Was beruhigt die Nerven? Hausmittel und Tipps für innere Ruhe

In unserer schnelllebigen Zeit, in der Stress und Hektik allgegenwärtig sind, ist es wichtiger denn je, auf unsere Nerven zu achten und Strategien zu entwickeln, um innere Ruhe zu finden. Wenn die Gedanken ständig von Ängsten und Sorgen bestimmt sind, befindet sich der Organismus dauerhaft im Alarmzustand. Betroffene fühlen sich dann innerlich unruhig und nervös oder klagen über Herzklopfen, Spannungskopfschmerzen, Magenbeschwerden sowie Verspannungen, Schlafstörungen und Reizbarkeit. Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl von Hausmitteln und Verhaltensweisen, die uns dabei unterstützen können, unser Nervensystem zu beruhigen und Stress abzubauen. Dieser Artikel gibt Ihnen einen Überblick über bewährte Methoden und natürliche Helfer, die Ihnen dabei helfen können, Ihre Nerven zu stärken und innere Ausgeglichenheit zu finden.

10 Tipps für starke Nerven

Wenn alles zu viel wird, Alltagssituationen zu unüberwindbaren Herausforderungen werden oder an Schlaf nicht mehr zu denken ist, sollten schnellstmöglich Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Andernfalls können sich im Laufe der Zeit auch schwerwiegendere Probleme (Bluthochdruck, Depressionen) entwickeln.

1. Den Körper spüren

Bewegung bringt Segen - das gilt auch bei nervösen Unruhezuständen. Untersuchen zeigen beispielsweise, dass beim Sport ein Hormon (ANP) gebildet wird, das Panik lindert. Ein flotter Spaziergang in der Mittagspause oder eine lockere Runde Laufen nach Feierabend helfen dabei Ängste zu „verstoffwechseln“. Zudem verschafft die körperliche Aktivität den Gedanken eine Verschnaufpause, die Sorgen rücken in den Hintergrund. Wichtig dabei ist, dass die Bewegung Freude bereitet und ohne Zwang erfolgt. Besonders gut tut Bewegung an der frischen Luft. Die Natur ist oft Balsam für die Seele und wirkt beruhigend auf gereizte Nerven.

2. Die Nerven mit Nahrung versorgen

Lebensmittel sind Nahrung für Körper und Geist. Was Menschen essen, bestimmt, wie sie sich fühlen. Der Blutzuckerwert hat beispielsweise Einfluss auf Gefühle wie Anspannung und Ärger. Wie stark dieser Zusammenhang ist, zeigt eine Studie mit Diabetes-Patienten: Bei sehr hohen und sehr niedrigen Blutzuckerwerten fühlten sich die Untersuchungsteilnehmer besonders angespannt und verärgert. Bei einem normalen Blutzucker fühlten sie sich hingegen glücklich und energiegeladen. Einige Nahrungsmittel enthalten neben Kohlenhydraten weitere stimmungsaufhellende Inhaltsstoffe. So liefern Bananen auch einen hohen Anteil des B-Vitamins Pyridoxin (B6). Dieses ist an vielen Prozessen im Nervensystem beteiligt. Außerdem enthalten sie Kalium und Tryptophan. Aus Tryptophan wird der Botenstoff Serotonin gebildet, der eine Vielzahl emotionaler Prozesse ( z.B. Angst) beeinflusst. Auch Omega3-reiche Lebensmittel wie Fisch haben Einfluss auf eine gesunde Nervenfunktion. Für einen ruhigen Geist sollte die Ernährung also vollwertig und möglichst vielseitig sein. Dabei sollten hauptsächlich Obst und Gemüse, Salate, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte auf den Tisch kommen, Fleisch hingegen nur in Maßen und Fett, Zucker und Alkohol so wenig wie möglich.

