Demenz bei Hunden: Homöopathie, Erfahrungen und ganzheitliche Ansätze

Unsere Hunde sind bemerkenswert intelligent. Sie können bis zu 250 Wörter lernen und uns Menschen sogar austricksen, um ihren Willen durchzusetzen. Mit zunehmendem Alter nimmt die geistige Leistungsfähigkeit ab - ein normaler Prozess, der auch bei uns Menschen stattfindet. Anders verhält es sich jedoch, wenn Hunde an Demenz erkranken. Ein Hund mit Demenz zeigt Symptome, die weit über das normale Altern hinausgehen. Hunde-Alzheimer - ein weiterer Begriff dafür - ist eine recht häufige Erkrankung, die oft erst spät erkannt wird. Der tierärztliche Begriff für Demenz bei Hunden lautet Canines kognitives Dysfunktionssyndrom (CDS). Im Folgenden werden wir uns dem Thema Demenz bei Hunden widmen, insbesondere unter Berücksichtigung homöopathischer und anderer ganzheitlicher Therapieansätze.

Was ist Demenz beim Hund?

Bei der Demenz handelt es sich um eine Krankheit, die zu einem langsamen Absterben von Nervenzellen und -verbindungen führt. Vor allem sind die Gehirnzellen betroffen, die für Erinnerungsvermögen, Orientierung, Bewusstsein und Lernen zuständig sind. Von Demenz sind alte Hunde und Hunde im fortschreitenden Alter betroffen. Erste milde Symptome können mit 6 oder 7 Jahren auftreten. Es ist zu berücksichtigen, dass der Alterungsprozess bei kleinen Hunderassen meist später als bei den größeren Hunden eintritt. Demenz ist eine unheilbare Erkrankung. Bei Hunden gibt es weder eine rassetypische Disposition noch ist das Geschlecht entscheidend. Von Demenz kann jeder Hund im Alter betroffen sein. Der bedeutendste Risikofaktor ist das Alter. Laut einer Studie erkranken 28 % aller Vierbeiner im Alter zwischen 11 und 12 Jahren an Demenz. Erkrankte Hunde verändern ihre Verhaltensweisen. Wichtig ist, dass wir als Bezugsperson viel Verständnis zeigen und ihnen Sicherheit geben.

Symptome der Demenz beim Hund

Die Symptome der Demenz beim Hund können vielfältig sein und sich im Laufe der Zeit verstärken. Es ist wichtig, die frühen Anzeichen zu erkennen, um dem Hund so früh wie möglich helfen zu können.

Frühe Symptome:

  • Veränderter Schlafrhythmus: Altersdemenz bei Hunden kann zu Symptomen wie innerer Unruhe führen. Zu Beginn fällt dir womöglich auf, dass dein Hund nachts wach ist. Dafür schläft er nun tagsüber öfter.
  • Lernbereitschaft nimmt ab: Der Hund möchte keinen neuen Trick lernen? Viele denken dabei: „Das ist normal, er wird alt!“ Und damit liegen sie oft richtig. Allerdings kann weniger Freude am Lernen auch ein erstes Zeichen für Demenz beim Hund sein.
  • Weniger oder mehr Nähe: War dein Liebling ein eher distanzierter Hund, zeigt er womöglich bei Demenz ein erhöhtes Kuschelbedürfnis. Genauso können sonst anhängliche Vierbeiner mehr Ruhe einfordern und auf Streicheleinheiten gereizt reagieren.

Symptome im fortgeschrittenen Stadium ("Endstadium"):

  • Nächtliches Drangwandern: Innere Unruhe gepaart mit ziellosen Hin- und Herlaufen in der Nacht ist ein „Klassiker“ unter den Symptomen von Demenz bei Hunden.
  • Desorientierung: Erkrankte Hunde verlieren nach und nach ihren Orientierungssinn. So finden demente Hunde eines Tages ihren Fressnapf nicht oder laufen an der Haustür vorbei.
  • Stubenreinheit verlernen: Es kommt häufig vor, dass demente Hunde unrein werden. Selbst direkt nach dem Gassi können sie ihr Geschäft in den eigenen vier Wänden verrichten.
  • Ängste: Ganz normale Alltagsgegenstände können beim Hund Panik auslösen. Ist ein Hund an Demenz erkrankt, fällt ihm das Alleinsein zunehmend schwer. Auch draußen kann sich ein dementer Hund ängstlicher bewegen und gestresst wirken.
  • Grundkommandos vergessen: Im Endstadium von Demenz kommt es vor, dass Hunde einfache Kommandos wie „Sitz“ oder „Platz“ nicht mehr ausführen können.
  • Veränderte Interaktion: Einige demente Hunde zeigen keine große Freude mehr, wenn ihr Besitzer nach Hause kommt. Sie wirken desinteressiert.

