Ciatyl-Z Tropfen sind ein Neuroleptikum, das zur Behandlung verschiedener psychischer Erkrankungen eingesetzt wird, darunter auch psychomotorische Erregungszustände und aggressive Verhaltensweisen bei Demenz. Der Wirkstoff in Ciatyl-Z ist Zuclopenthixol, ein Thioxanthen-Derivat.
Zusammensetzung und Darreichungsformen
Ciatyl-Z ist in verschiedenen Formen erhältlich, darunter Filmtabletten und Tropfen. Die Tropfen enthalten 20 mg Zuclopenthixol pro Milliliter Lösung (20 Tropfen).Die Zusammensetzung der Ciatyl-Z Tropfen 20mg/ml umfasst:
- Wirkstoff: 23,8 mg Zuclopenthixol-2HCl (entsprechend 20 mg Zuclopenthixol) pro ml Lösung (20 Tropfen).
- Hilfsstoffe: Ethanol und gereinigtes Wasser.
Ciatyl-Z Filmtabletten sind in den Dosierungen 2 mg, 10 mg und 25 mg erhältlich. Die Filmtabletten enthalten unter anderem Lactose.
Anwendungsgebiete
Ciatyl-Z Tropfen werden primär in folgenden Bereichen eingesetzt:
- Psychomotorische Erregungszustände und aggressive Verhaltensweisen bei Demenz: Hier werden meist niedrigere Dosen verwendet.
- Akute und chronische Schizophrenie:
- Manie:
Je nach Dosierung wird der Wirkstoff Zuclopenthixol unterschiedlich eingesetzt. Bei niedriger Dosierung werden Unruhe- und Verwirrtheitszustände bei seniler Demenz (altersbedingte Vergesslichkeit) gemildert. In mittlerer und höherer Dosierung werden zusätzlich akute und chronische Schizophrenien, krankhaft erregte Stimmungen sowie Erregungszustände bei erethischem Schwachsinn behandelt.
Lesen Sie auch: Ursachen und Behandlung von Nervenschmerzen im unteren Rücken
Wirkungsweise von Zuclopenthixol
Zuclopenthixol ist ein typisches Antipsychotikum aus der Gruppe der Thioxanthene. Es wirkt hauptsächlich durch die Blockade von Dopamin-D2-Rezeptoren im zentralen Nervensystem. Dadurch werden die Symptome von Schizophrenie und anderen Psychosen gelindert.
Dosierung und Anwendung
Die Dosierung von Ciatyl-Z Tropfen ist individuell anzupassen und richtet sich nach der Art und Schwere der Erkrankung.
- Bei akuten und chronischen Schizophrenien sowie Manien liegt die übliche Dosis bei 20-75 mg Zuclopenthixol täglich (20-75 Tropfen).
- Bei Unruhe- und Verwirrtheitszuständen bei Demenz sowie Erregungszuständen bei geistiger Behinderung werden je nach Schweregrad 2-40 mg Zuclopenthixol täglich (2-40 Tropfen) verabreicht.
Die Tagesdosis kann entweder als Einmaldosis am Abend oder auf 2-3 Einzeldosen verteilt eingenommen werden. Die Tropfen können in Wasser verdünnt oder mit Speisen vermischt werden.
Gegenanzeigen
Ciatyl-Z darf in folgenden Fällen nicht eingenommen werden:
- Überempfindlichkeit gegen Zuclopenthixol, Thioxanthene oder Phenothiazine.
- Akute Vergiftungen durch Alkohol, Schlafmittel, Schmerzmittel oder Psychopharmaka.
- Kreislaufschock.
- Koma.
- Phäochromozytom (Nebennierentumor).
- Veränderungen des Blutbildes.
- Leistungsverminderung des blutbildenden Systems.
