Blut im Stuhl, Bauchschmerzen und Krämpfe: Ursachen und Behandlung

Wer Blut im Stuhl entdeckt, ist erst einmal beunruhigt. Auch wenn meist keine schwerwiegende Erkrankung dahintersteckt, muss immer ärztlich geklärt werden, woher das Blut stammt. Es ist wichtig, Informationen über Menge und Häufigkeit des Blutabganges zu erfahren.

Einführung

Blut im Stuhl kann akut oder chronisch sein und aus dem oberen Teil des Magen-Darm-Traktes, dazu gehören Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm, oder dem unteren Teil des Magen-Darm-Traktes, dazu gehören Dickdarm und Mastdarm, stammen. Blutungen aus dem Dünndarmbereich, der zwischen dem oberen und unteren Teil des Magen-Darm-Traktes liegt, sind selten. Die Häufigkeit oberer Blutungsquellen liegt mit 50 bis 100 Fällen, also Erkranungen, pro 100.000 deutlich höher als die Häufigkeit unterer Blutungsquellen mit 20 Fällen pro 100.000 pro Jahr. Das Risiko eine untere Darmblutung zu erleiden, steigt zwischen dem 30. Und dem 90. Auch Kinder können von Blutungen im Verdauungstrakt betroffen sein. Bei Kindern mit gesicherter Blutungsquelle liegt bei etwa 15 Prozent eine obere und bei ca. 85 Prozent eine untere Magen- bzw. Blut im Stuhl kann sichtbar sein oder nicht sichtbar, dann nennt man es okkult. Abhängig davon, wo die Blutung im Magen-Darm-Trakt entsteht, kann das Blut hellrot bis schwarz-glänzend aussehen. Hellrotes Blut ist meist richtig flüssig, während dunkleres Blut auch koagelig, also schon teilweise geronnen, aussieht. Das Blut kann mit dem Stuhlgang durchmischt oder auch aufliegend sein.

Die Farbe des Blutes gibt Aufschluss

Die Farbe des Blutes im Stuhl kann wichtige Hinweise auf die Ursache geben. Es ist wichtig zu wissen, dass nicht immer ein rötlicher Stuhl die Folge einer Blutung ist. Auch bestimmte Lebensmittel wie zum Beispiel Rote Bete, Preiselbeeren, rote Johannisbeeren oder Cranberrys können den Stuhl einfärben, wenn sie in größeren Mengen verzehrt werden. Ein schwarzer Stuhl wiederum kann manchmal von viel Lakritze, Blutwurst, Blaubeeren oder Kirschen sowie von der Einnahme von Präparaten mit Eisen oder Aktivkohle herrühren. Solche Rot- und Schwarzfärbungen des Stuhls verschwinden jedoch, wenn die Reste der verursachenden Speise ausgeschieden oder die Präparate abgesetzt worden sind.

Hellrotes Blut

Hellrotes Blut auf der Oberfläche des Stuhls, blutbeflecktes Papier oder auch in der Unterwäsche deutet auf eine Blutung am Anus oder im letzten Teil des Dickdarms, dem Rektum, hin. Frisches Blut im Stuhl heißt, dass das Blut hellrot aussieht und flüssig ist. Es stammt wahrscheinlich aus dem unteren Magen-Darm-Trakt, das heißt aus dem Dick- oder Enddarm, oder aber aus der Region um den After.

Mögliche Ursachen für hellrotes Blut sind:

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  • Analfissur: ein länglicher Riss in der Schleimhaut des Analkanals. Eine Analfissur ist meist mit starken Schmerzen beim Stuhlgang verbunden. Oft ist eine Verstopfung mit hartem Stuhl für die Fissur verantwortlich, die in der Regel von selbst wieder abheilt.
  • Vergrößerte Hämorrhoiden: Hämorrhoiden sind gut durchblutete Gefäßpolster am Ausgang des Enddarms. Sind sie vergrößert, kommt es oft zu Blutungen oder Juckreiz.
  • Rektumkarzinom (Mastdarmkrebs)

Rotes bis dunkelrotes Blut

Wenn das Blut mit dem Stuhl vermischt ist, ist dies ein Anzeichen dafür, dass die Quelle der Blutung vermutlich weiter oben im Darm liegt.

