Polyneuropathie: Ein umfassender Ratgeber für Betroffene, Angehörige und Fachpersonal

Polyneuropathie, oft als eine Reise durch die unerforschten Gebiete unseres eigenen Nervensystems beschrieben, ist eine komplexe und vielschichtige Erkrankung, die das Leben vieler Menschen weltweit beeinflusst. Obwohl sie in der Öffentlichkeit selten diskutiert wird, ist diese Nervenkrankheit weit verbreitet. Schätzungsweise leiden allein aufgrund von Diabetes und Alkoholismus 3-8 % der Gesamtbevölkerung an einer Polyneuropathie. Die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken, steigt mit dem Alter signifikant an, besonders bei Personen über 60 Jahren.

Dieser Artikel bietet einen umfassenden Einblick in die medizinischen und therapeutischen Aspekte dieser oft missverstandenen Erkrankung. Er ist eine essenzielle Ressource für alle, die unter Polyneuropathie leiden oder sich um Betroffene kümmern.

Was ist Polyneuropathie?

Polyneuropathie ist die am weitesten verbreitete Erkrankung des peripheren Nervensystems. Der Begriff klingt zunächst abstrakt, beschreibt aber eine Erkrankung, die durch Schädigung mehrerer peripherer Nerven gekennzeichnet ist. Diese Nerven sind für die Übertragung von Signalen zwischen dem Gehirn und dem Rückenmark zum Rest des Körpers verantwortlich. Eine Schädigung dieser Nerven kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen, die die sensorischen, motorischen und autonomen Funktionen beeinträchtigen.

Ursachen von Polyneuropathie

Die Ursachen für Polyneuropathie sind vielfältig. Sie können u. a. durch folgende Faktoren ausgelöst werden:

  • Diabetes mellitus: Diabetes ist eine der häufigsten Ursachen für Polyneuropathie. Hohe Blutzuckerspiegel können die Nerven schädigen.
  • Alkoholismus: Übermäßiger Alkoholkonsum kann ebenfalls zu Nervenschäden führen.
  • Autoimmunerkrankungen: Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Lupus und das Guillain-Barré-Syndrom können Polyneuropathie verursachen.
  • Rheuma: Bestimmte rheumatische Erkrankungen können ebenfalls Nervenschäden verursachen.
  • Krebsleiden: Einige Krebsarten und deren Behandlungen (z. B. Chemotherapie) können Polyneuropathie auslösen.
  • Toxische Ursachen: Die Exposition gegenüber bestimmten Chemikalien, Schwermetallen und Lösungsmitteln kann Nervenschäden verursachen.
  • Genetische Ursachen: In einigen Fällen kann Polyneuropathie genetisch bedingt sein.
  • Infektionen: Bestimmte Infektionen wie Borreliose, HIV und Hepatitis C können Polyneuropathie verursachen.
  • Medikamente: Einige Medikamente, insbesondere solche, die in der Chemotherapie eingesetzt werden, können als Nebenwirkung Polyneuropathie verursachen.
  • Vitaminmangel: Ein Mangel an bestimmten Vitaminen, insbesondere Vitamin B12, kann zu Nervenschäden führen.
  • Nierenerkrankungen: Chronische Nierenerkrankungen können ebenfalls Polyneuropathie verursachen.
  • Schilddrüsenerkrankungen: Sowohl eine Über- als auch eine Unterfunktion der Schilddrüse können Polyneuropathie auslösen.

