Chronische Entzündung im Gehirn: Ursachen, Symptome und Behandlung

Eine chronische Entzündung im Gehirn, auch Enzephalitis genannt, ist eine schwerwiegende Erkrankung, die das Gehirngewebe beeinträchtigt. Die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten sind vielfältig und erfordern eine sorgfältige Diagnose und Therapie. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über dieses Thema.

Was ist eine Enzephalitis?

Enzephalitis ist der medizinische Begriff für eine Entzündung des Gehirns. Tritt die Gehirnentzündung zusammen mit einer Entzündung der Hirnhaut auf (Meningitis), spricht man von einer Meningoenzephalitis. Die Enzephalitis bezeichnet eine Entzündung des Gehirns und wird in den meisten Fällen von Viren hervorgerufen. Dabei handelt es sich um eine schwere Erkrankung, die mit der passenden Behandlung jedoch oft einen guten Ausgang nimmt. Auf einen Blick Enzephalitis ist der medizinische Begriff für eine Entzündung des Gehirns. Eine Enzephalitis kann mild, aber auch sehr schwer mit bleibenden Folgeschäden verlaufen.

Ursachen einer chronischen Entzündung im Gehirn

Die Ursachen für eine Enzephalitis sind vielfältig. In etwa 70 Prozent der Fälle sind Viren für die Entzündung verantwortlich. Man unterscheidet zwischen infektiösen und autoimmunen Ursachen.

Infektiöse Enzephalitis

Bei einer infektiösen Enzephalitis sind Viren, Bakterien, Pilze oder Parasiten die Ursache der Erkrankung. Die häufigsten viralen Erreger sind:

  • Herpes-simplex-Viren: Sie lösen zum Beispiel Lippenherpes und Genitalherpes aus. Insbesondere eine Infektion mit dem Herpes-simplex-Virus kann unbehandelt schwere Folgen haben. Mit der frühen Gabe des Medikaments Aciclovir lassen sich Spätfolgen verhindern.
  • Enteroviren: Sie verursachen beispielsweise die Hand-Fuß-Mund-Krankheit.
  • Epstein-Barr-Viren: Erreger des Pfeifferschen Drüsenfiebers
  • Cytomegalieviren (CMV)
  • Varizella-Zoster-Viren: Erreger der Windpocken und der Gürtelrose
  • Parechoviren: Sie lösen Atemwegs- und Magen-Darm-Infektionen aus.
  • Influenzaviren: Auslöser der Grippe
  • Arboviren: Das sind Viren, die unter anderem von Zecken und Mücken übertragen werden. Dazu zählen etwa der Erreger von FSME oder das West-Nil-Virus.
  • Masern-, Mumps- und Rötelnviren
  • Coronaviren, SARS-CoV-2
  • Tollwutviren

Seltener verursachen Bakterien eine Enzephalitis, etwa im Verlauf einer Blutvergiftung (Sepsis), die beispielsweise durch Streptokokken oder Staphylokokken oder im Rahmen einer Borreliose entstehen kann. Im Gegensatz zur Meningitis begünstigt ein bakterieller Ursprung nicht automatisch einen schweren Krankheitsverlauf.

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Viren und Bakterien als Ursache einer EnzephalitisNormalerweise sorgt die Blut-Hirnschranke dafür, dass Erreger, wie Viren, nicht ins Gehirn eindringen können und schützt so unser empfindliches Nervengewebe vor Schäden. Doch dieser Schutz ist nicht hundertprozentig sicher. Ist die Immunabwehr geschwächt, können zum Beispiel Herpes- oder Zytomegalie-Viren, die im Körper schlummern, ins Gehirn gelangen und eine Enzephalitis hervorrufen.Besonders bekannt ist die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die durch eine Virusinfektion ausgelöst wird. Viele Viren, die Krankheiten im Kindesalter auslösen, können ebenfalls das Hirn befallen, z.B. die Erreger von Mumps, Röteln, Masern oder Windpocken. Manchmal sind auch Bakterien verantwortlich für eine Gehirnentzündung: Borrelien, die von Zecken im Rahmen einer Borreliose übertragen werden, oder Tuberkulose- und Syphilis-Bakterien.Bei Aids-Patienten oder frisch Organtransplantierten können sogar Parasiten oder Pilze die Blut-Hirn-Schranke passieren.

