Bewegung als Therapie bei Parkinson: Ein umfassender Überblick

Parkinson ist eine fortschreitende neurologische Erkrankung, die durch den Verlust von Dopamin produzierenden Nervenzellen im Gehirn gekennzeichnet ist. Obwohl es keine Heilung gibt, können verschiedene Therapieansätze, insbesondere Bewegung, die Symptome lindern und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern. Dieser Artikel beleuchtet die Bedeutung von Bewegungstherapie bei Parkinson, verschiedene Therapieformen und gibt praktische Tipps für den Alltag.

Einführung

Die Parkinson-Krankheit ist eine unheilbare Erkrankung des Nervensystems, die oft erst spät erkannt wird, wenn bereits jahrelang Nervenzellen abgestorben sind. Typische Symptome sind Zittern (Tremor) und Einschränkungen in der Beweglichkeit. Ein Mangel an Dopamin im Gehirn ist eine Hauptursache für diese Symptome. Medikamente können den Dopaminmangel ausgleichen, aber Bewegung spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung der Krankheit.

Die Bedeutung von Bewegung bei Parkinson

Regelmäßige körperliche Aktivität und ein gesunder Schlaf sind zentrale Bestandteile der Therapie bei Parkinson. Bewegung und Sport sind die einzigen Strategien, um das Fortschreiten der neurodegenerativen Erkrankung abzumildern. Studien haben gezeigt, dass Bewegungstherapie sowohl die Motorik als auch die Lebensqualität verbessert.

Wissenschaftliche Erkenntnisse

Eine systematische Meta-Studie aus dem Jahr 2023, die 156 Bewegungs- und Sportstudien mit insgesamt 7.939 Personen auswertete, kam zu dem Ergebnis, dass Bewegungstherapie die Motorik und die Lebensqualität verbessert. Die eingesetzten Trainingsformen variieren stark - von Ausdauertraining, Tai Chi und Aquagymnastik über Tanztherapie bis zur physiotherapeutischen BIG-Therapie.

Verschiedene Formen der Bewegungstherapie

Es gibt verschiedene Formen der Physiotherapie, die für Parkinson-Patienten geeignet sind. Nordic Walking, Taiji, Qigong, Gymnastik oder Yoga helfen beispielsweise, für mehr Beweglichkeit zu sorgen, das Gangbild und das Gleichgewichtsgefühl und die Stabilität zu stärken. Unterschiedliche Sportarten haben auch unterschiedliche Schwerpunkte und können gut kombiniert werden. Bewegung, Ausdauer, Kraft und Gleichgewichtssinn sollten gleichermaßen trainiert werden.

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BIG-Therapie

Eine speziell für Parkinson-Patienten entwickelte Bewegungstherapie ist die BIG-Therapie. Hierbei lernen die Patienten, bewusst große Bewegungen zu machen. Da Parkinson-Patienten ihre Bewegungen oft größer wahrnehmen, als sie wirklich sind, wird in dieser Therapie versucht, eine Rejustierung vorzunehmen. In Einzel- oder Gruppentherapie wird drei Wochen lang intensiv trainiert, wieder größere Bewegungen zu machen.

Tanz- und Musiktherapie

Musik erleichtert Menschen mit Parkinson, das durch die Krankheit gestörte Rhythmusgefühl zu verbessern. Allein das Hören von lauter und rhythmischer Musik führt zu einer messbaren Verbesserung der Beweglichkeit. Tango verbessert die Bewegungsfähigkeit, das Gleichgewicht und die Gehstrecke. Tanzen setzt Glückshormone frei und wirkt stimmungsaufhellend.

Taiji

Taiji ist eine Kampf- und Bewegungskunst, die ihren Ursprung in China hat. Sie zielt auf Entschleunigung, Konzentration und Entspannung bei körperlicher Aktivität ab. Mit dieser Technik können Menschen mit Parkinson Körperwahrnehmung und Bewegungskontrolle trainieren.

