Das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum Bergmannsheil in Bochum ist ein Haus der Maximalversorgung und gehört zum Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum (UK RUB). Es wurde 1890 als erste Unfallklinik der Welt zur Versorgung von verunglückten Bergleuten gegründet. Heute zählt es zu den modernsten und leistungsfähigsten Akutkliniken der Maximalversorgung. Jährlich werden hier rund 22.000 Patienten stationär und 61.000 Patienten ambulant in 23 Kliniken und Fachabteilungen mit insgesamt 652 Betten behandelt.
Interdisziplinäre Versorgung und Expertise
Die Knappschaft Kliniken Universitätsklinikum Bochum, der Ruhr-Universität Bochum, stellen die wohnortnahe Regelversorgung in Bochum und der Region sicher. Patientinnen werden hier interdisziplinär und auf höchstem universitären Niveau behandelt. Dabei orientiert man sich stets am neuesten medizinischen und technischen Standard sowie innovativen Diagnose- und Therapieverfahren. In über zehn Fachabteilungen versorgen rund 2.000 qualifizierte Mitarbeitende jedes Jahr rund 20.000 stationäre sowie 60.000 ambulante Patientinnen und bieten eine exzellente Versorgung.
Das Bergmannsheil ist Teil des Klinikverbundes der gesetzlichen Unfallversicherung e.V. (KUV). Der KUV besteht aus neun berufsgenossenschaftlichen Akutkliniken, zwei Kliniken für Berufskrankheiten und zwei Unfallbehandlungsstellen, den BG-Kliniken. Mit 12.000 Mitarbeitern und jährlich über 500.000 Patienten ist der KUV einer der größten Klinikverbünde Deutschlands.
Neurochirurgie im Bergmannsheil
Die Abteilung für BG Neurochirurgie und Neurotraumatologie im Bergmannsheil (Leitung: Priv.-Doz. Dr. Ramón Martínez-Olivera) bietet ein breites Spektrum an neurochirurgischen Behandlungen an. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf minimalinvasiven Wirbelsäulenoperationen.
Navigationssystem für präzisere Operationen
Um die Präzision bei Operationen an der Wirbelsäule weiter zu erhöhen, setzt das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum Bergmannsheil ein neues Navigationssystem ein. Dieses Navigationssystem erlaubt es, das Implantieren von Schrauben in die Wirbelkörper mit deutlich erhöhter Genauigkeit durchzuführen. Postoperative Probleme, die durch unerwünschte Abweichungen der Schraubenplatzierung entstehen können, werden dank der neuen Technologie erheblich reduziert. Das Navigationssystem, das seit Kurzem in der Abteilung für BG Neurochirurgie und Neurotraumatologie eingesetzt wird, kostet in der Anschaffung über 600.000 Euro.
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Versteifungsoperationen an der Wirbelsäule zählen bei Instabilitäten etwa durch Traumata oder Degenerationen zu den häufig angewandten Therapieverfahren. Zur Stabilisierung werden Schrauben in die Wirbelkörper implantiert. Weil die Pedikel alle unterschiedlich geformt sind, ist diese Prozedur für den Operateur sehr anspruchsvoll und selbst kleine Abweichungen von der erforderlichen Position können zu postoperativen Problemen führen. Mögliche Folgen: Schmerzen treten erneut auf, es kommt zu neurologischen Ausfällen und im schlimmsten Fall ist eine erneute Operation erforderlich.
Durch den Einsatz des neuen Navigationssystems lassen sich die Risiken solcher Komplikationen erheblich reduzieren. Eine vor der Operation durchgeführte Untersuchung im Computertomographen wird mit Aufnahmen des Patienten auf dem OP-Tisch verknüpft. Es entsteht so ein exakter, dreidimensionaler „Lageplan“ aus dem Inneren des Patienten. Dieser gibt Aufschluss über die Position und die Größe der Wirbelkörper und somit über die zu verwendenden Schraubentypen bzw. die richtige Schraubengröße. Bei der Operation registrieren Infrarotkameras, die Signale aussenden, spezielle Marker am Patienten und an den Instrumenten des Operateurs. Diese Informationen werden mit den Bilddaten des Patienten verbunden, sodass der Operateur auf dem Bildschirm nachverfolgen kann, wo er sich mit seinen Instrumenten gerade befindet - auch dann, wenn er keine volle Sicht auf das Operationsgebiet hat, so zum Beispiel im Rahmen von sogenannten perkutanen Operationen, bei denen nur kleine Schnitte vorgenommen werden.
Dank dieser Technologie können die Operateure auch minimalinvasiv sicher arbeiten, wobei lediglich kleinste Hautschnitte von nur 1,5 Zentimeter erforderlich sind. Die Vorteile: postoperative Wundschmerzen treten seltener auf, das Risiko von Wundheilungsproblemen wird deutlich verringert. Zugleich lassen sich auf diese Weise die intraoperativen, für den Patienten und das Personal belastenden Röntgen-Kontrolluntersuchungen reduzieren. Dabei ist das Navigationssystem nicht nur bei Wirbelsäulenoperationen, sondern auch bei Schädeloperationen aller Art anwendbar.
Interdisziplinäres Wirbelsäulenzentrum
Seit dem 26.03.24 wurde das BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil erfolgreich als Surgical Spine Centre of Excellence (SSCoE) durch die EUROSPINE zertifiziert.