Besondere Vorsichtshinweise
Besondere Vorsicht ist geboten bei:
Lesen Sie auch: Relax Nerven Tropfen im Detail betrachtet
- Leber- und Nierenfunktionsstörungen
- Schweren Herzerkrankungen, insbesondere Herzrhythmusstörungen (QT-Verlängerung)
- Gleichzeitiger Anwendung von Medikamenten, die das QT-Intervall verlängern können
- Brusttumoren und prolaktinabhängigen Tumoren
- Schwerer Hypotonie oder Hypertonie, orthostatischer Dysregulation
- Hirnorganischen Erkrankungen und Krampfanfällen in der Anamnese
- Morbus Parkinson
- Glaukom, Harnverhalten und Prostatahypertrophie
Vor der Behandlung mit Ciatyl-Z Tropfen 20 mg/ml muss Ihr Arzt das Blutbild (einschließlich eines Differentialblutbildes) sowie die Blutplättchenzahl kontrollieren. Bei stark von der Norm abweichenden Blutwerten darf keine Behandlung mit Ciatyl-Z Tropfen 20 mg/ml erfolgen. Außerdem sollte Ihr Arzt während der Behandlung mit Ciatyl-Z Tropfen 20 mg/ml in angemessenen Abständen Blutbild und Leberfunktionswerte kontrollieren. Vor der Behandlung mit Ciatyl-Z Tropfen 20 mg/ml und regelmäßig während der Behandlung mit Ciatyl-Z Tropfen 20 mg/ml muss Ihr Arzt EKG-Kontrollen (Herzfunktion) durchführen. Niedrige Kalium-Blutspiegel können bestimmte Herzrhythmusstörungen (QT-Intervall-Verlängerung im EKG) begünstigen. Daher wird Ihr Arzt vor Beginn der Ciatyl-Z Tropfen 20 mg/ml Therapie den Kalium-Blutspiegel kontrollieren und eventuell einen Kaliummangel (Hypokaliämie) entsprechend ausgleichen. Bei gleichzeitiger Anwendung mit Arzneimitteln, welche den Zuclopenthixol- (Wirkstoff von Ciatyl-Z Tropfen 20 mg/ml) Plasmaspiegel erhöhen können, ist Vorsicht geboten. Patienten mit einer Nieren-, Herzschädigung oder einer Einschränkung der Gehirnfunktion (zerebrale Insuffizienz) zeigen häufiger blutdrucksenkende Reaktionen auf die Gabe von Zuclopenthixol und sollten deshalb sorgfältig überwacht werden. Während einer Langzeitbehandlung mit Ciatyl-Z Tropfen 20 mg/ml sollte der Therapieerfolg überwacht werden, um entscheiden zu können, ob eine Reduktion der Erhaltungsdosis angezeigt ist. Dies gilt insbesondere bei hohen Dosierungen.
Ältere Menschen mit Demenz
Bei älteren Menschen mit Demenz-Erkrankungen ist bei der Anwendung von Antipsychotika, einschließlich Zuclopenthixol, Vorsicht geboten. Studien haben gezeigt, dass bei dieser Patientengruppe ein geringfügig erhöhtes Mortalitätsrisiko besteht. Zudem besteht ein erhöhtes Risiko für zerebrovaskuläre Ereignisse wie Schlaganfälle.
Nebenwirkungen
Wie alle Medikamente kann auch Ciatyl-Z Nebenwirkungen verursachen. Die meisten Nebenwirkungen sind dosisabhängig und treten vor allem zu Beginn der Behandlung auf.
Sehr häufige Nebenwirkungen
- Extrapyramidalmotorische Störungen wie Frühdyskinesien (z.B. Zungen-Schlundkrämpfe, Schiefhals), Parkinson-Syndrom (z.B. Muskelstarre, Zittern, Bewegungsverlangsamung), Akathisie (Sitzunruhe).
- Akkommodationsstörungen (Sehstörungen).
- Mundtrockenheit.
- Schwindel.
Häufige Nebenwirkungen
- Orthostatische Dysregulation (Blutdruckabfall beim Aufstehen).
- Blutdruckerniedrigung.
- Tachykardie (erhöhte Herzfrequenz).
- EKG-Veränderungen (Erregungsleitungsstörungen).
- Erhöhung des Augeninnendrucks.
- Obstipation (Verstopfung) und Miktionsstörungen (Probleme beim Wasserlassen).
- Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe (Durchfall).
- Appetitveränderungen (Anorexie oder Gewichtszunahme).
- Unruhe, Erregung, Depression.
- Kopfschmerzen.
- Menstruationsstörungen.
- Sexuelle Funktionsstörungen.
- Hautreaktionen und Photosensibilität (erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht).
Gelegentliche Nebenwirkungen
- Hypotonie (niedriger Blutdruck).
- Cerebrale Krampfanfälle.
- Gefühl einer verstopften Nase.
Seltene Nebenwirkungen
- Pigmenteinlagerungen in Hornhaut und Linse des Auges.
- Passagere Leberfunktionsstörungen.
- Abflussstörungen der Galle, Gelbsucht.
- Benommenheit, Lethargie.
- Exazerbation (Verschlimmerung) psychotischer Symptome.
- Regulationsstörungen der Körpertemperatur.
- Zeichen von Erregung und Verwirrtheit, besonders in Kombination mit anticholinerg wirksamen Substanzen.
Sehr seltene Nebenwirkungen
- Lebensbedrohliches malignes neuroleptisches Syndrom (Fieber über 40°C, Muskelstarre, vegetative Entgleisung). In diesem Fall muss die Medikation sofort abgesetzt werden.
- Lebensbedrohlicher paralytischer Ileus (Darmverschluss).
- Bein- und Beckenvenenthrombosen.