Mögliche Ursachen für rotes bis dunkelrotes Blut sind:

  • Darmpolypen: meist gutartige Schleimhautvorwölbungen im Dickdarm, die zu Blutungen neigen. Manchmal kann sich allerdings Darmkrebs aus ihnen entwickeln.
  • Divertikelkrankheit: Ausstülpungen der Dickdarmschleimhaut. Zu Blutungen kommt es vor allem, wenn diese sich entzünden (Divertikulitis).
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa gehen nicht nur mit Blut im Stuhl, sondern auch mit starken Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Durchfall einher.
  • Darmkrebs

Schwarzes Blut

Wenn das Blut sehr dunkel bis schwarz ist, blutet es meist in der Speiseröhre, im Magen oder im Darmabschnitt direkt hinter dem Magen, dem Zwölffingerdarm, denn die schwarze Stuhlfarbe entsteht durch den Kontakt des Blutes mit Magensäure. Ist der Stuhl schwarz und glänzend, dann ist das ein Warnsignal. Möglicherweise liegt eine stärkere Blutung im oberen Bereich des Verdauungstraktes, das heißt Speiseröhre, Magen oder Zwölffingerdarm, vor.

Mögliche Ursachen für schwarzes Blut sind:

  • Magengeschwür ist die häufigste Ursache von Teerstuhl, mögliche weitere sind eine Magenschleimhautentzündung oder auch Krampfadern in der Speiseröhre.

Okkultes Blut

In sehr geringen Mengen kann Blut im Stuhl mit bloßem Auge nicht erkennbar sein. Man spricht dann von okkultem Blut (unsichtbares Blut im Stuhl). Jede der genannten Erkrankungen kann mit nur geringen Blutungen einhergehen, so dass das Blut im Stuhl nicht sichtbar, sondern okkult (verborgen) ist. Bei Hämorrhoidalleiden oder Analfissuren ist das Blut jedoch meist gut erkennbar. Verläuft die zugrundeliegende Erkrankung (noch) beschwerdefrei - das kann auch bei Darmkrebs der Fall sein -, wird okkultes Stuhlblut oft nur zufällig durch die Untersuchung einer Stuhlprobe entdeckt.

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Weitere Ursachen für Blut im Stuhl

Es gibt eine ganze Anzahl an Erkrankungen, die zu Blutungen im Verdauungstrakt führen können. Dabei sind Menge und Aussehen des Blutes sehr variabel.

Infektionen

Akute Durchfallerkrankungen, die durch sogenannte invasive Krankheitserreger verursacht werden, das heißt, diese Bakterien dringen in die Schleimhaut des Darmes ein, zerstören Zellen und es kommt zu Blutungen aus den kleinen Darmwandgefäßen. Zu diesen Erregern gehören EHEC ((Enterohämorrhagischer E. coli) und EIEC (Enteroinvasiver E. coli), Shigellen, Salmonellen, Campylobacter, Chlostridium difficile.

Hämorrhoiden

Hämorrhoiden sind Gefäßerweiterungen am Anus, im Analkanal und im unteren Mastdarmbereich, die sich bei Erhöhung des Drucks im Bauch deutlich mit Blut füllen.

Analfissuren

Unter einer Analfissur versteht man längs verlaufende Schleimhautrisse im Analkanal mit unterschiedlicher Tiefe. Analfissuren sind vor allem sehr schmerzhaft, stärkere Blutungen sind durch Analfissuren nicht zu erwarten.

Darmpolypen

Darmpolypen sind Gewebezellen, die aus der Darmwand entspringen und in den Darm hineinragen. Normalerweise bereiten sie keine Beschwerden, allerdings können sie häufige Ursache okkulter Darmblutungen sein.

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Darmdivertikel

Darmdivertikel sind sackartige Ausstülpungen der Darmschleimhaut, die sich durch die Muskelschicht des Dickdarms schieben. Das Vorhandensein von Divertikeln wird Divertikulose genannt. Wenn diese Divertikel sich entzünden, entstehen Schmerzen. Man spricht dann von Divertikulitis. Dabei können auch Blutungen auftreten. 10 bis 15 Prozent der Menschen mit Divertikulose erleiden eine schmerzlose Blutung aus einem Divertikel.

Vergiftungen

Vergiftungen sind eher eine exotische Ursache für Blut im Stuhl. Eine Pilzvergiftung kann gelegentlich blutigen Durchfall verursachen.

Alkohol

Regelmäßiger Alkoholgenuss kann zu Blutungen im Magen-Darm-Trakt führen. Alkoholkranke Menschen haben ein deutlich erhöhtes Risiko einer akuten Blutung aus dem oberen Verdauungstrakt. Daran sind mehrere mögliche Mechanismen schuld. Einerseits kann Alkohol über komplexe Mechanismen eine sogenannte hämorrhagische Gastritis verursachen. Alkohol erhöht aber auch das Krebsrisiko, unter anderem in der Speiseröhre, erheblich und Tumore können bluten. Schließlich kann die Leberzirrhose Folge eines übermäßigen Alkoholgenusses sein, die wiederum über verschiedene Mechanismen die Gefahr von teilweise sogar starken Blutungen erhöht.