3. Zur Ruhe kommen

Ein ausgeglichener Geist und ein leistungsfähiger Körper brauchen ausreichend Ruhepausen. Dazu gehört ausreichend Schlaf. Möglichst 7,5 Stunden pro Nacht empfiehlt die moderne Schlafforschung. Viele Menschen sparen in stressigen Phasen jedoch zuerst am Schlaf. Durch Schlafmangel erhöht sich die Reizbarkeit, die Belastungsfähigkeit und die Stressresistenz werden gemindert. Ängsten und Stressempfinden wird Vorschub geleistet, die Gedanken kreisen permanent, man bekommt nachts kein Auge mehr zu. Um diesem Teufelskreis vorzubeugen, sind auch tagsüber ausreichend Ruhepausen notwendig. Die psychologische Forschung zeigt, dass sich viele kurze Entspannungsphasen beispielsweise günstiger auf die Erholung von körperlicher Arbeit auswirken als wenige lange Pausen. Menschen, die viel arbeiten, sollten jede Stunde für einige Minuten innehalten. Bewusstes Durchatmen oder aufstehen und die Glieder bewegen, hilft kurz abzuschalten.

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4. Auslöser kennen

Die Ursachen für kreisende Gedanken sind vielfältig: Reizüberflutung, ständige Erreichbarkeit, Versagensängste und hohe Ansprüche an sich selbst können zu nervösen Zuständen führen. Viele Menschen fühlen sich jedoch gestresst, ohne genau zu wissen warum. Dann hilft es Tagebuch zu führen, um den Auslösern auf den Grund zu gehen. Kennt man die Gründe für seine Sorgen, kann man gezielt Gegenstrategien entwickeln. Kommt der Geist z.B. aufgrund einer Überzahl an Reizen nicht zur Ruhe, kann man entscheiden welchen und wie vielen man sich täglich aussetzen möchte. Dann kann man z.B. bewusst darauf verzichten, nebenher vor dem Fernseher zu essen oder beim Kochen auch noch das Radio laufen zu lassen.

5. Achtsamkeit lernen

Gedanken und Bewertungen entstehen aus Sinneswahrnehmungen (Riechen, Sehen, Hören, etc.) und/oder Erinnerungen. Sie beeinflussen, wie sich etwas anfühlt (angenehm, unangenehm, neutral) und rufen dadurch unmittelbare Körper- und Verhaltensreaktionen (Herzklopfen, Weglaufen) hervor. Wer sich dieser Verbindung von Körper und Geist bewusst ist, fühlt sich weniger ausgeliefert und lernt zielgerichteter mit Grübelei und Sorgen umzugehen. Regelmäßige Atemübungen und Meditation helfen dabei, achtsamer zu leben.

Übung: Atem beobachten

Schließen Sie die Augen. Atmen Sie durch die Nase ein. Konzentrieren Sie sich darauf, wie der Atem durch ihre Nase in die Lungen strömt. Halten Sie kurz inne. Atmen Sie danach durch den Mund aus. Konzentrieren Sie sich auf den natürlichen Rhythmus des Atems, ohne ihn verändern zu wollen. Bleiben Sie mit den Gedanken beim Atem: Denken Sie an die Worte „Einat-men/Ausatmen“. Es ist völlig normal, wenn Sie abschweifen, das ist Teil der Übung. Beobachten sie wertfrei, dass es passiert. Kehren Sie dann einfach sanft zur Atmung zurück.

Wichtig ist: Üben Sie regelmäßig, am besten täglich. Am Anfang 1 Minute, nach ein paar Tagen 2 Minuten, danach 3 Minuten und so weiter. Steigern Sie sich langsam. Den Fortschritt bestimmen Sie! Hauptsache ist: Sie bleiben dran.

6. Gedankenkontrolle üben

Jeder Mensch denkt am Tag zwischen 40.000 und 60.000 Gedanken. Der Großteil davon ist unbewusst. Fast 90 Prozent kreisen immer wieder um das Gleiche, insbesondere um Schwierigkeiten und Probleme. Gedanken sind Energie und haben die Kraft Gefühle zu erzeugen. Das Sprichwort „Mit der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an“ verdeutlicht diesen Zusammenhang. Menschen sind ihren Gedanken aber nicht hilflos ausgeliefert. Sie können lernen, diese bewusst auszuwählen und manipulative, ängstigende Gedanken loszulassen. Wenn Ängste und Unruhe das Gedankenkarussell nicht mehr still stehen lassen, gibt es eine Reihe von Übungen, die den Geist beruhigen.

