Bierhefe, eine inaktive Form von Hefe, ist reich an gesunden Nährstoffen. Sie wird aus Reinzuchthefe gewonnen und mit Hilfe von Pilzkulturen gezüchtet. Dieses Naturprodukt wird sowohl zur Bierherstellung als auch als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Tabletten oder Flocken verwendet. Die im Bier enthaltene Bierhefe hat eine anregende Wirkung. Außerdem sind Wirkungen in der Kosmetik und Heilkunde bekannt.
Herstellung von Bierhefe
Für die Herstellung von Bierhefe werden Hefepilze gezüchtet. Wenige Milligramm einer Reinzuchthefe reichen aus, um mehrere Tonnen Bierhefe herzustellen. Die Herstellung findet im Reagenzglas statt. Innerhalb von acht Tagen werden aus 50 Millilitern 40 Liter. Anschließend erfolgt die Umlagerung in eine sterilisierte Anlage, in der bis zu zehn Kubikmeter Hefe gezüchtet werden können. Hierfür benötigt man lediglich zwei weitere Tage. Abschließend wird die Menge auf 200 Kubikmeter erhöht, was innerhalb weniger Stunden gelingt.
Inhaltsstoffe und ihre Wirkung
Bierhefe enthält eine Vielzahl von Inhaltsstoffen, die beispielsweise dem natürlichen Alterungsprozess entgegenwirken. Besonders hervorzuheben ist der hohe Vitamin-B-Gehalt, der Herz und Nervensystem zugutekommt. Bierhefe unterstützt die Blutbildung und reguliert den Blutzuckerspiegel. Sie stärkt das Immunsystem, indem sie Proteine, Fette und Kohlenhydrate in Energie umwandelt, wobei das Vitamin B unterstützend wirkt. Dadurch kann sich der Körper besser gegen Erreger wehren und Entzündungen vorbeugen.
Vitamin B und seine Bedeutung für die Nerven
Bierhefe enthält zahlreiche B-Vitamine, die für verschiedene Lebensfunktionen essentiell sind. Diese Vitamine sind unter anderem für das Nervensystem und den Stoffwechsel mitverantwortlich. Thiamin (Vitamin B1) trägt zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei, während Niacin zur normalen Funktion des Nervensystems beiträgt. Ein Mangel an B-Vitaminen kann sich negativ auf das Nervenkostüm auswirken und Nervosität sowie Unruhe verursachen. Die Bierhefe kann daher auch bei Nervenschädigungen wie Verletzungen, Bandscheibenvorfällen oder Nervenquetschungen die Regeneration unterstützen und den Heilungsprozess beschleunigen. Medizinische Hefe enthält Vitamine (speziell der B-Gruppe), Proteine (darunter Enzyme), Glucane und Mannane.
Weitere wertvolle Inhaltsstoffe
Neben den B-Vitaminen enthält Bierhefe auch Methionin, Phenylalanin, Threonin, Valin und Cholin. Sie ist reich an Selen und Chrom, wobei Chrom sich positiv auf das Wachstum auswirkt. Die enthaltenen Aminosäuren werden unter anderem für das Zell- und Muskelgewebe benötigt und sind besonders wichtig für die Gefiederneubildung bei Vögeln. Bierhefe enthält auch Mineralien wie Chrom, Eisen, Kupfer, Mangan, Zink und Phosphor.
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Bierhefe für Haut, Haare und Nägel
Bierhefe enthält Biotin und Zink, die eine Wohltat für die Haut sind, die Zellerneuerung beschleunigen und das Bindegewebe straffen. Die Haut erhält mehr Spannkraft, wirkt gesünder und jünger. Auch äußerlich angewendet kann Bierhefe trockene Stellen beruhigen und Juckreiz reduzieren. Bei Unreinheiten kann sie ebenfalls Abhilfe schaffen. Zink und die B-Vitamine beugen Haarausfall vor und können zu gesunden und glänzenden Haaren beitragen. Die Fütterung von Bierhefe hat einen positiven Effekt bei Haut- und Fellproblemen.