Medikamente

Die Einnahme bestimmter Medikamente steigert die Gefahr von Blutungen im Magen-Darm-Bereich. Dazu zählt die Langzeitbehandlung mit ASS und die Einnahme anderer Medikamente aus der Gruppe der sogenannten NSAR, wie Ibuprofen, Diclofenac oder Celecoxib. Werden diese Wirkstoffe dann noch ungünstigerweise mit anderen kombiniert, wie Kortikosteroide oder bestimmte Antidepressiva (SSRI), dann steigt das Blutungsrisiko weiter an. Natürlich stellen blutverdünnende Medikamente ebenfalls eine erhöhte Blutungsgefahr dar. Einige Antibiotika können bei längerer Anwendung eine sogenannte Clostridium-difficile-Infektion des Darmes mit Toxinbildung zur Folge haben.

Reflux

Reflux bedeutet, dass Magensäure in die Speiseröhre aufsteigt und dort die Schleimhaut schädigen kann. Es entsteht eine Entzündung, die sogenannte Refluxösophagitis. Dabei können sich auch Geschwüre bilden und Blutungen entstehen. Magengeschwüre können durch NSAR verursacht werden, ein anderer häufiger Grund ist der Befall mit Helicobacter pylori. Auch Rauchen und Alkohol wirken sich negativ für die Entstehung von Magengeschwüren aus. Die Betroffenen haben typischerweise Schmerzen, manchmal stellt aber auch die Blutung das erste Symptom des Magengeschwürs dar. Blutet es nur mäßig, dann findet sich Teerstuhl beim Betroffenen.

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

Die Colitis ulcerosa gehört zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Auch der Morbus Crohn ist eine chronisch entzündliche Darmkrankheit. Blutungskomplikationen sind beim Morbus Crohn nicht so häufig wie bei der Colitis ulcerosa. Das Reizdarmsyndrom ist durch wiederkehrende Bauchschmerzen und Stuhlgangveränderungen gekennzeichnet. Blutungen gehören nicht zu den Symptomen bei Reizdarm.

Darmkrebs

Blut im Stuhl können ein möglicher Hinweis auf Darm- oder Analkrebs sein. Die Blutung kann okkult sein und wird dann erst durch die Ausprägung einer Blutarmut bemerkt. Der Stuhl kann aber auch mit Blut vermischt sein, wenn der Krebs im linken Darmabschnitt sitzt. Darmkrebs verursacht in der Regel für lange Zeit keine Symptome, da er relativ langsam wächst und es eine Weile dauert, ehe er so groß ist, dass er Beschwerden macht. Allgemein kann der Krebs durch chronische minimale Blutungen zu einer Blutarmut mit den entsprechenden Beschwerden von Schwäche, Schwindel, Luftnot etc. auffallen. Ist der Tumor so groß gewachsen, dass er das Darmlumen teilweise verschließt, kann das zu krampfartigen Bauchschmerzen führen, da der Stuhlgang nicht normal weiter transportiert werden kann. Zuweilen ist auch ein Darmverschluss das erste Anzeichen von Darmkrebs. Bei einem Darmverschluss hat der Betroffene Schmerzen, starke Blähungen, massive Verstopfung, Übelkeit und/oder Erbrechen und manchmal wenig, sehr wässrigen Stuhlgang. Selten kann auch eine Komplikation des Darmkrebses, ein Darmdurchbruch, zur Entdeckung führen. Symptome dafür sind Schmerzen in der Region und bei Druck auf den Bauch. Wie bereits beschrieben kann das Blut im Stuhl abhängig von der Lokalisation und dem Wachstum des Tumors unterschiedlich aussehen. Meistens sind die Blutungen zunächst okkult, also mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. Das Blut kann aber auch sichtbar mit dem Stuhlgang vermischt sein oder dem Stuhlgang aufliegen.

