Cuprum metallicum ist ein homöopathisches Einzelmittel, das aus dem Metall Kupfer hergestellt wird. Kupfer wird seit Jahrtausenden genutzt und ist ein essentielles Spurenelement für den menschlichen Körper. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Nervenreizleitung, der Produktion roter Blutkörperchen und der Energieerzeugung. In der Homöopathie wird Cuprum metallicum vor allem als Antikrampfmittel eingesetzt.
Anwendungsgebiete von Cuprum Metallicum
Cuprum metallicum kann bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt werden, insbesondere bei solchen, die mit Krämpfen und Verkrampfungen einhergehen. Zu den Hauptindikationen gehören:
- Muskelkrämpfe: Cuprum metallicum ist bekannt für seine Fähigkeit, Krämpfe zu lindern, sei es in den Muskeln, im Magen-Darm-Trakt oder sogar in den Atemwegen. Es kann bei Wadenkrämpfen, Krämpfen in den Fingern und Zehen, sowie bei Bauchkrämpfen und kolikartigen Schmerzen helfen.
- Neurologische Beschwerden: Menschen, die an neurologischen Beschwerden wie Epilepsie oder Tourette-Syndrom leiden, könnten von Cuprum metallicum profitieren. Es kann auch bei Zuckungen im Gesicht und Zucken der Augenlider eingesetzt werden.
- Verdauungsbeschwerden: Bei Problemen wie Magenkrämpfen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall kann Cuprum metallicum Linderung bringen. Es kann auch bei krampfartigen Schluckauf und heftigen Bauchkoliken helfen.
- Atemwegsbeschwerden: Cuprum metallicum kann bei krampfartigem Husten, Atemnot durch krampfartiges Zusammenschnüren der Brust, Glottiskrämpfen und Asthma mit schwerer Dyspnoe eingesetzt werden. Es kann auch bei Keuchhustenanfällen helfen.
- Menstruationsbeschwerden: Bei Frauen kann Cuprum metallicum bei zu langer oder zu spät einsetzender Menstruation helfen. Es kann auch Krämpfe vor und während der Menstruation lindern, die in den Fingern beginnen und sich über den ganzen Körper ausbreiten.
Typische Symptome und Modalitäten
Patienten, für die Cuprum metallicum in Frage kommt, leiden oft unter einer großen Krampfbereitschaft. Die Krämpfe beginnen meist an den Fingern und Zehen und breiten sich auf den gesamten Körper aus. Eine allgemeine Verschlimmerung der Beschwerden setzt nachts (3:00 Uhr) ein.
Weitere charakteristische Symptome sind:
- Krampfartiger Husten oder Atemnot
- Emotionale und geistige Verkrampfung
- Migräneanfälle mit Schmerzen an der Nasenwurzel
- Schwindel, der durch Hinaufsehen ausgelöst wird
- Krämpfe der Gesichtsmuskeln mit verzerrtem Ausdruck
- Starker Speichelfluss mit metallischem Geschmack im Mund
- Krämpfe in der Speiseröhre (Ösophagus-Spasmus)
- Asthmaanfälle, die sich um 3 Uhr nachts verschlimmern
- Krampfartige Asthmaanfälle, die mit Erbrechen wechseln
- Verlust des Appetits mit Verlangen nach kaltem Wasser
- Krampfhafter Schluckauf verbunden mit nachfolgendem Erbrechen
- Starker Harndrang oder Harnverhaltung
- Krämpfe vor und während der Menstruation
Die Beschwerden verschlimmern sich oft durch Berührung, Kälte, Druck, Kontakt, Emotionen und den Neumond. Besserung tritt hingegen durch Schwitzen und Trinken von kaltem Wasser ein.
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Dosierung und Anwendung
Cuprum metallicum ist in verschiedenen Potenzen erhältlich, darunter D6, D12, C200 und höhere Potenzen. Die Wahl der Potenz hängt von der Schwere der Symptome und der individuellen Reaktion des Patienten auf das Mittel ab. Für die Selbstbehandlung werden meist die Potenzen D6 - D12 empfohlen.
Cuprum metallicum ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, darunter Globuli, Tabletten, Tropfen und Salben. Globuli sind eine häufige Wahl, da sie leicht einzunehmen sind und sich gut dosieren lassen.
Die empfohlene Einnahmemenge von Cuprum metallicum hängt von der Potenz und der Art der Beschwerden ab. Im Allgemeinen werden bei akuten Beschwerden wie Krämpfen oder Verdauungsstörungen alle 15 bis 30 Minuten 5 Globuli der Potenz D6 eingenommen, bis eine Besserung eintritt. Bei chronischen Beschwerden können 1-3 Mal täglich 5 Globuli der Potenz D30 ausreichen.
Wichtige Hinweise zur Einnahme:
- Homöopathische Mittel sind empfindliche Stoffe, deren Wirksamkeit durch äußere Reize beeinflusst werden kann.
- Unabhängig von der Art der Darreichungsform (Globuli, Tablette oder Tropfen) sind Homöopathika empfindliche Stoffe, deren Wirksamkeit durch äußere Reize möglicherweise beeinflusst werden können.
- Ein Säugling (bis 12 Monate) bekommt 1 Kügelchen, ein Baby ab dem zweiten bis zum dritten Jahr darf 2 Globuli einnehmen. Größere Kinder bekommen 3 Globuli. Die Globuli werden dem Säugling und Baby einfach in die Wangentasche gelegt.
- Tropfen (Dilution) werden immer in Wasser gelöst. Sie können auf einem Plastiklöffel gegeben werden oder mit einer Pipette -die in jeder Apotheke zu kaufen ist- in den Mund getropft werden. Praktisch ist es auch, den Schnuller in die wässrige Arzneilösung zu tunken und dem Säugling zu geben.