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Übung: Gedankenstopp

Wenn Sie sich beim sorgenvollen Grübeln ertappen, beobachten Sie, welcher Gedanke Sie konkret belastet. Stellen Sie sich dann ein rotes Stoppschild vor und sagen Sie sich laut oder in Gedanken „Stopp“. Wenden Sie sich dann sofort etwas anderem (z.B. dem Atem, einem beruhigenden Gedanken) zu. Je öfter Sie üben, desto leichter fällt es Ihnen bald.

7. Gefühle annehmen lernen

Leidvolle Gefühle wie Angst oder Unsicherheit rauben Energie und trüben die Lebensfreude. Sie haben aber auch einen Nutzen: Angst beispielsweise setzt Adrenalin frei. Dadurch steigt das Energielevel, der Körper macht sich bereit zur Flucht oder Verteidigung. Gefühle setzen aber nicht nur Hormone frei, sondern werden auch von Hormonen beeinflusst. Stressempfinden, Überforderung und Ängstlichkeit stehen in enger Wechselbeziehung mit den Hormonen. Wie stark Gefühle den Körper beeinflussen, zeigt sich z.B. daran, dass bei Frauen durch starken Stress die Regelblutung ausbleiben kann. Gefühle sind aber kein Schicksal, dem Menschen hilflos ausgeliefert sind. Wie im Umgang mit den Gedanken lohnt es sich Gefühle, bewusst wahrzunehmen und nicht wegzuschieben. Durch die aktive Auseinandersetzung können Empfindungen auf positiv beeinflusst werden.

Übung: Gefühle fokussieren

Konzentrieren Sie sich auf ein momentan vorherrschendes Gefühl (z.B. Angst). Fühlen Sie, wie es sich im Körper anfühlt, wo es zu spüren ist. Nehmen Sie das Gefühl wahr, ohne es zu beurteilen. Richten Sie Ihren Fokus aber auf die Beobachtung (da ist Angst), um sich nicht im Gefühl zu verlieren. Durch das Bewusstmachen des Gefühls, verhindern sie, dass sie zu stark blockiert werden. Wenn Sie abschweifen, kehren Sie gedanklich zu dem Gefühl zurück. Droht das Gefühl Sie zu überwältigen, kann der Gedanke „Auch dies geht vorbei.“ Linderung verschaffen.

8. Die eigenen Ressourcen kennen

Quälende Ängste und Sorgen, zehren auf Dauer an den Kräften. Um dennoch leistungsfähig zu bleiben, sollten die Batterien regelmäßig auflageladen werden. Dafür sollte man die eigenen Kraftquellen kennen. Die folgenden Fragen helfen dabei, den eigenen Ressourcen auf den Grund zu gehen:

  • Was stärkt mich?
  • Was tut mir gut?
  • Was mache ich gerne?
  • Wann fühle ich mich lebendig?
  • Was entspannt mich?
  • Wo fühle ich mich wohl?

Bei der Beantwortung dieser Fragen gibt es kein „Falsch“ oder „Richtig“. Entscheidend ist, dass sie positive Gefühle auslösen und dadurch die Lebensqualität verbessern. Was das ist, darauf muss Jede(r) seine persönliche Antwort finden.