Praktische Tipps für den Alltag

Menschen mit Parkinson sind in der Regel zunehmend in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt. Hilfen zur Aufrechterhaltung ihrer Mobilität sind daher ausgesprochen wichtig. Sie sollten sich möglichst viel bewegen. Geeignet sind Spazierengehen, aber auch speziell auf die Krankheit abgestimmte Physio- und Ergotherapie.

Sportarten und Übungen

Sport und Bewegung können bei Menschen mit Parkinson Muskelsteifheit und Störungen des Bewegungsablaufs vermindern. Betroffene können zu Hause, in Sportgruppen oder unter Anleitung von Fachkräften aus Physio- bzw. Ergotherapiepraxen trainieren und gezielte Übungen machen. Besonders gut geeignet sind Schwimmen, Wassergymnastik, Wandern oder Nordic Walking, weil dabei Beweglichkeit, Gleichgewichtsvermögen, Kraft, Körperhaltung und Koordination trainiert werden. Eher vermieden werden sollten Sportarten, die mit einem hohen Sturzrisiko verbunden sind, z.B. durch schnelle Drehbewegungen. Neben bekannten Sportarten wie Wandern oder Radfahren gibt es für Menschen mit Parkinson viele spezielle Angebote, z.B. Tischtennis, Bogenschießen oder Karate.

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Umgang mit Bewegungseinschränkungen

Typisch für die Erkrankung ist, dass die Arme nicht mehr mitschwingen und die Schritte immer kleiner werden. Durch zusätzliche Störungen der Halte- und Stellreflexe sowie plötzlich auftretende Blutdruckabfälle kommt es zu Gangunsicherheiten und häufig auch zu Stürzen. Mithilfe einer physiotherapeutischen Behandlung lässt sich die Überwindung motorischer Blockaden trainieren und auf den Alltag übertragen. Ein weiteres Symptom von Parkinson ist die Verringerung der aktiven mimischen Kommunikation, bedingt durch die Steifheit der Gesichtszüge. Um dem entgegenzuwirken, sollte der Mensch mit Parkinson vor dem Spiegel verschiedene Gesichtsausdrücke (Freude, Angst, Erschrecken) üben.

Entspannungstechniken

Entspannung wirkt der krankheitsbedingten Versteifung entgegen. Entspannung ist aber auch hilfreich, um Stress, Angst und Unsicherheit zu reduzieren, die bei vielen Patienten durch Parkinson und die Symptome hervorgerufen werden und diese gleichzeitig verstärken können. Betroffene sollten Entspannungsübungen erlernen und regelmäßig einsetzen. Geeignet sind z.B. Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Biofeedback-Verfahren, Yoga oder Atemübungen. Auch warmes Wasser wirkt sich günstig aus.

Physiotherapie und Ergotherapie

Wenn die Erkrankung fortschreitet, verändern sich die Bewegungsabläufe und die Gelenke versteifen. In der Physiotherapie werden vor allem Übungen für die Beweglichkeit vermittelt, damit Bewegungsabläufe weiterhin normal funktionieren können. Um einer Versteifung der Gelenke möglichst lange entgegenzuwirken, sollten die Übungen regelmäßig durchgeführt werden. Außerdem kann das Physiotherapie-Fachpersonal bei der Auswahl geeigneter Hilfsmittel helfen. In der Ergotherapie wird die Feinmotorik trainiert, z.B. das Öffnen von Knöpfen oder Reißverschlüssen, um damit Alltagskompetenzen und Selbstständigkeit zu erhalten.

Medikamentöse Therapie und andere Behandlungen

Die Behandlung bei Morbus Parkinson sollte früh beginnen, um die Nervenerkrankung aufzuhalten. Im Einsatz sind Medikamente und Physiotherapie für Mobilität, dazu Hirnschrittmacher-OPs gegen starkes Zittern. Medikamente können den Dopaminmangel ausgleichen. Das deutliche Zittern (Tremor) entsteht, wenn Nervenzellen im Gehirn zugrunde gehen und das neuronale Netzwerk gestört ist, das für ruhige Hände sorgt. Tiefe Hirnstimulation und Ultraschall-Therapie wirken hier gegen das Zittern.