Autoimmune Enzephalitis

Bei einer autoimmunen Enzephalitis bildet das Immunsystem sogenannte Autoantikörper, die die körpereigenen Gehirnzellen schädigen können. Daneben gibt es die autoimmune Enzephalitis, bei der das Immunsystem Antikörper bildet, die die Gehirnzellen angreifen und schädigen. Etwa 70 Prozent der Gehirnentzündungen werden durch Viren verursacht. Die autoimmune Enzephalitis kann auch durch eine Krebserkrankung entstehen.

Autoimmunologische Prozesse, wenn der Organismus also nicht in der Lage ist, bestimmte Strukturen als körpereigene zu erkennen, können am Nervensystem Entzündungen hervorrufen. Das Immunsystem, das eigentlich krankmachende Einflüsse (wie Bakterien) ausschalten soll, produziert in diesen Fällen Antikörper gegen Gewebestrukturen des eigenen Körpers, zum Beispiel gegen bestimmte Teile des Nervensystems.

Gedächtnisprobleme, Stimmungsschwankungen oder Krampfanfälle sind typische Anzeichen einer Autoimmunenzephalitis. Die Erkrankung ist gut behandelbar, vor allem, wenn sie früh erkannt wird. Durch gezielte Therapien lassen sich viele Symptome Schritt für Schritt zurückdrängen. Die Ursache ist eine fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems. Es bilden sich Autoantikörper, die bestimmte Rezeptoren oder Ionenkanäle auf der Oberfläche von Nervenzellen angreifen. In einigen Fällen entsteht die Autoimmunreaktion im Zusammenhang mit Tumorerkrankungen. Auch Infektionen wie eine Herpesenzephalitis können die Autoantikörperbildung triggern. Nicht jeder Mensch hat das gleiche Risiko, an Autoimmunenzephalitis zu erkranken. Es wird außerdem diskutiert, ob genetische Veranlagung und saisonale Faktoren (z. B. Infektwellen im Winter) eine Rolle spielen.

Weitere Ursachen

Neben Viren und Autoimmunreaktionen können auch andere Faktoren eine Enzephalitis auslösen:

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  • Bakterien: z.B. die Erreger der Syphilis, der Tuberkulose oder der Borreliose
  • Parasiten: z.B. Würmer oder die Erreger der Toxoplasmose
  • Pilze
  • Autoimmunerkrankungen: z. B. Multiple Sklerose

Bakterien erreichen das Gehirn entweder über das Blut (etwa bei einer vorangegangenen Entzündung im Kopfbereich), über die Haut (zum Beispiel durch ein Hautfurunkel am Kopf) oder direkt (zum Beispiel bei einer Operation am Kopf).

Symptome einer chronischen Entzündung im Gehirn

Die Beschwerden einer Enzephalitis können sehr unterschiedlich sein. Typische Symptome sind:

  • Grippeähnliche Symptome wie Fieber oder Kopfschmerzen
  • Verwirrtheit
  • Bewusstseinsstörungen
  • Krampfanfälle
  • Verhaltensänderungen
  • Halluzinationen
  • Denkstörungen
  • Neurologische Anzeichen wie Lähmungen, Sprach- oder Gefühlsstörungen

Ebenso wie bei der Meningitis sind die Symptome bei Neugeborenen und Kleinkindern weniger spezifisch: Wenn Sie Veränderungen an Ihrem Kind bemerken, es weniger gut trinkt, teilnahmslos wirkt oder Fieber und Krämpfe auftreten, ziehen Sie Ihre Kinderärztin oder Ihren Kinderarzt hinzu.

Die häufigsten Symptome bei einer Enzephalitis sind:

  • Verwirrtheit
  • Kopfschmerzen
  • Krampfanfälle
  • Bewusstseinsstörungen
  • Fieber

Es können außerdem Verhaltensänderungen, Halluzinationen oder Denkstörungen hinzukommen.

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Je nachdem, welches Virus die Entzündung verursacht, können bestimmte Beschwerden auftreten:

  • Bei einer Infektion mit Herpes-simplex-Viren treten oft Sprachstörungen wie eine Aphasie auf.
  • Arboviren, also Viren, die durch Insekten übertragen werden, verursachen häufiger Bewegungsstörungen.
  • Bei einer Infektion mit Enteroviren des Serotyps EV 71 können Zittern, Muskelzuckungen, Bewegungsstörungen und Lähmungen auftreten.