Bierhefe für den Darm
Flüssige Bierhefe ist reich an Vitamin B2, Biotin und Niacin, die zur Erhaltung normaler Schleimhäute wichtig sind. Damit ist sie ein starker Verbündeter der Darmflora, besonders bei Antibiotika-Einnahme. Die Schleimhaut des Darms bildet einen Großteil unseres Immunsystems. Die Bierhefe sorgt für ein bakterielles Gleichgewicht im Darm und reduziert so dessen Störanfälligkeit.
Bierhefe in der Tiernahrung
Hefezellwandprodukte nehmen in den letzten Jahren in der Tiernahrung an Bedeutung zu und finden in der Fütterung von verschiedenen Nutztieren Anwendung. Die Zellwand des Hefestammes Saccharomyces cerevisiae enthält Glucomannane. Mannan-Oligosaccharide werden seit langem bei Tieren mit stressbedingten Darmerkrankungen verwendet. Studien haben gezeigt, dass der Einsatz von MOS aus der Hefe Saccharomyces cerevisiae die Population von Escherichia coli reduzieren und die Population der Laktobazillen und Bifidobakterien in den Caeca von Hühnern erhöhen konnte. Dies kann das Immunsystem im Darm stärken. Zudem führen MOS zu einer vermehrten Schleimbildung der Darmzellen und helfen so beim Aufbau einer Schutzschicht, welche die Abwehr gegen Krankheiten verstärkt. Beta-Glukane, aufgebaut aus Glucose-Molekülen, binden an Rezeptoren in Darm und lösen Signale aus, die bewirken, dass Immunzellen durch den Körper wandern und vorbereitet sind, wenn Krankheitserreger angreifen. Auf diese Weise können Beta-Glucane indirekt zur Stärkung eines gesunden Immunsystems beitragen. Auch Katzen und Hunde können von Bierhefe profitieren, um eine gesunde, weniger juckende Haut und schönes, dichtes, glänzendes Fell zu erhalten. Sie können Bierhefe in Form von Flocken, die auf das Futter gestreut werden, oder in Form von Tabletten verabreichen.
Darreichungsformen und Anwendung
Je nach Verwendungszweck ist Bierhefe in Form von Tabletten, Pulver oder Flocken erhältlich. Bierhefe-Pulver bietet den Vorteil, dass die Menge variiert werden kann. Als Nahrungsergänzungsmittel wird meist auf Bierhefe in Tablettenform zurückgegriffen, da diese am einfachsten zu dosieren ist und auch unterwegs eingenommen werden kann. Tabletten eignen sich besonders für diejenigen, die den typischen Bierhefe-Geschmack nicht mögen. Bierhefe kann auch für einen Monat eingenommen werden, um Haaren, Haut und Nägeln eine Schönheitskur zu verpassen und dem Darm etwas Gutes zu tun. Die maximale Hefedosis zur täglichen Einnahme beläuft sich auf wenige Gramm. Innerlich kann eine Dosis von rund 5 bis 6 Gramm Hefe im Laufe des Tages zu den Mahlzeiten eingenommen werden. In Form von Flocken kann sie auf Joghurts oder Salate gestreut werden. Äußerlich können Masken mit Bierhefe für Haare, Haut oder Nägel hergestellt werden. Hierfür wird wiederbelebbare Hefe 15 bis 30 Minuten in etwas lauwarmem Wasser reaktiviert und die Paste aufgetragen. Nach 20 Minuten abspülen.
Bierhefe selbst herstellen
Wer Pizza selber machen möchte und keine Hefe zu Hause hat, kann Hefe selbst herstellen. Alles, was benötigt wird, sind Bier, Mehl und Zucker.