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9. Mit einem Arzt oder Therapeuten sprechen

Betroffene sollten mit einem Arzt sprechen, wenn sie sich dauerhaft unruhig und gereizt fühlen. Denn hinter diesen Symptomen verbergen sich manchmal auch behandlungsbedürftige, körperliche Ursachen (z.B. Schilddrüsenüberfunktion, starker Bluthochdruck, Unterzuckerung bei Typ-1-Diabetes). Aber auch bestimmte psychische Erkrankungen wie z.B. Angststörungen oder Depressionen gehen mit Nervosität und innerer Unruhe einher. In diesen Fällen sollten psychotherapeutische Maßnahmen - beispielsweise eine Verhaltenstherapie - ergriffen werden.

10. Begleitende Maßnahmen nutzen

Gewohnheiten zu ändern und Erkrankungen abzuklären, sind wichtige Schritte auf dem Weg der Besserung. Auch ein Coaching (z.B. im Stressmanagement) kann den Umgang mit den Herausforderungen des Lebens verbessern. Daneben kann es sinnvoll sein, das aus der Balance geratene Nervensystem mit einem homöopathischen Komplexmittel wie dystoLoges® zu unterstützen. dystoLoges® ist ein einzigartiger homöopathischer 5-fach-Komplex mit der Leitsubstanz Reserpinum aus der indischen Schlangenwurzel.

Beruhigungstees als natürliches Mittel

Tees sind eines der ältesten Heilmittel und können eine wertvolle Unterstützung bei der Beruhigung der Nerven sein. Sie haben den Vorteil, dass die pflanzlichen Inhaltsstoffe sehr viel weniger Nebenwirkungen enthalten als medikamentöse Therapien. Die Kräuter wirken durch ihre ätherischen Öle oder andere in der Pflanze enthaltene Inhaltsstoffe. Es gibt zahlreiche Heilpflanzen, die man in einem Beruhigungstee verwendet. Sie haben zum Teil neben ihrer beruhigenden Wirkung auch noch andere positive Eigenschaften - sie wirken zum Beispiel antiseptisch.

Anwendung und Wirkung von Beruhigungstees

Die Tees trinkt man entweder tagsüber gegen innere Unruhe oder abends, um besser schlafen zu können. Es ist empfehlenswert, die Kanne oder Tasse abzudecken, damit die ätherischen Öle im Tee nicht mit dem Dampf abziehen. Manche Beruhigungstees sollte man nicht mit zu heißem Wasser übergießen, damit die Inhaltsstoffe sich nicht zersetzen und unwirksam werden. Eine gute Aufguss-Temperatur sind etwa 80° Celsius.

Beliebte Kräuter für Beruhigungstees

  • Johanniskraut: Wirkt gegen Unruhe und andere Leiden. Die Pflanze hat durch ihre beruhigende Wirkung auf die Nerven einen Sonderstatus in der homöopathischen Medizin: man verabreicht es sogar als homöopathisches Notfallmittel. Auch in der Therapie von Depressionen ist Johanniskraut eine pflanzliche Alternative zu synthetisch hergestellten Antidepressiva.
  • Kamille: Wirkt antibakteriell und entzündungshemmend.
  • Lavendel: Wirkt desinfizierend und ist gut gegen Pilze, Bakterien und Viren.
  • Melisse: Wirkt entzündungshemmend und antiseptisch.
  • Baldrian: Wirkt beruhigend und entspannend.

Mögliche Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Obwohl Beruhigungstees im Allgemeinen als sicher gelten, ist es wichtig, mögliche Nebenwirkungen und Kontraindikationen zu beachten. Eine Nebenwirkung von Beruhigungstees ist die Wirkung selbst: Die Tees wirken entspannend und einschläfernd. Ein Beruhigungstee und andere heilende Pflanzen sollten man darüber hinaus nicht in übermäßigen Mengen konsumieren. Lavendel zum Beispiel kann in großen Mengen zu einer Vergiftung führen. Eine mögliche Nebenwirkung für Johanniskraut ist eine erhöhte Lichtempfindlichkeit (sog. ‚Photosensibilisierung‘) sowie eine erhöhte Entzündungsgefahr.