Darüber hinaus können weitere neurologische Symptome vorkommen, beispielsweise eine Halbseitenlähmung, schlaffe Lähmungen einzelner Muskelgruppen oder Gefühlsstörungen. Manchmal sind Hirnfunktionsstörungen so gering ausgeprägt, dass man sie kaum wahrnimmt. Bei Neugeborenen und Säuglingen sind die Symptome einer Enzephalitis eher allgemeiner Natur: Sie trinken nicht gut, sind teilnahmslos und träge.

Da die einzelnen Viren, die eine Enzephalitis auslösen können, verschiedene Areale des Gehirns betreffen, unterscheiden sich auch die Symptome je nach Erreger. Folgende Merkmale lassen sich prinzipiell festhalten:

  • Herpes-simplex-Enzephalitis: Sprachstörungen und epileptische Anfälle treten hier besonders häufig auf.
  • Arboviren: Diese Viren werden durch Insekten übertragen und führen oft zu Störungen im Bewegungsapparat.

Diagnose einer chronischen Entzündung im Gehirn

Wenn Sie den Verdacht auf eine Gehirnentzündung haben, wenden Sie sich umgehend an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt. Denn um eine geeignete Therapie zu beginnen, muss zunächst festgestellt werden, welche Ursache zugrunde liegt. Zu Beginn gilt es daher, folgende Fragen zu klären:

  • Wie ist Ihr allgemeiner Gesundheitszustand?
  • Gab es vorausgegangene Infektionen, Mücken- oder Zeckenstiche?
  • Benötigen Sie bestimmte Medikamente?
  • Welche Impfungen sind vorhanden?
  • Sind Sie kürzlich verreist?

Lassen Sie sich von einer nahestehenden Person zur Untersuchung begleiten, die Sie dabei unterstützen kann, die Fragen Ihrer Ärztin oder Ihres Arztes zu beantworten. Bei einer Enzephalitis ist es nämlich möglich, dass Sie aufgrund von Bewusstseins- oder Wahrnehmungsstörungen keine eindeutigen Antworten geben können. Unter Umständen kann es dadurch passieren, dass Ihre Beschwerden eher nicht eindeutig zugeordnet werden können.

Anschließend wird Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Sie körperlich und neurologisch ausgiebig untersuchen, um mögliche Hinweise auf die Ursache der Entzündung zu bekommen und von anderen Krankheiten mit ähnlichen Symptomen zu unterscheiden. Zugleich ist eine frühe Diagnose notwendig, um Komplikationen zu vermeiden.

Mit folgenden Untersuchungen kann der Verdacht bestätigt sowie die Ursache herausgefunden werden:

  • Blutuntersuchung: Durch eine Blutuntersuchung wird Ihr Blut auf Entzündungszeichen und bakterielle Erreger untersucht.
  • Lumbalpunktion: Bei der Lumbalpunktion wird eine sogenannte Liquor-Probe aus dem Rückenmarkskanal entnommen und auf Entzündungszeichen oder Erreger untersucht. Liquor ist die Flüssigkeit, die Gehirn und Rückenmark umgibt. Im Nervenwasser kann man den Erreger durch Erbgutanalysen direkt nachweisen oder es finden sich gegen den Erreger gerichtete Antikörper. Liegt eine autoimmune Enzephalitis vor, lassen sich bestimmte Autoantikörper im Liquor finden.
  • Bildgebende Verfahren: Bildgebende Verfahren wie Computertomografie (CT) oder Kernspintomografie (MRT) machen die einzelnen Schichten des Gehirns sichtbar, wodurch Entzündungen nachgewiesen werden können. Auch die Stelle der Entzündungen weist dabei häufig auf die Ursachen der Enzephalitis hin. Mit einer Computer- (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) lassen sich Schichtaufnahmen des Gehirns machen und so Entzündungen nachweisen. Die Stelle im Gehirn, an der die Entzündungsherde auftreten, kann unter Umständen einen Hinweis auf den Auslöser liefern.
  • Elektroenzephalografie (EEG): Mithilfe einer Elektroenzephalografie (EEG) können die Hirnströme gemessen werden, um mögliche Veränderungen wie etwa bei Krampfanfällen festzustellen.

Behandlung einer chronischen Entzündung im Gehirn

Wie die Gehirnentzündung behandelt wird, richtet sich in erster Linie danach, was ihr zugrunde liegt. Enzephalitis frühzeitig und gezielt behandeln. Wenn der Auslöser der Gehirnentzündung bekannt ist, kann die Ursache gegebenenfalls auch gezielt behandelt werden.