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Flüssige Bierhefe: Ihr tägliches Glas Gesundheit
Cellulär-flüssige Bierhefe ist ein reines Naturprodukt mit einem hohen Gehalt an stoffwechselwichtigen B-Vitaminen, Mineralstoffen und Proteinen. Sie liefert Stoffe, die täglich benötigt werden, ohne Zusätze. Folsäure trägt zu einem normalen Homocystein-Stoffwechsel und zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei. Riboflavin (Vitamin B2) trägt zur Erhaltung normaler Schleimhäute bei und schützt die Zellen vor oxidativem Stress. Vitamin B6 trägt zu einer normalen Bildung von roten Blutkörperchen und zur normalen Funktion des Immunsystems bei. Niacin trägt zur Erhaltung normaler Haut und Schleimhäute und zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei. Kalium trägt zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks und zu einer normalen Muskelfunktion bei. Proteine tragen zu einer Zunahme an und Erhaltung von Muskelmasse sowie zur Erhaltung normaler Knochen bei.
Bierhefe für Konzentration und gute Nerven
Eine gesunde und vitaminreiche Ernährung kann viel leisten. Mit Vitamin B versorgt, bleiben wir fit und meistern den hektischen Alltag. Bierhefe bewährt sich dank ihres Vitamin B-Gehalts als Nerven- und Gehirnnahrung und sorgt für innere Ruhe, Gelassenheit und geistige Frische. Die Vitamine Niacin, Folsäure und B6 tragen zur Verringerung von Müdigkeit bei.
Bierhefe und freie Radikale
Freie Radikale sind Zwischenprodukte unseres Stoffwechsels, die ständig in jeder Zelle entstehen. Im richtigen Maß sind sie für die Immunabwehr wichtig. Im Übermaß jedoch - durch Rauchen, UV-Strahlen, Leistungssport, vitaminarme Ernährung oder Schadstoffe - führen sie zu oxidativem Stress der Körperzellen. Unser Körper hält diese Radikale mit Antioxidantien, vor allem Vitaminen, in Schach.
Anwendung von flüssiger Bierhefe
Die Flasche vor Gebrauch gut schütteln. Ein- bis zweimal täglich je einen halben Teilstrich (35 ml) gemischt mit der doppelten Menge Saft oder Mineralwasser trinken. Bierhefe kann zu jeder beliebigen Tageszeit getrunken werden, am besten zwischen den Mahlzeiten. Sie kann mit Orangensaft, Apfelsaft, schwarzem Johannisbeer- oder Holunderbeer-Saft gemischt werden. Ein Geheimtipp ist die Mischung mit dem Saft einer ausgepressten Zitrusfrucht (Zitrone oder Orange) und Muttersaft aus dunklen Beeren (Blaubeeren, Aronia oder Brombeeren).
Unterschiede zu Bäckerhefe
Bäckerhefe eignet sich zum Backen von Brot und Kuchen, aber nicht zur Aufwertung der Ernährung. Bierhefe aus der Brauerei wächst auf vitaminreichem Gerstenmalz und gewinnt daraus wertvolle Lebensbausteine. Bäckerhefe ist roh nicht verdaulich und verwertbar und wächst auf Zuckerböden, die mit fehlenden Wuchsstoffen wie Ammoniak, Phosphat und synthetischen Vitaminen "gedüngt" werden müssen. Bierhefe ist nach dem deutschen Reinheitsgebot frei von Chemie und Gentechnik.
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Dauer der Einnahme
Eine regelmäßige Zufuhr von Vitaminen ist wichtig. Es wird die tägliche Einnahme oder zumindest eine Kur von 6-8 Wochen empfohlen, um die Körperspeicher aufzufüllen. Viele trinken Bierhefe regelmäßig über Jahre und Jahrzehnte. Sportler, Schwangere und Stillende, Vegetarier und Diabetiker benötigen wegen höherer Belastung mehr Vitamine. Bierhefe hilft auch, nach Krankheit wieder zu Kräften zu kommen.