Diagnose und Behandlung

Demenz selbst verursacht keine direkten Schmerzen, da die kognitiven Fähigkeiten eingeschränkt sind. Die Diagnose basiert hauptsächlich auf den Beobachtungen und Erfahrungen der Bezugspersonen. Tierärzte setzen zusätzlich auf ein Blutbild, um andere körperliche Ursachen auszuschließen. In einigen Fällen kann ein MRT erforderlich sein. Es ist ratsam, jede noch so kleine Verhaltensänderung zu beobachten und in der Tierarztsprechstunde mitzuteilen.

Wurde der Verdacht auf Demenz beim Hund erhärtet, erfolgt im nächsten Schritt eine Behandlung, die im Idealfall den Krankheitsverlauf hinauszögern kann. Diese setzt sich aus drei Säulen zusammen:

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  • Eine bedarfsgerechte medikamentöse Therapie
  • Eine diätetische Behandlung
  • Eine verhaltenstherapeutische Unterstützung für die mentale Stimulation

Alle drei Säulen müssen angegangen werden, um dem Hund bestmöglich zu helfen.

Ernährung als wichtiger Baustein

Die Ernährung bildet eine wichtige Säule bei der Behandlung von Hunde-Alzheimer. Folgende Inhaltsstoffe können die kognitive Gesundheit deines Vierbeiners unterstützen:

  • Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA)
  • MCT-Öl
  • L-Carnitin
  • Arginin
  • Gingko
  • Antioxidantien (Vitamin B, C, E und Selen)

Für Hunde ab dem 7. Lebensjahr gibt es spezielle Ergänzungsfuttermittel, die diese Inhaltsstoffe enthalten und die Darmflora unterstützen. Diese eignen sich auch für jüngere Hunde, quasi als "Altersvorsorge".

Homöopathie als ergänzende Behandlungsmethode

Viele Hundehalter suchen nach alternativen Wegen, um ihren erkrankten Vierbeinern zu helfen. Bei Demenz kann Homöopathie eine unterstützende Rolle spielen. Homöopathie ist eine alternative Heilmethode, die auf dem Prinzip "Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt" basiert. Der deutsche Arzt Samuel Hahnemann gilt als Entdecker der homöopathischen Wirkmechanismen. Er fand heraus, dass ein bestimmtes Mittel gegen Malaria in unterschiedlichen Verdünnungen bei gesunden Menschen malariaähnliche Symptome hervorrief, während es bei erkrankten Menschen die Symptome verbesserte.

Die klassische Homöopathie bezieht immer den Patienten als Individuum mit ein. Ein Heilpraktiker oder ein naturheilkundlich ausgebildeter Tierarzt ermittelt somit auch die Begleitumstände der Krankheit. So können zum Beispiel Erkrankungen der Atemwege viele verschiedene Ausprägungen und Symptome beim jeweiligen Hund auslösen. Homöopathische Mittel gibt es in zahlreichen verschiedenen Darreichungsformen:

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  • Globuli: Rohrzuckerkügelchen, die mit dem Arzneimittel in der entsprechenden Verdünnung besprüht werden.
  • Tabletten: Der Wirkstoff wird hier mit Milchzucker verrieben.
  • Dilution/Tropfen: Hier wird der Wirkstoff mit Alkohol verdünnt. Aufgrund des Alkoholgehalts sollten Sie homöopathische Tropfen beim Hund nicht zur langfristigen Nutzung anwenden.
  • Injektionslösungen: Diese werden gespritzt oder auch ins Maul eingegeben.

Homöopathische Mittel wirken am besten auf nüchternen Magen oder zwischen den Mahlzeiten. Je nach Potenz variiert die Häufigkeit der Anwendung. So erhält der Hund Potenzen bis D6/C6 in der Regel dreimal täglich, C12/D12 meist einmal täglich. Erwachsene Hunde bekommen immer jeweils eine Dosis. Die Dauer der Anwendung richtet sich danach, ob es sich um eine chronische oder eine akute Erkrankung handelt.