Medikamente

Zur Therapie der Parkinson-Krankheit stehen mehrere Gruppen von Medikamenten zur Verfügung. Ihnen gemeinsam ist, dass sie über unterschiedliche Mechanismen den Spiegel des Botenstoffs Dopamin im Gehirn wieder erhöhen und so vor allem die motorischen Symptome der Erkrankung - allen voran das Zittern - reduzieren sollen. Die medikamentöse Therapie kann die Bewegung verbessern, die Erkrankung aber nicht heilen. Zudem lässt die Wirksamkeit der Medikamente mit der Dauer der Einnahme oft nach, sodass es zu Schwankungen im Tagesverlauf kommt. Auswahl und Dosierung der Präparate erfolgen individuell. Das am stärksten wirksame Medikament bei vergleichsweise geringen Nebenwirkungen ist Levodopa, auch L-Dopa genannt. Dabei handelt es sich um eine Dopaminvorstufe. Eine andere wichtige Wirkstoffgruppe sind die sogenannten Dopaminagonisten. Auch eingesetzt werden können sogenannte MAO-Hemmer. Sie hemmen den Abbau des körpereigenen Dopamins und sorgen so für einen höheren Spiegel des Neurotransmitters. Mit einer Pumpentherapie können Medikamente auch über eine durch die Bauchdecke geführte PEG-Sonde verabreicht werden.

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Tiefe Hirnstimulation

Bei der tiefen Hirnstimulation setzen Neurochirurgen dünne Stimulationselektroden (Hirnschrittmacher) in bestimmte Hirnareale ein. Die elektrischen Impulse sollen insbesondere das Zittern lindern. Unter Vollnarkose wird zunächst eine Kernspintomografie (MRT) durchgeführt. Während der Operation müssen die Betroffenen dann zeitweise wach sein, um die Besserung der Symptome während der Stimulation genau austesten zu können. Im Anschluss werden die Elektroden mit einem Steuergerät - dem Hirnschrittmacher - verbunden, der unterhalb des Schlüsselbeins implantiert wird. Einige Tage nach der OP wird das Gerät erstmals eingeschaltet und nachjustiert.

Ultraschallbehandlung

Ein recht neues Therapieverfahren bei der Behandlung der Parkinson-Krankheit ist die Magnetresonanz-gestützte fokussierte Ultraschallbehandlung (MRgFUS). Dabei werden Ultraschallwellen im Zielgewebe so stark gebündelt, dass sie es erhitzen und gezielt zerstören. Durch die Behandlung entstehen winzige Narben in den Faserbahnen des Gehirns, im sogenannten Tremornetzwerk. Das soll das Zittern verringern. Über einen Spezialhelm werden mehr als tausend Ultraschallwellen aus vielen Richtungen ins Gehirn geleitet und exakt auf das Tremornetzwerk fokussiert. Die Patientin oder der Patient wird dann durch Aufgaben und Übungen dazu gebracht, maximal zu zittern. Mehrere Erwärmungsphasen sind nötig, um die Narben im Gehirn zu setzen. Jedes Mal wird die Temperatur um Nuancen erhöht, danach erfolgt eine Kontrolle des Behandlungseffekts, aber auch möglicher Nebenwirkungen wie Sprachstörungen, Schwäche oder Taubheit. Bei der Therapie geht es nicht darum, das Zittern komplett auszuschalten. Auch wenn das Verfahren ohne Skalpell, Sonden und Bohrer auskommt, ist es keinesfalls ohne Risiko, denn der Eingriff lässt sich nicht rückgängig machen: Einmal zerstörte Zellen im Gehirn kommen nicht zurück.

