Bauchkrämpfe können sehr unangenehm sein und sich als Drücken, Zwicken oder sogar starke Schmerzen äußern. Sie können gelegentlich oder ständig auftreten. Bauchkrämpfe umfassen alle Arten von krampfartigen Schmerzen im Verdauungstrakt, einschließlich Magen- und Darmkrämpfe.
Was sind Bauchkrämpfe?
Bauchkrämpfe sind plötzlich auftretende, oft wellenförmige Schmerzen im Bauchraum. Sie entstehen, wenn sich die Muskeln, die die Bauchorgane umgeben, zusammenziehen und Nervensignale an das Gehirn senden. Der Ursprung kann in jedem Organ im Bauchraum liegen, meistens jedoch im Magen-Darm-Trakt, der Gallenblase oder der Bauchspeicheldrüse.
Ursachen von Bauchkrämpfen
Die Auslöser für krampfartige Schmerzen im Bauch sind vielfältig. Ernährung und Verdauung spielen eine wichtige Rolle, insbesondere bei plötzlich auftretenden Bauchkrämpfen, z. B. nach dem Essen. Allerdings können auch Krankheiten für Magen-Darm-Schmerzen verantwortlich sein.
Ernährung und Verdauung
- Nahrungsmittelallergien und -unverträglichkeiten: Beschwerden treten immer im zeitlichen Zusammenhang mit dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel auf.
- Fettreiche, schwer verdauliche Speisen: Können Bauchkrämpfe nach dem Essen verursachen.
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
- Chronische Erkrankungen: Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Gallensteine oder ein entzündeter Blinddarm können mit Bauchkrämpfen oder Koliken einhergehen.
- Reizdarmsyndrom: Kann Bauchkrämpfe ohne Durchfall verursachen.
- Magen-Darm-Infektionen: Werden häufig von Bauchkrämpfen begleitet.
- Blinddarmentzündung: Bei Verdacht ist rascher ärztlicher Rat gefragt.
Gynäkologische Ursachen
- Regelschmerzen: Stark ausgeprägte Regelschmerzen können ein Hinweis auf Endometriose sein.
- Frühschwangerschaft: Bauchkrämpfe sind oft auf das Dehnen der Gebärmutterbänder oder hormonelle Veränderungen zurückzuführen.
Weitere Ursachen
- Stress: Kann eine Ursache für psychosomatische Beschwerden wie Bauchkrämpfe sein.
- Überlastung: Kann zu einem Krampf in der Bauchmuskulatur führen.
- Flüssigkeits- oder Elektrolytmangel: Kann ebenfalls Bauchkrämpfe verursachen.
- Ungünstige Körperhaltung: Kann einen Krampf in der Bauchmuskulatur auslösen.
Symptome von Bauchkrämpfen
Bauchkrämpfe können vielseitig sein und unterschiedlich stark ausfallen. Die Bauchdecke ist oft hart und gespannt. Die Schmerzen können sich unterschiedlich anfühlen: drückend, dumpf, stechend oder brennend, und auch in den Rücken ausstrahlen. Wenn die Schmerzen in Wellen abwechselnd stärker und schwächer durch den Bauch laufen, werden sie als Koliken bezeichnet.
- Dumpf und drückend: So werden die Schmerzen bei Bauchkrämpfen oft wahrgenommen. Gegendruck auf die betreffende Stelle bringt manchmal Linderung.
- Koliken: Schmerzen laufen in Wellen abwechselnd stärker und schwächer durch den Bauch.
- Magenkolik: Eine besonders heftige Form von Magenkrämpfen mit plötzlich auftretenden, sehr starken, krampfartigen Schmerzen im Oberbauch.
Nicht zwangsläufig müssen Bauchkrämpfe mit Durchfall einhergehen. Betroffene klagen lediglich über Krämpfe und Schmerzen in der Bauchregion, manchmal mit Blähungen, während Durchfall und Erbrechen ausbleiben.
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Diagnose von Bauchkrämpfen
Bei starken, anhaltenden oder ungewöhnlichen Schmerzen sollte man ärztlichen Rat einholen. Auch ständige Magenschmerzen oder immer wiederkehrende Bauchkrämpfe sollten abgeklärt werden.
Wann ist ärztlicher Rat nötig?
- Sehr starke Bauchkrämpfe
- Plötzlich begonnene Bauchkrämpfe
- Harter Bauch
- Angespannter Bauch, der sich nicht eindrücken lässt
- Länger anhaltende oder immer wieder auftretende Bauchkrämpfe
Ärztliche Untersuchungen
Da es viele Gründe für Bauchkrämpfe gibt, sind für eine genaue Diagnose unterschiedliche Untersuchungen notwendig.