- Die Globuli auf einen Plastiklöffel geben und langsam im Mund zergehen lassen. Tropfen ebenfalls mit einem Plastiklöffel einnehmen. Tabletten können in die Wangentasche gelegt werden, wo sie sich auflösen.
- Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Beschwerdebild. In der Regel werden homöopathische Arzneien nur solange eingenommen, bis die Beschwerden geheilt sind oder deutlich besser werden. Zu beachten ist es, dass die Einnahmehäufigkeit variieren kann. Oftmals gehen die Empfehlungen dahin, akuten Beschwerden mit häufigen Einnahmen zu begegnen und die Abstände mit Besserung der Beschwerden zu verlängern.
- Es darf niemals ein schulmedizinisches Medikament eigenmächtig abgesetzt und/oder durch ein Homöopathikum ersetzt werden.
- Bei schweren oder bedrohlichen Erkrankungen ist unbedingt ein fachärztlicher Rat einzuholen.
Cuprum Arsenicosum als Schüßler-Salz
Neben Cuprum metallicum gibt es auch das Schüßler-Salz Nr. 19 Cuprum arsenicosum (Kupferarsenit). Ihm wird eine Rolle beim Gehirn- und Nervenstoffwechsel zugesprochen und es kommt daher oft bei Nervenschmerzen und Krämpfen zum Einsatz. Es soll auch am Eisen- und Schilddrüsenstoffwechsel beteiligt sein und bei Pigmentstörungen helfen.
Cuprum arsenicosum soll besonders geeignet sein zur Behandlung von Krämpfen, die mit einer gesteigerten Absonderung der Schleimhäute sowie einer Wirkung auf Muskeln, Gefäße und Nerven einhergehen. Es soll auch die Bildung des Hautpigments Melanin anregen und Pigmentstörungen ausgleichen, indem es eine gleichmäßige Verteilung des natürlichen Farbstoffs bewirkt. Des Weiteren wird das Schüßler-Salz Nr. 19 bei der Ausleitung von Schwermetallen zur Entgiftung eingesetzt.
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Laut der Schüßler-Lehre wirkt Cuprum arsenicosum außerdem antioxidativ und soll die Wirkung schädlicher freier Radikale abschwächen.
Ergänzende und Folgemittel
Im Rahmen einer Cuprum metallicum Therapie können auch andere homöopathische Mittel in Betracht gezogen werden:
- Zincum metallicum: Als Folgemittel bei starker Erschöpfung der Nerven und des Gehirns, Unruhe in Füßen und Beinen sowie Zittern vor Erschöpfung.
- Jodum: Als Ergänzungsmittel bei starken Drüsenerkrankungen, insbesondere der Schilddrüse, die den Patienten auszehren und langwierig werden.
- Apis: Als Folgemittel in akuten Fällen mit ödematösen Schwellungen, Röte und brennenden oder stechenden Schmerzen, die sich durch Wärme verschlimmern.
Schulmedizinische Aspekte
Es ist wichtig zu beachten, dass Cuprum metallicum und andere homöopathische Mittel nicht als Ersatz für eine schulmedizinische Behandlung angesehen werden sollten. Bei schweren Erkrankungen wie Gehirnhautentzündung (Meningitis), Enzephalitis, Chorea oder epileptischen Anfällen ist eine fachärztliche Behandlung unerlässlich.
Auch bei anderen ernsten Krankheiten wie einer chronischen Nierenentzündung, Asthma bronchiale oder Entzündungen von Leber und Bauchspeicheldrüse sowie Krämpfe dürfen nicht ausschließlich mit Schüßler-Salzen wie Cuprum arsenicosum behandelt werden. In diesen Fällen ist eine schulmedizinische Versorgung dringend notwendig, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden!
Ursachen von Muskelkrämpfen und alternative Behandlungen
Muskelkrämpfe können verschiedene Ursachen haben, darunter Störungen im Elektrolythaushalt, Magnesiummangel, Calciummangel, Überanstrengung, psychische Blockaden, falsche Bekleidung oder Kälteschock. Auch Grunderkrankungen wie Durchblutungsstörungen, neurologische und muskuläre Erkrankungen sowie Diabetes können zu Muskelkrämpfen führen.
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Neben Cuprum metallicum gibt es weitere homöopathische und alternative Behandlungen für Muskelkrämpfe:
- Magnesium: Die Einnahme von Magnesium (500 bis 1500 Milligramm täglich) wird oft zur Vorbeugung von Muskelkrämpfen empfohlen.
- Vitamin B-Komplex: Ein Mangel an B-Vitaminen kann die Magnesiumverwertung einschränken und Muskelkrämpfe begünstigen. Die Einnahme eines Vitamin-B-Komplexes kann daher hilfreich sein.
- Chinin: Der Wirkstoff Chinin, der in Tonic Water und Bitter Lemon enthalten ist, kann bei nächtlichen Krämpfen helfen, indem er an den Verbindungsstellen zwischen Muskeln und Nervenfasern für die notwendige “Dämpfung” sorgt.
- Schüßler-Salze: Neben Cuprum arsenicosum können auch andere Schüßler-Salze wie Nr. 7 Magnesium phos. D6 bei Wadenkrämpfen und Verspannungen, Nr. 5 Kalium phos. D6 nach Überanstrengung oder Nr. 2 Calcium phos. D6 hilfreich sein.
- Pflügerplex® Cuprum 145 H: Ein homöopathisches Komplexmittel, das neben Cuprum metallicum auch weitere Inhaltsstoffe enthält, die sich bei Krampfleiden bewährt haben.
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