Bierhefe und Gewichtszunahme
Eine Portion flüssige Bierhefe liefert nur wenige Kalorien und eignet sich daher besonders bei Diäten, um einem Vitaminmangel vorzubeugen.
Bierhefe und Medikamente
Flüssige Bierhefe empfiehlt sich bereits während der Antibiotika-Behandlung und vor allem danach. Sie liefert die richtigen Aufbaustoffe wie Vitamin B2 für die normale Schleimhaut. Antibiotika bekämpfen Bakterien - sowohl die krankmachenden als auch die guten Darmbakterien. Die Bakterien, die reichlich in Naturjoghurt, Dickmilch oder Kefir vorkommen, lieben auch Bierhefe und haben in dieser einen starken Partner. Bierhefe liefert den Darmbakterien B-Vitamine und Protein und päppelt sie damit auf, so dass die Darmbakterien dauerhaft und stabil wieder im Darm siedeln können.
Lagerung von flüssiger Bierhefe
Die gut verschlossene Flasche nach Anbruch im Kühlschrank lagern und innerhalb von 10 Tagen verbrauchen.
Inhaltsstoffe der flüssigen Bierhefe
Die Vitamine in der flüssigen Bierhefe stammen nur aus der Bierhefe selbst. Echte Bierhefe braucht keinerlei Zusätze, da sie auf wertvollem Gerstenmalz wächst und daraus ihren Reichtum an Vitaminen und Protein gewinnt. Zusätzlich bildet Bierhefe selbst neue Mikronährstoffe und reichert sie in sich an.
Bierhefe und Schwangerschaft
Die richtige Versorgung mit dem Hefevitamin Folsäure ist besonders bei Kinderwunsch wichtig. Eine übliche Portion von flüssiger Bierhefe liefert zusätzliche Folsäure.
Bierhefe und Alkohol
Ein geringer Restalkohol in der flüssigen Bierhefe ist nicht vermeidbar, entspricht aber etwa der natürlichen Alkoholmenge in einem Glas Apfelsaft.
Unterschiede zu anderen Hefeprodukten
Flüssige Bierhefe ist "Ur-Bierhefe", d.h. nur wenig bearbeitet und so wie Bierhefe in der Natur vorkommt. Sie enthält keine zugesetzten Laborvitamine.
Hefeflocken und Nährhefe
Hefeprodukte wie Hefeflocken oder Nährhefe werden sowohl von der Lebensmittelindustrie als auch im Privathaushalt gerne zum Würzen eingesetzt. Hefeflocken, Nährhefe, Edelhefe, Edelhefeflocken, Würz-Hefeflocken, Nährhefeflocken sind häufig die Hauptzutat jener veganen Brotaufstriche, die von ihrer Konsistenz her an feine Streichwurst erinnern. Hefeflocken bestehen meist zu 100 Prozent aus Nährhefe. Sie werden in Tüten zu 200 g oder auch in Pappdosen verpackt angeboten und in der Küche gerne als Würzmittel verwendet oder zur Herstellung veganer Käsesaucen oder anderer käseähnlich schmeckender Koch-Zutaten. Es gibt herzhafte und süße Hefeflocken. Süße Varianten schmecken nur deshalb süß, weil man ihnen süße Zutaten beimischt, wie Molkepulver, Honig und Blütenpollen. Zusätzlich werden sie mit Aromen versehen. Man kann sie ins Müsli geben oder in Obstsalate, in Dessertsaucen, Desserts, Smoothies und andere Süßspeisen. Hefeextrakt hingegen schmeckt deutlich stärker als Hefeflocken. Hefeextrakt ist ein meist pastenartiges Konzentrat der Nährhefe, das mit Hilfe von Enzymen hergestellt wird. Hefeextrakt kommt meist als herzhafter Brotaufstrich, Würzmittel und als Basis für Saucen, Brühen und Brühwürfel zum Einsatz. Während Nährhefe/Hefeflocken und Hefeextrakt bevorzugt als Würzmittel eingesetzt werden, ist Trockenhefe ein Backtriebmittel für Brot, Brötchen und Kuchenteige.