Kontraindikationen von Beruhigungstees sind zum Beispiel Vorerkrankungen oder auch die Einnahme gewisser Medikamente. Patienten mit einer Vorerkrankung der Schilddrüse sollten besonders vorsichtig sein. Melisse kann zum Beispiel nicht richtig verstoffwechselt werden, wenn die Schilddrüse geschädigt ist. Eine Schwangerschaft ist eine weitere mögliche Kontraindikation für einige Heilkräuter, die in Beruhigungstees enthalten sind (zum Beispiel Johanniskraut). Ebenso sollten kleine Kinder keine starken Heilpflanzen zu sich nehmen. Die Einnahme von Baldrian wird erst ab einem Alter von 12 Jahren empfohlen - es existieren noch keine Studien über die Wirkungen der Substanz auf Kinder.

Stoffe, die in den Pflanzen der Beruhigungstees selbst sind, haben zudem mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten. Möglicherweise interagieren die Inhaltsstoffe der Kamille (sog. ‚Kumarine‘) mit Arzneimitteln gegen Krebs (Ciclosporin). Die direkte Interaktion ist allerdings nur teilweise erwiesen: Studien an Ratten haben ergeben, dass Interaktionen bestehen könnten. Johanniskraut hat möglicherweise Wechselwirkungen mit Präparaten gegen HIV, die Antibaby-Pille, Medikamente gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie z. B. Ramipril, Medikamente gegen Krebs und Medikamente, die das Blut „verdünnen“.

Beruhigungstees bei Angst vor dem Zahnarzt

Eine Übersichtsstudie hat ergeben, dass es viele Hinweise dafür gibt, dass die Melisse eine beruhigende Wirkung auf Angst-Patienten ausübt. Vor allem Melissen-Extrakt führt zu einer Verringerung von Ängsten und Stress. Eine Studie hat gezeigt, dass das Einnehmen von Melissen-Extrakt Angst-Symptome (hier: die erhöhte Herzfrequenz) reduziert: Die Versuchspersonen, die das Extrakt erhielten, litten weniger unter ihrer Angst als die Personen in einer Kontrollgruppe. Eine weitere Heilpflanze, die beruhigend wirkt, ist die Passionsblume. Eine klinische Studie hat ergeben, dass die Einnahme von Passionsblumen-Extrakt die Angst vor dem Zahnarzt reduziert. Die Patienten, die das Extrakt einnahmen, hatten signifikant weniger Angst als die Patienten, die ein Placebo-Konzentrat erhielten. Ein großer Vorteil von pflanzlichen Extrakten gegenüber synthetischen Medikamenten ist, dass viele Heilpflanzen nahezu frei von Nebenwirkungen sind. Die Autorin zieht daher am Ende der Übersichtsstudie den Schluss, dass Heilpflanzen eine gute Möglichkeit sind, die Angst vor dem Zahnarzt zu mildern. Eine denkbare Maßnahme besteht darin, angereicherte Heilwasser und beruhigende Tees in den Wartezimmern der Arztpraxen zur Verfügung zu stellen.

Nervennahrung: Die richtige Ernährung für starke Nerven

Stressig, stressiger, am stressigsten - manche Tage zerren besonders an unserem Nervenkostüm. Was dann Entspannung bringen kann? Nervennahrung. Richtig gehört: Bei Stress können wir uns die beruhigende Wirkung einzelner Lebensmittel zu Nutze machen.

Welche Lebensmittel eignen sich besonders zur Beruhigung der Nerven?

