Der Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall, der jeden treffen kann. Jedes Jahr erleiden in Deutschland rund 270.000 Menschen einen Schlaganfall, wobei jeder fünfte Betroffene stirbt. Ein Jahr nach dem Schlaganfall sind noch immer gut 60 Prozent der Betroffenen auf Hilfe angewiesen. Während mehr als die Hälfte der deutschen Schlaganfallpatienten über 65 Jahre alt sind, können auch jüngere Menschen, sogar Kinder, betroffen sein.
Was ist ein Schlaganfall?
Ein Schlaganfall ist eine Durchblutungsstörung des Gehirns. Der häufigste Grund dafür ist ein Gefäßverschluss im Gehirn, beispielsweise durch ein Blutgerinnsel. Seltener entsteht ein Schlaganfall durch eine Hirnblutung. Prof. Matthias Endres, Schlaganfallexperte und Direktor der Klinik für Neurologie an der Berliner Charité, betont, dass in den vergangenen 30 Jahren große Fortschritte bei Prävention und Therapie erzielt wurden, wodurch die Zahl der Todesfälle infolge eines Schlaganfalls halbiert werden konnte. Dennoch sieht er weiteres Potenzial in der Prävention.
Ursachen und Risikofaktoren für einen Schlaganfall
Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls erhöhen können. Einige dieser Faktoren sind beeinflussbar, während andere nicht beeinflussbar sind.
Beeinflussbare Risikofaktoren:
- Hoher Blutdruck: Ein hoher Blutdruck ist einer der Hauptrisikofaktoren für einen Schlaganfall. Er kann die Blutgefäße im Gehirn schädigen und das Risiko von Blutgerinnseln erhöhen.
- Übergewicht: Übergewicht, insbesondere Adipositas Grad 3 (BMI von 42,1, wie im Fall von CommanderKrieger), kann das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen. Übergewicht führt oft zu anderen Risikofaktoren wie hohem Blutdruck, Diabetes und hohen Cholesterinwerten.
- Ungesunde Ernährung: Eine Ernährung, die reich an gesättigten Fettsäuren, Cholesterin und Salz ist, kann zu Arteriosklerose (Verhärtung der Arterien) führen und das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen. Der hohe Konsum von zuckerhaltigen Getränken wie Cola, wie er von André Krieger beschrieben wurde, kann ebenfalls schädlich sein.
- Bewegungsmangel: Mangelnde körperliche Aktivität kann zu Übergewicht, hohem Blutdruck und anderen Risikofaktoren für einen Schlaganfall führen.
- Rauchen: Rauchen schädigt die Blutgefäße und erhöht das Risiko von Blutgerinnseln.
- Diabetes: Diabetes kann die Blutgefäße schädigen und das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen.
- Hohe Cholesterinwerte: Hohe Cholesterinwerte können zu Arteriosklerose führen und das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen.
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Erkrankungen wie Vorhofflimmern, Herzinsuffizienz und koronare Herzkrankheit erhöhen das Risiko eines Schlaganfalls.
- Übermäßiger Alkoholkonsum: Übermäßiger Alkoholkonsum kann den Blutdruck erhöhen und das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen.
Nicht beeinflussbare Risikofaktoren:
- Alter: Das Risiko eines Schlaganfalls steigt mit zunehmendem Alter. Mehr als die Hälfte der deutschen Schlaganfallpatienten sind über 65 Jahre alt.
- Geschlecht: Männer haben ein höheres Risiko für einen Schlaganfall als Frauen, obwohl das Risiko für Frauen nach der Menopause steigt.
- Familiäre Vorbelastung: Wenn in der Familie bereits Schlaganfälle aufgetreten sind, ist das Risiko erhöht.
- Ethnische Herkunft: Afroamerikaner haben ein höheres Risiko für einen Schlaganfall als Weiße.
- Frühere Schlaganfälle oder transitorische ischämische Attacken (TIA): Ein Schlaganfall oder eine TIA in der Vergangenheit erhöht das Risiko für einen erneuten Schlaganfall.
- Genetische Faktoren: Bestimmte genetische Faktoren können das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen.
Schlaganfall bei jungen Menschen und Kindern
Obwohl der Schlaganfall häufiger bei älteren Menschen auftritt, können auch junge Erwachsene und Kinder betroffen sein. Die Ursachen für einen Schlaganfall bei jungen Menschen und Kindern können sich von denen bei älteren Menschen unterscheiden.
Mögliche Ursachen für Schlaganfälle bei jungen Menschen:
- Blutgerinnungsstörungen: Angeborene oder erworbene Blutgerinnungsstörungen können das Risiko von Blutgerinnseln und damit eines Schlaganfalls erhöhen.
- Gefäßerkrankungen: Seltene Gefäßerkrankungen wie die Moyamoya-Krankheit oder die Dissektion von Halsarterien können bei jungen Menschen zu Schlaganfällen führen.
- Herzfehler: Angeborene Herzfehler können das Risiko von Blutgerinnseln erhöhen, die ins Gehirn gelangen und einen Schlaganfall verursachen können.