Symptome der Polyneuropathie

Die Symptome der Polyneuropathie können je nach den betroffenen Nerven und der Schwere der Schädigung variieren. Häufige Symptome sind:

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  • Kribbeln und Stechen: Viele Betroffene klagen über ein Kribbeln oder Stechen in den Händen und Füßen.
  • Taubheitsgefühl: Ein Verlust des Gefühls in bestimmten Körperteilen, insbesondere in den Händen und Füßen, ist ein häufiges Symptom.
  • Brennende Schmerzen: Brennende Schmerzen, die oft als unerträglich empfunden werden, sind typisch.
  • Schmerzen: Schmerz kann bohrend, stechend, hämmernd oder drückend sein.
  • Ermüdung: Rasche Ermüdung der Beine und andere Gehstörungen können auftreten.
  • Koordinationsstörungen: Störungen der Koordination können die Bewegung beeinträchtigen.
  • Muskelschwäche: Muskelschwäche, insbesondere in den Armen und Beinen, kann die Bewegungsfähigkeit einschränken.
  • Schweißregulationsstörungen: Störungen der Schweißregulation können zu übermäßigem Schwitzen oder verminderter Schweißproduktion führen.
  • Blasen- und Darmentleerungsstörungen: In schweren Fällen können Störungen der Blasen- und Darmentleerung auftreten.
  • Einschränkungen der Lebensqualität: Schmerzen und andere Symptome können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Diagnose von Polyneuropathie

Die Diagnostik der Polyneuropathie orientiert sich an klinischen und elektrophysiologischen Kriterien. Der Weg zur gesicherten Diagnose umfasst in der Regel folgende Schritte:

  1. Anamnese und körperliche Untersuchung: Der Arzt wird zunächst eine ausführliche Anamnese erheben und eine körperliche Untersuchung durchführen, um die Symptome und mögliche Ursachen zu beurteilen.
  2. Neurologische Untersuchung: Eine neurologische Untersuchung wird durchgeführt, um die Funktion der Nerven zu überprüfen.
  3. Elektrophysiologische Untersuchungen: Elektrophysiologische Untersuchungen wie die Elektroneurographie (ENG) und die Elektromyographie (EMG) werden eingesetzt, um die Nervenfunktion zu messen und die Art und das Ausmaß der Nervenschädigung zu bestimmen.
  4. Laboruntersuchungen: Blutuntersuchungen können durchgeführt werden, um mögliche Ursachen wie Diabetes, Vitaminmangel, Autoimmunerkrankungen oder Infektionen zu identifizieren.
  5. Nervenultraschall und MRT: Zahlreiche neue Methoden wie Nervenultraschall und MRT werden kontinuierlich verbessert und komplexer.
  6. Nervenbiopsie: In einigen Fällen kann eine Nervenbiopsie erforderlich sein, um die Diagnose zu bestätigen und die Ursache der Polyneuropathie zu ermitteln.

Therapie von Polyneuropathie

So heterogen wie die Ursachen sind auch die unterschiedlichen Behandlungsmethoden, die krankheitsspezifisch zunehmen. Die Behandlung der Polyneuropathie zielt darauf ab, die Ursache der Erkrankung zu behandeln, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Zu den wichtigsten Therapieansätzen gehören:

  1. Behandlung der Grunderkrankung: Wenn die Polyneuropathie durch eine Grunderkrankung wie Diabetes, Autoimmunerkrankung oder Infektion verursacht wird, muss diese behandelt werden.
  2. Medikamentöse Therapie:
    • Schmerzmittel: Schmerzmittel wie nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR), Opioide und Antikonvulsiva können zur Linderung von Schmerzen eingesetzt werden.
    • Antidepressiva: Bestimmte Antidepressiva können ebenfalls zur Schmerzlinderung eingesetzt werden.
    • Cannabinoide: Aktuelle Informationen zu Cannabinoiden sind in der Neuauflage des Buches enthalten.
    • Schmerzpflaster: Informationen zu Schmerzpflastern sind ebenfalls in der Neuauflage enthalten.
  3. Physiotherapie: Physiotherapie kann helfen, die Muskelkraft und Koordination zu verbessern.
  4. Ergotherapie: Ergotherapie kann helfen, die Alltagsfähigkeiten zu verbessern und компенсаторische Strategien zu entwickeln.
  5. Ernährungsumstellung: Eine ausgewogene Ernährung kann helfen, die Nervenfunktion zu unterstützen und Entzündungen zu reduzieren.
  6. Naturheilkunde: Erfahren Sie auch, was die Naturheilkunde zu bieten hat, wenn die Schulmedizin an ihre Grenzen stößt.
  7. Multimodale Schmerztherapie: Hierbei gilt die Multimodale Schmerztherapie als die effektivste Behandlungsform chronischer Schmerzen. Sowohl körperliche Ursachen wie Verletzungen, altersbedingter Verschleiß oder Fehlbelastungen am Arbeitsplatz als auch psychische Faktoren wie Konflikte in der Familie oder im Beruf werden gleichermaßen berücksichtigt. Diese fachübergreifende Behandlung durch spezialisierte Ärzte und Therapeuten hilft Patienten mit chronischen Schmerzen, ihr Leiden zu lindern und ihre Lebensqualität zu steigern.
  8. Selbsthilfemaßnahmen: Vorgestellt werden nicht nur ein breites Spektrum an erfolgsversprechenden Behandlungen, sondern auch eine Reihe von Selbsthilfemaßnahmen.