Herstellung von Hefeflocken
Einzellige Hefepilze spezieller Hefestämme (meist Saccharomyces Cerevisiae) werden in ein Nährmedium gegeben - oft Melasse, aber auch Getreide ist möglich. Dort vermehren sich die Hefepilze und es entsteht eine flüssige Hefe (man nennt sie auch Hefemilch, Heferahm oder Hefecreme). Beim Trocknen wird die Hefe inaktiviert, es sind in den fertigen Flocken also keine lebenden Pilzzellen mehr enthalten.
Herstellung von Hefeextrakt
Hefeextrakt kann auf unterschiedliche Weise hergestellt werden, z. B. durch Autolyse oder Hydrolyse. Dabei werden die Zellwände während eines Fermentationsprozesses mit Hilfe von Enzymen aufgebrochen und das Zellinnere wird frei. Konventionelle Speisewürzen können zusätzlich den Geschmacksverstärker Glutamat enthalten. Für Bio-Würzen kommen ausschließlich rein pflanzliche Rohstoffe aus Bio-Landwirtschaft zum Einsatz. In Bioprodukten ist nur Hefeextrakt zulässig, der mit Autolyse hergestellt wurde. Hierbei dürfen nur die hefeeigenen Enzyme zur Herstellung verwendet werden. Das Ergebnis gilt daher als natürliches Lebens- bzw. In der konventionellen Lebensmittelindustrie werden Hefeextrakte meist mit der Hydrolyse hergestellt. Dabei werden Fremdenzyme und Säuren eingesetzt, die zu einer viel höheren Glutaminsäurekonzentration führen. Hefeextrakte, die mit Hydrolyse hergestellt wurden, sind keine natürlichen Lebens- bzw.
Nährwert von Hefeflocken
Beworben werden Nährhefe bzw. Hefeflocken meist für ihren hohen Vitamin-B-Gehalt. Gerade aber Veganer und Vegetarier sind mit B-Vitaminen meist sehr gut versorgt, da wichtige Lebensmittelgruppen der pflanzlichen Ernährung außerordentlich Vitamin-B-reich sind (Vollkorn, Hülsenfrüchte, Nüsse, Saaten). Die Flocken hingegen enthalten recht hohe Werte an Vitamin B1, B2, B3 und B6. Der Nährwert von Hefeprodukten kann je nach Hersteller schwanken, hängt also offenbar von den Rohstoffen und der Produktionsweise ab, so dass keine Angaben gemacht werden können, die auf jedes Produkt gleichermaßen zutreffen. Hefeflocken enthalten natürlicherweise kein Vitamin B12. Auch enthalten die Flocken kein Vitamin D, kein Vitamin C und kein Vitamin K. Allerdings gibt es Hersteller, die ihre Hefeprodukte mit Vitamin B12 oder auch Folsäure anreichern, was dann aber aus der Inhaltsstoffliste hervorgeht. Die Makronährstoffe (Protein, Fett, Kohlenhydrate) der Nährhefe fallen aufgrund der kleinen Einnahmemenge nicht so sehr ins Gewicht. Da 1 EL Hefeflocken nur etwa 4 g fasst, nimmt man im Allgemeinen pro Tag nicht mehr als 10 g davon zu sich.
Glutenfreiheit
Zwar sind die meisten Hefeflocken gluten- und auch weizenfrei. Doch gibt es auch glutenhaltige Hefeprodukte, die auf einem Nährmedium aus Getreide gezüchtet wurden und auch Weizenmehl enthalten.