  • Haferflocken: Sie liefern dem Körper komplexe Kohlenhydrate und Ballaststoffe. Auch B-Vitamine und Magnesium sind darin enthalten - und die sind nicht nur wichtig für unser Nervensystem, sondern auch für unseren Energiestoffwechsel. Insbesondere Vitamin B3 spielt für die mentale Gesundheit eine entscheidende Rolle: Es unterstützt die normale psychische Funktion.
  • Hülsenfrüchte: Sie enthalten die Aminosäure Tryptophan, die der Körper in Serotonin umwandelt. Dieses sogenannte Glückshormon hat nicht nur eine ausgleichende Wirkung auf unsere Psyche, sondern kann uns am Abend auch helfen zur Ruhe zu kommen: Sobald es dunkel wird, bildet unser Körper aus Serotonin das Schlafhormon Melatonin.
  • Dunkle Schokolade: Die Grundzutat der Nascherei ist reich an der Aminosäure Tryptophan. Und je höher der Kakaoanteil, desto besser.
  • Nüsse: Sie enthalten reichlich B-Vitamine und Magnesium, die die Nerven unterstützen und für Entspannung im Alltag sorgen. Auch die darin enthaltenen Omega-3-Fettsäuren sind wertvoll: für unser Gehirn und laut Studien sogar für unser Stresslevel.
  • Fisch: Fisch ist die Omega-3-Quelle schlechthin: fettreiche Kaltwasserfische wie Lachs, Makrele oder Hering. Neben den positiven Effekten auf unsere Psyche und Gehirnfunktionen trägt die Fettsäure auch zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks bei.
  • Bananen: Sie enthalten reichlich Tryptophan und fördern so die Produktion des Glückshormons Serotonin. Auch Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium, die wichtig für unser Nervensystem sind, kommen in der süßen Frucht vor. Außerdem sind Bananen reich an Vitamin B6, was ein echter Anti-Stress-Allrounder ist: Psyche, Energielevel und unsere Nerven können davon profitieren.
  • Paprika: Paprika enthält doppelt so viel Vitamin C wie Zitronen und eignet sich daher wunderbar zur Auffüllung des Vitamin-C-Speichers nach einer stressigen Situation. Zusätzlich liefert Paprika weitere Mikronährstoffe wie Magnesium und Eisen, die unter anderem zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung beitragen.
  • Spinat: Neben einem hohen Magnesiumgehalt weist Spinat außerdem Vitamin B6 und Kalium auf, die alle zu einer normalen Funktion des Nervensystems beitragen. Außerdem trägt das in Spinat enthaltene Calcium zu einer normalen Signalübertragung zwischen den Nervenzellen bei.
  • Avocados: Avocados sind reich an B-Vitaminen, Magnesium und Kalium. Gerade Vitamin B1, aber auch Magnesium sowie Kalium tragen bei ausreichender Zufuhr zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei.
  • Eier: Bis auf Vitamin C sind in Eiern alle wichtigen Vitamine enthalten. Das Frühstücksei ist vor allem ein guter Lieferant für Vitamin B12 sowie Vitamin D.

Innere Unruhe und Achtsamkeit

Innere Unruhe kennen viele Menschen. Meist gehen solche Phasen von selbst vorüber. Achtsamkeit und Entspannung können helfen, die Anspannung zu lösen.

Ursachen innerer Unruhe

  • Nervöse Unruhe durch Stress: Stress bei der Arbeit, in der Schule oder im Privatleben können dazu führen, dass die Betroffenen ständig „unter Strom stehen“. Sie grübeln und können selbst nachts nicht abschalten. In der Regel sind diese Unruhe-Episoden nur von kurzer Dauer und gehen von alleine wieder vorbei, wenn der Stress nachlässt.
  • Innere Unruhe durch Drogenkonsum: Menschen, die regelmäßig Drogen oder Alkohol konsumieren, können innere Unruhe als Begleiterscheinung erleben. Das gilt auch, wenn sie diese Substanzen absetzen und den Entzug spüren.
  • Innere Anspannung bei Hormonschwankungen: Hormonschwankungen, die zum Beispiel während der Schwangerschaft, in den Wechseljahren oder aufgrund von Krankheiten auftreten, sind ebenfalls oft Ursache von Unruhezustände.
  • Nervöse Unruhe durch psychische Erkrankungen: Hinter Phasen innerer Unruhe können in manchen Fällen psychische Erkrankungen wie eine Bipolare Störung, Schizophrenie oder Demenz stecken.

Wie zeigt sich innere Anspannung?

