls zu reduzieren und die normale Funktion der betroffenen Bandscheibe wiederherzustellen.
Konservative Behandlung
In bis zu 90 Prozent der Fälle ist bei einem Bandscheibenvorfall eine Behandlung ohne Operation möglich. Konservative Therapien können die Symptome deutlich lindern oder vollständig verschwinden lassen. Zu den bewährten Maßnahmen zählen:
- Schmerzlindernde Medikamente: Sie helfen, Bandscheibenschmerzen zu reduzieren und Entzündungen im Bereich der betroffenen Nerven zu verringern.
- Wärme: Wärmeanwendungen entspannen die Muskulatur und tragen zur Linderung der Schmerzen bei. Wärmflaschen oder Körnerkissen sollten je nach Befinden so oft und so warm wie möglich aufgelegt werden. Auch spezielle Pflaster oder Auflagen, die über mehrere Stunden hinweg Wärme abgeben, können die Durchblutung anregen und damit für Linderung sorgen.
- Lagerungsmaßnahmen: Durch das Hochlagern der Beine - etwa in einem Stufenbett - kann der Druck auf die Wirbelsäule reduziert werden.
- Physiotherapie: Gezielte Übungen stärken die Rückenmuskulatur, verbessern die Flexibilität und fördern die aktive Bewegung. In der Physiotherapie erlernen Betroffene, sich rückengerecht zu bewegen, um Ihren Rücken bestmöglich zu entlasten. Kräftigungsübungen dienen dazu, die geschwächte Rückenmuskulatur, besonders die Tiefenmuskulatur, gezielt aufzubauen. Als eine der effektivsten Maßnahmen zur Behandlung von Rückenschmerzen gilt das funktionelle Rückentraining.
- Injektionen: Bei sehr starken Schmerzen können diese auch mithilfe von Injektionen in den Bereich des Bandscheibenvorfalles bzw. betroffene Lendenregion gelindert werden. Hierbei werden betäubende Substanzen in der Regel in Kombination mit Kortisonpräparaten neben die eingequetschte Nervenfaser bzw. neben das Rückenmark gespritzt. Das Kortison sorgt für den Rückgang der Schwellung und damit zur Schmerzreduktion. In hartnäckigen Fällen helfen kurzfristig auch Injektionen von örtlichen Betäubungsmitteln und Kortisonpräparaten neben die eingeengte Nervenwurzel (periradikuläre Infiltration) oder neben das Rückenmark (peridurale Infiltration).
Um akute Schmerzen in Schach zu halten, kann kurzfristig mit Wärme gearbeitet werden. Ein bis drei Tage im Bett zu bleiben, sei ebenfalls in Ordnung. „Dann sollte man aber möglichst rasch versuchen, ein bisschen herumzulaufen. Mobilisation ist wichtig, Bettruhe hat sich nicht bewährt“, sagt der Orthopäde. Außerdem sollte nach spätestens 14 Tagen mindestens zweimal wöchentlich Physiotherapie auf dem Terminplan stehen.
In der sogenannten subakuten Phase, die nach etwa drei bis vier Wochen beginnt, sollte zusätzlich die Rückenmuskulatur regelmäßig trainiert werden. Idealerweise 10 bis 15 Minuten am Tag. Bei anhaltenden Schmerzen können auch in dieser Phase Schmerzmittel verabreicht werden.
Operative Behandlung
Nur in seltenen Fällen ist eine Bandscheibenvorfall-OP nach Bandscheibenschäden notwendig. Sie wird in Erwägung gezogen, wenn:
- Eine konservative Therapie nicht erfolgreich war.
- Der Bandscheibenvorfall starke, schmerzmittelresistente Schmerzen verursacht.
- Lähmungserscheinungen oder Gefühlsstörungen im Körper auftreten.
- Ein Eingriff notwendig ist, um das ausgetretene Bandscheibengewebe zu entfernen und den Druck auf die betroffene Nervenwurzel zu verringern.
Ist eine Operation angeraten, stehen in der Wirbelsäulenchirurgie verschiedene Verfahren zur Verfügung:
- Mikrochirurgische Diskektomie: Ein minimal-invasiver Eingriff, bei dem mithilfe eines Operationsmikroskops und spezieller Instrumente die betroffene Bandscheibe sowie ausgetretenes Gewebe entfernt werden. Ziel ist die Entlastung der betroffenen Rückenmarksnerven.
- Offene Diskektomie: Diese Technik wird meist bei komplexen Fällen oder Fehlbildungen der Wirbelsäule eingesetzt. Sie kommt heute seltener zum Einsatz, da viele Operationen mikrochirurgisch durchgeführt werden.
