Blitze vor den Augen: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Viele Menschen erleben im Laufe ihres Lebens visuelle Phänomene wie wandernde Schlieren, dunkle Fäden oder flimmernde Punkte vor den Augen. Diese Erscheinungen können beunruhigend sein, sind aber in vielen Fällen harmlos. Es ist jedoch wichtig, die Ursachen zu kennen und bei bestimmten Symptomen einen Arzt aufzusuchen.

Was sind Mouches Volantes?

Hatten Sie auch schon mal wandernde Schlieren vor den Augen? Oder dunkle Fäden in Ihrem Sichtfeld? Viele Menschen haben oder hatten schon mal sogenannte Mouches volantes (französisch für „fliegende Mücken“), auch Glaskörperflocken genannt. Besonders, wenn man auf hellere Strukturen schaut, wie z. B. eine weiße Wand, werden sie sichtbar. Als dunkle, durchsichtige Punkte, als Flecken oder Fäden. Das Kuriose: Sie bewegen sich meist mit, wenn man in eine andere Richtung schaut. Aber zur Beruhigung: es sind keine Würmer oder andere Lebewesen!

Mouches volantes sind keine Fremdkörper auf der Pupille, sondern medizinisch handelt es sich um Glaskörpertrübungen. Der Glaskörper befindet sich zwischen Linse und Netzhaut im Inneren des Auges und verleiht ihm seine Stabilität. Er besteht aus einer klaren, gelartigen Substanz, die sich mit zunehmenden Alter verändert. Der Glaskörper verflüssigt sich und löst sich von der Netzhaut ab. Im Laufe dieses Prozesses verbleiben dann verdichtete Kollagenfasern, die vom Menschen als Trübungen oder „Mouches volantes“ wahrgenommen werden können. Anfangs sind diese Schlieren nur vor helleren Hintergründen, wie weißen Wänden oder Papier, zu erkennen. Später können sie sogar potenziell bei geschlossenen Augen in heller Umgebung zu sehen sein. Solange diese Erscheinungen durch den normalen Alterungsprozess des Glaskörpers hervorgerufen werden, sind sie in der Regel harmlos und müssen nicht behandelt werden.

Ursachen von Blitzen und Flimmern vor den Augen

Das plötzliche Wahrnehmen von hellen Lichtflecken, Flimmern und Blitzen im Auge kann für Betroffene sehr beunruhigend sein. Solche Störungen der optischen Wahrnehmung, zu denen ein Flimmern vor den Augen zählt, können aber auch Anzeichen für akute Notfälle sein: Kommen zu dem Flimmerskotom noch schwarze Punkte oder Schatten im Geschichtsfeld dazu, besteht das Risiko einer Netzhautablösung! Häufen sich außerdem diese Sehstörungen oder lösen sich nicht in kurzer Zeit wieder auf, steckt möglicherweise eine gefährliche Augenerkrankung dahinter.

Die Ursachen für Blitze und Flimmern vor den Augen sind vielfältig:

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  • Mouches Volantes (Glaskörpertrübungen): Wandernde Schlieren vor den Augen? Was genau ist das? Es sind keine Fremdkörper auf der Pupille. Medizinisch handelt es sich um Glaskörpertrübungen. Der Glaskörper befindet sich zwischen Linse und Netzhaut im Inneren des Auges und verleiht ihm seine Stabilität. Er besteht aus einer klaren, gelartigen Substanz, die sich mit zunehmenden Alter verändert. Der Glaskörper verflüssigt sich und löst sich von der Netzhaut ab. Im Laufe dieses Prozesses verbleiben dann verdichtete Kollagenfasern, die vom Menschen als Trübungen oder „Mouches volantes“ wahrgenommen werden können.
  • Migräne: Punkte im Sichtfeld können auch durch andere Ursachen auftreten, z. B. eine Migräne. Der Unterschied ist, dass Betroffene hier einen zickzackförmigen, flimmernden Fleck sehen, der meist nach ein paar Stunden oder wenigen Tagen verschwindet. Ein Flimmerskotom ist in vielen Fällen ein sichtbarer Vorbote von Migräne. Es kann den Kopfschmerz-Attacken unmittelbar vorausgehen oder ohne Kopfschmerz auftreten. Skotome bei Augenmigräne erscheinen in vielen Variationen, beginnen aber in der Regel als eine Art flirrender Lichtpunkt, der die Wahrnehmung beeinträchtigt.
  • Augenmigräne: Die Augenmigräne kommt ohne Vorwarnung und äußert sich durch eine Einschränkung des Gesichtsfelds von außen nach innen, durch Lichtblitze, Augenflimmern und Flackern. Die genaue Ursache von Augenmigräne ist nicht vollständig verstanden.
  • Netzhautablösung: Treten zusätzlich noch Sterne, Licht-Effekte oder Blitze auf, kann das ein Hinweis auf eine hintere Glaskörperabhebung sein, die in seltenen Fällen zu einer Netzhautablösung führen kann. Ein Riss oder ein Loch in der Netzhaut kann zu ihrer Ablösung führen. Diese wiederum macht sich als Schatten bemerkbar. Eine abgehobene Netzhaut kann keinen Seheindruck mehr vermitteln und führt unbehandelt zur Erblindung.
  • Glaskörperabhebung: Wird neben Lichterscheinungen wie Blitzen im Auge auch ein unvermittelter Anstieg an schwarzen oder durchscheinenden Punkten und Flecken im Gesichtsfeld wahrgenommen, kann dies Anzeichen einer Glaskörperabhebung sein. Hierbei löst sich der Glaskörper von der Netzhaut ab.
  • Kreislaufstörungen: Ein Flimmern vor den Augen, zusammen mit gestörtem Farbsehen und einem Verschwommensehen, kann die Folge einer Kreislaufstörung mit niedrigem Blutdruck sein (orthostatische Dysregulation). Veränderungen des Blutdrucks können unter anderem auch ein Flimmern vor dem Auge verursachen. Ein plötzlicher Blutdruckabfall (akute Hypotonie) führt dazu, dass das Gehirn und andere Organe kurzfristig nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden.
  • Stress und Überanstrengung: Stress, Bluthochdruck oder bestimmte Medikamente können ebenfalls Mouches volantes begünstigen. Besser als Behandlung ist natürlich Vorsorge. Unsere Augen geben uns mit Flimmern und Blitzen im Sichtfeld nicht selten an, dass wir unter Strom stehen und uns etwas überlasten.
  • Weitere Ursachen: Zu helles Sonnenlicht, in welches direkt geschaut wurde, oder die Einnahme bestimmter Rausch- und Arzneimittel kann zu den beunruhigenden visuellen Erscheinungen führen. Ein Schlaganfall kann plötzlich zu Sehstörungen wie Augenflimmern, Lichtblitzen oder dunklen Flecken führen. Auch beim Grünen Star oder bei einer Aderhautentzündung kann es zu Augenflimmern kommen.

Symptome und Warnzeichen

Wenn die Schatten, Schlieren und Schleier vor den Augen plötzlich mehr werden, dann kann das ein Hinweis auf eine Augenerkrankung sein. Auch wenn die Farbe sich verändert oder die Größe der „fliegenden Mücken“ vor den Augen von einem Tag auf den anderen stark zunimmt. Oder wenn man eine Art „Rußregen“ bzw. „Ascheregen“ wahrnimmt. Damit wird häufig eine große Anzahl, grober, tiefschwarzer Flecken beschrieben, die sich gleichmäßig vor den Augen von oben nach unten bewegen. Dieser kann durch eine Blutung im Glaskörperraum verursacht worden sein. Beim sogenannten „Weiss-Ring-Floater“ können auch ringförmige, ringartige und wirbelartige Formen auftreten.