Sport und Bewegung: Mehr als nur Symptomlinderung

Zahlreiche Studien belegen, dass Sport sehr wirkungsvoll gegen Parkinson ist: Mit ihm ist der Verlauf der Erkrankung oft günstiger zu beeinflussen als mit Medikamenten allein. Bereits im Anfangsstadium lassen sich die Symptome der Parkinson-Erkrankung durch intensives Training verbessern und im weiteren Verlauf der Krankheit können Betroffene durch gezieltes Training sogar bereits verlorene Fähigkeiten wiedererlangen.

Geeignete Sportarten

Für Parkinson-Erkrankte sind Sportarten mit fließenden Bewegungen wie Schwimmen, Radfahren und Joggen besonders geeignet, bewährt hat sich auch Tischtennis. Wichtig ist, dass Parkinson-Erkrankte jede Gelegenheit zur Bewegung nutzen, denn das Gehirn verlernt die neu erworbenen Fähigkeiten schnell wieder.

Bewegungstherapie im Frühstadium

In den ersten Stadien der Parkinson-Krankheit kann die Bewegungstherapie BIG zum Einsatz kommen. Die Übungen mit großen, fließenden Bewegungen stimulieren ungenutzte Bereiche des Gehirns. Durch intensives Wiederholen und eine ständige Erfolgskontrolle lernen Betroffene, Bewegungen wieder bewusst im Alltag einzusetzen. Durch die Therapie werden Bewegungen schneller und präziser, auch das Gleichgewicht und die Körperwahrnehmung werden gefördert.

Gründe für regelmäßiges Training

Regelmäßige Bewegung vermag den Krankheitsverlauf verlangsamen. Denn Wandern, Radfahren, Tanzen und Co. kräftigen die Muskulatur, stärken die Ausdauer, wirken der Muskelsteifigkeit und der Bewegungsverarmung entgegen. Gerade im frühen Stadium gibt es in der Wahl der Sportart kaum Einschränkungen. Erwünscht ist, was Freude bereitet. Neben dieser allgemeinen Empfehlung können Sportarten natürlich auch bewusst eingesetzt werden, um bestimmte Beschwerden zu lindern. Beispielsweise trainiert Nordic Walking das flüssige Laufen. Radfahren ist gut für Gleichgewicht und Koordination. Und beim Yoga lässt sich der Bewegungsradius vergrößern. Ist die Erkrankung schon weiter fortgeschritten, wird es wichtiger, die Gefahr von Stürzen zu minimieren. Wandern auf ebenem Gelände, Schwimmen, leichtes Krafttraining, Wassergymnastik und gezielte Übungen beispielsweise aus dem Thai Chi eignen sich sehr gut zur Sturzprophylaxe und um die körperliche Leistungsfähigkeit zu stärken.

Motivation und Lebensqualität

Wer Freizeitsport treibt, trainiert alle körperlichen Fähigkeiten, die einen selbstständigen Alltag ermöglichen: Einen sicheren Gang, gutes Koordinationsvermögen sowie Rumpf- und Bein-Beweglichkeit brauchen wir für den Einkauf, den Wohnungsputz, das An- und Auskleiden und die Körperpflege genauso wie für die Gartenarbeit, das Spielen mit den Enkeln oder das Picknick im Grünen. Ob Tanzen oder Wassergymnastik - gezielte körperliche Aktivitäten können die Beweglichkeit und Lebensqualität von Menschen mit Parkinson verbessern.

Forschung und Studien

Viele Studien über die Wirkung unterschiedlichster Bewegungsangebote auf die Krankheitssymptome und die individuellen Erfahrungen der Betroffenen selbst sprechen dafür, dass Bewegung besonders für Menschen mit Parkinson gilt. Studien haben gezeigt, dass sich jede dieser gezielten körperlichen Aktivitäten positiv auf den Schweregrad der Bewegungssymptome und auf die Lebensqualität auswirkt, dass aber aus rein wissenschaftlicher Sicht keine Bewegungsform einer anderen wesentlich überlegen ist. Es gibt außerdem Hinweise darauf, dass sich auch die kognitiven Fähigkeiten durch Sport verbessern, auch wenn die Nachweise wissenschaftlich noch unsicher sind.