- Endoskopische Diskektomie: Bei diesem schonenden Verfahren werden Endoskope und feine Mikroinstrumente über kleine Hautschnitte eingeführt. Meist genügt eine örtliche Betäubung. Patientinnen und Patienten profitieren dabei von geringerer Gewebeschädigung und schnellerer Mobilisation. Mit den endoskopischen Techniken kann jeder Bandscheibenvorfall operiert werden, sowohl im Bereich der Lendenwirbelsäule wie aber auch im Hals- und Brustbereich. Bei minimal-invasiven und endoskopischen Eingriffen gibt es verschiedene Verfahren.
Das Ziel jeder Bandscheiben-OP ist die Dekompression der Nerven. Der Chirurg räumt das hervorgetretene Bandscheibenmaterial aus, um die gequetschten Nerven zu dekomprimieren. Gelegentlich erfolgt gleichzeitig eine Implantation einer Bandscheibenprothese, die die Beweglichkeit der Wirbelsäule erhält.
Rehabilitation
Um die volle Funktionsfähigkeit der Wirbelsäule wiederherzustellen, ist nach einem chirurgischen Eingriff häufig eine strukturierte Rehabilitation erforderlich. Eine gezielte Reha nach dem Bandscheibenvorfall kann nicht nur die Genesung unterstützen, sondern auch zukünftigen Beschwerden vorbeugen.
Eine Reha kann folgende Bestandteile umfassen:
- Physiotherapie: Sie hilft dabei, die Beweglichkeit der Wirbelsäule zu verbessern und die Rückenmuskulatur gezielt zu stärken.
- Ergotherapie: In der Ergotherapie lernen Patientinnen und Patienten, alltägliche Bewegungen rückenfreundlich zu gestalten, z. B., um die Brustwirbelsäule zu entlasten und Rückfälle zu vermeiden.
- Schmerzmanagement: Wenn Bandscheibenschmerzen nach dem Eingriff nicht vollständig abklingen, unterstützt dieser Ansatz den bewussten Umgang mit den Beschwerden und kann helfen, Schmerzen langfristig zu reduzieren.
Was tun nach der Operation?
Meist ist nach einer OP der Bandscheibe keine stationäre Reha oder erweiterte ambulante Reha-Maßnahme nötig. Dennoch ist der persönliche Einsatz der Patienten gefragt. Eine passive Therapie nach dem Motto, ich lege mich hin und lasse mich massieren, bringt gar nichts“, stellt der Chefarzt klar. Wer fit werden will, muss mitarbeiten. Am besten geht das mit Bewegung. Radfahren, Nordic Walking, Yoga, Schwimmen, moderates Ausdauertraining und gezielte Übungen können die Muskulatur kräftigen.
Prävention
Einem Bandscheibenvorfall lässt sich in vielen Fällen gezielt vorbeugen. Einen gesunden Lebensstil, der die Wirbelsäule entlastet und die Rückenmuskulatur stärkt, ist besonders wichtig. Vorbeugende Maßnahmen können helfen, die Belastung der Bandscheiben im Alltag zu reduzieren und Beschwerden langfristig zu vermeiden.
Wichtige Maßnahmen zur Vorbeugung:
- Regelmäßige Bewegung und rückenfreundlicher Sport
- Gewichtskontrolle
- Richtige Hebe- und Tragetechniken
- Körperhaltung verbessern
- Ergonomischer Arbeitsplatz
- Gesunder Schlaf
- Aktivitätslevel erhöhen
- Muskulatur aufbauen
- Übergewicht abbauen
Wer neben regelmäßigem Sport statt des Aufzugs die Treppen nimmt, mit dem Rad zur Arbeit fährt oder häufig spazieren geht, tut seinem Rücken viel Gutes. Die körperliche Aktivität verbessert die Durchblutung der Bandscheiben. Zudem hilft Sie Ihnen, ein gesundes Körpergewicht zu erreichen und zu halten. Eine durchtrainierte Rumpfmuskulatur wirkt wie ein stützendes Korsett von innen. Achten Sie beim Sitzen, Stehen und Gehen auf eine natürliche Haltung der Wirbelsäule und vermeiden Sie es, zu lange in einer Position zu verharren. Mit einem höhenverstellbaren Schreibtisch, einem ergonomischen Bürostuhl und einer optimalen Bildschirmposition können Sie Fehlhaltungen und Überlastungen der Bandscheiben vermeiden. Ihre Arbeitsposition sollten Sie alle 30 Minuten verändern, wechseln Sie beispielsweise zwischen Sitzen und Stehen.
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