Für viele virusbedingte Gehirnentzündungen gibt es keine spezielle Therapie, die gezielt die Ursache bekämpft. Die Behandlung beschränkt sich in diesen Fällen auf symptomlindernde Maßnahmen.

Eine Ausnahme bildet die Enzephalitis, die durch Herpes-simplex-Viren verursacht wird. Diese Form kann unbehandelt schwere Folgen haben. Mit der frühen Gabe des Medikaments Aciclovir lassen sich Spätfolgen verhindern. Deshalb erhalten Patientinnen und Patienten in der Regel sofort Aciclovir, auch wenn man noch nicht genau weiß, welcher Erreger die Erkrankung tatsächlich verursacht hat. Darüber hinaus kommen Aciclovir und ähnliche Wirkstoffe bei Gehirnentzündungen durch das Varizella-Zoster-Virus oder Cytomegalievirus zum Einsatz.

Krampfanfälle werden mit Medikamenten behandelt. Bei Verhaltensstörungen können ebenfalls vorübergehend Medikamente zum Einsatz kommen.

Nicht-virale Gehirnentzündungen muss man entsprechend ihrer Ursache behandeln. Besteht der Verdacht, dass Bakterien die Ursache sind, kommen frühzeitig Antibiotika zum Einsatz.

Menschen mit einer autoimmunen Enzephalitis bekommen hochdosierte Kortikosteroide. Das sind Medikamente, die entzündungshemmend wirken. Ärztinnen und Ärzte haben zudem die Möglichkeit, eine Blutwäsche (Plasmapherese) und Medikamente einzusetzen, die das Immunsystem dämpfen (Immunsuppressiva).

Behandlung einer infektiösen Enzephalitis

Eine schnelle Therapie ist bei der Enzephalitis sehr wichtig. Schon bevor der Erreger feststeht, verordnet der Arzt verschiedene Medikamente gleichzeitig, um keine Zeit zu verlieren. Dazu gehören Medikamente gegen Herpes-Viren (z. B. Herpes-Simplex-Viren oder Varizella-Zoster-Viren). Der Patient erhält das Virustatikum (meist Aciclovir) über eine Infusion direkt in die Vene. Wenn wirklich eine Herpes-Virus-Entzündung vorliegt, kann dieses schnelle Handeln die Überlebenswahrscheinlichkeit und die Heilungschancen deutlich verbessern.

Wenn eine Entzündung durch Bakterien zu einem frühen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden kann, verabreicht der Arzt zusätzlich verschiedene Antibiotika (Medikamente gegen Bakterien) - ebenfalls direkt in die Vene. Erst wenn die Ursache der Gehirnentzündung eindeutig nachgewiesen ist, setzt der Arzt ungeeignete Mittel ab und verabreicht, wenn möglich, Medikamente, die gezielt gegen den Erreger wirken.

Behandlung einer Autoimmunenzephalitis

Besteht der Verdacht auf eine Autoimmunerkrankung, leitet der Arzt ebenfalls sofort die Therapie ein. In einem ersten Schritt erhalten Betroffene Glukokortikoide ("Kortison") in hoher Dosierung. Oft setzen Ärzte auch spezielle Verfahren ein, um die Autoantikörper zu entfernen, die das Gehirn angreifen. Dabei wird das das Blutplasma des Patienten ausgetauscht (Plasmapherese) beziehungsweise gereinigt (Immunadsorption). Anschließend erhält der Patient über eine Infusion Antikörper und weiterhin Glukokortikoide, die die Entzündung hemmen.

In manchen Fällen reicht diese Behandlung gegen eine autoimmune Enzephalitis nicht aus. Dann verabreichen Ärzte andere Medikamente, die das Abwehrsystem ausbremsen, beispielsweise Rituximab oder Cyclophosphamid. Wenn eine Krebserkrankung die autoimmunen Reaktionen auslöst, kann auch die jeweilige Krebstherapie helfen.

Symptomatische Behandlung

Darüber hinaus behandelt der Arzt die Symptome des Patienten. Auch eventuell auftretenden Krampfanfällen und einer Schwellung des Gehirns (Hirnödem) wirkt er mit entsprechenden Medikamenten entgegen. Des Weiteren kontrolliert er regelmäßig die Temperatur, die Atmung und den Wasserhaushalt des Patienten.