Nahrungsmittelallergie bei Säuglingen

Im Säuglingsalter gibt es eine Form der nicht IgE-vermittelten Nahrungsmittelallergie, die sich „food protein induced allergic proctocolitis“ (FPIAP), Kuhmilch-induzierte allergische Kolitis oder Nahrungsmittelinduzierte eosinophile Proktokolitis nennt. Am häufigsten fällt diese Erkrankung zwischen dem ersten Lebenstag und dem sechsten Lebensmonat auf. Das scheinbar völlig gesunde Neugeborene beziehungsweise Baby kann plötzlich Blut im Stuhl aufweisen oder auch blutig erbrechen. Am häufigsten ist eine Kuhmilchallergie, Sojaallergie oder Hühnereiweißallergie dafür verantwortlich. Über 50 Prozent der Kinder, bei denen die Erkrankung das erste Mal auftritt, wird voll gestillt, aber auch bei Babys, die mit Formula Nahrung gefüttert werden, findet sich die FPIAP. Der genaue Entstehungsmechanismus ist unklar, wobei immunologische Reaktionen eine Rolle spielen. Die Prognose gilt als gut, wenn die auslösenden Nahrungsmittel fortan gemieden werden. Die Nahrung kann versuchsweise meist schon vor dem ersten Lebensjahr schrittweise wieder eingeführt werden. Blut im Stuhl kann in jedem Lebensalter auftreten. Das Spektrum an möglichen Diagnosen bei Babys und Kindern ist dabei nicht nur das gleiche wie bei Erwachsenen, sondern es gibt weitere Ursachen. Auch sind die Ursachen sowie ihre Häufigkeit altersabhängig.

Begleitsymptome

Wenn Bauchschmerzen ein begleitendes Symptom bei Blut im Stuhl sind, dann ist das stets ein Alarmsignal! Dahinter kann sich ein akuter Schub einer chronisch-entzündlichen Darmkrankheit wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn verbergen, aber auch eine Durchblutungsstörung des Darmes, die lebensbedrohlich sein kann. Befindet sich nur am Toilettenpapier frisches Blut, dann weist das auf innere Hämorrhoiden oder Fissuren des Analkanals hin. Blähungen sind ein eher unspezifisches Symptom. Bakterien, Parasiten, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder auch tumoröse Darmschleimhautveränderungen können zu blutigem Durchfall führen. Verstopfung ist, wie Blähungen auch, ein häufiges und unspezifisches Symptom. Die Divertikulose zum Beispiel geht sehr häufig mit Verstopfung einher und kann daher als eine mögliche Blutungsursache bei begleitender Verstopfung in Betracht gezogen werden. Aber auch Darmkrebs könnte sich dahinter verbergen. Übelkeit ist ebenfalls ein häufiges und ziemlich unspezifisches Symptom. Wenn Übelkeit und Blut im Stuhl gemeinsam auftreten, kann das mehrere Ursachen haben. Ist der Stuhlgang schwarz, dann könnte es sich um eine starke, blutende Schleimhautentzündung des oberen Magen-Darm-Traktes handeln, also Magen oder Zwölffingerdarm. Möglicherweise könnte es sich auch um ein Geschwür des Magens oder Zwölffingerdarms handeln. Ebenso können Erkrankungen des Darmes mit Übelkeit und Blut im Stuhl einhergehen, wobei das Blut dann frischer ist. Magen-Darm-Infekte oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sind Beispiele hierfür.

Wann ist ärztliche Hilfe nötig?

Weil Darmkrebs und andere ernste Erkrankungen zu den möglichen Ursachen gehören, gilt: Blut im Stuhl muss immer und möglichst schnell ärztlich abgeklärt werden, um die Quelle der Blutung zu ermitteln. Vor allem, wenn die Blutung stark ist oder wenn Sie schwarzen Stuhl haben. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, an den Organen des Verdauungstraktes zu erkranken. Deshalb kommt Blut im Stuhl im höheren Lebensalter häufiger vor.

Viele Erkrankungen oder Umstände, die mit Blut im Stuhl einhergehen, erlauben einige Tage Zeit, um eine komplette Diagnostik durchzuführen. Allerdings gibt es verschiedene Warnsignale, bei denen unverzüglich ein Arzt aufgesucht bzw. Auch wenn ein Patient blutverdünnende Medikamente einnimmt, kann sich eine sehr starke Blutung entwickeln.

Wenn Sie Blut im Stuhl bemerken oder vermuten, sollten Sie zunächst Ihre hausärztliche Praxis aufsuchen. Dort werden Sie nach einer Untersuchung gegebenenfalls an einen Facharzt oder eine Fachärztin auf dem Gebiet der Gastroenterologie oder der Proktologie überwiesen.