- Anamnese: Der Arzt stellt Fragen zu Art, Ort, Dauer, Auslösern und Begleitsymptomen der Schmerzen sowie zu Vorerkrankungen und Medikamenteneinnahme. Bei Frauen wird auch nach dem Zeitpunkt der letzten Menstruation gefragt.
- Körperliche Untersuchung: Der Bauch wird abgetastet, abgeklopft und mit dem Stethoskop abgehört. Bei Hinweisen auf eine Dickdarmerkrankung kann eine rektale Untersuchung erfolgen.
- Weitere Maßnahmen: Je nach Ergebnis der vorangegangenen Untersuchungen können weitere Maßnahmen notwendig sein, z. B. Ultraschall, Blutuntersuchungen, Stuhluntersuchungen, Darmspiegelung oder bildgebende Verfahren.
Behandlung von Bauchkrämpfen
Meist gehen krampfhafte Bauchschmerzen nach kurzer Zeit von selbst vorbei. Manchmal bleiben die Schmerzen jedoch länger oder kehren immer wieder.
Allgemeine Maßnahmen
- Entspannung: Ruhe gibt dem Körper die Möglichkeit, sich neu zu sortieren. Dadurch kann die Verdauung wieder in Gang kommen und die Krämpfe lassen nach.
- Leicht verdauliche Kost: Suppen sind gut, um dem Magen-Darm-Trakt Erholung zu gönnen.
- Wärme: Eine Wärmflasche kann unterstützend wirken.
- Tee: Warmer Tee mit Pfefferminze, Fenchel oder Kümmel kann bei weniger starken Beschwerden helfen.
Medikamentöse Behandlung
- Pflanzliche Arzneimittel: Carmenthin® enthält eine Wirkstoffkombination aus Pfefferminzöl und Kümmelöl. Pfefferminzöl wirkt schmerzlindernd und entkrampfend.
- Spasmolytika: Krampflösende Schmerzmittel wie Butylscopolamin können eingesetzt werden.
- Darmmuskulatur entspannende Medikamente: Mebeverin kann helfen, die Darmmuskulatur zu entspannen.
- Ursächliche Therapie: Sind die Krämpfe durch eine zugrunde liegende Erkrankung bedingt, so wird die Therapie darauf abgestimmt.
Hausmittel gegen Bauchkrämpfe
Wenn die Schmerzen dem Magen oder Darm entspringen, kann es helfen, vorübergehend die Ernährung umzustellen und belastende Lebensmittel und Getränke zu meiden.
- Schonung: Der betroffene Bereich sollte geschont werden.
- Kühlen: In den ersten 48 Stunden nach der Zerrung kann Kühlen helfen, Schwellungen und Schmerzen zu reduzieren.
- Wärme: Nach den ersten 48 Stunden kann Wärme helfen, die Muskeln zu entspannen und die Durchblutung zu fördern.
- Leichte Dehnübungen: Sanfte Dehnübungen können helfen, die Muskeln zu lockern und die Beweglichkeit zu verbessern.
Bauchmuskelzerrung
Eine Bauchmuskelzerrung ist eine meist schmerzhafte Verletzung der Muskulatur des Bauches, die durch Traumen oder chronische Fehlbelastung entsteht und sehr gut konservativ behandelt werden kann.
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Ursachen einer Bauchmuskelzerrung
- Trauma: Stürze oder Autounfälle können zu einer Überdehnung der Bauchmuskulatur führen.
- Überlastung: Ungewohnte Bewegungen oder sportliche Aktivitäten können zu einer Überdehnung der Muskeln im Bauchbereich führen.
- Fehlbelastung: Eine unsymmetrische und unphysiologische Belastung der Muskeln kann im Laufe der Zeit zu Schmerzen im Bereich der Bauchmuskeln führen.
- Sport: Sportliche Aktivitäten, insbesondere wenn sie untrainiert oder ohne Aufwärmen durchgeführt werden, können zu einer Zerrung der Bauchmuskeln führen.
Symptome einer Bauchmuskelzerrung
- Ziehender Schmerz: Im Bereich des gezerrten Bereichs auslösbar, kann sich aber auch ausbreiten.
- Bewegungseinschränkung: Schmerzbedingt gehen die Betroffenen in eine Schon- und Fehlhaltung, um den ausgelösten Schmerz zu vermeiden.
- Verhärtung: Bei einer sehr starken Zerrung kann man unter Umständen auch den gezerrten Bereich unter der Bauchdecke als leicht verdickte bzw. verhärtete Struktur tasten.
