Neuralgie Tropfen: Anwendung, Dosierung und Wissenswertes

Neuralgie-Tropfen sind homöopathische Arzneimittel, die zur Behandlung von Nervenschmerzen und neuralgischen Beschwerden eingesetzt werden. Sie bieten eine natürliche und gut verträgliche Möglichkeit, verschiedene Arten von Nervenschmerzen zu lindern und den Körper bei der Heilung zu unterstützen. Dieser Artikel beleuchtet die Anwendungsgebiete, die Dosierung, wichtige Hinweise und mögliche Nebenwirkungen von Neuralgie-Tropfen.

Was sind Neuralgie-Tropfen?

Neuralgie-Tropfen sind in der Regel eine Kombination aus verschiedenen homöopathischen Wirkstoffen, die gezielt auf die Linderung von Nervenschmerzen ausgerichtet sind. Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern der enthaltenen Einzelmittel ab. Dazu gehören Kopfschmerzen und Nervenschmerzen verschiedener Art und Lokalisation.

Einige bekannte Produkte sind:

  • Neuralgietropfen CM Cosmochema: Diese Tropfen enthalten Gelsemium sempervirens, Simarouba cedron und Verbascum densiflorum.
  • Neuralgie-Gastreu® R70 Tropfen: Diese Tropfen enthalten eine Kombination aus Aconitum, Cedron, Colocynthis, Kalmia und Verbascum.
  • neuroLoges®: Dieses Komplexhomöopathikum enthält Colocynthis, Spigelia anthelmia und Toxicodendron quercifolium.

Anwendungsgebiete

Die Anwendungsgebiete von Neuralgie-Tropfen sind vielfältig und umfassen:

  • Nervenschmerzen (Neuralgien): Verschiedene Formen von Nervenschmerzen, wie reißende, ziehende und krampfartige Schmerzen.
  • Kopfschmerzen: Insbesondere nervöse Kopfschmerzen, die durch Überlastung, Stress oder geistige Erschöpfung entstehen.
  • Ischias-Beschwerden: Schmerzen im Bereich des Ischiasnervs.
  • Bandscheibenvorfälle: Unterstützende Behandlung bei Schmerzen im Zusammenhang mit Bandscheibenvorfällen.
  • Infektionsbedingte Nervenbeschwerden: Zum Beispiel Gürtelrose (Post-Zoster-Neuralgie).
  • Diabetische Polyneuropathie: Taubheit, Kribbeln, Missempfindungen und Schmerzen in den Extremitäten.

Wirkstoffe und ihre Eigenschaften

Die Wirksamkeit von Neuralgie-Tropfen beruht auf der Kombination verschiedener natürlicher Wirkstoffe. Einige der häufigsten Inhaltsstoffe und ihre Eigenschaften sind:

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  • Gelsemium sempervirens (wilder Jasmin): Wird traditionell bei nervösen Beschwerden und Kopfschmerzen eingesetzt, insbesondere wenn diese durch geistige Erschöpfung, Reizüberflutung oder Überforderung ausgelöst werden. Es kann dazu beitragen, das Nervensystem zu beruhigen und die Schmerzwahrnehmung zu regulieren.
  • Verbascum densiflorum (Königskerze): Wird traditionell bei Nervenschmerzen im Kopf- und Brustkorbbereich eingesetzt. Die Pflanze kann beruhigend wirken und dabei helfen, die Intensität von Schmerzen abzumildern.
  • Simarouba cedron (Zedron-Holz): Wird traditionell bei periodisch auftretenden Nervenschmerzen eingesetzt, die sich im Gesicht, an Armen oder Beinen zeigen können. Auch bei Entzündungen des Nervensystems findet es Anwendung.
  • Aconitum: Wird bei akuten, heftigen Nervenschmerzen eingesetzt.
  • Cedron: Hilfreich bei periodisch wiederkehrenden Nervenschmerzen.
  • Colocynthis (Koloquinte): Die Koloquinte ist eine giftige Pflanze aus der Familie der Kürbisgewächse. Es handelt sich um eine ausdauernde, krautige Pflanze mit Knollen, die liegend oder kletternd wächst und etwa 10 cm hoch wird. Koloquinte gedeiht auf sandigem Boden in trockenen Regionen. Ursprünglich im vorderasiatischen und nordafrikanischen Raum beheimatet, ist sie mittlerweile weltweit verbreitet.
  • Spigelia anthelmia (Indianisches Wurmkraut): Die Spigelie gehört zur Familie der Brechnussgewächse (Loganiaceae). Ihren Namen verdankt sie dem berühmten Arzt und Pflanzenforscher Adrianus Spigelius, der die Pflanze im 17. Jahrhundert ausführlich beschrieb. Ursprünglich stammt die Spigelie aus Mittel- und Südamerika sowie Westindien. Dort wurde sie traditionell als Mittel gegen Würmer eingesetzt.
  • Toxicodendron quercifolium (Giftsumach): Der Giftsumach ist eine Pflanze aus der Gattung der Toxicodendron in der Familie der Sumachgewächse. Als sogenannte variable Pflanze tritt der Giftsumach entweder als Strauch oder Kletterpflanze mit Luftwurzeln in Erscheinung. Seine Blütezeit ist von Mai bis Juli.
  • Kalmia: Wird bei Nervenschmerzen eingesetzt, die sich entlang von Nervenbahnen ausbreiten.