- Drogenkonsum: Der Konsum von Drogen wie Kokain oder Amphetaminen kann das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen.
- Migräne mit Aura: Migräne mit Aura kann das Risiko eines Schlaganfalls leicht erhöhen.
- Hormonelle Faktoren: Die Einnahme von oralen Kontrazeptiva (Antibabypille) kann das Risiko eines Schlaganfalls leicht erhöhen, insbesondere bei Frauen, die rauchen oder an Migräne leiden.
- Autoimmunerkrankungen: Bestimmte Autoimmunerkrankungen wie Lupus oder Vaskulitis können das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen.
Mögliche Ursachen für Schlaganfälle bei Kindern:
- Angeborene Herzfehler: Wie bei jungen Erwachsenen können angeborene Herzfehler bei Kindern das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen.
- Blutgerinnungsstörungen: Angeborene Blutgerinnungsstörungen sind eine häufige Ursache für Schlaganfälle bei Kindern.
- Infektionen: Bestimmte Infektionen wie Meningitis oder Enzephalitis können das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen.
- Sichelzellenanämie: Diese genetische Erkrankung kann zu Verstopfungen der Blutgefäße und damit zu Schlaganfällen führen.
- Trauma: Verletzungen des Kopfes oder des Halses können zu Schäden an den Blutgefäßen und damit zu Schlaganfällen führen.
- Moyamoya-Krankheit: Diese seltene Gefäßerkrankung betrifft häufig Kinder und kann zu Schlaganfällen führen.
Fallbeispiele
Die bereitgestellten Informationen enthalten mehrere Fallbeispiele von Personen, die in unterschiedlichem Alter einen Schlaganfall erlitten haben:
Lesen Sie auch: CommanderKrieger: Ein Neuanfang nach dem Schlaganfall
- André Krieger (44): Der Twitch-Streamer erlitt einen Schlaganfall während eines Livestreams. Übergewicht (170 kg bei 2,01 m Körpergröße), ungesunde Ernährung (Cola statt Wasser) und Bewegungsmangel wurden als Hauptursachen identifiziert. Er hat sein Leben drastisch umgestellt und rund 50 Kilogramm abgenommen.
- Fynn (13): Er erlitt mit 8 Jahren einen Schlaganfall. Die Ursache für seinen Schlaganfall wurde im Text nicht genannt, aber solche Fälle bei Kindern sind selten (ca. 300 pro Jahr in Deutschland).
- Ina Borck (26): Sie erlitt einen Schlaganfall bei einem Work-out. Die Ursache für ihren Schlaganfall blieb lange ein Rätsel.
- Michael Hartl (72): Der Schlagersänger erlitt einen Schlaganfall im Alter von 72 Jahren.
Diese Beispiele verdeutlichen, dass ein Schlaganfall Menschen jeden Alters treffen kann und dass die Ursachen vielfältig sein können.
Prävention und Maßnahmen
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die ergriffen werden können, um das Risiko eines Schlaganfalls zu reduzieren:
- Gesunder Lebensstil: Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, Gewichtsmanagement und der Verzicht auf Rauchen können das Risiko eines Schlaganfalls erheblich senken. André Krieger ist ein gutes Beispiel dafür, wie eine Lebensstiländerung positive Auswirkungen haben kann.
- Kontrolle des Blutdrucks: Regelmäßige Blutdruckkontrollen und die Einnahme von Medikamenten bei Bedarf können helfen, den Blutdruck im нормальных Bereich zu halten.
- Kontrolle des Cholesterinspiegels: Regelmäßige Cholesterinkontrollen und die Einnahme von Medikamenten bei Bedarf können helfen, den Cholesterinspiegel im нормальных Bereich zu halten.
- Diabetes-Management: Eine gute Blutzuckerkontrolle bei Diabetikern kann das Risiko eines Schlaganfalls reduzieren.
- Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Die Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Vorhofflimmern kann das Risiko eines Schlaganfalls senken.
- Früherkennung und Behandlung von Risikofaktoren: Regelmäßige ärztliche Untersuchungen können helfen, Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Was tun im Notfall?
Es ist entscheidend, die Symptome eines Schlaganfalls zu kennen und schnell zu handeln. Die wichtigsten Symptome sind:
- Plötzliche Schwäche oder Taubheit einer Körperseite (Arm, Bein, Gesicht)
- Sprachstörungen (undeutliche Sprache, Schwierigkeiten, Worte zu finden oder zu verstehen)
- Sehstörungen (verschwommenes Sehen, Doppeltsehen, Gesichtsfeldausfälle)
- Schwindel und Gleichgewichtsstörungen
- Plötzliche, starke Kopfschmerzen
Bei Verdacht auf einen Schlaganfall sollte sofort der Notruf (112) gewählt werden. Jede Minute zählt, da eine schnelle Behandlung die Schäden durch den Schlaganfall begrenzen kann.
Lesen Sie auch: Ursachen und Risikofaktoren für Schlaganfälle bei Katzen
Lesen Sie auch: Gesundheitliche Rückschläge und politische Leistungen von Lafontaine
tags: #andre #krieger #schlaganfall #ursachen