Dän Dickopf Schlaganfall Ursachen: Einblick in die Erkrankung des Musikers von "Alte Bekannte" und allgemeine Informationen zu Schlaganfällen

Der Schlaganfall von Dän Dickopf, dem Gründer der bekannten A-Cappella-Gruppe "Alte Bekannte" (ehemals "Wise Guys"), hat viele Fans und Musikinteressierte aufgeschreckt. Dieser Artikel beleuchtet die Hintergründe seiner Erkrankung, seinen Umgang damit und gibt allgemeine Informationen über Schlaganfälle, ihre Ursachen und die Rehabilitation.

Dän Dickopfs Kampf zurück ins Leben

Im Dezember 2021 erlitt Dän Dickopf einen Schlaganfall, der sein Leben grundlegend veränderte. Nach einer zweijährigen Pandemie-bedingten Zwangspause plante die Band "Alte Bekannte" eigentlich ihren Tourstart für März 2023. Doch anstatt auf der Bühne zu stehen, kämpfte Dän Dickopf gegen die Folgen seines Schlaganfalls.

Dickopf beschreibt den Moment des Schlaganfalls: "Ich war zu Hause und plötzlich hatte ich ein Gefühl, als würde ich wegtreten. Es war wie früher, wenn ich beim Fußball einen Ball ins Gesicht bekommen habe. Ich dachte mir nicht viel dabei und schob es auf eine kleine Kreislaufschwäche. Zum Glück hat meine Partnerin sofort reagiert und den Notarzt gerufen."

Im Krankenhaus wurde ein Thrombus operativ entfernt. Nach sechs Wochen in der Uniklinik folgte die Reha. "Zu diesem Zeitpunkt saß ich zwar noch im Rollstuhl, doch ich dachte mir, mit der Zeit werde ich wieder der Alte. Erst während der Reha wurde mir langsam bewusst, was dieser schwere Schlaganfall für Auswirkungen auf mein weiteres Leben hat", so Dickopf.

Trotz der Herausforderungen kehrte Dän Dickopf auf die Bühne zurück. Seine Bandkollegen von "Alte Bekannte" unterstützten ihn dabei. Die Musik und seine Kollegen gaben ihm Halt und Kraft.

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Auswirkungen des Schlaganfalls auf Dän Dickopf

Der Schlaganfall hatte verschiedene Auswirkungen auf Dän Dickopf. Er hat mit Stimmproblemen zu kämpfen und überlässt daher häufiger die Soloparts seinen Kollegen. Seine linke Körperhälfte ist stark beeinträchtigt und ihm fehlt Energie. Trotz dieser Einschränkungen ist er weiterhin ein wichtiger Teil der Band und steuert überzeugende Solotitel zum neuen Album "Stabil" bei.

"Stabil": Das Album als Spiegelbild der Genesung

Das Album "Stabil" der "Alten Bekannten" spiegelt auch Dän Dickopfs Genesungsprozess wider. Die Band feierte die Veröffentlichung des Albums mit einem besonderen Konzert vor 230 Leuten im Alten Pfandhaus. "Nach den ganzen Schwierigkeiten und Rückschlägen der vergangenen drei Jahre hatten wir uns so einen Abend einfach verdient", so die Band.

Das Album überzeugt mit Witz, Charme und einer Portion Scharfzüngigkeit. Es beinhaltet vielfältige Songs, die eine breite musikalische und textliche Bandbreite abdecken. Dän Dickopf steuerte zwei Solotitel bei: "Nimm es nicht persönlich - Du bist ein Arschloch" und "Wer braucht denn schon".

Was ist ein Schlaganfall?

Ein Schlaganfall (Apoplex) ist eine plötzlich auftretende Durchblutungsstörung im Gehirn. Dadurch werden Nervenzellen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und sterben ab. Je nachdem, welche Hirnregion betroffen ist, kann dies zu unterschiedlichen Ausfällen führen.

Es gibt zwei Haupttypen von Schlaganfällen:

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  • Ischämischer Schlaganfall (Hirninfarkt): Hierbei wird ein Blutgefäß im Gehirn durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) verstopft. Dies ist die häufigste Form des Schlaganfalls.
  • Hämorrhagischer Schlaganfall (Hirnblutung): Hierbei reißt ein Blutgefäß im Gehirn und es kommt zu einer Blutung.