Anwendung und Dosierung

Die Dosierung von Neuralgie-Tropfen variiert je nach Produkt und Art der Beschwerden. Es ist wichtig, die Packungsbeilage sorgfältig zu lesen und die Anweisungen des Herstellers zu befolgen.

Allgemeine Dosierungsempfehlungen

  • Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren:
    • Akute Zustände: Alle halbe bis ganze Stunde, höchstens 6-mal täglich, je 5-10 Tropfen einnehmen.
    • Chronische Verlaufsformen: 1-3 mal täglich je 5-10 Tropfen einnehmen.
  • Kinder unter 12 Jahren: Die Anwendung sollte nur nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen, da keine ausreichenden Erfahrungen für eine allgemeine Empfehlung für diese Altersgruppe vorliegen.

Spezifische Dosierungshinweise für einzelne Produkte

  • NEUROLOGES Tropfen:
    • Selbstmedikation - allgemeine Dosierungsempfehlung: Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene nehmen 3-mal täglich 5 Tropfen vor der Mahlzeit ein.
    • Selbstmedikation - Akutbehandlung: Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene nehmen bis zu 6-mal täglich 5 Tropfen vor der Mahlzeit im Abstand von jeweils ½-1 Stunde ein.
  • Neuralgietropfen CM Cosmochema:
    • Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren nehmen 3-mal täglich 10 Tropfen ein. Bei akuten Beschwerden kann die Einnahme auf bis zu stündlich 10 Tropfen erhöht werden, maximal 12-mal täglich.
  • Neuralgie-Gastreu® R70 Tropfen:
    • Bei akuten Zuständen alle halbe bis ganze Stunde, höchstens 6-mal täglich, je 5 Tropfen einnehmen. Bei chronischen Verlaufsformen 1- bis 3-mal täglich je 5 Tropfen einnehmen.

Art der Anwendung

Die Tropfen können pur oder mit etwas Wasser verdünnt eingenommen werden. Es wird empfohlen, das Arzneimittel in Wasser verdünnt einzunehmen.

Dauer der Anwendung

Ohne ärztlichen Rat sollten Sie das Arzneimittel nicht länger als eine Woche lang einnehmen. Bei anhaltenden, unklaren oder neu auftretenden Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Wichtige Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bei der Anwendung von Neuralgie-Tropfen sind einige wichtige Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen zu beachten:

  • Alkoholgehalt: Viele Neuralgie-Tropfen enthalten Alkohol. Personen mit Alkoholsucht oder Lebererkrankungen sollten dies berücksichtigen und gegebenenfalls Rücksprache mit einem Arzt halten. neuroLoges® enthält 20 mg Alkohol (Ethanol) pro 1 Tropfen (59 Vol.-%) Alkohol.
  • Schwangerschaft und Stillzeit: Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollten Neuralgie-Tropfen nur nach Rücksprache mit einem Arzt angewendet werden.
  • Wechselwirkungen: Die Wirkung eines homöopathischen Arzneimittels kann durch allgemein schädigende Faktoren in der Lebensweise und durch Reiz- und Genussmittel ungünstig beeinflusst werden. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.
  • Erstverschlimmerung: Bei der Anwendung von homöopathischen Arzneimitteln können sich vorhandene Beschwerden vorübergehend verschlimmern (Erstverschlimmerung). In diesem Fall sollten Sie das Arzneimittel absetzen und Ihren Arzt befragen.
  • Überdosierung: Es sind keine Überdosierungserscheinungen bekannt. Im Zweifelsfall wenden Sie sich an Ihren Arzt.
  • Anwendung bei Kindern: Wenden Sie das Arzneimittel bei Kindern unter 12 Jahren nur nach Rücksprache mit einem Kinderarzt an, da bisher keine ausreichenden Erfahrungen für eine allgemeine Empfehlung für diese Altersgruppe vorliegen.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen: Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen sind bisher nicht bekannt geworden. Bei Einhaltung der empfohlenen Dosierung ist kein Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen zu erwarten.

Gegenanzeigen

Neuralgie-Tropfen sollten in folgenden Fällen nicht eingenommen werden:

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  • Überempfindlichkeit: Bei Überempfindlichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe.
  • Alkoholsucht: Aufgrund des Alkoholgehalts.
  • Kinder unter 12 Jahren: Einige Präparate sind für Kinder unter 12 Jahren nicht geeignet.

In bestimmten Fällen ist Vorsicht geboten und Rücksprache mit einem Arzt erforderlich:

  • Lebererkrankung
  • Epilepsie
  • Organische Erkrankungen des Gehirns

Nebenwirkungen

Für die meisten Neuralgie-Tropfen sind keine Nebenwirkungen bekannt. Bei der Anwendung von homöopathischen Arzneimitteln kann es jedoch zu einer vorübergehenden Verschlimmerung der Beschwerden kommen (Erstverschlimmerung). Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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