Beispiele für homöopathische Mittel und ihre Anwendungsgebiete:

  • Apis mellifica: Bei Wespen- oder Bienenstichen, Schwellungen und Ödemen
  • Arnica: Bei stumpfen Verletzungen und Quetschungen
  • Bryonia (Weiße Zaunrübe): Kehlkopf- und Rachenentzündungen, Bronchitis, trockener Reizhusten
  • Calendula (Ringelblume): Kommt bei Wunden zum Einsatz und wirkt antiseptisch und blutstillend.
  • Cantharis: Entzündungen der Schleimhäute, vor allem der Harnwege (Hunde-Blasenentzündung)
  • Carduus marianus (Mariendistel): Bei akuter Lebererkrankung des Hundes oder zum Ausleiten von Schadstoffen
  • Cartaegus (Weißdorn): herzstärkend
  • Echinacea (Sonnenhut): stärkt die Abwehrfunktion und besitzt antibakterielle Wirkung
  • Symphytum (Beinwell): zur Unterstützung der Heilung bei Knochenbrüchen
  • Traumeel® ad us.

Neben Globuli gibt es weitere alternativmedizinische Heilmittel, die allerdings nicht zur klassischen Homöopathie zählen, wie Bachblüten und Schüßler-Salze.

Es ist wichtig zu beachten, dass eine homöopathische Behandlung Erfahrung erfordert. Im Zweifelsfall sollte ein Fachmann zu Rate gezogen werden. Homöopathische Mittel können der Erstbehandlung dienen, bis ein Tierarzt aufgesucht werden kann, oder eine schulmedizinische Behandlung unterstützen. Bessern sich die Symptome nicht innerhalb von drei Tagen oder sind sie nach spätestens sieben Tagen nicht völlig verschwunden, sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden.

Weitere unterstützende Maßnahmen

Neben der tierärztlichen Behandlung und der Ernährungsumstellung gibt es weitere Maßnahmen, die helfen können, den Alltag des Hundes angenehmer zu gestalten:

  • Routinen: Feste Fütterungs- und Gassigehzeiten geben dem Hund Sicherheit.
  • Erinnerungshilfen: Farbige Teppiche an Türen oder Nachtlichter können die Orientierung erleichtern.
  • Geduld und Verständnis: Ruhe und Sicherheit vermitteln, sanftes Streicheln und eine vertraute Stimme können helfen.
  • Mentale Stimulation: Intelligenzspiele, Leckerli-Suche, Tricks und neue Lernspiele können den Kopf fit halten.
  • Soziale Kontakte: Spielen mit anderen Hunden kann die soziale Kompetenz fördern.
  • Bewegung: Ausgedehnte Spaziergänge fordern körperlich und geistig.
  • Neue Orte entdecken: Fremde Gerüche, neue Hundebekanntschaften und eine andere Landschaft sorgen für Abwechslung.
  • Geruchsintensive Snacks: Die Verarbeitung der Gerüche im Gehirn regt die Gehirnaktivität an.
  • Sonne tanken: Um den natürlichen Schlafrhythmus zu fördern, kann es helfen, wenn sich dein Hund bei Sonnenschein viel draußen aufhält.

Erfahrungen mit Homöopathie bei Demenzhunden

Ein Fallbeispiel beschreibt einen Dackelrüden, der seit mehreren Monaten seltsame und untypische Verhaltensmuster zeigte. Die Besitzerin berichtete, dass Otto die Füße seiner Besitzerin angriff, wenn sie plötzlich aufstand, die Besitzerin nicht mehr erkannte und ihr an der Tür aggressiv entgegentrat. Zudem litt er oft unter Obstipation und trockenen Schleimhäuten. Nach einer Anamnese und unter Berücksichtigung der Begleitsymptome erhielt Otto die Essenz Inner Work von Daniel Mapel.

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Es ist wichtig zu betonen, dass die Erfahrungen mit Homöopathie bei Demenzhunden individuell unterschiedlich sein können. Was bei einem Hund wirkt, muss nicht zwangsläufig bei einem anderen Hund helfen.

Die schwierige Entscheidung: Wann ist es Zeit, loszulassen?

Die Entscheidung, einen Hund mit Demenz einschläfern zu lassen, ist eine der schwierigsten, die ein Hundehalter treffen muss. Es gibt keine einfache Antwort auf die Frage, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Einige Anzeichen dafür, dass es Zeit sein könnte, den Hund von seinem Leiden zu erlösen, können sein:

  • Stark eingeschränkte Lebensqualität
  • Unerträgliche Schmerzen
  • Keine Verbesserung in Sicht

Es ist wichtig, dass Sie in dieser Zeit auf Ihr Herz hören und sich von Ihrem Tierarzt gut beraten lassen.

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