Ursachen und Risikofaktoren für einen Schlaganfall

Es gibt verschiedene Ursachen und Risikofaktoren, die einen Schlaganfall begünstigen können:

  • Hoher Blutdruck (Hypertonie): Erhöhter Blutdruck schädigt die Blutgefäße und erhöht das Risiko für Blutgerinnsel und Blutungen.
  • Vorhofflimmern: Diese Herzrhythmusstörung kann zur Bildung von Blutgerinnseln im Herzen führen, die ins Gehirn gelangen und dort einen Schlaganfall verursachen können.
  • Erhöhte Cholesterinwerte (Hypercholesterinämie): Hohe Cholesterinwerte können zur Ablagerung von Plaques in den Blutgefäßen führen (Arteriosklerose), was das Risiko für einen ischämischen Schlaganfall erhöht.
  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit): Diabetes schädigt die Blutgefäße und erhöht das Risiko für Arteriosklerose und Schlaganfall.
  • Rauchen: Rauchen schädigt die Blutgefäße und erhöht das Risiko für Blutgerinnsel und Schlaganfall.
  • Übergewicht (Adipositas): Übergewicht ist oft mit anderen Risikofaktoren wie hohem Blutdruck, Diabetes und erhöhten Cholesterinwerten verbunden.
  • Bewegungsmangel: Mangelnde körperliche Aktivität erhöht das Risiko für Übergewicht, hohen Blutdruck, Diabetes und Schlaganfall.
  • Übermäßiger Alkoholkonsum: Hoher Alkoholkonsum kann den Blutdruck erhöhen und das Risiko für Schlaganfall steigern.
  • Alter: Das Schlaganfallrisiko steigt mit zunehmendem Alter.
  • Genetische Veranlagung: In manchen Fällen spielt auch die genetische Veranlagung eine Rolle.

Symptome eines Schlaganfalls

Die Symptome eines Schlaganfalls treten plötzlich auf und können je nach betroffener Hirnregion variieren. Typische Symptome sind:

  • Plötzliche Schwäche oder Lähmung einer Körperseite (Arm, Bein, Gesicht)
  • Sprachstörungen (undeutliche Sprache, Schwierigkeiten, Worte zu finden oder zu verstehen)
  • Sehstörungen (Doppeltsehen, verschwommenes Sehen, Gesichtsfeldausfälle)
  • Gleichgewichtsstörungen, Schwindel, Koordinationsprobleme
  • Starke Kopfschmerzen (insbesondere bei einer Hirnblutung)
  • Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit

Wichtig: Bei Verdacht auf einen Schlaganfall sollte sofort der Notruf (112) gewählt werden. Je schneller die Behandlung beginnt, desto besser sind die Chancen auf eineRecovery und desto geringer sind die bleibenden Schäden.

Behandlung und Rehabilitation nach einem Schlaganfall

Die Behandlung eines Schlaganfalls hängt von der Ursache ab. Bei einem ischämischen Schlaganfall versucht man, das Blutgerinnsel so schnell wie möglich zu entfernen, entweder medikamentös (Thrombolyse) oder mechanisch (Thrombektomie). Bei einer Hirnblutung wird versucht, die Blutung zu stoppen und den Druck im Gehirn zu senken.

Nach der Akutbehandlung beginnt die Rehabilitation. Ziel der Rehabilitation ist es, die verloren gegangenen Fähigkeiten wiederzuerlangen und die Lebensqualität des Patienten zu verbessern. Die Rehabilitation umfasst in der Regel:

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  • Physiotherapie: zur Verbesserung der Beweglichkeit, Kraft und Koordination
  • Ergotherapie: zur Verbesserung derAlltagsfähigkeiten (z.B. Anziehen, Essen, Körperpflege)
  • Logopädie: zur Verbesserung der Sprach- und Schluckfunktion
  • Neuropsychologie: zur Behandlung von kognitiven Störungen (z.B. Gedächtnis-, Aufmerksamkeits-, Konzentrationsstörungen)
  • Psychotherapie: zur Bewältigung der psychischen Belastungen durch den Schlaganfall

Das Ambulanticum Herdecke: Ein Therapiezentrum für neurologisch erworbene Erkrankungen

Das Ambulanticum Herdecke ist ein ambulantes Therapiezentrum, das sich auf die Rehabilitation von Menschen mit neurologisch erworbenen Erkrankungen spezialisiert hat, darunter auch Schlaganfallpatienten. Das Zentrum bietet ein interdisziplinäres Therapieangebot, das auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten ist.