Auswahl der Bewegungsform

Die Betroffenen können selbst auswählen, was sie am liebsten machen wollen. Hauptsache regelmäßig Sport! Dies natürlich zusätzlich zur Standardtherapie. Die Physiotherapie sollte hierdurch nicht ersetzt werden, denn diese ist wichtig, um ganz gezielt zum Beispiel die Feinmotorik zu stärken oder das Sturzrisiko zu senken.

Spezifische Übungen und Trainingspläne

Es gibt spezielle Übungen, die Menschen mit Parkinson helfen, so lange wie möglich beweglich und aktiv im täglichen Leben zu bleiben. Regelmäßig durchgeführte aktivierende Bewegungsübungen wirken der Bewegungsarmut entgegen. Es gibt Übungen, die einfach und ohne Hilfsmittel im Stehen oder Sitzen durchgeführt werden können. Ein Ball mit einem Durchmesser von ca. 16 - 20 cm hat sich in der Physiotherapie bewährt. Besonders geeignet sind sogenannte Gymnastikbälle, die Sie im Sportfachgeschäft erhalten können. Ein ca. 1 m langer Gymnastikstab ist für diese Art der Übungen gut geeignet. Diesen können Sie im Sportfachgeschäft erwerben. Oder lassen Sie einen Besenstiel im Baumarkt auf die richtige Länge kürzen. Grundsätzlich sollten Sie die Bodenübungen auf einer weichen, rutschfesten Unterlage durchführen. Dies kann ein weicher Teppich bei Ihnen zuhause sein oder aber eine Gymnastikmatte, die Sie auch mit auf Reisen nehmen können.

Wichtige Hinweise

Die Übungen dienen als Ergänzung, nicht aber als Ersatz für eine physiotherapeutisch angeleitete Behandlung. Bevor Sie mit den Übungen beginnen, sollten Sie die Aufwärmübungen durchführen, um Ihren Körper optimal vorzubereiten.

Physikalische Therapie

Übende und physikalische Therapie bei Parkinson-Syndromen sollte besonders darauf ausgerichtet sein, Störungen zu behandeln, die nicht oder nur unzureichend durch die medikamentöse Einstellung beeinflusst werden. Zu diesen Symptomen zählen z. B. Störungen des Sprechens, des Gleichgewichtes, des Gehens und der Körperhaltung. Auch Gelenkschmerzen, die durch die Bewegungsstörung begünstigt werden, können sich durch Krankengymnastik und physikalische Therapie bessern.

Bewegung als wesentlicher Bestandteil

Unabhängig von der spezifischen Behandlung einzelner Symptome sollten Betroffene auf regelmäßige und ausgiebige Bewegung achten. Bewegung ist unumstritten ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsfürsorge. Insbesondere Parkinson-Patientinnen und Patienten mit ihrer Beeinträchtigung der Beweglichkeit profitieren von einem ausgewogenen Bewegungs- und auch individuell angepassten Sportprogramm. Darüber hinaus sollte diese Beweglichkeitsverbesserung durch gezielte Bewegungsübungen und Sport, aber auch durch entsprechende Krankengymnastik, Ergotherapie und Bewegungsbäder erhalten und verbessert werden. Ein weiterer Gewinn ist die durch Bewegung erzielte stärkere Belastbarkeit mit Verbesserung der Eigenwahrnehmung und Stabilisierung der psychischen Verfassung. Eingeschränkte Beweglichkeit führt meistens auch zu Missstimmungen.

Tipps für den Start

Wenn Sport nicht schon immer Bestandteil Ihres Alltags war, gibt es nun keinen besseren Zeitpunkt, die Lebensgewohnheiten zu ändern. Beginnen Sie noch heute mit leichten Übungen zur Verbesserung der Körperhaltung, gehen Sie regelmäßig spazieren. Grundsätzlich gilt: Bewegung ist wichtig. Aber inwieweit einzelne Übungen, Sport oder Yoga etc. für Sie als Patientinnen und Patienten geeignet sind, hängt von vielen Faktoren ab. Besprechen Sie die individuell auf Ihr Leistungsniveau abgestimmten Bewegungsübungen. Planen Sie zwei Mal pro Woche ca. Ziel ist eine regelmäßige körperliche Bewegung und wenn es „nur“ ein Spaziergang mit dem Partner ist. Absolvieren Sie regelmäßig Ihr Sportprogramm und haben Sie Freude an der Bewegung. Dies sind die besten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Training.