In Phasen innerer Unruhe sind die Betroffenen oft rastlos und angespannt. Sie können sich unwohl und verstimmt fühlen, sind missgelaunt oder verspüren einen unerklärlichen Bewegungsdrang. Vielen fällt es schwer, Impulse zu kontrollieren. Sie sind übermäßig aufgeregt, überreizt und nervös, haben wenig Geduld und können infolgedessen schnell wütend werden. Im Umgang mit anderen zeigen sie sich häufig unkooperativ, manchmal sogar stur, aggressiv und feindselig - auch oder insbesondere gegenüber Menschen, die sich eigentlich um sie kümmern.

Nervöse Unruhe zeigt sich zudem äußerlich. Freunde und Familienangehörige bemerken rastloses Verhalten bei Betroffenen zum Beispiel daran, dass sie an ihren Haaren rupfen oder sie ausziehen, Stücke von der Haut oder Kleidung abschürfen, die Hände nervös zusammenfalten oder mit den Fingern knacken, ziellos auf und ab gehen, unruhig mit den Füßen wackeln, auffällige, unbewusste Bewegungen durchführen, die Fäuste ballen oder emotionale Ausbrüche zeigen. Bewegungsdrang, Grübeln und Herzrasen lassen sie schlecht schlafen und schränken den Alltag stark ein.

Was tun bei innerer Unruhe?

  • Finden Sie die Quelle Ihrer Unruhe: Überlegen Sie, ob es nicht doch eine konkrete Ursache gibt. Situationen, die komplex erscheinen, lassen sich häufig auf einen bestimmten Auslöser zurückführen. Diesen anzuerkennen - und sei er auch noch so klein - kann das Gedankenkarussell zum Halten bringen.
  • Verringern Sie Ihren Koffein- und Alkoholkonsum: Bei vielen Menschen führt der übermäßige Genuss von Kaffee oder Alkohol dazu, dass sie sich überreizt und angespannt fühlen - auch das kann nervöse Unruhe begünstigen. Trinken Sie daher koffein- oder alkoholhaltige Getränke nur in Maßen.
  • Betrachten Sie die Lage mit Abstand: Gehen Sie zunächst in sich und beurteilen dann erneut, ob diese wirklich so schwer wiegen. Es hilft, Ärgernisse in Bezug zu Dingen zu setzen, die gut laufen oder für die Sie dankbar sein können: Freunde, Familie, Gesundheit.
  • Kommen Sie zur Ruhe: Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit nur für sich. Stille Momente ohne Ablenkung ermöglichen es, sich mit den eigenen Gedanken auseinanderzusetzen und sich auf sich selbst zu fokussieren.
  • Probieren Sie Entspannungstechniken aus: Yoga, progressive Muskelentspannung, Achtsamkeitsübungen, Meditation & Co. können Körper und Seele wieder in Balance bringen. Auch Sport, Gartenarbeit oder andere Aktivitäten an der frischen Luft können helfen, Stress im Alltag zu bewältigen und damit einen wichtigen Auslöser für innere Unruhe zu beseitigen.

Wann zum Arzt gehen?

Unruhezustände erleben viele Menschen - mal mehr, mal weniger stark. In folgenden Situationen sollten Sie aber nicht lange warten und zum Arzt gehen:

  • Die nervöse Unruhe tritt besonders häufig auf und hält lange an.
  • Sie stellen Symptome wie zielloses Auf- und Abgehen, unbewusste Handlungen, Wutausbrüche oder selbstverletzende Verhaltensweisen bei sich fest.
  • Sie leiden unter starkem Schlafmangel.
  • Die innere Unruhe schränkt Sie stark in Ihrer Lebensqualität ein.
  • Sie belastet Ihre Arbeit und die Beziehungen zu anderen Menschen.
  • Symptome kommen hinzu, die auf andere Erkrankungen hindeuten können, zum Beispiel eingeschränktes Erinnerungsvermögen, wechselnd manische und depressive Phasen oder Halluzinationen.

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