Tee und Schlaganfallrisiko: Ein umfassender Überblick

Die Frage, ob Teekonsum das Schlaganfallrisiko beeinflusst, ist Gegenstand zahlreicher Studien und Diskussionen. Es hat sich gezeigt, dass regelmäßiger Teekonsum potenziell positive Auswirkungen auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit haben kann, was wiederum das Schlaganfallrisiko beeinflussen könnte. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte dieses Themas, von den Inhaltsstoffen des Tees bis hin zu den Ergebnissen aktueller Forschung.

Die potenziellen Vorteile von Tee

Tee, insbesondere grüner Tee, enthält eine Vielzahl von Inhaltsstoffen, die für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt sind. Dazu gehören Antioxidantien, insbesondere Polyphenole, die Entzündungen hemmen und somit zur Vorbeugung von Krankheiten beitragen können. Studien deuten darauf hin, dass regelmäßiger Teekonsum das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und verschiedene Todesursachen verringern kann.

Ergebnisse aus Studien

  • Reduziertes Schlaganfallrisiko: Studien haben gezeigt, dass regelmäßige Teetrinker ein geringeres Schlaganfallrisiko haben. Eine Studie ergab, dass regelmäßige Teetrinker eine um 20 Prozent niedrigere Wahrscheinlichkeit für Herzerkrankungen und Schlaganfälle hatten. Die Wahrscheinlichkeit, an Herzinfarkt oder Schlaganfall zu sterben, war bei regelmäßigen Teetrinkern um 22 Prozent niedriger.
  • Verlängerte Lebenserwartung: Regelmäßiges Teetrinken kann das Leben verlängern. Eine Studie schätzte, dass eine 50-jährige Person, die regelmäßig Tee trinkt, fast 1,5 Jahre später einen Schlaganfall oder eine Herzkrankheit erleiden könnte.
  • Grüner Tee vs. Schwarzer Tee: Die positiven Auswirkungen auf die Gesundheit waren bei grünem Tee deutlicher als bei schwarzem Tee, da grüner Tee mehr gesundheitsfördernde Polyphenole enthält.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Ergebnisse durch unterschiedliche Teetrinkgewohnheiten und den Konsum anderer flavonoidreicher Nahrungsmittel oder Getränke in verschiedenen Regionen beeinflusst werden können. In der westlichen Welt, wo schwarzer Tee populärer ist und oft mit Milch und Zucker konsumiert wird, könnten die gesundheitlichen Vorteile anders sein.

Kaffee und Tee im Vergleich

Neben Tee wurde auch Kaffee auf seine potenziellen Auswirkungen auf das Schlaganfallrisiko untersucht. Eine Studie deutet darauf hin, dass Kaffeetrinken das Risiko für Schlaganfall und Demenz reduzieren kann. Bei Menschen, die täglich zwei bis drei Tassen koffeinhaltigen Kaffee konsumierten, war das Risiko eines Schlaganfalls oder einer Demenz am niedrigsten. Konkret lag das Risiko für einen Schlaganfall bei Menschen, die pro Tag zwei bis drei Tassen Kaffee tranken, um 32 Prozent und für Demenz um 28 Prozent niedriger als bei Nicht-Kaffeetrinkern.

Eine japanische Studie ergab, dass der Konsum von Kaffee und grünem Tee das Risiko eines Schlaganfalls mindern kann, insbesondere wenn beide Getränke zur regelmäßigen Ernährung gehören. Teilnehmer, die mindestens eine Tasse Kaffee am Tag tranken, hatten eine 20 Prozent niedrigere Schlaganfall-Risikoquote als jene Teilnehmer mit nur seltenem Kaffee-Konsum. Teilnehmer, die zwei bis drei Tassen grünen Tee täglich tranken, hatten ein 14 Prozent geringeres Risiko als Teilnehmer, die selten grünen Tee zu sich nahmen.

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Echokardiographie bei Schlaganfallpatienten

Unabhängig von den potenziellen präventiven Maßnahmen durch Teekonsum ist es wichtig, die Ursachen eines Schlaganfalls zu identifizieren, um Rezidive zu verhindern. Die Echokardiographie, insbesondere die transösophageale Echokardiographie (TEE), ist eine wichtige diagnostische Methode bei Patienten mit Schlaganfall, um nach kardialen Emboliequellen zu suchen.

Die Bedeutung der Echokardiographie

Kardiale Embolien sind für etwa ein Viertel der ischämischen Schlaganfälle verantwortlich. Meist liegt ein Vorhofflimmern zugrunde, aber auch Herzinsuffizienz, Endokarditis, offenes Foramen ovale (PFO) oder Interventionen (iatrogen) können eine Emboliequelle darstellen.

Die Echokardiographie ist hier unverändert der Goldstandard. Transthorakale (TTE) und transösophageale (TEE) Bildgebung zeigen dabei unterschiedliche, komplementäre Stärken. Das TEE ist dem TTE vor allem überlegen, wenn es an die Detektion von Endokarditiden, Thromben im linken Vorhofohr oder PFO geht. Die Number needed to screen, um einen therapeutisch relevanten Befund zu erheben, betrug gerade mal 14, bei Patienten unter 60 Jahren sogar nur 7.

TEE bei jüngeren Patienten

Eine Untersuchung zeigte, dass im TEE bei jungen Patienten mit vermutetem kardioembolischen Schlaganfall ohne dokumentiertes Vorhofflimmern in ca. 40 % der Fälle eine potentielle kardiale Emboliequelle nachgewiesen werden kann. Eine dominante Rolle spielt hierbei das Vorhofseptum. Auch wenn der kausale Zusammenhang mit dem Schlaganfall im TEE nicht nachgewiesen werden kann, scheinen PFO und ASA eine besondere Rolle bei jüngeren Patienten zu spielen.

Weitere präventive Maßnahmen

Neben dem regelmäßigen Konsum von Tee und Kaffee gibt es weitere Lebensstiländerungen, die das Schlaganfallrisiko senken können. Die Stiftung Deutsche Schlaganfall Hilfe empfiehlt, sich häufiger zu bewegen, Alkohol nur in Maßen zu trinken, mit dem Rauchen aufzuhören und bei Übergewicht das Gewicht zu senken.

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