Patienten wie Bernhard Hedwig und Elisabeth Emunds haben im Ambulanticum Herdecke positive Erfahrungen gemacht und konnten ihre Lebensqualität deutlich verbessern. Sie loben die freundlichen und kompetenten Therapeuten, die individuelle Betreuung und die Möglichkeit, alltagsnahe Situationen zu simulieren und zu trainieren.

Anouk Kapfer: Vom Rollstuhl zurück ins Leben

Auch Anouk Kapfer, die nach einer Impfung eine inkomplette Querschnittlähmung erlitt, hat im Ambulanticum Herdecke erfolgreich trainiert und ihre Mobilität deutlich verbessert. Sie konnte ihre Rumpfstabilität stärken, Bewegungen anbahnen und auf Lokomat und C-Mill trainieren. Ihr Ziel, drei Kilometer mit ihrem Kind am Strand entlangzulaufen, schien plötzlich möglich.

Dr. Bernhard Krahl: Motivationspreis der Deutschen Schlaganfall-Hilfe

Dr. Bernhard Krahl, der Gründer des Ambulanticum Herdecke, wurde 2022 mit dem Motivationspreis der Deutschen Schlaganfall-Hilfe ausgezeichnet. Er selbst musste sich nach zwei Schlaganfällen zurück ins Leben kämpfen und wollte mit seinem Therapiezentrum anderen Betroffenen Mut machen und ihnen helfen, ihre Ziele zu erreichen.

Die Hochschule Hamm-Lippstadt und das Ambulanticum: Eine Kooperation für die Zukunft

Die Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL) kooperiert mit dem Ambulanticum Herdecke, um Studierenden des Bachelorstudiengangs "Sport- und Gesundheitstechnik" praxisnahe Erfahrungen zu ermöglichen. Im Rahmen von Exkursionen, Praktika und Abschlussarbeiten können die Studierenden Projekte umsetzen und Produkte entwickeln, die das Leben von Menschen mit neurologischen Erkrankungen erleichtern.

Georg S.: Vom Schädelhirntrauma zurück ins Leben

Georg S. erlitt bei einem Arbeitsunfall ein offenes Schädelhirntrauma und eine inkomplette Querschnittslähmung. Im Ambulanticum Herdecke fand er die richtige Therapie und kann heute wieder laufen. Er arbeitete an seiner Rumpfstabilität, übte Gewichtsverlagerung und absolvierte Neuroathletik-Übungen.

Tipps für Schlaganfallpatienten und ihre Angehörigen

  • Nehmen Sie die Rehabilitation ernst: Die Rehabilitation ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung nach einem Schlaganfall. Nehmen Sie alle Therapieangebote wahr und seien Sie geduldig mit sich selbst.
  • Bleiben Sie aktiv: Versuchen Sie, so aktiv wie möglich zu bleiben, sowohl körperlich als auch geistig. Machen Sie Spaziergänge, treiben Sie Sport (in Absprache mit Ihrem Arzt) und nehmen Sie an sozialen Aktivitäten teil.
  • Suchen Sie Unterstützung: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Therapeuten, Ihrer Familie und Freunden über Ihre Probleme und Ängste. Es gibt auch Selbsthilfegruppen für Schlaganfallpatienten und ihre Angehörigen, in denen Sie sich austauschen und gegenseitig unterstützen können.
  • Seien Sie geduldig: Die Genesung nach einem Schlaganfall kann lange dauern. Seien Sie geduldig mit sich selbst und feiern Sie jeden kleinen Erfolg.
  • Geben Sie nicht auf: Auch wenn es schwierig ist, geben Sie nicht auf. Mit der richtigen Behandlung, Rehabilitation und Unterstützung können Sie Ihre Lebensqualität deutlich verbessern.

Dän Dickopf: Ein Vorbild für andere Betroffene

Dän Dickopf ist ein Vorbild für andere Schlaganfallpatienten. Er hat sich von seinem Schicksalsschlag nicht unterkriegen lassen und ist auf die Bühne zurückgekehrt. Er zeigt, dass man auch nach einem Schlaganfall ein erfülltes Leben führen kann.

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