Pfefferminztee: Wirkung auf Nerven, Magen und mehr

Pfefferminztee ist mehr als nur ein erfrischendes Getränk. Seine wohltuende Wirkung ist seit Jahrhunderten bekannt und wird in vielen Kulturen geschätzt. Er kann sowohl belebend als auch beruhigend wirken, was ihn zu einem vielseitigen Helfer im Alltag macht.

Die Pfefferminze: Eine vielseitige Heilpflanze

Die Pfefferminze (Mentha x piperita) ist eine Kreuzung verschiedener Minzearten und verdankt ihren Namen dem scharfen, pfefferartigen Geschmack ihrer Blätter. Ursprünglich stammt sie vermutlich aus England des 18. Jahrhunderts. Charakteristisch sind die Duftschuppen unter den Blättern, die reich an ätherischem Öl, insbesondere Menthol, sind. Bereits beim Zerreiben der Blätter entströmt ein frischer Duft, der auf der Haut eine kühlende Wirkung entfaltet.

Inhaltsstoffe und ihre Wirkung

Die Pfefferminze verdankt ihre vielfältigen Wirkungen ihren Inhaltsstoffen:

  • Menthol: Verantwortlich für den typischen Minzgeruch und die kühlende Wirkung. Wirkt zudem antibakteriell, antiviral, beruhigend und schmerzlindernd.
  • Ätherische Öle: Tragen zur entzündungshemmenden, beruhigenden und schmerzlindernden Wirkung bei.
  • Gerb- und Bitterstoffe: Runden das Wirkprofil der Pfefferminze ab.
  • Flavonoide: Können helfen, Muskeln zu entspannen und fördern einen erholsamen Schlaf.

Pfefferminztee: Wirkung auf Körper und Geist

Pfefferminztee entfaltet seine Wirkung auf unterschiedliche Weise:

Beruhigung strapazierter Nerven

Pfefferminztee kann bei Magenverstimmungen helfen, indem er die Magennerven beruhigt. Diese entkrampfende Wirkung lindert auch Blähungen.

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Förderung der Verdauung

Die krampflösende Wirkung der Pfefferminze regt die Gallenproduktion an. Die Gallenflüssigkeit ist für die Fettverdauung unerlässlich. Daher wird in Frankreich beispielsweise nach einem mehrgängigen Menü gerne eine Tasse Pfefferminztee getrunken.

Linderung von Erkältungsbeschwerden

Heißer Pfefferminztee mit Honig ist ein bewährtes Mittel bei Erkältungen. Die ätherischen Mentholdämpfe, die beim Trinken inhaliert werden, regen die Durchblutung der Nasenschleimhäute an und befreien die Atemwege. Das ätherische Öl wirkt schleimlösend und lässt uns aufatmen.

Unterstützung bei Reizdarm

Studien haben gezeigt, dass Pfefferminzöl Reizdarm-Patienten helfen kann. Es entspannt die Muskulatur des Darmes, beruhigt die empfindlichen Nervenzellen und lässt angestaute Darmgase schonend entweichen.

Kopfschmerzlinderung

Insbesondere bei Spannungskopfschmerzen kann Pfefferminze durch ihre entkrampfende Wirkung Linderung verschaffen. Studien haben gezeigt, dass eine 10-prozentige Minzöl-Lösung, auf Stirn und Schläfen aufgetragen, genauso wirksam sein kann wie Paracetamol.

Weitere Anwendungsgebiete

Pfefferminztee und Pfefferminzöl können auch bei folgenden Beschwerden eingesetzt werden:

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  • Muskelschmerzen und schwere Beine: Einreibungen mit Minzöl können die Symptome lindern.
  • Ekzeme, rheumatische Erkrankungen und Quetschungen: Äußerlich angewendetes Minzöl kann die Symptome lindern.
  • Herpes: Eine Studie ergab, dass ätherisches Minzöl Herpes-simplex-Viren effektiv abtöten kann.
  • Übelkeit: Pfefferminztee kann Übelkeit reduzieren.
  • Sonnenbrand und Mückenstiche: Auf die Haut getupfter Pfefferminztee kühlt und lindert den Juckreiz.
  • Entzündungen im Mundraum: Kalter Pfefferminztee kann als Mundspülung bei Entzündungen helfen.

Pfefferminze im Alltag

Die Pfefferminze ist vielseitig einsetzbar und kann auf verschiedene Arten in den Alltag integriert werden:

Pfefferminztee zubereiten

Für eine Tasse Pfefferminztee übergießt man zwei gehäufte Teelöffel getrocknetes Pfefferminzkraut mit heißem Wasser und lässt den Tee abgedeckt 6 bis 8 Minuten ziehen.

Pfefferminze im Garten anbauen

Pfefferminze ist winterhart und ausdauernd. Sie bevorzugt halbschattige Standorte und humusreiche, feuchte Erde. Die Ernte erfolgt am besten kurz vor der Blüte, wenn der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten ist.

Pfefferminze in der Küche verwenden

Die aromatischen Blätter der Pfefferminze eignen sich hervorragend zum Würzen von Speisen und Getränken. Sie passen sowohl zu herzhaften Gerichten wie Lamm, Suppen und Salaten als auch zu Desserts und verleihen Smoothies das gewisse Etwas.

Pfefferminzöl selbst herstellen

Mit wenigen Zutaten lässt sich ein wohltuender Minzbalsam oder ein Körperpeeling herstellen. Ätherisches Pfefferminzöl kann auch zur Pflege von spröden und rissigen Lippen eingesetzt werden.

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Worauf sollte man achten?

Beim Kauf von Pfefferminztee sollte man auf Bio-Qualität und fairen Handel achten. Bei Produkten aus fairem Handel erhalten die Pflücker:innen auf den Plantagen einen fairen Lohn für ihre Arbeit.

Nebenwirkungen und Gegenanzeigen

Pfefferminztee ist in der Regel gut verträglich. In seltenen Fällen kann er jedoch Sodbrennen oder Übelkeit verursachen. Menschen mit chronischen Magenbeschwerden sollten statt eines reinen Pfefferminztees eine sanftere Variante mit Kamille wählen.

Auch bei Säuglingen und Kleinkindern ist Vorsicht geboten, da Menthol Atemnot auslösen kann. Pfefferminzöl darf daher nicht auf die Brust massiert werden und Kinder sollten auch nicht daran riechen. Asthmatiker sollten vor der Einnahme von Pfefferminze ihren Arzt konsultieren.

Schwangere sollten Pfefferminztee nur in Maßen trinken, da er die Gebärmutter stimulieren kann. Stillende sollten auf den Tee verzichten, da er die Milchbildung unterbinden kann.

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