Fördert Kaffee Demenz? Aktuelle Forschungsergebnisse und Präventionsstrategien

Für viele Menschen ist eine Tasse Kaffee am Morgen ein unverzichtbares Ritual. Doch was für manche nur ein Genussmittel ist, könnte tatsächlich einen positiven Einfluss auf die Gesundheit und das Altern haben. Neue wissenschaftliche Daten deuten darauf hin, dass regelmäßiger Kaffeekonsum nicht nur die Lebensdauer verlängern, sondern auch die Gesundheit im Alter verbessern kann.

Die positiven Auswirkungen von Kaffee auf die Gesundheit

Eine Übersichtsstudie, die sich auf über 50 Studien aus verschiedenen Ländern und Kulturen stützt, hat ergeben, dass Kaffeetrinker im Durchschnitt länger gesund bleiben. Diese Erkenntnisse gelten sowohl für Männer als auch für Frauen und zeigen, dass sich die sogenannte Gesundheitsspanne um etwa 1,8 Jahre verlängert. Das bedeutet weniger Jahre mit Krankheit und mehr Jahre mit Energie.

Die Studie zeigt, dass Kaffee vor einer Vielzahl von Krankheiten schützen kann, darunter:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall ist bei Kaffeetrinkern deutlich geringer.
  • Krebs: Verschiedene Krebsarten, wie Leber-, Prostata- und Darmkrebs, treten bei regelmäßigen Kaffeetrinkern seltener auf.
  • Atemwegserkrankungen: Kaffeetrinker haben seltener schwere Lungenprobleme.
  • Depression: Kaffee wirkt besonders bei älteren Menschen als Stimmungsstabilisator und kann das Risiko für depressive Episoden senken.
  • Demenz und Gedächtnisverlust: Studien deuten darauf hin, dass Kaffeekonsum das geistige Nachlassen im Alter abschwächen kann.

Die Inhaltsstoffe von Kaffee und ihre Wirkung

Kaffee enthält nicht nur Koffein, sondern auch über 2000 bioaktive Substanzen, die im Körper wie kleine Schutzschilde wirken. Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen gehören:

  • Polyphenole: Pflanzenstoffe mit antioxidativer und entzündungshemmender Wirkung. Sie können die Zellalterung verlangsamen, die Gefäße schützen und gegen stille Entzündungen wirken.
  • Chlorogensäuren: Diese Säuren regulieren den Blutzuckerspiegel und verbessern die Insulinempfindlichkeit.
  • Koffein: Koffein fördert die Aufmerksamkeit, schützt das Gehirn und kann sogar Zellveränderungen vorbeugen.

Die Inhaltsstoffe im Kaffee greifen in Prozesse ein, die das Leben im Alter erschweren, indem sie Zellmutationen, Entzündungen und Stoffwechselstörungen verlangsamen.

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Kaffee und Demenz: Was sagt die Forschung?

Obwohl die Forschungslage noch nicht eindeutig ist, gibt es Hinweise darauf, dass Kaffee eine schützende Wirkung gegen Demenz haben könnte. Eine Studie deutet darauf hin, dass regelmäßiger Kaffeekonsum das Risiko, an Demenz zu erkranken, verringern kann. Testpersonen, die zwei bis drei Tassen Kaffee pro Tag tranken, hatten ein um 28 Prozent niedrigeres Risiko, an Demenz zu erkranken.

Eine weitere Studie fand heraus, dass Koffein die Produktion des Enzyms NMNAT2 fördert, das Hirnzellen vor Stress bewahrt und Plaques bekämpft. Forscher der Universitäten Bonn und Lille entdeckten zudem, dass ein Koffein-ähnlicher Wirkstoff im Laborversuch mit Mäusen Ablagerungen des Tau-Proteins im Gehirn hemmt.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die geeignete Menge an Kaffee umstritten ist und von einer bis fünf Tassen variieren kann.

Wie man Kaffee richtig trinkt, um die positiven Effekte zu maximieren

Um die positiven Effekte von Kaffee voll auszuschöpfen, sollte er schwarz getrunken werden, ohne Zucker, Sirup oder Sahne. Nur so können die natürlichen Inhaltsstoffe ihre volle Wirkung entfalten.