Ernährung bei Polyneuropathie

Allzu oft wird davon ausgegangen, dass die Ernährung das polyneuropathische Krankheitsgeschehen nicht beeinflussen würde. Dabei verfügt gerade die Ernährung über ein großes Potential, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Eine fehlerhafte Ernährung, ein schlechtes Bewegungs- und Schlafverhalten, chronischer Stress oder diverse Umweltgifte können "stille" Entzündungsprozesse auslösen, die weitreichende gesundheitliche Folgen haben.

Leben mit Polyneuropathie

Das Leben mit Polyneuropathie kann eine Herausforderung sein. Es gibt jedoch viele Dinge, die Betroffene tun können, um ihre Lebensqualität zu verbessern:

  • Unterstützung suchen: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Ihrer Familie und Freunden über Ihre Erkrankung. Treten Sie einer Selbsthilfegruppe bei, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.
  • Aktiv bleiben: Regelmäßige Bewegung kann helfen, die Muskelkraft und Koordination zu verbessern.
  • Gesund ernähren: Eine ausgewogene Ernährung kann helfen, die Nervenfunktion zu unterstützen.
  • Stress reduzieren: Stress kann die Symptome der Polyneuropathie verschlimmern. Finden Sie Wege, um Stress abzubauen, z. B. durch Entspannungsübungen, Yoga oder Meditation.
  • Sich selbst informieren: Je mehr Sie über Polyneuropathie wissen, desto besser können Sie Ihre Erkrankung verstehen und bewältigen.

Bücher über Polyneuropathie

Es gibt eine Vielzahl von Büchern über Polyneuropathie, die Betroffenen, Angehörigen und Fachpersonal wertvolle Informationen und Unterstützung bieten können. Diese Bücher decken ein breites Spektrum an Themen ab, von den Ursachen und Symptomen der Polyneuropathie bis hin zu den verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten und Selbsthilfemaßnahmen.

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Einige empfohlene Bücher sind:

  • [Buchtitel 1] von [Autor]: Dieses Buch bietet einen umfassenden Überblick über die Polyneuropathie und ist sowohl für Betroffene als auch für Angehörige geeignet.
  • [Buchtitel 2] von [Autor]: Dieses Buch konzentriert sich auf die Behandlung der Polyneuropathie und bietet praktische Tipps und Ratschläge für Betroffene.
  • [Buchtitel 3] von [Autor]: Dieses Buch behandelt die psychologischen Aspekte der Polyneuropathie und bietet Unterstützung für Betroffene und ihre Familien.
  • "Polyneuropathie: Ursachen, Diagnose, Therapien, Selbsthilfe" von Katharina Neustedt: Dieses Buch macht dich umfassend mit dem Thema vertraut und bietet sowohl als Betroffener als auch als Angehöriger eines Betroffenen wirst du von den wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen profitieren.

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