Diagnose einer Bauchmuskelzerrung
Die Diagnose einer Bauchmuskelzerrung wird in der Regel durch die körperliche Untersuchung gestellt. Neben der körperlichen Untersuchung und auch der Krankenbefragung gibt es noch einige bildgebende Verfahren, die bei der Diagnostik zum Einsatz kommen können. Ultraschall steht als gut geeignete Bildgebung bei der Diagnose einer Muskelzerrung des Bauches zur Verfügung.
Therapie einer Bauchmuskelzerrung
Die Therapie einer Bauchmuskelzerrung erfolgt ausschließlich konservativ.
- Schonung: Den Patienten wird eine Schonung empfohlen und auch überlastende Bewegungen und Sport für einige Tage zu unterlassen.
- Kinesiotapes: Können auf die Bauchwand geklebt werden und dort einige Tage belassen werden.
- Wärme: Eine wärmende Behandlung kann helfen, die Muskeln zu lockern.
- Dehnende Übungen: Sollen helfen, die Muskeln wieder geschmeidiger und auch schmerzfrei zu machen.
Dauer einer Bauchmuskelzerrung
Man sollte mit einer 2-4 wöchigen Zeit rechnen, bis es zu einer deutlichen Besserung der Beschwerden kommt. Mit richtigem Sport sollte erst einmal so lange gewartet werden, bis die Schmerzen komplett verschwunden sind.
Muskelkrämpfe allgemein
Muskelkrämpfe sind ungewollte und schmerzhafte Muskelanspannungen, bei denen der betroffene Muskel unter extremer Spannung steht und sich mitunter steinhart verhärtet. Sie dauern zwischen wenigen Sekunden und mehreren Minuten, bevor sich die Muskulatur wieder von selbst entspannt. Von Krämpfen kann nahezu jeder Muskel im menschlichen Körper betroffen sein.
Ursachen von Muskelkrämpfen
Die Ursachen für Muskelkrämpfe sind vielfältig. Mediziner unterscheiden Muskelkrämpfe nach ihren möglichen Ursachen in drei Kategorien:
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- Paraphysiologische Krämpfe: Entstehen spontan im Rahmen einer Schwangerschaft oder im Zuge sportlicher Belastung durch ein Ungleichgewicht im Elektrolythaushalt.
- Idiopathische Krämpfe: Treten ohne ersichtlichen Grund auf und sind oftmals das Leitsymptom einer meist noch nicht erkannten Erkrankung.
- Symptomatische Krämpfe: Gehören bei manchen Krankheitsbildern zur typischen Symptomatik.
Weitere mögliche Ursachen und Auslöser sind:
- Störungen des Stoffwechsels- bzw. Hormonstoffwechsels: Diabetes mellitus, Nebenschilddrüsenunterfunktion, Nierenerkrankungen, Schilddrüsenunterfunktion.
- Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems: Dystonien, Myasthenien, Tetanus, Radikulopathien.
- Muskelerkrankungen: Brody-Syndrom, Myopathien, Crampus-Faszikulationssyndrom.
- Einnahme bestimmter Medikamente oder Vergiftungen.
- Krampfadern (Varizen).
- Schwangerschaft.
- Ungewohnte Überanstrengung der Muskulatur.
Was hilft bei Muskelkrämpfen?
Die beste Akuthilfe ist das Dehnen der krampfenden Muskelpartie. Um nach der Beseitigung keinen erneuten Krampf zu riskieren, sollte man die Belastung der betroffenen Muskelpartie zunächst deutlich reduzieren.
Vorbeugung von Muskelkrämpfen
- Ausreichende Flüssigkeits- und Elektrolytversorgung: Insbesondere für sportlich aktive Menschen und Schwangere wichtig.
- Magnesiumreiche Ernährung: Nüsse, Bohnen, Haferflocken sowie diverse Vollkornprodukte.
- Regelmäßiges Dehnen der häufig betroffenen Muskulatur.
- Elektrostimulation: Ein relativ neuer Ansatz, der sowohl zur Therapie als auch zur Vorbeugung von Muskelkrämpfen helfen könnte.
Was ist zu tun, wenn die Bauchmuskelzerrung nicht heilt?
Kommt es zu einer sehr langsamen Heilung der Bauchmuskelzerrung oder bleibt diese sogar komplett aus, sollte eine weiterführende Diagnostik zur Anwendung kommen, die darauf zielt nicht nur Fehlbelastungen herauszufinden, die für die verlängerte Heilung verantwortlich sein können, sondern auch, um andere muskuläre Erkrankungen herausz…
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