Überforderung vermeiden

Motivation ist wichtig und nötig, aber eine Überforderung und zu große Ansprüche sind jedoch zu vermeiden. Eine reale Einschätzung der Leistungsfähigkeit ist erforderlich und grundsätzlich ist es empfehlenswert, deutlich unter der maximalen Leistungsgrenze zu bleiben.

Häufigkeit der Übungsprogramme

Allgemein geht man davon aus, dass zwei Mal pro Woche Übungseinheiten absolviert werden sollten. Die Dauer ist durchaus von dem individuellen Leistungsniveau abhängig und sollte wenn möglich 15 bis 60 Minuten andauern. Insbesondere sind auch Trainingseinheiten im Bewegungsbad, also im warmen Wasser, sinnvoll. Die Muskulatur kann gelockert und der Wasserwiderstand kann auch zur Kräftigung der Muskulatur genutzt werden. Übungen in der Turnhalle oder dem heimischen Wohnzimmer zielen besonders auf den Bewegungsbeginn ab, das Gehen (große Schritte), Nutzen von Taktgebern z.B. bei dem sogenannten „Freezing“ und dem Dehnen von Muskeln. Ferner sind die motorischen Fertigkeiten, das Verbessern der Körperhaltung mit Streckübungen, sinnvoll.

Weitere Tipps für einen aktiven Lebensstil

Bewegung und Sport können dazu beitragen, Parkinson-Symptome zu reduzieren. Schwimmen, Nordic Walking und Radfahren zum Beispiel kräftigen die Muskulatur und fördern flüssige Bewegungsabläufe. Tanzen, Tai Chi, Wassergymnastik und Yoga sind gut für Koordination und Gleichgewicht und wirken Muskelsteifheit entgegen. Auch Tischtennis wird bei Parkinson-Betroffenen immer beliebter.

Vorbereitung und Planung

Sprechen Sie am besten mit Ihrer Neurologin oder Ihrem Neurologen darüber, was Sie trainieren möchten und welche Sportart für Sie geeignet sein könnte. Die Ärztin bzw. der Arzt kann Sie auch beraten, wie intensiv Sie Ihr Bewegungsprogramm gestalten, wie oft Sie idealerweise trainieren und worauf Sie individuell achten können.

Motivation aufrechterhalten

Planen Sie feste Termine ein. Lassen Sie Gedanken wie „Ach, heute nicht, ich mach meine Übungen morgen wieder“ oder „Diese Woche gehe ich mal nicht zum Kurs“ am besten gar nicht erst zu. Betrachten Sie eine Bewegungseinheit einfach als gesetzt, packen Sie die Sporttasche oder schlüpfen Sie in Ihre Sportschuhe - und los geht’s. Sorgen Sie für Abwechslung. Wenn Sie gerne mit dem Rad, den Walking-Stöcken oder zu Fuß eine Runde drehen, können Sie sich hin und wieder eine alternative Strecke vornehmen. Bei Gymnastik können Sie die Übungen abwandeln oder eine andere Begleitmusik wählen. Varianten sind bei jeder Bewegungsform möglich. Sie eröffnen im wahrsten Sinne neue Perspektiven und tragen dazu bei, dass Bewegung zur Routine wird, ohne langweilig zu werden. Freuen Sie sich über kleine Dinge. Achten Sie darauf, was sich gut anfühlt und Ihnen Freude bereitet, wenn Sie aktiv sind. Positive Empfindungen bewusst wahrzunehmen, bestärkt Sie darin, Ihr Bewegungsprogramm beizubehalten.

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