Notfälle

Bei starken akuten Blutungen ist sofortige notärztliche Versorgung erforderlich. Ursache kann die selten vorkommende gestörte Darmdurchblutung (Darmischämie) sein, bei der krampfartige Schmerzen im Unterleib mit blutigem Durchfall auftreten können. Auch könnten gerissene Krampfadern in der Speiseröhre der Grund sein, die meist mit kaffeesatzartigem Erbrechen einhergehen. Solche Blutungen können lebensbedrohlich sein und zu Kreislaufversagen führen.

Diagnose

Die Untersuchung zielt in erster Linie darauf ab, die ursächliche Erkrankung zu finden, um sie behandeln zu können. Nach Abklärung der medizinischen Vorgeschichte folgt meist eine körperliche Untersuchung mit Abtasten der Bauchorgane und des Rektums, um Rückschlüsse auf die Blutungsquelle zu ziehen. Vergrößerte Hämorrhoiden oder Fissuren lassen sich auf diese Weise schnell identifizieren.

Eine gute Anamnese und körperliche Untersuchung des Patienten lassen bereits bei etwa der Hälfte der Patienten eine Diagnosestellung zu. Bei der Untersuchung des Patienten achtet der Arzt auf Zeichen von Blutverlust, zum Beispiel Herzrasen, Blässe und Schwindel. Außerdem sucht er nach Merkmalen für Blutgerinnungsstörungen an Haut und Schleimhäuten.

Stuhltest

Mit diesem Test werden nicht nur Ursachen für einen Eisenmangel abgeklärt, sondern der Stuhltest gehört neben der Darmspiegelung zu den wichtigsten Instrumenten der Darmkrebsvorsorge. Ist der Stuhltest auffällig, folgt in der Regel eine Darmspiegelung, um die Blutquelle zu finden. Wenn der Verdacht auf einen chronischen Verlust geringer Mengen Blut über den Verdauungstrakt besteht, gibt es ein Testverfahren, um dieses sogenannte okkulte Blut nachzuweisen. Er kommt beim Screening auf Krebserkrankungen insbesondere des Dickdarms und Mastdarms zum Einsatz.

Blutuntersuchung

Ganz allgemein wird bei einer Blutuntersuchung aufgrund von Blut im Stuhl in erster Linie ein Blutbild bestimmt. Darin kann man unter anderem die Anzahl der roten und weißen Blutkörperchen, die Menge des roten Blutfarbstoffes und die Blutplättchen erfahren. Des Weiteren sind die Gerinnungswerte notwendig, um zu überprüfen, ob eine Störung vorliegt.

Differenzialdiagnose: Blut im Stuhl oder nicht?

Auch wenn der Verdacht auf Blut im Stuhl besteht, muss es sich nicht zwangsläufig um Blut handeln. Dunkler Stuhl von weiter oben kann durch bestimmte Nahrungsmittel oder bestimmte Medikamente vorgetäuscht werden. Teerstuhl ist nicht unbedingt ein Zeichen für eine Erkrankung: Auch Eisentabletten und Lebensmittel wie Heidelbeeren, rote Bete oder Rotwein können den Stuhl dunkel färben. Falls rötliche Veränderungen des Stuhlgangs nicht mit der Ernährung oder Medikamenten in Verbindung gebracht werden kann, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.

Behandlung

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Blutung.

Hämorrhoiden

Konservative Maßnahmen: Ballaststoffreiche Ernährung, viel Flüssigkeit, regelmäßige Bewegung. Sitzbäder mit entzündungshemmenden Zusätzen. Medikamentöse Therapie: Salben, Zäpfchen und Cremes mit entzündungshemmenden Wirkstoffen. Moderne Verfahren: Gummibandligatur: Schonende Entfernung durch Abschnürung. Lasertherapie: Minimal-invasive Methode zur Gewebeschrumpfung. Sklerosierung: Verödung durch Injektionen.

Analfissuren

Akute Fissuren: Salben mit schmerzstillenden oder muskelentspannenden Wirkstoffen. Chronische Fissuren: In schweren Fällen chirurgische Therapie.

Pilzinfektionen

Topische Antimykotika wie Cremes oder Salben. Bei schweren Infektionen: orale Antimykotika.

Schwerwiegende Erkrankungen

Darmkrebs: Chirurgische Entfernung, Chemotherapie oder Strahlentherapie.

Vorbeugung

  • Hygiene: Milde Reinigung, keine übertriebene Hygiene.
  • Bewegung: Regelmäßige Aktivität fördert die Darmgesundheit.
  • Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen: Besonders wichtig ab dem 50. Lebensjahr oder bei familiärer Vorbelastung.

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