Weitere Faktoren zur Demenzprävention

Neben dem Kaffeekonsum gibt es noch weitere Faktoren, die zur Demenzprävention beitragen können:

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  1. Verheiratet sein: Studien haben gezeigt, dass Menschen, die ihr Leben lang Singles waren, ein höheres Risiko haben, an Demenz zu erkranken.
  2. Eine Fremdsprache anwenden: Das Erlernen und Anwenden einer Fremdsprache kann das Auftreten von Alzheimer hinauszögern.
  3. Gut und ausreichend schlafen: Schlafmangel kann die Beta-Amyloid-Werte in der Hirnflüssigkeit erhöhen und Demenz begünstigen.
  4. Lesen, schreiben und spielen: Aktive Beschäftigungen für das Gehirn, wie Lesen, Schreiben und Gesellschaftsspiele, können dem geistigen Abbau im Alter entgegenwirken.
  5. Sport treiben: Regelmäßige körperliche Aktivität verbessert die Fitness und die Herztätigkeit und kann den Anstieg des Stoffwechselproduktes Cholin verhindern, das zum vermehrten Absterben von Nervenzellen führen kann.
  6. Fisch essen: Omega-3-Fettsäuren, die in Fisch enthalten sind, können die Hirnzellen "füttern" und eine gewisse Schutzfunktion vor Demenz erreichen.

Orthomolekulare Medizin zur Demenz-Prävention

Die orthomolekulare Medizin setzt auf die gezielte Versorgung des Körpers mit optimalen Konzentrationen natürlicher Mikronährstoffe, um die Gehirngesundheit zu unterstützen und das Risiko für Demenz zu senken. Studien zeigen, dass bestimmte Nährstoffe und Lebensstilfaktoren nicht nur das Fortschreiten einer beginnenden Demenz verlangsamen, sondern auch präventiv wirken können.

Zu den wichtigsten Mikronährstoffen zur Demenz-Prävention gehören:

  • B-Vitamine (B₆, B₁₂, Folsäure): Schützen Nervenzellen, senken Homocystein und beugen Hirnatrophie vor.
  • Omega-3-Fettsäuren (DHA/EPA): Entzündungshemmende Fette, essentiell für Hirnmembranen und Synapsen.
  • Vitamin D: Wichtig für Immunfunktion und Schutzmechanismen im Gehirn.
  • Antioxidantien (Vitamin C, E, Selen): Neutralisieren freie Radikale im energiehungrigen Gehirn.
  • Magnesium: Wichtig für die Signalübertragung zwischen Gehirnzellen und Gedächtnisbildung.
  • Zink & Selen: Essentiell für Wachstum und Reparatur von Nervenzellen.
  • Coenzym Q10 & L-Carnitin: Unterstützen die Mitochondrien (Kraftwerke der Zelle).
  • Lithium (Spurenelement): Könnte das Fortschreiten von Alzheimer verlangsamen.

Es ist wichtig zu beachten, dass kein einzelnes Vitamin Alzheimer verhindern kann, aber das orchestrierte Zusammenspiel vieler Mikronährstoffe plus eines gesunden Lebensstils kann ein robustes Schutznetz spannen, das den Ausbruch der Demenz verzögert oder im Idealfall ganz verhindert.

Alkohol und Demenz: Ein erhöhtes Risiko

Im Gegensatz zu Kaffee, der möglicherweise eine schützende Wirkung gegen Demenz hat, deuten aktuelle Studien darauf hin, dass selbst leichter Alkoholkonsum das Demenzrisiko erhöhen kann. Eine große Untersuchung mit Daten aus Beobachtungen und genetischen Analysen bestätigte, dass es keine sichere Menge Alkohol gibt.

Menschen, die 40 oder mehr alkoholische Getränke pro Woche konsumierten, hatten ein um 41 Prozent höheres Demenzrisiko. Alkoholabhängige wiesen sogar ein um 51 Prozent höheres Risiko auf.

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