Der deutsche Streamer André Krieger, besser bekannt als CommanderKrieger, erlitt im September 2024 während eines Livestreams einen Schlaganfall. Dieser Vorfall, der von Tausenden seiner Zuschauer live miterlebt wurde, markierte einen Wendepunkt in seinem Leben. Der Schlaganfall und die darauffolgende Diagnose zwangen Krieger, seinen ungesunden Lebensstil zu überdenken und drastische Veränderungen vorzunehmen.
Der Vorfall im Livestream
Am 26. September 2024, gegen 5 Uhr morgens, bemerkten Zuschauer von CommanderKriegers Twitch-Stream, dass etwas nicht stimmte. Krieger hatte Schwierigkeiten, Chat-Nachrichten vorzulesen, verhaspelte sich, lallte und stammelte unverständlich. Er selbst bemerkte die Probleme und fragte irritiert: "Ohne Scheiß - bin ich gerade behindert, oder was?". Er klagte über Einschränkungen seines Sichtfelds und Wortfindungsstörungen.
Obwohl einige Fans in seinem Chat schnell erkannten, dass etwas nicht in Ordnung war, wollte Krieger zunächst nicht ins Krankenhaus gehen. Stattdessen beendete er den Stream, legte sich ins Bett und versuchte, sich auszuruhen. Erst am nächsten Tag suchte er einen Arzt auf, der die Diagnose Schlaganfall bestätigte. Die ganze Situation habe etwa zehn bis 15 Minuten gedauert, berichtet Krieger. Er hatte Probleme, scharf zu sehen, sein Sichtfeld zog sich immer mehr zu, und er konnte nur noch einen kleinen Bereich sehen.
Ursachen des Schlaganfalls
Ein wesentlicher Faktor für den Schlaganfall war Kriegers ungesunder Lebensstil. Er gestand offen ein, sich hauptsächlich von Cola und anderen Süßgetränken ernährt zu haben. In den letzten 15 Jahren habe er zusammengerechnet höchstens 20 Liter Wasser getrunken. Sein Arzt stellte einen hohen Blutdruck und leicht erhöhte Blutzuckerwerte fest. Bei einer Körpergröße von 2,01 Metern wog Krieger 170 Kilogramm, was einem Body-Mass-Index von 42,1 entspricht - Adipositas Grad 3.
Der Arzt machte ihm unmissverständlich klar, dass er seinen Körper mit diesem Lebenswandel zugrunde richten würde und dass er sich keine Sorgen um seine Altersvorsorge machen müsse, wenn er so weitermache. Krieger kommentierte dies mit den Worten: "Eine schöne Aussage (…), aber nicht, wenn man noch leben will - und ich würde gerne noch leben."
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Der Wendepunkt und die Veränderungen
Der Schlaganfall war für Krieger ein Weckruf, „wie ein zweiter Geburtstag“. Er erkannte, dass er dringend sein Leben ändern musste. Er appellierte an seine Zuschauer, die einen ähnlichen Lebensstil führten: "Nur weil ihr jetzt gerade keine Beschwerden habt, heißt es nicht, dass das nicht irgendwann kommt."
Seit dem Vorfall hat Krieger sein Leben radikal umgestellt. Er trinkt ausschließlich Wasser und ernährt sich gesünder. Er verzichtet weitgehend auf Zucker, bewegt sich mehr im Alltag und trackt seine Kalorien. Außerdem berichtete er offen, dass er die Abnehmspritze Mounjaro (auch bekannt als Tirzepatid) einsetze, allerdings nur in Absprache mit Ärzten. Diese medikamentöse Unterstützung bezahlt er selbst, da die Behandlung monatlich mehrere hundert Euro kostet.
Erfolge und Herausforderungen
Innerhalb eines Jahres hat CommanderKrieger rund 50 Kilogramm abgenommen. Sein Ziel ist es, weiter abzunehmen und langfristig ein Gewicht um die 110 bis 115 Kilogramm zu erreichen. Er betont jedoch, dass man sein Leben daneben auch ändern muss. Er habe lernen müssen, Bewegung in seinen Alltag einzubauen, einfach nur spazieren zu gehen und sich zu bewegen.
Krieger räumt ein, dass der Zuckerentzug die härteste Sucht gewesen sei, die er je bekämpfen musste. Er warnt davor, sich selbst zu belügen und zu sagen, dass alles gut sei, obwohl man sich nicht wohlfühlt. Er habe sich damals selbst belogen, wo er gesagt habe: Mir gehts gut und ich kann alles. Alleine einen Schuh zuzumachen hätte ich damals nicht geschafft, weil die Wampe im Weg war. Jetzt fallen ihm diese Bewegungen nicht nur leichter, sondern sein ganzes Leben mache ihm mehr Spaß.
Die Botschaft an die Community
CommanderKrieger möchte seine Erfahrungen mit seiner Community teilen und sie ermutigen, einen ähnlichen Weg zu gehen. Er betont, dass jeder es schaffen kann, sein Leben zu ändern, wenn er es wirklich will. Er sagt: "Ihr könnt das auch schaffen! Ihr müsst das aber auch wollen."
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Er reflektiert auch über seine früheren finanziellen Entscheidungen, insbesondere über In-Game-Käufe in Videospielen, von denen er sich heute fernhält.
Medizinische Aspekte und Prävention
Ein Schlaganfall ist eine Durchblutungsstörung des Gehirns, die durch einen Gefäßverschluss oder eine Hirnblutung verursacht werden kann. Risikofaktoren sind unter anderem hoher Blutdruck, Übergewicht, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und Rauchen. Jedes Jahr erleiden rund 270.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall.
Experten betonen, dass Prävention und Therapie in den letzten 30 Jahren große Fortschritte gemacht haben und die Zahl der Todesfälle infolge von Schlaganfall halbiert werden konnte. Es wäre jedoch noch mehr Potenzial in der Prävention drin. Wichtig ist, auf einen gesunden Lebensstil zu achten, regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchführen zu lassen und bei ersten Anzeichen eines Schlaganfalls sofort einen Arzt aufzusuchen.
Schlaganfall kann jeden treffen
Der Fall von CommanderKrieger zeigt, dass ein Schlaganfall jeden treffen kann, unabhängig von Alter oder sozialem Status. Auch junge Menschen und sogar Kinder können betroffen sein. Es ist daher wichtig, sich über die Risikofaktoren und Symptome zu informieren und auf seine Gesundheit zu achten.
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