Hefeextrakt und Glutamat
Oft heißtt es, Hefeextrakte seien identisch mit Glutamat, das mit zahlreichen negativen Auswirkungen auf die Gesundheit in Verbindung gebracht wird. In einer Studie von 2018 zeigte sich außerdem, dass Glutamat offenbar chronische Schmerzen verschlimmern kann bzw. Je nach Konzentration trägt sie zu einem mehr oder weniger herzhaften Geschmack bei. Es kommt also nicht unbedingt darauf an, wie viel Glutaminsäure ein Lebensmittel enthält, sondern wie viel dieser Glutaminsäure gebunden im Protein vorliegt (dann schmeckt man sie nicht) und wie viel davon in freier Form oder in Form ihrer Salze vorliegt. In Hefeflocken ist die Menge der freien Glutaminsäure noch recht gering, in Hefeextrakten ist sie - man merkt es am Geschmack - deutlich höher. Glutamat wird biotechnologisch mit Hilfe von meist gentechnisch veränderten Mikroorganismen hergestellt, die in einer Nährlösung aus Melasse, Zuckerrüben oder Zuckerrohr freie Aminosäuren bilden. Wenn bei der Herstellung von Glutamat gentechnisch veränderte Mikroorganismen verwendet werden, muss dies auf dem jeweiligen glutamathaltigen Lebensmittel nicht deklariert werden.
Einschränkungen bei Candida und Histaminintoleranz
In vielen Ernährungsplänen zur Bekämpfung einer Candida-Infektion wird geraten, Hefeprodukte zu meiden. Wer eine Hefeallergie hat oder generell überempfindlich auf Hefeprodukte (z. B. Bier, Bierhefetabletten o. Letzteres könnte auch auf eine Histaminintoleranz hinweisen. Wer bereits an einer Histaminintoleranz leidet, sollte keinen Hefeextrakt zu sich nehmen, da dieser als fermentiertes Produkt histaminreich ist.
Hautprobleme
Zwar werden Hefetabletten und -flocken wegen ihres Vitamin-B-Reichtums gelegentlich gegen unreine Haut oder andere Hautprobleme empfohlen. Doch reagieren manche Menschen auf B-Vitamine umgekehrt mit Hautunreinheiten. Sollten sich ein bis zwei Wochen nach dem regelmäßigen Verzehr von Hefeprodukten Pickelchen, akneähnliche Veränderungen oder andere Hautprobleme entwickeln, lassen Sie das Produkt weg oder verwenden Sie weniger davon.
Verwendung in der Küche
Hefeflocken kann man als Würzmittel in fast alle herzhaften Speisen geben, ob in Salate, Suppen, Gemüse, Bratlinge, Reis- oder Kartoffelgerichte. Auch zum Binden und gleichzeitigen Würzen von Saucen eignen sich die mildwürzigen Flocken sehr gut, da sie bindende Eigenschaften aufweisen. Wenn Kinder beginnen, ganz normal mit der Familie mitzuessen, können sie auch Gerichte mitessen, die mit Hefeflocken gewürzt sind.
Bierhefe für Tiere
Hefeprodukte werden für Tiere sogar als Nahrungsergänzung für glänzendes Fell und gesunde Haut beworben. Mehr als einen Teelöffel voll sollte ein mittelgroßer Hund (20 bis 30 kg) jedoch nicht bekommen. Die genaue Dosierung besprechen Sie am besten mit Ihrem Tierarzt oder Tierheilpraktiker. Auch veganen Frischkäse kann man mit Hilfe von Hefeflocken leicht selbst machen.