Forschung in der Neurochirurgie
Die Abteilung setzt sich mit einer Vielzahl von Forschungsthemen der Neurowissenschaften auseinander. Dazu gehören Themen der Proteomanalyse bei neurotraumatologischen Fragestellungen und die Untersuchung von Proteinprofilen bei degenerativen und neoplastischen Wirbelsäulenerkrankungen. Auch die Analyse von molekularbiologischen Veränderungen von malignen Hirntumoren im Gebiet der Neuroonkologie gehört zu den Forschungsgebieten. Darüber hinaus beschäftigt man sich mit Künstlicher Intelligenz, Robotik und möglichen Anwendungen der Brain-Machine-Interface-Technologie. Hier kooperiert das Bergmannsheil mit der EPFL (Polytechnische Universität Lausanne), der University of Austin Texas und mit der University of Padova, Italien.
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Daneben bestehen nationale und internationale Kollaborationen mit Grundlagenforschungsinstituten wie dem Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg, dem Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin in Göttingen oder der University in Austin, Texas. In einem eigenen S1-Forschungslabor werden diverse molekularbiologische Fragestellungen bearbeitet.
Erfahrungen und Bewertungen von Patienten
Die Erfahrungen von Patienten mit der Neurochirurgie im Bergmannsheil sind vielfältig. Einige Patienten berichten von sehr positiven Erfahrungen, während andere weniger zufrieden waren. Es ist wichtig zu beachten, dass die Erfahrungen von Patienten subjektiv sind und von verschiedenen Faktoren abhängen können.
Positive Erfahrungen
Viele Patienten loben die Kompetenz und Freundlichkeit der Ärzte und des Pflegepersonals. So schreibt ein Patient: "Ich wurde zwischen 2016 und 2017 fünfmal an der Wirbelsäule operiert, alle waren supernett, ich wurde jedesmal gut aufgeklärt, es war keine einfache Zeit für mich, aber ich danke den Operateuren, Schwestern, Pflegern, Physiotherapeutien und allen anderen, denen ich es zu verdanken habe, das ich heute wieder laufen und stehen kann." Ein anderer Patient berichtet: "Die Ärzte sind kompetent, freundlich, sprechen mit klar verständlichen Worten, das Pflegepersonal ist freundlich, hilfsbereit und haben immer ein offenes Ohr, jedenfalls die auf den jeweiligen Stationen!"
Besonders hervorgehoben wird auch die Station 3.4, die von vielen Patienten als "weltklasse" bezeichnet wird. Die Ärzte und Schwestern seien sehr hilfsbereit und höflich, und die Ärzte hätten für jede Frage Zeit und ein offenes Ohr.
Dr. Martínez-Olivera wird von einem Patienten als "hervorragender Arzt und Neurochirurg" gelobt, der eine sehr schwere Operation durchgeführt habe, um die Prognose des Vaters zu verbessern. Der behandelnde Arzt Herr Veit wird ebenfalls als sehr kompetenter und engagierter Arzt beschrieben, der immer für die Patienten da ist und alle Fragen beantwortet.
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Ein Patient, der als Notfallpatient ins Bergmannsheil kam, berichtet von einer schnellen und kompetenten Behandlung in der Notaufnahme. Das Team in der Notaufnahme und anschließend das Team im OP samt Arzt, waren total lieb, einfühlsam, professionell.
Negative Erfahrungen
Einige Patienten berichten von negativen Erfahrungen, insbesondere in Bezug auf die Organisation, die Kommunikation und die Pflege. So schreibt ein Patient: "Personal unfreundlich keine Patienten orientierte Informationen Weitergabe an Angehörige und betreuer. Ist von station zu stantion unterschiedlich." Ein anderer Patient bemängelt die Sauberkeit der Zimmer und das respektlose Verhalten des Personals gegenüber Kranken.
Einige Patienten berichten auch von Problemen mit der Verpflegung. Das Essen sei das mit Abstand schlechteste, was ihnen je in einem Krankenhaus angeboten wurde, und werde in einem sehr unterkühlt temperierten und lieblosen Zustand geliefert.
Ein Patient, der wegen starker Rückenschmerzen als Notfallpatient ins Bergmannsheil kam, berichtet, dass er 8 Stunden liegen gelassen wurde, ohne Wasser zum Trinken oder eine Nachfrage, wie es ihm geht. Schließlich wurde ihm gesagt, dass man ihm nicht helfen kann und er nach Hause gehen soll, obwohl er vor Schmerzen geschrien habe.
Einige Patienten berichten auch von Fällen, in denen sie sich nicht ernst genommen oder angelogen fühlten, oder in denen die eigentlich benötigten Therapien von den Ärzten verweigert wurden.
Zusammenfassung der Bewertungen
Die Bewertungen des Bergmannsheil Bochum im Bereich Neurochirurgie sind gemischt. Es gibt viele Patienten, die sehr positive Erfahrungen gemacht haben und die Kompetenz und Freundlichkeit der Ärzte und des Pflegepersonals loben. Auf der anderen Seite gibt es auch Patienten, die negative Erfahrungen gemacht haben, insbesondere in Bezug auf die Organisation, die Kommunikation und die Pflege.
Es ist wichtig, sich vor einer Behandlung im Bergmannsheil Bochum umfassend zu informieren und die verschiedenen Meinungen und Erfahrungen von Patienten zu berücksichtigen.
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