- Veränderungen des Blutbildes (Leukopenie, Thrombopenie, Eosinophilie, Panzytopenie, Agranulozytose).
- Galaktorrhoe (Milchfluss außerhalb der Stillzeit), Gynäkomastie (Brustwachstum beim Mann), Priapismus (schmerzhafte Dauererektion).
- Störungen des Glukosehaushalts.
- Lupus erythematodes-ähnliches Syndrom.
- Hirnödem, Larynxödem, Asthma, Bronchopneumonie.
Zusätzliche Informationen zu Nebenwirkungen
Einige Nebenwirkungen, wie extrapyramidale Symptome, können durch Dosisanpassung oder die Gabe von Antiparkinsonmitteln behandelt werden. Bei Anzeichen einer Photosensibilität sollte direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Liste nicht alle möglichen Nebenwirkungen umfasst. Patienten sollten sich bei jeglichen ungewöhnlichen Symptomen oder Beschwerden an ihren Arzt wenden.
Lesen Sie auch: Wissenswertes über Neuralgie Tropfen
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Die gleichzeitige Anwendung von Ciatyl-Z mit anderen Medikamenten kann zu Wechselwirkungen führen.
- Zentral dämpfende Medikamente: Die sedierende Wirkung von Analgetika, Hypnotika, Sedativa und anderen zentral dämpfenden Medikamenten kann verstärkt werden.
- Alkohol: Es kann zu einer wechselseitigen Wirkungsverstärkung und Blutdrucksenkung kommen.
- Carbamazepin, Phenobarbital, Diphenylhydantoin, Rifampicin, Griseofulvin, Doxycyclin sowie Rauchen: Diese Substanzen können den Abbau von Zuclopenthixol beschleunigen und somit dessen Wirkung verringern.
- Antihypertensiva: Die Wirkung von blutdrucksenkenden Medikamenten kann verstärkt werden, während die Wirkung von Guanethidin, Clonidin und α-Methyldopa abgeschwächt werden kann.
- Propranolol, Chloramphenicol, Ovulationshemmer: Die Plasmaspiegel dieser Medikamente können sich erhöhen.
- Dopaminagonisten: Die Wirkung von Dopaminagonisten (z.B. Levodopa) kann abgeschwächt werden.
- Pentetrazol: Es kann zu zerebralen Krampfanfällen kommen.
- Anticholinergika: Die anticholinergen Wirkungen von Ciatyl-Z können verstärkt werden.
- Piperazinhaltige Anthelmintika und Metoclopramid: Das Risiko für extrapyramidalmotorische Nebenwirkungen kann erhöht sein.
- Trizyklische Antidepressiva: Die Verstoffwechselung trizyklischer Antidepressiva kann verändert werden, was zu erhöhten Plasmakonzentrationen führt.
- MAO-Hemmer: Vorsicht ist geboten bei der Kombination mit MAO-Hemmern.
- Lithium: Selten können schwere neurotoxische Syndrome auftreten.
- Epinephrin: Es kann zu Gefäßerweiterung, Blutdruckabfall und beschleunigter Herzfrequenz kommen.
- Polypeptid-Antibiotika: Es kann zu einer verstärkten zentralen Atemdepression kommen.
- Gonadorelin: Die Reaktion auf die Anwendung von Gonadorelin kann abgeschwächt werden.
- QT-Intervall verlängernde Arzneimittel: Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die ebenfalls das QT-Intervall verlängern können, sollte vermieden werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Während der Schwangerschaft sollte Ciatyl-Z nur bei zwingender Indikation und nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden, da keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen. Zuclopenthixol kann die Plazenta passieren. Neugeborene, die im letzten Schwangerschaftsdrittel gegenüber Antipsychotika exponiert waren, können Nebenwirkungen wie extrapyramidale Symptome und/oder Entzugserscheinungen zeigen.
Da Zuclopenthixol in die Muttermilch übergeht, sollte während der Behandlung nicht gestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Ciatyl-Z kann die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen. Daher sollten Patienten während der Behandlung keine Fahrzeuge führen oder Maschinen bedienen.
Wichtige Hinweise
- Regelmäßige Blutbild- und EKG-Kontrollen sind erforderlich.
- Der Therapieerfolg sollte regelmäßig ärztlich überwacht werden.
- Bei älteren Patienten und Patienten mit Herzvorerkrankungen ist besondere Vorsicht geboten.
- Die gleichzeitige Einnahme von Alkohol sollte vermieden werden.
- Direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden, da es zu Photosensibilität kommen kann.
Alternative Behandlungen
Für die Behandlung von Zuständen, die mit Zuclopenthixol behandelt werden, wie Schizophrenie, andere psychotische Störungen und manische Episoden, stehen mehrere alternative Medikamente zur Verfügung.