In manchen Fällen, beispielsweise bei FSME, gibt es keine Medikamente gegen die Erreger. Dann behandelt der Arzt nur die Symptome. Schwere chronische Gehirnentzündungen wie die subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) sind bisher nicht heilbar. Die SSPE etwa endet normalerweise immer tödlich. Manche Studien lassen vermuten, dass Interferon-beta den Verlauf verzögert, die Ergebnisse sind allerdings widersprüchlich. Im Vordergrund steht daher, Betroffene bestmöglich auf ihrem verbliebenen Lebensweg zu begleiten und auftretende Beschwerden zu lindern (palliative Therapie).

Vorbeugung einer chronischen Entzündung im Gehirn

Gleichzeitig gibt es viele Möglichkeiten, wie Sie trotzdem aktiv vorbeugen können:

  • Achten Sie auf allgemeine Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen oder Lüften, um sich vor Infektionen zu schützen.
  • Lassen Sie sich impfen. Gegen eine Infektion etwa mit Masern, Mumps, Röteln, Windpocken, SARS-CoV-2 oder auch FSME gibt es Impfungen. Checken Sie gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt Ihren aktuellen Impfstatus. Insbesondere vor Reisen kann eine erneute ärztliche Beratung sinnvoll sein, etwa im Hinblick auf Japanische, West-Nil- und Dengue-Virus -Enzephalitis.
  • Vermeiden Sie Insektenstiche oder -bisse, vor allem durch Zecken oder Stechmücken.

Zur Vorbeugung einer Enzephalitis gibt es gegen viele der Erreger Impfungen. Flächendeckend werden Impfungen gegen Masern, Mumps, Röteln und Kinderlähmung (Poliomyelitis) angeboten. Darüber hinaus gibt es Schutzimpfungen für Personen, die einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, an einer Enzephalitis zu erkranken. Dazu zählt die Impfung gegen FSME für Bewohner von Gebieten, in denen gehäuft FSME-Viren durch Zecken übertragen werden (FSME-Gebiete). Außerdem ist es für Reisende nach Südostasien ratsam, sich gegen die Japanische Enzephalitis impfen zu lassen, sofern sie vorhaben, sich dort länger aufzuhalten oder in ländliche Gebiete zu reisen.

Mögliche Folgen einer Enzephalitis

In vielen Fällen heilen Gehirnentzündungen ohne Folgen ab. Bei etwa einem Drittel der Menschen mit einer Enzephalitis treten Spätfolgen auf. Das sind meist schwer behandelbare Krampfanfälle, Störungen der Konzentration, des Verhaltens, des Gedächtnisses oder der Sprache. Bei circa 1 von 100 Menschen bleiben nach Abklingen der Entzündung massive Funktionsstörungen des Gehirns mit einer anhaltenden Störung des Bewusstseins bestehen. Bei Kindern, die an einer Enzephalitis erkranken, kommt es bei etwa einem Drittel zu langfristigen Einschränkungen. Je nach Erkrankung kann es etwa zu Entwicklungsverzögerungen, Lernstörungen oder Verhaltensproblemen kommen.

Die Folgen von Enzephalitis können erheblich sein und von Person zu Person variieren. Diese können Gedächtnisprobleme, Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderungen, Sprach- und Kommunikationsprobleme, körperliche Behinderungen und sogar dauerhafte Hirnschäden umfassen.

Rehabilitation

Im Anschluss an die Behandlung einer Gehirnentzündung geht es für viele Patientinnen und Patienten darum, körperliche und geistige Fähigkeiten schrittweise zurückzugewinnen. Ein individuell angepasstes Rehabilitationskonzept bildet hierfür die Grundlage. Ziel ist es, die betroffenen Personen zielgerichtet darin zu unterstützen, möglichst selbstständig in ihren Alltag zurückzukehren. Bereits in der sogenannten Frührehabilitation setzen unsere Teams aus verschiedenen therapeutischen Fachbereichen an: Mit gezielter Ergotherapie lassen sich beeinträchtigte Alltagsfunktionen wieder trainieren, etwa die Koordination von Bewegungsabläufen. Sprachliche Einschränkungen werden in der Logopädie behandelt, während bei Konzentrations- oder Gedächtnisproblemen die Neuropsychologie zum Einsatz kommt.

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