Die Bierhefe als mikroskopischer Pilz
Die Bierhefe ist ein mikroskopischer Pilz, dessen lateinischer Name Saccharomyces Cerevisiae ist. „Saccharo“ bezieht sich auf Zucker (wie in „Saccharose“) und „Myces“ auf Pilze. Unter dem Mikroskop präsentiert sich dieser Pilz in Form von kleinen runden oder ovalen Zellen. Ein 1 cm3-Würfel frischer gepresster Hefe enthält rund zehn Milliarden Zellen. Saccharomyces Cerevisiae ist eine Hefe mit sehr speziellen Eigenschaften: sie kann bei Temperaturen von 0 bis 55°C überleben, bei einem pH-Wert zwischen 2,8 (sehr sauer) und 8 (basisch). Wie alle Hefen kann sich Bierhefe in aerober (mit Sauerstoff) und anaerober (ohne Sauerstoff) Umgebung entwickeln. In Gegenwart von Sauerstoff und Zucker „zerbricht“ sie Letzteren (Glykolyse), vermehrt sich sehr schnell und produziert Wasser und Kohlendioxid. In anaerober Umgebung vermehrt sie sich langsamer, produziert aber zusätzlich zu Kohlendioxid Alkohol. Es gibt auch bestimmte Stämme von Saccharomyces Cerevisiae, die zur Brotherstellung verwendet werden: dies ist die Backhefe.
Zusammensetzung der Bierhefe
Bierhefe besteht zu 40% aus Proteinen in Form von Aminosäuren, welche 7 von 9 essentiellen Aminosäuren darstellen, die wir zwingend benötigen: Leucin, Isoleucin, Methionin, Phenylalanin, Valin, Tryptophan und Threonin. Bierhefe enthält auch zahlreiche Mineralien wie Kalzium, Kupfer, Eisen, Magnesium, Schwefel, Kalium und ist reich an Vitaminen der Gruppe B: B1, B2, B3, B5, B6, B8 und B12.
Aktive und inaktive Bierhefe
Im ersten Fall wird sie bei hoher Temperatur erhitzt und lebt daher nicht mehr, aber sie behält alle ihre Nährstoffe. Im zweiten Fall handelt es sich um lebende Hefen, die bei weniger als 40°C erhitzt und so stabilisiert werden. Der hohe Proteingehalt von Bierhefe ist im Rahmen einer vegetarischen Ernährung als Nahrungsergänzung interessant. Vegetarische und vor allem vegane Ernährung führt häufig zu einem Mangel an Vitamin B12, das hauptsächlich in Produkten tierischer Herkunft enthalten ist. Vitamine der Gruppe B, insbesondere B 8, stärken Haare und Nägel und verschönern die Haut. Nur in wiederbelebbarer Form ist sie auch ein wohltuendes Probiotikum für die Darmmikrobiota. Sie kann helfen, Verstopfung, Durchfall und Blähungen zu bekämpfen, auch wenn die Behandlung in den ersten Tagen dieselben Symptome verursachen kann. Achten Sie jedoch darauf, es nicht zu konsumieren, wenn Sie von einer Darmkrankheit (vom Typ Morbus Crohn) oder einem geschwächten Immunsystem betroffen sind.
Dosierung und Anwendung
Die maximale Hefedosis zur täglichen Einnahme beläuft sich auf wenige Gramm. Innerliche Anwendung: durch Verteilen einer Dosis von rund 5 bis 6 Gramm Hefe im Laufe des Tages zu den Mahlzeiten. In Form von Flocken kann sie auf Joghurts oder Salate gestreut werden. Durch externe Anwendung: Sie können Masken mit Bierhefe für Ihre Haare, Ihre Haut oder Ihre Nägel zusammenstellen. Reaktivieren Sie hierfür wiederbelebbare Hefe 15 bis 30 Minuten in etwas lauwarmem Wasser und tragen Sie dann die erhaltene Paste massierend auf Haare, Gesicht oder Nägel auf. Nach 20 Minuten abspülen. Trockene Bierhefe wurde bei hoher Temperatur erhitzt. Es gibt keine lebenden Zellen mehr, aber alle Nährstoffe bleiben erhalten. Aktive beziehungsweise wiederbelebbare Bierhefe ist eine lebende Hefe, die auch eine probiotische Wirkung hat.
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