Es ist wichtig, auf folgende Symptome zu achten und bei Auftreten einen Arzt aufzusuchen:

  • Plötzliche Zunahme von Mouches Volantes
  • Veränderung der Farbe oder Größe der Mouches Volantes
  • Wahrnehmung von Rußregen (viele kleine, dunkle Punkte)
  • Lichtblitze oder Sterne im Sichtfeld
  • Wandartiger Schatten, der sich von der Seite in das Sichtfeld schiebt
  • Einschränkung des Gesichtsfeldes
  • Verschwommenes Sehen
  • Doppelbilder
  • Starke Kopf- oder Augenschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Sprach- oder Bewusstseinsstörungen
  • Halbseitige Lähmungserscheinungen

Diagnose

Bei neu aufgetretenen Sehstörungen sollte man möglichst umgehend einen Augenarzt aufsuchen. Der Arzt wird zunächst die Beschwerden genau erfragen und dann die Augen untersuchen.

Folgende Untersuchungen können durchgeführt werden:

  • Allgemeine körperliche Untersuchung
  • Bestimmung der Sehschärfe
  • Einschätzung des Gesichtsfeldes
  • Genaue Betrachtung von Pupille, Hornhaut und Bindehaut
  • Abtastung der Augen und gegebenenfalls der Schläfenarterie
  • Test des Pupillenreflex
  • Augenspiegelung (Betrachtung des Augeninneren durch die Pupille)
  • Blutuntersuchung

In manchen Fällen ist eine Klinikeinweisung notwendig, z.B. bei Verdacht auf Netzhautablösung, akutes Glaukom oder Schlaganfall.

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Behandlung

Die Behandlung von Blitzen und Flimmern vor den Augen richtet sich nach der Ursache.

  • Mouches Volantes: In den meisten Fällen sind Mouches Volantes harmlos und bedürfen keiner Behandlung. Wenn sie jedoch stark stören, können folgende Optionen in Betracht gezogen werden:
    • Laser-Vitreolyse: Hier versucht der Arzt oder die Ärztin, die Verklumpungen im Glaskörper mit Hilfe von Laserlicht zu zerstören.
    • Vitrektomie: Bei der Vitrektomie wird der Glaskörper mit einer hohlen Nadel aus dem Auge entfernt und durch eine sterile Salzlösung ersetzt.
    • Einnahme bestimmter Mikronährstoffe: Eine weitere mögliche Art der Behandlung kann die Beeinflussung des Kollagen-Stoffwechsels im Glaskörper durch die Einnahme bestimmter Mikronährstoffe sein.
  • Migräne und Augenmigräne: Bei weniger starken Anfällen kommen die meisten Patienten ohne Schmerzmittel und ohne einen Gang zum Arzt aus. Wird es schlimmer, versprechen schnell wirksame Schmerzmittel beinahe sofortige Linderung.
  • Netzhautablösung: Eine Netzhautablösung macht einen kleinen, operativen Eingriff notwendig.
  • Weitere Ursachen: Die Behandlung der Grunderkrankung steht im Vordergrund.

Was kann man selbst tun?

  • Stress reduzieren: Stress kann Augenflimmern auslösen oder verstärken. Entspannungstechniken wie Yoga, autogenes Training oder Meditation können helfen, Stress abzubauen.
  • Bildschirmpausen einlegen: Wer viel am PC arbeitet, sollte regelmäßig Pausen einlegen und den Blick in die Ferne schweifen lassen.
  • Ausreichend schlafen: Schlafmangel kann Augenflimmern begünstigen.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Omega-3-Fettsäuren ist wichtig für die Augengesundheit.
  • Direktes Sonnenlicht meiden: Blicken Sie nicht direkt in die Sonne.
  • Individuelle Trigger-Faktoren kennen: Versuchen Sie zu beobachten, worauf Sie besonders empfindlich reagieren oder unter welchen Bedingungen ein Anfall einsetzt - so können Sie über die Zeit Strategien zur Vermeidung der Auslöser entwickeln.

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